GRUNDWISSEN GESCHICHTE JAHRGANGSSTUFE 9 Völkerbund (gegründet 1920 im Rahmen des Versailler Vertrags) Internationale Organisation zur Wahrung des Friedens und der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit aller Völker. Nationalsozialismus Nach dem 1. Weltkrieg in Deutschland entstandene rechtsradikale Bewegung, deren politisches Organ die NSDAP war. Die Ideologie fußte auf folgenden vier Säulen: Führerprinzip, Rassismus, Antisemitismus, Expansionismus. „Gleichschaltung“ So nannten die Nationalsozialisten ihre Maßnahmen, Staat (Parteien und Länder) und Gesellschaft (Gewerkschaften, Medien und Kultur) auf die nationalsozialistische. Konzentrations- und Vernichtungslager Zu unterscheiden ist zwischen Konzentrationslager, die erstmals Anfang des 20. Jh. zur Gefangenhaltung politischer Gegner gebaut worden sind, und in Deutschland seit 1933 als Arbeitslager entstanden, und Vernichtungslagern, die die massenhafte und systematische Ermordung Andersdenkender, v.a. Juden, zum Ziel hatten. Weimarer Verfassung 1919 erarbeitete Verfassung der Weimarer Republik; Sie enthielt die Grundrechte und wies dem Reichstag sowie dem Reichspräsidenten eine zentrale Rolle zu. Antisemitismus Ein um 1880 in Deutschland entstandener Begriff, der die ideologische Abneigung oder Feindseligkeit gegenüber Juden, die sich auf soziale, religiöse und seit dem 19. Jahrhundert auch auf ethnische Vorurteile stützt, bezeichnet. „Nürnberger Gesetze“ Bezeichnung für die am 15.9.1935 von den Nationalsozialisten verabschiedeten antisemitischen Rassegesetze, die die systematische Ausgrenzung von Juden zum Ziel hatten. Systematische Vernichtung europäischer Juden Unter der nationalsozialistischen Herrschaft kam es seit 1941 zu einem in seiner Systematik und technischorganisatorischen Perfektion einzigartigen Völkermord, dem ca. 6 Millionen Juden zum Opfer fielen. „Drittes Reich“ Ein von der NSDAP selbst gewählter Begriff für die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland. Das „Heilige römische Reich deutscher Nation“ galt als erstes und das Kaiserreich von 1871-1918 als zweites Reich. „Ermächtigungsgesetz“ Das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ vom 24.3.1933 ermächtigte die NS-Regierung dazu, anstelle des Parlaments Gesetze oder Verordnungen zu erlassen. Die Gewaltenteilung wurde dadurch aufgehoben und die Grundlage der NSDiktatur geschaffen. Holocaust Für den systematischen Massenmord an den europäischen Juden wird häufig der Begriff Holocaust verwendet, der im Griechischen „Brandopfer“ und im Englischen davon abgeleitet „Zerstörung“ bedeutet. Im jüdischen Sprachgebrauch überwiegt die Bezeichnung Shoa, das hebräische Wort für „Unheil“ oder „große Katastrophe“. Konferenz von Potsdam Konferenz unter Teilnahme der Siegermächte (USA, GB, UdSSR), deren Gegenstand die Zukunft Deutschlands und das Ende des Kriegs in Fernost war; Für Deutschland wurden die 5 Ds beschlossen: Demilitarisierung, Demontage, Dezentralisierung, Denazifizierung, Demokratisierung. „Machtergreifung“ Damit bezeichnen die Nationalsozialisten den 30.1.1933. Sie wollten damit dem Regierungswechsel, der zumindest formal-juristisch legal war, einen revolutionären Anstrich geben. Inflation anhaltende Geldentwertung, deren Kennzeichen ein rascher Preisanstieg ist. Münchner Abkommen Vertrag zwischen GB, F, I und D zur Lösung der Sudetenkrise am 30.9.1938, der die Annexion des Sudetenlandes durch NS-Deutschland zur Folge hatte. Entnazifizierung Bestrebungen der Siegermächte, die deutsche Bevölkerung vom Gedankengut des Nationalsozialismus zu säubern. UNO (United Nations Organization) Die Weltorganisation wurde 1945 als Nachfolgerin des Völkerbundes gegründet und hat ihren Sitz in New York. Der Organisation gehören inzwischen fast alle Staaten der Welt an. Währungsreform Allgemein Ablösung einer alten Währung durch eine neue. In Deutschland wird mit dem Begriff die Einführung der D-Mark in den westlichen Besatzungszonen verbunden. NATO (Nordatlatik-Pakt-Organisation) 1949 im Zuge wachsender Ost-WestSpannungen gegründetes, zunächst befristetes Militärbündnis mittel- und westeuropäischer Staaten sowie Kanadas und der USA, dessen Ziel die Erhaltung demokratisch-freiheitlicher Staatsordnungen durch gemeinsame Verteidigung sowie wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit ist. Flucht und Vertreibung Einzuteilen in zwei Phasen: a) Fluchtwelle der deutschen Bevölkerung vor der heranrückenden Roten Armee seit 1944/45 b) Planmäßige Umsiedelung der Deutschen östlich von Oder und Neiße als Folge der auf der Potsdamer Konferenz beschlossenen Grenzverschiebungen seit 1946. Deutsche Frage Bezeichnung für die ungelöste Frage der nationalen Einheit, die durch die Aufteilung Deutschlands nach 1945 und die folgende dauerhafte Teilung des Landes aktuell wurde und 1990 durch die Wiedervereinigung gelöst wurde. Europäische Einigung Prozess einer schrittweise intensivierten Zusammenarbeit europäischer Staaten auf wirtschaftlicher, kultureller, politischer und militärischer Ebene, der als Reaktion auf die Erfahrung zweier Weltkriege von der pazifistischen Europa-Bewegung der späten 1940erJahre initiiert wurde. Besatzungszonen Nach der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs im 2. Weltkrieg wurden Deutschland und Österreich 1945 von den vier Siegermächten in vier Besatzungszonen aufgeteilt (eine amerikanische, eine britische, eine französische und eine sowjetische). Westintegration Der Begriff steht für die politische, wirtschaftliche, militärische und kulturelle Einbindung der Bundesrepublik nach 1945 in die westliche Welt, insbesondere in die NATO und Europa. Kalter Krieg Der Begriff bezeichnet allgemein den politischen-weltanschaulichen militärischen und wirtschaftlichen Konkurrenzkampf zwischen den Großmächten USA und UdSSR sowie ihren Bündnispartnern (NATO bzw. Warschauer Pakt) von 1946/47 bis 1991, auch Ost-West-Konflikt genannt. Warschauer Pakt 1955 als Reaktion auf die Gründung der NATO gegründetes, zunächst zeitlich befristetes Militärbündnis der sozialistischen Staaten Mittel- und Osteuropas unter Führung der UdSSR. Infolge der politischen Umbrüche seit 1989 löste sich das Bündnis 1991 auf. Nahostkonflikt Kultureller und politischer Konflikt um Hoheits- und Siedlungsrechte in der Region Palästina sowie der Stadt Jerusalem, der seit etwa 100 Jahren den Kampf arabisch-muslimischer Bewohner gegen jüdisch-zionistische Einwanderer aus Europa. Nord-Süd-Konflikt Wirtschaftliche Spannungen zwischen den hochentwickelten Industriestaaten auf der nördlichen und den „Entwicklungsländern“ auf der südlichen Erdhalbkugel. beschreibt.
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