F5-11-11-1400 Einsiedel

Für den Beruf brennen ohne zu verbrennen!
Dr. med. Regina von Einsiedel
ZPPM Bad Lippspringe &
von Einsiedel-Institut
Berufliche Problemlagen entstehen aus einem Ungleichgewicht
Ruben Rübe
Das Leben ist schön
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Ruben,
18 Jahre
Vater Landwirt
1 Bruder,
16 Jahre
1 Schwester, 12 Jahre
Ruben soll Hof übernehmen
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Hobbies
Musik, joggen, reisen, Fußball
super Freundin
viele Kumpels
Hof soll wachsen Traumfrau suchen Kinder für Nachfolge planen
25 Jahre später
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Ruben 43 Jahre
180 Kühe
keine Hilfe auf Hof
Darlehen aufgenommen
Krach mit Bruder = Konkurrenz
Schwester will sofort Geld
Vater will noch 1.Geige spielen
Ruben muss sich rechtfertigen
Frau will nicht auf Hof arbeiten
Frau von Schwiegereltern genervt
1 Tochter, 1 Sohn = Frutarier
Ruben hat keine Hobbies mehr
keine Zeit für Kumpels
hasst Schützenverein
Wie denkt und handelt Ruben Rübe?
Wo ist das Problem? Ich habe ´nen Haufen Kohle gemacht!
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Hof soll noch mehr wachsen
Stress mit Arbeitsorganisation
Ruben ist beratungsresistent
Berater sind verzweifelt
will seine Aufgaben nicht planen
will seine Arbeitsprozesse nicht
analysieren
will keine Schwachstellen aufdecken
glaubt nicht an Verbesserungspotentiale
will keine kritische Analyse
mit persönlichen Neigungen
Stärken und Schwächen
findet keine passenden Mitarbeiter
Ruben, 18 Jahre
Ruben, 43 Jahre
….ist was für Jeansbügler,
sagt Ruben Rübe
Mehrwert
durch
Lebensqualität
Rubens chronische Stressoren
hohe Arbeitsbelastung
Fachkräftemangel
Belastung: Fremdkapital
Ungeregelte Nachfolge
Beruf und Privatleben verschmelzen
Innerfamiliäre Konflikte, Mehrgenerationenhaushalt
keine Auszeiten: Zeit & Raum 24 Std. , 365 Tage
Frieda Kahlo Museum, Mexiko
Wie kompensiert Ruben „seinen“ Stress?
Kein Regulativ
Grübeln
Zieht sich zurück
Schlafstörungen
Schreit Frau an
Keine Lust auf
Sex
Ignoriert
Beraterhinweise
Konzentrationsstörungen
Ruben ist krank durch den Beruf
Konflikttrinken
Morgentief
Interessen verloren
Zu viel Hunger
Freut sich nicht
Selbstunsicherheit
Kann nicht trauern
Suizidgedanken
T-Shirt
Bierstraße
Ballermann
Was sind Stressquellen?
• Über- und Unterforderung - Unvorhersehbare Aufgabenwechsel
Aufgab
• Fehlende Informationen – Organisationsbezogene Risikofaktoren
en
• Unklare Bereiche
• Schlechte Vorbereitung auf neue Rolle
Rollen
• Unerwartete / verzögerte Hofübernahme
Karriere • Netzwerkverlust
• Probleme in der Familie - Fehlende Trennung Familie / Betrieb
Extern • Ökonomische Probleme – Wertewandel –Politische Vorgaben
• Überbetonung Arbeit / Höchstleistung = Standard
Person • Persönlichkeitsstruktur verhindert stressfreie Arbeit
Psychosozialer Stress
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chronische Konflikte in der Paarbeziehung
Zeitmangel, Termindruck
Lärm
Geldmangel, Armut, Schulden, Überschuldung
fehlende Gestaltungsmöglichkeiten, mangelndes Interesse am Beruf und in der Freizeit
große Verantwortung
Mobbing am Arbeitsplatz, Mobbing in der Schule
Schichtarbeit (bewirkt eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus und gesundheitliche Probleme)
Ständige Konzentration auf die Arbeit (zum Beispiel bei Fließbandarbeit)
Angst, nicht zu genügen (Versagensangst)
Perfektionismus (überhöhte Ansprüche an sich selbst und an andere)
Soziale Isolation, Verachtung und Vernachlässigung
Schlafentzug
Reizüberflutung
Krankheiten und Schmerzen, eigene und die von Angehörigen
Seelische Probleme, unterschwellige Konflikte
Schwerwiegende Ereignisse (beispielsweise ein Wohnungseinbruch, eine Operation, eine Prüfung)
auch (unausgleichbare) Unterforderung, Langeweile und Lethargie
Überforderung durch neue technische Entwicklungen (Technostress)
Stress durch die Bedrohung des Selbst (eigenes Scheitern oder die Respektlosigkeit anderer)
Aus: Wikipedia
Krank durch Stress
Das Salamandermodell
Aus Fengler
Klett-Cotta
Aus: Google
Bilder
Alarm Phase
schleichend oder plötzlich
starke, anhaltende StressBelastung
Leistungsfähigkeitsverlust
oder
erhöhte Aktivierung
wird alarmierend oder als
Bedrohung erlebt
Kontrollverlustangst
Unberechenbarkeit der Situation
Aus: Google Bilder
aus Fengler
Phase kann nicht
beliebig lange
ausgedehnt werden
Aktivierungsphase
der körperlichen und
Seelischen Ressourcen
über lange Zeit
aus Fengler
Aus: Google Bilder
Erschöpfungsphase
Leistungsfähigkeit nimmt ab
Korrektur der
Arbeitsbedingungen
und der
inneren Haltung
wird alarmierend oder als
Bedrohung erlebt
Kontrollverlustangst
Unberechenbarkeit der Situation
aus Fengler
Aus: Google Bilder
10 Phasen des Burnout (nach Fengler)
Phase 1
Phase 2
Phase 3
Phase 4
Phase 5
Phase 6
Phase 7
Phase 8
Phase 9
Freundlichkeit und (Über-) Idealismus
Überforderung (meist nicht wahrgenommen)
Geringer werdende Freundlichkeit
Schuldgefühle darüber
Vermehrte Anstrengungen
Erfolglosigkeit
Hilflosigkeit
Hoffnungslosigkeit
Erschöpfung, Abneigung gegen Klienten,
Mitarbeiter, Schüler, Apathie
Phase 10 Burnout-Syndrom, d. h. Selbstbeschuldigung,
Zynismus, psychosomatische Reaktionen,
Fehlzeiten, Unfälle etc.
aus Fengler
Burnout-Diagnostik nach Fengler ( Buch S. 23)
1= nein, gar nicht 3 = teilweise, 5 = ja, sehr ausgeprägt
Emotionale Erschöpfung
1.
Ich fühle mich durch meine Arbeit emotional erschöpft
1
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3
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5
2.
Ich fühle mich am Ende des Arbeitstages verbraucht
1
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3.
Ich fühle mich schon am Morgen beim Aufstehen müde
1
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4.
Den ganzen Tag zu arbeiten strengt mich sehr an
1
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5.
Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt
1
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6.
Ich fühle mich durch meine Arbeit frustriert
1
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3
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5
7.
Ich habe das Gefühl, zu hart zu arbeiten
1
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8.
Arbeitskontakte zu Menschen stressen mich sehr
1
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3
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9.
Ich habe das Gefühl, am Ende meiner Weisheit zu sein
1
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3
4
5
Burnout-Diagnostik nach Fengler ( Buch S. 23)
1= nein, gar nicht 3 = teilweise, 5 = ja, sehr ausgeprägt
Entfremdung
10.
Ich habe das Gefühl, manche Menschen im Arbeitsleben zu behandeln, als seien sie
Objekte
1
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3
4
5
11.
Ich bin Menschen und Arbeitsvorgängen gegenüber abgestumpfter geworden
1
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12.
Ich fürchte, dass mir meine Arbeit gleichgültiger wird
1
2
3
4
5
13.
Es interessiert mich nicht wirklich, wie die Ergebnisse meiner Arbeit aussehen
1
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3
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14.
Ich habe das Gefühl, dass mir oft die Schuld für Fehler und Versäumnisse am Arbeitsplatz
zugeschoben werden
1
2
3
4
5
Burnout-Diagnostik nach Fengler ( Buch S. 23)
1= nein, gar nicht 3 = teilweise, 5 = ja, sehr ausgeprägt
Eigene Leistungseinschätzung
15.
Es fällt mir leicht zu verstehen, wie meine Vorgesetzten, Kollegen und
Mitarbeiter über bestimmte Themen denken
1
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3
4
5
16.
Ich gehe erfolgreich mit den mir übertragenen Aufgaben um
1
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3
4
5
17.
Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit ein wichtiger Beitrag zur
Gesamtaufgabe meiner Firma oder Institution ist
1
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3
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18.
Ich fühle mich sehr energiegeladen
1
2
3
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5
19.
Es fällt mir leicht, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen
1
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5
20.
Ich fühle mich angestrengt, wenn ich eng mit anderen Menschen
zusammenarbeite
1
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21.
Ich habe viele lohnende Ziele in meiner Arbeit erreicht
1
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4
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22.
Bei meiner Arbeit gehe ich mit emotionalen Problemen sehr gelassen um
1
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5
Burnout =
Problem der Lebensbewältigung
berufliche
Überlastung
berufliche
Chronische
Stressoren =
?
Erschöpfung
geistige
emotionale
Aus: Google Bilder
Freundenberg, 1975, Maslach 1976
Drei Dimensionen chronischer Stressoren
im Job
1. Persönlicher Aspekt
fehlende emotionale und physische Ressourcen
=> unermessliche Erschöpfung
2. Zwischenmenschlicher Aspekt
Distanziertheit zu beruflichen Aufgaben
3. Selbstbewertungsaspekt (Selbstbild)
Wegen mangelnder Ressourcen
=>Gefühl der Wirkungslosigkeit und verminderter
Leistungsfähigkeit
Aus: Google Bilder
Depression
Dauerstress
Imbalance des
SympathikusParasympathikusSystems
Fehlregulation der
StressHormonachse
Störung der Hämostase
(Gleichgewicht)
Viszerale Adipositas (Bauchfett innen)
Erhöhte Insulinresistenz
(Diabetesgefahr)
Hypertonie (Bluthochdruck)
Pulsschlag erhöht
Ventrikuläre Arrhythmie (Herzschlag ungleich)
Herz-Frequenz-Variabilität reduziert
QT-Variabilität erhöht (EKG verändert)
nach Benkert 2005, Beck München
Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Berufliche Problemlagen
entstehen aus einem Ungleichgewicht
Ruben hat mehr als einen Burnout
Depressionen
Gedrückte Grundstimmung (tiefe Traurigkeit):
Gefühle der Verzweiflung und „inneren Leere“ ohne erkennbaren Anlass
Interessenverlust (Anhedonie):
Fähigkeit, sich an wichtigen Dingen oder Aktivitäten des Alltags zu freuen bzw.
daran teilzunehmen, geht verloren
Kann sich auf alle Lebensbereiche, also Familie, Freundeskreis, Beruf, aber
auch Hobbies, Sport oder sexuelle Aktivitäten erstrecken
Verminderung des Antriebs (Energielosigkeit):
Gefühl starker innerer Müdigkeit und Energielosigkeit lässt jede Aktivität
beschwerlich erscheinen
Motivation zur Durchführung selbst einfacher Alltagsaktivitäten, wie
Essenszubereitung oder Körperpflege, nimmt ab
Mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen:
Leistungen & Fähigkeiten werden häufig als sinn- oder nutzlos empfunden
Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit:
Gedanken, bei Tätigkeit oder Aufgabe zu bleiben gelingt nicht mehr
Unentschlossenheit und verlangsamtes Denken
Unfähigkeitsempfinden oder Gefühl als Belastung für Andere
Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit:
Mangelndes Selbstwertgefühl
Selbstvorwurf und Verantwortung von Fehlern und Versäumnissen
Gefühl der Wertlosigkeit
Depressive Denkinhalte; Schuld, Sünde und Armut (psychotische Inhalte)
Negative und pessimistische Zukunftsperspektive:
Negative Selbst- und Weltsicht
Jeder Tag ist Belastung und Zukunft ist aussichtslos.
Verminderter Appetit
Suizidgedanken oder Suizidhandlungen
Schlafstörungen
Depressionen ICD-10 F3
Klassifikationssystem ICD-10
klassifiziert
depressive Störungen auf
der Grundlage von
1.) Symptomatologie,
2.) Schweregrad,
3.) Dauer,
4.) Verlauf und
5.) Frequenz
wiederkehrender
Erkrankungsphasen.
Hat Burnout Geschwister?
Erwarte nichts vom Menschen,
wenn er für seinen
Lebensunterhalt arbeitet und
nicht für seine Ewigkeit.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)
Hallo
Bruder!
Sucht?
Hallo
Bruder!
Anpas
sung?
Burn
out?
Hallo
Schwestern!
Symptome
=> chamäleon-artig
=> oft überlappend
Hallo
Bruder!
PS?
Depri?
Hallo
Bruder!
Was tun?
Was tun?
Prävention
Seminare
Workshops
Teaching
Beratung
Reha-Behandlung
Beruf & Gesundheit
Stationäre
Behandlung
Diagnostik
Behandlung
Psychiater
Psychotherapeut
Gesundheits
-profis
Ressourcen
stärken
Beraterleistung im
Betrieb
Hobbies
Familie
Coaching
Einzel oder
Gruppe
Externe
FaktorenAnalyse
Goes & NoGoes
Epidemiologische Daten Beruf und psychische Erkrankungen
2013:
Psychische Erkrankungen 13,4 %
Jeder 7. AU-Tag: psychisch bedingt
Lange Krankschreibungen 34,5 Tagen
Psychische Erkrankungen
=> neue gesundheitliche Herausforderungen in Arbeitswelt
Werte & Lebenseinstellungen prallen aufeinander
Ich bin aber
ein ÜberNexter!!!
Generation X
Baby
Boomers
Veterans
1922-1943
1943-1960
1960-1980
Generation Y
1980-2000
Ich bin
ein
Nexter!
Zusammenfassung
Burnout
Erkrankung der arbeitenden Bevölkerung
auch bei Landwirten nicht selten
aber selten anerkannt
chronischer Stress, der nicht adäquat bewältigt werden kann
Probleme der Lebensbewältigung stehen im Vordergrund
Ist ein Chamäleon
Burnout hat Schwestern
Außenstehende & Betroffenen können die Symptome nicht erkennen oder einordnen
Prävention ist das Zauberwort
Burnout kann zu einer schweren oder chronischen Erkrankung werden
Burnout & seine Schwestern müssen unterschiedlich behandelt werden
Beratung, Teaching, Coaching,
Ressourcen stärken
Fachberater für Faktorenanalyse hinzuziehen, die sich mit psychischen Symtomen
auskennen
4. Profis diagnostizieren und behandeln lassen.
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1.
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3.
Vielen Dank und bleiben Sie gesund!
Dr. med. Regina von Einsiedel
ZPPM Bad Lippspringe &
von Einsiedel-Institut
[email protected]