HANNOVER NR. 50 | SONNABEND, 28. FEBRUAR 2015 HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG | „Wer Nachwuchskräfte will, muss um sie werben“ Oberbürgermeister Schostok eröffnet Messe „Beruf & Bildung“ in der Eilenriedehalle / 120 Aussteller informieren noch heute Von SaSkia Döhner „Sich einfach treiben lassen nach dem Motto ,Das wird schon’ ist keine gute Idee, junge Menschen sollten sich ausgiebig über ihre Berufs- und Studienmöglichkeiten informieren“, sagt Oberbürgermeister Stefan Schostok. Die gestern eröffnete Messe „Beruf & Bildun“ in der Eilenriedehalle des Hannover Congress Centrums ist dafür eine gute Gelegenheit. Und Hunderte Schüler und angehende Studenten nutzen sie. Für viele ist es ein Schulausflug, andere kommen mit Freunden oder ihren Eltern. 120 Aussteller zeigen ihre Angebote in der Halle. Die Polizei Niedersachsen ist darunter, die AOK, aber auch Aha, Jägermeister, Nanu-Nana, Talanx, Aldi, Edeka und Lidl. Die Hochschulen des Landes präsentieren sich an einem Gemeinschaftsstand. Auch private Hochschulen und Schulen sind hier vertreten, genauso wie große Konzern wie Volkswagen, Eon und Fielmann. Ob Ausbildungsplatz oder Studium – die „Beruf & Bildung“ gibt Hilfe im fast undurchdringbaren Jobdschungel. Die Osnabrücker Werbe- und MesseAgentur richtet die Aus- und Weiterbildungsbörse in Hannover erstmals aus. „Als ich vor 20 Jahre auf die Idee zu so einer Messe kam, hieß es, die Jugendlichen könnten sich doch auch beim Arbeitsamt beraten lassen“, sagt Inhaber Michael Barlag. „Wer junge Menschen als Nachwuchskräfte will, muss um sie werben“, sagt Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok. Und der Personaldezernent Harald Härke macht das am Stand der Stadt mit sichtlichem Vergnügen. Andrej Michaelis (22) lässt sich bei der Stadt zum Garten- und Landschaftsbauer ausbilden. Schnell ein Selfie: Stefan Schostok mit Jacqueline Rodeck und Franziska Siebert. 21 Region fördert Wohnen im Alter Um älteren, pflegebedürftigen und behinderten Menschen ein möglichst langes Leben in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen, ist die Region auf der Suche nach neuen Ideen. Mit bis zu 50 000 Euro will sie Wohnprojekte fördern, die ein gemeinschaftliches, selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter unterstützen. Dafür können bis zum 30. April Projektskizzen eingereicht werden. 2014 hatte die Region erstmals zu einem Ideenwettbewerb für modellhafte Wohnprojekte aufgerufen. 22 Vorschläge aus elf Regionskommunen wurden eingereicht, sechs wurden prämiert, weitere fünf erhielten eine Anschubfinanzierung von jeweils 5000 Euro. Die neuen Projektideen sollten mindestens vier Ziele verfolgen: selbstbestimmtes, gemeinschaftliches Wohnen, individuelles Wohnen auch für Pflegebedürftige und Behinderte, Versorgungssicherheit schaffen und lebendige Nachbarschaften vorantreiben. vt Informationen gibt die Wohnberatung der z Region unter Telefon (05 11) 61 62 25 07 oder E-Mail: [email protected]. Im Gespräch mit seinen Azubis: Der städtische Personaldezernent Harald Härke mit Dimitrios Ioannidis (li.), Niklas Worrech und Andrej Michaelis (ganz rechts). „Wir gestalten Spielplätze oder bauen auch mal einen Teich“, sagt er, „das macht richtig Spaß.“ Nach der Lehre sollen die Meisterprüfung und später das Landschaftsarchitektur-Studium folgen. Niklas Worrech (17) lernt nach seinem Realschulabschluss im zweiten Jahr als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bei der Stadtentwässerung. „Wir haben den saubersten Job im Klärwerk“, sagt er. In die Kanalisation müssen er und sein Kollege Dimitrios Ioannidis nicht, sie reparieren kaputte Motoren. In der Eilenriedehalle können die jungen Besucher ihre Bewerbungsmappe checken lassen, im Medienbus Einstellungstests üben und kostenlos Bewerbungsfotos machen. Und wer einmal den Überblick verloren hat, kann einen der Messescouts fragen. Gestern waren Schüler der Kooperativen Gesamtschule in Neustadt am Rübenberge als Scouts unterwegs, heute sind es Zehntklässler der Erich-Kästner-Oberschule in Laatzen. Heute ist die Messe von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Impressionen von der Messe unter haz.li/beruf Sie sind sich sicher Seinen Ausbildungsplatz hat Robin Willert (li.) schon fast sicher. Er muss nur noch den Vertrag unterschreiben. „Das mache ich gleich nach dem Messebesuch“, erzählt der Zehntklässler von der Ernst-Reuter-Schule in Pattensen. Ab Sommer will sich der 17-Jährige bei der Firma Krösche in Hemmingen zum Metallbauer ausbilden lassen. Klassenkamerad Joshua Kimpioka (16) hat auch schon einen festen Berufswunsch: „Ich möchte Grundschullehrer werden.“ Vorher will er eine Fachschule besuchen. dö Er will studieren Florian Irmscher (19) ist mit seiner Mutter Jacqueline extra aus Wolfsburg angereist, um sich über Studienmöglichkeiten zu informieren. „Die Zukunft meines Sohnes beschäftigt mich auch.“ 2014 hat Florian Abitur gemacht, dann war er vier Monate in Neuseeland. Im Herbst will er ein Studium beginnen: „Irgendwas mit Wirtschaft.“ Das ist noch recht ungenau. Martin Scholz von der zentralen Studienberatung der Universität Hildesheim versucht herauszufinden, was ihn besonders interessiert. dö Frauen aus aller Welt stellen ihre Traditionen vor Fotos: Surrey (5) Sie suchen noch „Das Hotel Luisenhof ist einfach toll“, sagt Denise Schmitz (17), Schülerin der Oskar-Kämmer-Schule. Und Sarah Bachkov (19) ergänzt: „Ich habe mir die Zimmer im Internet angeguckt, die sind richtig schön.“ Die beiden Mädchen lassen sich von Tim Remmert, Auszubildender im zweiten Lehrjahr, erklären, was man für den Hoteljob braucht. „Englisch sollte man gut können“, sagt der 22-Jährige. Das Beste an seinem Beruf? „Der Kontakt mit den Gästen, täglich lernt man neue Menschen, neue Kulturen kennen.“ dö Anderssein nicht nur tolerieren, sondern akzeptieren – unter diesem Motto lädt der Verein für interkulturelle Erziehung, Bildung, Kultur und Sport, Can Arkada, für Mittwoch, 11. März, zu einer bunten Begegnung in das Vereinsgebäude an der Stiftstraße 13 ein. Von 12 bis 15 Uhr stellen Frauengruppen verschiedener Nationalitäten und Glaubensrichtungen ihre Traditionen und Kulturen vor – von der japanischen Teezeremonie über russische Volkstänze bis hin zur Herstellung von türkischem Börek. „Wir wollen zeigen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist“, sagt Organisatorin Ömür Türk. Frauen aus aller Welt zeigen an kleinen Ständen für ihr Land typische Dinge. „Bisher haben sich unter anderem Gruppen aus Japan, Russland, Spanien und der Türkei angemeldet“, sagt sie. Auch die verschiedenen Religionen sollen vorgestellt werden. Der Erlös kommt dem Kinderhilfswerk zugute. lis Quälte Trinkkumpan das Opfer zu Tode? Diakonin entdeckte Toten an der Ihme / Michal K. wegen Totschlags vor Gericht Es war ein hässlicher Tod, den der 40-jährige Ruben B. in einer Septembernacht 2014 erlitt. Am Ihme-Ufer, auf einem Fußweg neben der Benno-Ohnesorg-Brücke in Linden. B. wurde totgeprügelt. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft gewürgt, getreten, geschlagen von seinem Trinkkumpan Michal K. Der 33-Jährige muss sich seit Freitag vor dem Schwurgericht Hannover wegen Totschlags, Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Taten soll er im Zustand veminderter Schuldfähigkeit begangen haben. Äußern wollte sich der Angeklagte beim Prozessauftakt nicht – doch Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass K. das Opfer bereits Stunden vor der Tat heftig malträtierte. Eine 62-jährige Diakonin, morgens beim Walken, findet Ruben B. am 17. September um 6.40 Uhr unter dem Baugerüst eines Hauses am Walter-Wülfing-Ufer. Das führt dazu, dass die Polizei später spekuliert, ob sich B. vom Gerüst gestürzt hat oder unfreiwillig heruntergefallen ist. Doch diese Überlegungen sind schnell hinfällig. Zu Füßen von B., der reglos, mit blutverschmier- tem Kopf, voller Hämatome und nur halb angezogen daliegt, sitzt Michal K., eine Bierflasche in der Hand. Er hocke dort schon eine halbe Stunde, erklärt er der Frau. Beschimpft den am Boden Liegenden plötzlich als „scheiß Jude“. Die Diakonin fürchtet um das Leben des Opfers, läuft auf die Brücke, bittet eine auf die Stadtbahn wartende Frau, die Polizei zu rufen. Doch die Rettungskräfte kommen zu spät – B. ist offenbar schon seit Stunden tot. Michal K. hat sich klammheimlich entfernt, wird jedoch am Nachmittag in einer Wohnung in Linden-Süd festgenommen. „Lebt er noch?“, ist eine seiner ersten Fragen an die Polizeibeamten. Im Gesicht hat er Blutspuren, redet wirres Zeug und ist aggressiv. Ruben B. wurde in Kolumbien geboren. Er kam mit drei Jahren nach Deutschland, wurde adoptiert, soll in Frankfurt aber eine unschöne Kindheit mit mehreren Heimaufenthalten erlebt haben. Sein größtes Problem wurde der Alkohol, in Hannover kam er in Kontakt mit der Trinkerszene. Er sammelte Flaschen, arbeitete in einer Fahrradwerkstatt. Und offenbar war der psychisch AURA – DER KLASSIKER angeschlagene Mann das klassische Opfer. Wehrte sich nicht, wenn ihn Kumpane aus der Obdachlosenszene ärgerten. Oder schlugen. Versuchte immer witzig zu sein, machte den Kasper. Doch Michal K., gerade aus dem Gefängnis entlassen, nutzte das gnadenlos aus. Am Nachmittag vor dem grausigen Fund am Ihme-Ufer tranken die beiden Männer in der Lindener Wohnung Bier und Wodka in rauen Mengen. Eine Bekannte, die ein paar Stunden dabei war, sagte gestern: „Michal hat sich einen Spaß daraus gemacht, Ruben zu quälen.“ Der aus Polen stammende K. forderte den Älteren auf, das Trikot der polnischen Fußball-Nationalmannschaft zu küssen. Schlug ihm mit einem Besenstiel auf den Kopf. Steckte ihm einen Nasenhaartrimmer in die Nase. Auch soll K. seinem Opfer 80 Euro entwendet haben, die dieser kurz zuvor von seinem Betreuer ausgehändigt bekommen hatte. Und das Opfer? Ließ sich alles gefallen. Was in den frühen Morgenstunden des Folgetages genau geschah und warum Ruben B. starb – das ist bislang noch nicht zur Sprache gekommen. Der Prozess wird Mitte März fortgesetzt. Stilsicher und zeitlos im Wohnraum und Büro NAtur. DesigN. elegANz. größte galerie für exklusives einrichten in Norddeutschland Brühl BW Carpanelli Contur Cor De Sede Dormiente Draenert D-Tec Finkeldei Form exclusiv FSM Interlübke SPREIS N O I T K A R UNSE 1.499 € Jetzt Nur € HER 1.839 STATT VOR STOFFEN N E S R E IV IN D Bombastische Liebeserklärung Die Welt auf der Showbühne: Planet Erde in der Tui-Arena Von Michael krowaS Der Andrang auf den Zufahrtsstraßen zur Tui-Arena war gewaltig gestern Abend: 9000 Hannoveraner wollten nicht etwa einen Superstar sehen, sondern „Planet Erde“. Die Show ist angelehnt an eine britische Erfolgsserie, die auch im deutschen Fernsehen ihr Publikum hat. Wenn die Erdachse nur ein paar Grad schräger sei, wäre es nie möglich gewesen, dass sich auf der Erde intelligentes Leben entwickelt, sagt Max Moor in einer seiner charmant-weitschweifigen Erklärungen. Der Moderator von „Titel, Thesen, Temperamente“ fühlt sich sichtlich wohl in der Rolle des Conférenciers, er wirkt locker-entspannt und erzählt manche skurrile Geschichte, bevor er Filme und Musik sprechen lässt. Das 80-köpfige „The City of Prague Philharmonic Orchestra“ unter der Leitung von Matthew Freeman schafft mit den Kompositionen von George Fenton eine abwechslungsreiche Klangwelt für die Bilder, an denen Tier- und Naturfilmer der BBC jahrelang gearbeitet haben. Sängerin Alice Sawatzki erhält stürmischen Applaus für ihre zarten Melodien. Die Bilder: Beeindruckend, Kleine Tiere riesengroß – und darunter das 80-köpfige Orchester. Foto: Behrens nicht nur wegen der gestochen scharfen Auflösung auf der gigantischen Leinwand. Ein kleiner Eisbär kämpft sich aus dem Schnee heraus, tapsig-taumelnd begibt er sich auf Entdeckungsreise. Ein Entenküken springt aus seinem Nest, todesmutig stürzt es hunderte von Metern in die Tiefe und landet weich im meterdicken Laub. Vorahnung? Instinkt? Dass es für andere Lebewesen auch schiefgehen kann, zeigt die Zeitlupe eines Hais, der im Luftsprung einen Vogel seiner Lebensgeister beraubt. Fressen und gefressen werden, leben und leben lassen – die kleine Antilope geht als Sieger aus dem Kampf mit dem Schneeleoparden hervor. Tröstlich und verstörend ist das Gesamtpaket Erde. Und es kommt gut an in der Arena: Die begeisterten Besucher spenden allen Akteuren minutenlang Beifall. Eine Bildergalerie unter www.haz.li/erde Jab Anstoetz Kettnaker Ligne roset Montana Schönbuch Scholtissek Selva Sinn Team 7 Treca Walter Knoll Wittmann WK Wohnen Aura ist seit über zwanzig Jahren Teil der Kollektion und längst ein Klassiker geworden, der seine Qualitäten im Wohnraum, sowie auch im Büro beweist. Seine Qualitäten zeigt das Modell auch in der Gruppe, ergänzt durch Sofas in drei verschiedenen Größen und einen Hocker. Sessel Aura XL ist auch in Leder erhältlich: Sessel Aura XL in diversen Stoffen jetzt für 1.499 € statt 1.839 € erhältlich. 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