4. August 2015 Verantwortlichkeit auf Wanderwegen Tragischer

BAW Bündner Wanderwege
Cuminanza grischuna per sendas
Ente grigionese pro sentieri
An die
- Gemeinden des Kantons Graubünden
(Vorstand und Wanderwegverantwortliche)
- BAW Bezirksleiter
4. August 2015
Verantwortlichkeit auf Wanderwegen
Tragischer Todesfall auf Kuhweide
Sehr geehrte Damen und Herren
Bestimmt habe Sie aus den Medien vom tragischen Unfall vernommen, bei welchem am Freitag, 31. Juli 2015
eine 77-jährige deutsche Touristin auf einer Weide oberhalb von Laax von Kühen so schwer verletzt wurde,
dass sie noch an der Unfallstelle verstarb.
Dieser Vorfall bewog uns dazu, Sie kurz über die Verantwortlichkeiten auf Wanderwegen hinzuweisen.
Im Strassengesetz des Kantons Graubünden steht im Artikel 6 Langsamverkehr unter anderem: … Die Gemeinden sorgen dafür, dass die Anlagen möglichst gefahrlos benützt werden können und der öffentliche Zugang rechtlich gesichert ist.
Das Handbuch Langsamverkehr des Tiefbauamtes Graubünden beschreibt im Dokument Tierhaltung und sichere Wege unter Rechtliche Situation: Grundsätzlich haftet der Tierhalter, wenn eines seiner Tiere einen Wegbenutzer verletzt. Dies gilt auch wenn Hinweis- und Warnschilder aufgestellt wurden. …. Wichtig: Während dem
Aufenthalt eines Tieres auf einer Alp sind der Betreiber der Alp und sein Personal haftbar.
Selbstverständlich haben alle Wegbenutzer in jeder Situation eine grosse Eigenverantwortung. Die stetige Sensibilisierung der Wegbenutzer kann heikle Situationen im Voraus vermeiden helfen. Weiter erfolgen gezielte
Informationen zum richtigen Verhalten durch Informationstafeln und Merkblätter.
Aus den vorgängigen Ausführungen wird ersichtlich, dass bei einem solchen Zwischenfall diverse Personen
oder Institutionen in der Verantwortung stehen. In erster Linie sind jedoch die Gemeinden, Eigentümer und
Pächter dafür verantwortlich, dass die Sicherheit der Wegbenutzer ohne Einschränkungen gewährleistet ist.
Deshalb fordern wir die Gemeinden auf, sich mit den Verantwortlichen in Verbindung zu setzen, um nach umsetzbaren Lösungen zu suchen. Im Speziellen sollen kalbende Kühe und Kühe mit kleinen Kälbern auf Weiden
ohne querende Wege gehalten werden.
Sollten bei Problemlösungen grössere Massnahmen wie zum Beispiel Anpassungen am Wanderwegnetz in
Erwägung gezogen werden, bieten wir Ihnen gerne unsere Unterstützung an.
BAW Bündner Wanderwege
Geschäftsführer: Paul Allemann
Beilage: Tierhaltung und sichere Wege