Übersicht über die Aktivitäten der katholischen Kirche im Bistum

Übersicht über die Hilfen der katholische Kirche
im Bistum Münster für Flüchtlinge
Stand: 15. September 2015
Finanzmittel
Das Bistum Münster hat im letzten Jahr 1,5 Millionen Euro für das Jahr 2015 für die Flüchtlingsarbeit außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.
Davon sind 1 Million Euro für investive Maßnahmen, d. h. zur Herrichtung von Wohn- und Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge vorgesehen. 500.000 Euro wurden für das Engagement in
der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Damit wurde auch eine Koordinationsstelle beim Diözesancaritasverband Münster eingerichtet, um die örtlichen Initiativen und Gruppen
in ihrer Arbeit zu unterstützen und zu begleiten. Zugleich werden mit dieser Stelle zentrale und
dezentrale Fortbildungen für Ehrenamtliche angeboten. Diese finden auch in der Zusammenarbeit
mit der Akademie Franz Hitze Haus und den regionalen Familienbildungsstätten statt.
Weitere 1,5 Millionen Euro werden für die Koordination des ehrenamtlichen Engagements in den
Kirchengemeinden und bei den caritativen Verbänden zur Verfügung gestellt. Damit werden bistumsweit dezentral Stellen für diese Aufgabe bei den Caritas- und Fachverbänden eingerichtet, die
bereits über vielfältige Erfahrungen im Bereich Migrationsdienste und Gemeindecaritas verfügen.
Insgesamt umfasst diese Maßnahme 10 Vollzeitstellen für die Dauer von zwei Jahren.
Weitere 1,5 Million Euro werden für die Finanzierung der örtlichen Fachdienste Integration und
Migration jährlich aufgewendet.
Darüber hinaus stellt der Diözesancaritasverband 100.000 Euro aus eigenen Mitteln für neu hinzugekommene Aufgaben in der Flüchtlingsarbeit zur Verfügung.
Bereitstellung von Unterkünften
Pfarreien, Orden und andere katholische Träger aus dem Bistum Münster stellen eine große Zahl
von Wohnungen für Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien in Abstimmung mit den zuständigen Kommunen zur Verfügung. Von den seitens des Bistums zusätzlich bereitgestellten investiven Mitteln
sind mittlerweile ca. 400.000 Euro verplant, neun pfarrliche Wohnprojekte im nordrheinwestfälischen und vier im oldenburgischen Teil des Bistums wurden geschaffen. Einzelne kirchliche Träger haben auch größere Wohnmöglichkeiten angeboten, so z. B. die Schönstattschwestern
in Borken für 150 Asylsuchende oder die Stiftung St. Josefshaus in Wettringen für bis zu 45 Flüchtlinge.
Zum heutigen Zeitpunkt haben mehrere Einrichtungen der stationären Jugendhilfe Plätze für die
Unterbringungen von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen eingerichtet. Darüber hinaus befinden sich aktuell sechs Einrichtungen der Jugendhilfe in der Planungsphase, um kurzfristig weitere Plätze bzw. Raumkapazitäten zur Verfügung zu stellen.
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Personal
In den örtlichen caritativen Verbänden werden mit Mitteln des Diözesancaritasverbandes
35 hauptamtliche Stellen in den Fachdiensten Integration und Migration vorgehalten. Weitere
Fachdienste sind eingebunden. Eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe im Diözesancaritasverband, bestehend aus Referenten des Migrationsdienstes, der Kinder-, Jugend- und Familienhilfen, der Gemeindecaritas und weiterer Referate, bündelt und koordiniert das Thema.
Für die Koordination des ehrenamtlichen Engagement bei den Kirchengemeinden und Verbänden
werden bistumsweit 10 Vollzeitstellen über zwei Jahre eingerichtet (siehe Finanzmittel)
Im Diözesancaritasverband wird eine Fachberaterstelle im Umfang einer 0,5 Vollzeitstelle für die
Fachberatung in Tageseinrichtungen für Kinder eingerichtet; anteilig wird diese Stelle durch Landesmittel refinanziert.
Ehrenamt
Derzeit gibt es ca. 2.000 Ehrenamtliche, die direkt in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Weitere kirchliche Gruppen binden sich in dieses ehrenamtliche Engagement ein. Die genaue Anzahl lässt sich
derzeit nicht feststellen und ist ständig im Wachsen begriffen.
Sonstiges
Bistumsweit werden sehr viele Sprachkurse für Flüchtlinge angeboten. Zunehmend stellen sich
katholische Büchereien mit ihren Angeboten auf Flüchtlinge ein. Ehrenamtliche werden für ihre
Aufgaben in der Flüchtlingshilfe durch Fortbildungen qualifiziert. In vielen Gemeinden finden Willkommensfeste statt, die mit den Mittel aus dem Diözesanfonds finanziert werden. Für die Mobilität
von Flüchtlingen wurden Fahrradwerkstätten in verschieden Orten eingerichtet.
Neben der juristischen Beratung für hauptamtliche Mitarbeiter im Fachdienst Integration und Migration wird für die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit eine juristische Beratung eingerichtet. Das
Angebot der örtlichen Gemeinde ist so vielfältig, wie sich die örtliche Situation vielfältig darstellt.
Neben Einzelberatungen zu dieser Thematik werden unterschiedlichste Fortbildungsveranstaltungen und Fachtage durchgeführt.
Bei der Freiwilligen Sozialen Dienste gGmbH im Bistum Münster werden Plätze für Flüchtlinge für
das Freiwillige Soziale Jahr eingerichtet.
Besondere Vorhaben
Jetzige und künftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Erziehungshilfen werden für die Aufnahme und die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Fortbildungsmodulen vorbereitet.
Der Diözesancaritasverband leistet Unterstützung für die Einrichtung von Koordinierungskreisen in
der örtlichen Flüchtlingsarbeit (Runde Tische Flüchtlingsarbeit).