Originalklausur mit Musterlösung Abitur Physik Aufgabe A: Mechanik / Elektrizitätslehre Aufgabe B: Optische Eigenschaften von Stoffen Aufgabe C: Stoßvorgänge / Volumenänderung von Flüssigkeiten In den Aufgabenstellungen werden unterschiedliche Operatoren (Arbeitsanweisungen) verwendet; sie weisen auf unterschiedliche Anforderungsbereiche (Schwierigkeitsgrade) hin und bedeuten, dass unterschiedlich viele Punkte erzielt werden können. Die Lösungen zeigen beispielhaft, welche Antworten die verschiedenen Operatoren erfordern. Alles Wissenswerte rund um die Abiprüfung finden Sie im Buch im Kapitel „Prüfungsratgeber und Prüfungsaufgaben“. Originalklausuren mit Musterlösungen zu weiteren Fächern finden Sie auf www.duden.de/abitur in der Rubrik „SMS Abi“. Das Passwort zum Download befindet sich auf der vorderen Umschlagklappe. Die Veröffentlichung der Abitur-Prüfungsaufgaben erfolgt mit Genehmigung des zuständigen Kultusministeriums. Das Schnell-Merk-System fürs Abi – aufschlagen, nachschlagen, merken Buch … ■ Prüfungswissen für Oberstufe und Abitur systematisch aufbereitet nach dem SMS-Prinzip ■ Extrakapitel mit Prüfungsaufgaben zu allen Unterrichts einheiten, zu Operatoren und Anforderungsbereichen ■ … und Download ■ Originalklausuren mit Musterlösungen als Beispiele für den Umgang mit Operatoren ■ kostenlos auf www.duden.de/abitur Für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Geschichte, Biologie, Chemie, Physik sowie Politik und Wirtschaft Sächsisches Staatsministerium für Kultus Schuljahr 2006/2007 Geltungsbereich: - Allgemein bildendes Gymnasium - Abendgymnasium und Kolleg - Schulfremde Prüfungsteilnehmer S c h r i f t l ich e Ab i t u r pr üfung L ei s tu n g s kur s fa ch P h ys ik -ERSTTERMIN Material für den Prüfungsteilnehmer Allgemeine Arbeitshinweise Ihre Arbeitszeit (einschließlich Zeit für Lesen und Auswählen von Aufgaben) beträgt 270 Minuten. Die Prüfungsarbeit besteht aus den zu bearbeitenden Teilen A, B und C. Insgesamt sind 60 Bewertungseinheiten (BE) erreichbar, davon im Teil A 25 BE, im Teil B 20 BE, im Teil C 15 BE. Erlaubte Hilfsmittel: - Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung Grafikfähiger, programmierbarer Taschenrechner ohne Computer-Algebra-System Tabellen- und Formelsammlung ohne ausführliche Musterbeispiele Zeichengeräte Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) Seite 1 von 8 Prüfungsinhalt Teil A: Bearbeiten Sie die nachstehende Aufgabe. Aufgabe A: Mechanik / Elektrizitätslehre 1 Ein Lieferwagen der Masse 2,5 t wird aus dem Stillstand durch eine konstante Kraft mit dem Betrag 3,0 kN beschleunigt. Nachdem die Geschwindigkeit km 72 erreicht ist, fährt der Lieferwagen gleichförmig weiter. Zum Zeitpunkt h des Losfahrens befindet sich 45 m hinter dem Lieferwagen ein Pkw, der sich km mit der konstanten Geschwindigkeit 54 in die gleiche Richtung bewegt. h 1.1 Berechnen Sie den Weg, den der Lieferwagen in den ersten 30 Sekunden nach dem Losfahren zurücklegt. Erreichbare BE-Anzahl: 1.2 Die Bewegung des Lieferwagens wird in den ersten 30 Sekunden nach dem Losfahren vom Fahrer des Pkw beobachtet. Zeichnen Sie das v(t) – Diagramm für die Bewegung des Lieferwagens bezogen auf ein System, in dem der Pkw ruht. Erreichbare BE-Anzahl: 1.3 2 Während ihrer Fahrt befinden sich Lieferwagen und Pkw genau zweimal nebeneinander. Bestimmen Sie die Entfernung dieser Orte voneinander. Erreichbare BE-Anzahl: 1.4 3 Auf der Ladefläche des Lieferwagens steht ein für die Be- und Entladung benötigter kleiner Transportwagen. Dieser ist mit zwei gespannten Sicherungsbändern befestigt. 4 Bänder Die Bänder üben im Stillstand Kräfte auf die vordere und die hintere Bordwand aus. Beschreiben Sie, wie sich diese Kräfte infolge des Losfahrens verändern. Erklären Sie die Veränderung der Kraft auf die vordere Bordwand. Erreichbare BE-Anzahl: Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) 3 Seite 2 von 8 2 Elektromagnetische Induktion 2.1 Vergleichen Sie die Funktionsprinzipien von Generator und Transformator. Erreichbare BE-Anzahl: 2.2 3 In einem homogenen, magnetischen Feld der Flussdichte 1,5 T werden Experimente mit einer quadratischen Leiterschleife der Kantenlänge 15 cm durchgeführt. 2.2.1 Experiment 1: Die Leiterschleife ist offen und rotiert mit der Winkelgeschwindigkeit 63 s -1 im Magnetfeld. Rotationsachse liegt in der Zeichenebene x x x x x x x x x x x x x x x x x x x B - Feldlinien senkrecht x zur Zeichenebene x x x Leiterschleife x Bestimmen Sie den Maximalwert der induzierten Wechselspannung. Erreichbare BE-Anzahl: 3 2.2.2 Experiment 2: Die untere Kante der offenen Leiterschleife ruht bei s = 0. Zum Zeitpunkt 0 wird die Leiterschleife in das Magnetfeld fallen gelassen. Ist deren obere Kante bei s = 30 cm angekommen, endet das Experiment. x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 0 30 cm s Nebenstehende Skizze zeigt das Uind ( t ) -Diagramm für den Vorgang. Begründen Sie den Verlauf des Graphen. Berechnen Sie den Maximalwert der induzierten Spannung. Uind in V 0 t in s Erreichbare BE-Anzahl: 5 2.2.3 Experiment 3: Die Leiterschleife ist geschlossen und wird wie in Teilaufgabe 2.2.2 fallen gelassen. Die Fallzeit vom Loslassen bis zum vollständigen Eintauchen ins Magnetfeld wird gemessen. Vergleichen Sie diese qualitativ mit der entsprechenden Fallzeit von Experiment 2 und begründen Sie. Erreichbare BE-Anzahl: Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) 2 Seite 3 von 8 Teil B: Bearbeiten Sie die nachstehende Aufgabe: Aufgabe B: Optische Eigenschaften von Stoffen 1 Geschliffene Diamanten werden als Schmucksteine genutzt. Auf Grund der großen Brechzahl und der Anordnung der Flächen wird ein hoher Anteil des einfallenden Lichts total reflektiert. 1.1 Nennen Sie allgemein die Bedingungen für das Entstehen von Totalreflexion und leiten Sie die Gleichung zur Bestimmung des Grenzwinkels der Totalreflexion aus dem Brechungsgesetz her. Erreichbare BE-Anzahl: 1.2 Ein Bündel weißen Glühlichts trifft, wie in der Abbildung dargestellt, unter dem Winkel 0 90 auf den Diamanten. Der Grenzwinkel der Totalreflexion beträgt für violettes Licht 24,08° und für rotes Licht 24,55°. 1.2.1 Weisen Sie nach, dass es für jeden Winkel an der Fläche A zur Totalreflexion kommt. 3 Einfallslot α Luft 33,2° 40,8° A Symmetrieachse Erreichbare BE-Anzahl: 4 1.2.2 Der violette Lichtanteil durchläuft den Diamanten gemäß Abbildung. Übernehmen Sie die Abbildung und skizzieren Sie den Strahlenverlauf des roten Lichtanteils bis zum Wiederaustritt aus dem Diamanten. Die spektrale Zerlegung muss erkennbar sein. Erreichbare BE-Anzahl: 2 2 Linsenoberflächen werden zur Verringerung von Reflexionen mit einer lichtdurchlässigen Schicht bedampft („Entspiegelung„ der Linse). Erläutern Sie allgemein die Interferenz an dünnen Schichten und begründen Sie die Möglichkeit der Nutzung dieser Erscheinung zur Reflexionsminderung. Erreichbare BE-Anzahl: 3 4 In einem Experiment soll nachgewiesen werden, dass eine Flüssigkeit optisch aktiv ist. Beschreiben und begründen Sie eine mögliche Vorgehensweise. Erreichbare BE-Anzahl: Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) 3 Seite 4 von 8 4 Bei der Ortsbestimmung durch Satellitennavigation müssen die Laufzeiten t von Signalen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, sehr exakt gemessen werden. Deshalb ist die Abhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit vom Druck zu berücksichtigen. Bei der konstanten Temperatur 20°C gilt für die Druckabhängigkeit der Brechp zahl von Luft: n( p) 10,000292 . 101,3 kPa Ein Signal durchläuft die Strecke 10 km in Luft, einmal bei dem Druck 101,0 kPa und einmal bei 102,0 kPa. Bestimmen Sie den Laufzeitunterschied t . Leiten Sie eine Gleichung für die Abhängigkeit t f (p) her. Erreichbare BE-Anzahl: Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) 4 Seite 5 von 8 Teil C: Wählen Sie eine der nachstehenden Aufgaben aus und bearbeiten Sie diese. Aufgabe C1: Stoßvorgänge Führen Sie Untersuchungen zum Stoß eines Tischtennisballs an zwei verschiedenen horizontalen Unterlagen durch. Die eine Unterlage besteht aus einer ca. 1cm dicken Mehlschicht, die andere aus hartem Material. Der Tischtennisball soll jeweils aus dem Abstand 1,0 m frei auf die Unterlage fallen, es entstehen kreisförmige Abdrücke. Hinweise: Alle notwendigen Geräte werden Ihnen vom Aufsicht führenden Lehrer übergeben. Er teilt Ihnen auch Masse und Radius des Tischtennisballs mit. 1 Messen Sie mehrmals die Durchmesser d der kreisförmigen Abdrücke des Tischtennisballs und bestimmen Sie beide Mittelwerte. Glätten Sie die Mehlschicht vor jedem Stoßvorgang mit dem zur Verfügung gestellten Gegenstand. Der Durchmesser auf der harten Unterlage wird messbar, indem auf die Unterlage ein Blatt Millimeterpapier und darüber ein Blatt Kohlepapier mit der Kohleschicht nach unten gelegt wird. Erreichbare BE-Anzahl: 2 Vergleichen Sie beide Vorgänge qualitativ hinsichtlich der Energieänderungen, jeweils für den Zeitraum vom Loslassen bis zum erstmaligen Erreichen der Geschwindigkeit 0. Erreichbare BE-Anzahl: 3 3 4 Aus dem Durchmesser d des kreisförmigen Abdrucks und dem Radius r des 2 d 2 Tischtennisballs lässt sich mit r r s die Länge der Strecke s be2 rechnen, längs der der Tischtennisball von der Geschwindigkeit unmittelbar vor dem Stoß auf die Geschwindigkeit 0 abgebremst wird. Außerdem wird angenommen, dass beim Abbremsen eine konstante Bremskraft wirkt. 2 3.1 Geben Sie für beide Stoßvorgänge jeweils die Streckenlänge s an. Erreichbare BE-Anzahl: 3.2 3.3 2 Berechnen Sie jeweils die Bremskraft und die zum Abbremsen auf die Geschwindigkeit 0 erforderliche Zeit. Begründen Sie den Unterschied zwischen den Bremskräften. Erreichbare BE-Anzahl: 5 Erreichbare BE-Anzahl: 1 Führen Sie eine Fehlerbetrachtung durch. Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) Seite 6 von 8 Aufgabe C 2: Volumenänderung von Flüssigkeiten Führen Sie Untersuchungen zur Volumenänderung von Wasser bei Temperaturänderung durch. Ihnen steht dazu die nebenstehende Experimentieranordnung zur Verfügung. Steigrohr Messstab Kolben Thermometer Wasserbad elektrische Heizplatte 1 Erwärmen Sie das im Kolben eingeschlossene Wasser bis zur Endtemperatur max und nehmen Sie eine Messreihe zur Abhängigkeit des Flüssigkeitsstands im Steigrohr von der Temperatur auf. Die Endtemperatur wird Ihnen vom Aufsicht führenden Lehrer mitgeteilt. Erreichbare BE-Anzahl: 2 Messen Sie danach: - das Volumen des insgesamt in Kolben und Steigrohr enthaltenen Wassers mit einem Messzylinder sowie - den Innendurchmesser des Steigrohrs. Erreichbare BE-Anzahl: 3 3 2 Stellen Sie die Abhängigkeit der Volumenzunahme V von der Temperaturzunahme T grafisch dar. Es soll näherungsweise angenommen werden, dass diese Änderung mit einer linearen Funktion beschrieben werden kann. Ermitteln Sie unter Verwendung aller Messwertepaare einen Näherungswert des Volumenausdehnungskoeffizienten von Wasser. Erreichbare BE-Anzahl: Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) 4 Seite 7 von 8 4 In einem Tabellenbuch ist die Dichte von Wasser in Abhängigkeit von der Temperatur angegeben: in °C 10 20 30 40 50 in g . cm-3 0,9997 0,9982 0,9956 0,9922 0,9880 Ermitteln Sie den Volumenausdehnungskoeffizienten aus diesen Wertepaaren. Erreichbare BE-Anzahl: 5 Nennen Sie zwei Gründe für mögliche Abweichungen zwischen dem aus Ihren Messwerten bestimmten Näherungswert und dem Ergebnis von Aufgabe 4. Erreichbare BE-Anzahl: 6 2 2 Maßkolben werden in der quantitativen Analytik benutzt, um das Volumen von Lösungen genau auf einen vorgegebenen Wert einzustellen. Aus dem Volumen (und der Dichte) kann man auf die Masse der Lösung schließen. Ein solcher Maßkolben (siehe Abb.) ist für die Temperatur 20°C und für das Volumen 100 ml geeicht. Der Maßkolben ist bis zum Eichstrich mit einer Lösung der Temperatur 25°C gefüllt. Der Volumenausdehnungskoeffizient der Lösung beträgt 2,0 . 10-4 K-1 . Eichstrich Ermitteln Sie, um wie viel Prozent sich das Volumen der Lösung verringert, wenn die Temperatur auf 20°C sinkt. Hinweis: Die Ausdehnung des Glases kann vernachlässigt werden. Erreichbare BE-Anzahl: Signatur 55/1 (Phys-LK-ET/Ma) 2 Seite 8 von 8 Musterlösung für die Prüfungsaufgaben Abitur Prüfungsfach: Physik (Sachsen 2007, Aufgaben A, B und C1) Autor: Dr. Rainer Reichwald Hinweis: Die gesamte Abiturprüfung besteht aus den Teilen A, B, und C mit den Aufgaben A, B, C1 und C2. Hier werden die Lösungen der Aufgaben A, B und C1 beschrieben. Teil A Aufgabe A 1.1 Es ist aus der Aufgabenstellung nicht erkennbar, ob der Lieferwagen sich während der gesamten Zeit gleichmäßig beschleunigt bewegt. Darum wird zunächst die Zeit für diesen ersten Bewegungsabschnitt berechnet. Die Beschleunigung für diese Wegstrecke ergibt sich aus a = Da der Lieferwagen sich aus der Ruhe heraus (v 0 = 0 beschleunigt bewegt, gilt v L = a ⋅ t ⇒ t = Mit v L = 72 3 ⋅ 103 N m F = 1,2 2 . zu a = 3 m 2,5 ⋅ 10 kg s m , s0 = 0m) zunächst gleichmäßig s vL . a km m 20m ⋅ s−1 = 20 ≈ 16,7 s. ergibt sich t = h s 1,2m ⋅ s−2 Für die erste Teilstrecke (s1 ) erhält man somit: s1 = a 2 1,2m ⋅ s −2 ⋅t = ⋅ (16,7 s)2 ≈ 167m. 2 2 In der restlichen Zeit (30s – 16,7s = 13,3 s) bewegt sich der Lieferwagen gleichförmig weiter. Entsprechend der Gleichung s = v ⋅ t legt er in dieser Zeit den Weg s2 = 20 m ⋅ 13,3 s ≈ 266m s zurück. Der Gesamtweg in den ersten 30 Sekunden beträgt also s1 + s2 = 167m + 266m = 433m. 1.2 Wir legen fest, dass sich im Bezugssystem „Straße“ beide Fahrzeuge nach rechts bewegen. Wird nun der Pkw und nicht die Straße als Bezugssystem gewählt, so ergibt sich folgende Situation: Zum Zeitpunkt t = 0 s bewegt sich der Lieferwagen mit einer Anfangsgeschwindigkeit V0 = −54 km m = −15 auf den (ruhenden) PKW zu, d.h. nach links. h s © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 1 Im Zeitintervall 0 s > t > 16,7 s beschleunigt der Lieferwagen nun mit a = 1,2 m s2 nach rechts (Die Beschleunigung ist in beiden Bezugssystemen – Straße bzw. PKW – gleich.) Vom PKW aus betrachtet wird demzufolge die Geschwindigkeit des Lieferwagens immer kleiner bis zum Wert null und dann positiv (nach rechts) größer. Nach der Beschleunigungsphase hat der Lieferwagen eine Geschwindigkeit erreicht, die dann bis zur 30. Sekunde konstant bleibt. Diese konstante Geschwindigkeit Vk ergibt sich aus der konstanten Anfangsgeschwindigkeit m m ) und der Endgeschwindigkeit (v = 20 ) zu s s m vk = v + v0 = 5 . s (v 0 = −15 Dies führt zu folgendem v(t)–Diagramm: v in m/s 5 0 to 16,7 30 t in s -15 Der Schnittpunkt des Graphen mit der Abszissenachse ist der Zeitpunkt t0, zu dem die Geschwindigkeit des Lieferwagens im Bezugssystem des PKWs gerade null ist. Die Zeit lässt sich über den Anstieg (Beschleunigung a = 1,2 m/s²) berechnen. Es gilt a = ΔV V 15m ⋅ s−1 = 12,5 s. und somit t0 = = Δt a 1,2m ⋅ s−2 1.3 Nebeneinanderfahren bedeutet, dass beide Fahrzeuge (zu zwei verschiedenen Zeitpunkten) die gleichen Wege zurückgelegt haben. Für die ersten 16,7 s gilt: – das Weg-Zeit-Gesetz für den PKW s = VP ⋅ t und a 2 – das Weg-Zeit-Gesetz für den LKW s = t 2 + 45m (die 45 m müssen hinzugerechnet werden, da der LKW bzgl. des Pkws zum Zeitpunkt t0 = 0 s schon diesen Weg zurückgelegt hat) . a 2 a 2 Gleichung liefert die Lösungen t1 = 3,5 s und t2 = 21,5 s . Daraus folgt VP ⋅ t = t 2 + 45m und umgestellt 0 = t 2 + 45m − VP ⋅ t . Die quadratische Mit t1 = 3,5 s ergibt sich für den PKW s1 = VP ⋅ t1 = 15 m ⋅ 3,5 s = 52,5m. s © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 2 Die Zeit t2 = 21,5 s kommt nicht in Frage, da der Lieferwagen nach 16,6 s nicht mehr beschleunigt. Die beiden Fahrzeuge müssen sich also im Zeitintervall 16,6 s < t ≤ 30 s noch einmal begegnen. Es gilt – für den PKW: s = v p ⋅ t . (1) – für den Lieferwagen (er bewegt sich ab t = 16,7 s nur geradlinig gleichförmig m ): s = v L ⋅ t + s0 . (2) s Folgende Überlegungen führen zu s0 : Der Lieferwagen hat zum Zeitpunkt t = 16,6 s bzgl. des mit v L = 20 Pkws einen Weg von s = 167m + 45m zurückgelegt. Werden diese Werte in (2) eingesetzt, m ⋅ 16,7 s = −122m. s Somit erhält man für den Lieferwagen: s = v L ⋅ t − 122m . (3) ergibt sich s0 = 212m − 20 Aus (1) und (3) folgt v L ⋅ t − 122m = v p ⋅ t und daher für den zweiten Zeitpunkt des Zusammentreffens: t = 24,4 s. Der PKW hat in dieser Zeit s2 = 15 m ⋅ 24,4 s = 366m zurückgelegt. s Somit ist die Entfernung beider Orte Δs = 366 m – 52,5 m = 313,5 m. Zum besseren Verständnis ist es sinnvoll, eine Skizze für die Graphen (t-s-Diagramm) anzufertigen. Skizze der t-s-Diagramme der beiden Fahrzeuge: © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 3 1.4 Durch die Spannung der Bänder wirkt unabhängig vom Bewegungszustand auf die vordere und hintere Bordwand je eine Kraft (Spannkraft); beide Kräfte sind betragsmäßig gleich groß und entgegengesetzt gerichtet. Es gibt prinzipiell zwei verschiedene Bezugssysteme für die Beschreibung der wirkenden Kräfte beim Losfahren. 1. Im Bezugssystem Straße Für eine Veränderung des Bewegungszustandes (hier aus dem Zustand der Ruhe) ist immer eine Kraft notwendig. Diese Kraft wirkt in Bewegungsrichtung auch auf den Transportwagen. Nach dem Wechselwirkungsgesetz wirkt nun der Transportwagen – über die Sicherheitsbänder – mit einer gleich großen, entgegengesetzt wirkenden Kraft auf die vordere Bordwand des Lieferwagens. Die vordere Bordwand wird demzufolge von der Gesamtkraft aus dieser Wechselwirkungskraft und der schon vorhandenen Spannkraft belastet. 2. Im Bezugssystem Lieferwagen Hier wirkt während des Losfahrens eine Trägheitskraft (entgegengesetzt zur Bewegungs– richtung) auf den Transportwagen. Da der Transportwagen für den Beobachter in Ruhe bleibt, muss diese Trägheitskraft durch eine gleichgroße Kraft kompensiert werden. Dies geschieht durch die Spannbänder. Da die kompensierende Kraft von einer Wechselwirkung hervorgerufen wird, gibt es also die dazu gehörende Wechselwirkungskraft, die an der Bordwand angreift und entgegengesetzt gerichtet ist. Auch hier wird die vordere Bordwand von der Gesamtkraft aus dieser Wechselwirkungskraft und der schon vorhandenen Spannkraft belastet. 2.1 Bei beiden technischen Geräten wird das Prinzip der elektromagnetischen Induktion genutzt. Die Erzeugung einer Spannung in den Spulen wird durch das Induktionsgesetz Uind = −N ⋅ dΦ beschrieben. Für den magnetischen Fluss gilt Φ = B ⋅ A . dt Beim Transformator erfolgt die zeitliche Änderung des Flusses durch die zeitliche Änderung von B, während A konstant bleibt. Beim Generator erfolgt die zeitliche Änderung des Flusses durch die zeitliche Änderung von A, und B bleibt konstant. 2.2.1 Wenn die zeitliche Änderung der wirksamen Fläche am größten ist, wird die maximale Spannung induziert. Dies ist gerade dann der Fall, wenn die Fläche der rotierenden Leiterschleife parallel zu den Feldlinien der magnetischen Flussfichte B steht (Leiterschleife ist dann gegenüber der in der GAufgabenstellung dargestellten Position um 90 Grad gedreht). Der Geschwindigkeitsvektor v steht dort senkrecht zum Vektor der JG magnetischen Flussdichte B . Dann gilt für den Betrag der Induktionsspannung Uind ,max = B ⋅ l ⋅ v und somit Uind,max = 1,5T ⋅ 2 ⋅ 0,15m ⋅ 63 s−1 ⋅ 0,075m ≈ 2,1V. Hinweis: Für l muss die doppelte Kantenlänge eingesetzt wird, da in beiden Teilen der Leiterschleife eine Spannung induziert wird. Die Geschwindigkeit v ergibt sich aus v = ω ⋅ r . 2.2.2 Wenn die Leiterschleife in das Magnetfeld „eintaucht“ beginnt sich der die Leiterschleife durchsetzende Fluss Φ von null an zu ändern. Diese zeitliche Änderung des magnetischen Flusses bewirkt eine induzierte Spannung. Der Betrag der induzierten Spannung nimmt linear zu, da durch den freien Fall (v = g ⋅ t ) auch die © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 4 zeitliche Änderung von Φ linear mit der Zeit wächst (folgt aus Uind = B ⋅ l ⋅ v mit B und l konstant). Ist die Leiterschleife völlig in das Magnetfeld eingetaucht, ist die Änderung des magnetischen Flusses null; es wird keine Spannung mehr induziert. Verlässt der untere Teil der Leiterschleife das Magnetfeld, ändert sich wieder der magnetische Fluss. Diesmal nimmt er von einem Maximalwert auf null ab. Daraus resultiert die Änderung des Vorzeichens der induzierten Spannung. Durch die größere Geschwindigkeit (freier Fall) ist die zeitliche Änderung des magnetischen Flusses größer und somit auch der Betrag der Induktionsspannung. Der Betrag nimmt mit der Zeit wieder linear zu, bis er seinen Maximalwert erreicht. Durch den freien Fall dauert die Eintauchphase wesentlich länger als die Austrittsphase. Aus dem Diagramm ist abzulesen, dass der Betrag der Induktionsspannung zum Zeitpunkt des vollständigen Verlassens der Leiterschleife am größten ist. Die Fallstrecke beträgt dann insgesamt 45 cm. Aus v = 2s ⋅ g ergibt sich eine Fallgeschwindigkeit der Leiterschleife von v ≈ 2,97 m . s Somit erhält man mit l = 15 cm (zum betrachteten Zeitpunkt wird nur noch im oberen Teil der Leiterschleife eine Spannung induziert): Uinduziert,max = 1,5T ⋅ 0,15m ⋅ 2,97m ⋅ s−1 ≈ 0,67 V. 2.2.3 In beiden Fällen wird eine Spannung induziert. Bei der geschlossenen Leiterschleife fließt daraufhin auch ein Strom, der nach der lenzschen Regel seiner Ursache entgegenwirkt. Die Ursache ist hier letztendlich die beschleunigte Bewegung des freien Falls. Demzufolge wird die Fallbewegung abgebremst; dadurch wird die Fallzeit größer sein als bei der offenen Leiterschleife. Teil B Aufgabe B 1.1 Geht Licht von einem optisch dichteren Medium zu einem optisch dünneren Medium über, so tritt für alle Winkel α > αG Totalreflexion auf. Der Brechungswinkel beträgt dann β = 900 , d. h. der Lichtstrahl verlässt das optisch dichtere Medium nicht mehr. Aus dem Brechungsgesetz folgt sin αG 1 sin β 1 = = und somit sin αG = (n Brechzahl des 0 n sin α sin90 n Stoffes, in dem die Totalreflexion stattfindet). 1.2.1 Für ein besseres Verständnis und die Eindeutigkeit der Bezeichnungen ist eine Skizze sinnvoll. © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 5 Die Betrachtungen und die Rechnungen werden beispielhaft für rotes Licht durchgeführt. Bei der Brechung wird der Strahl zum Lot hin gebrochen. Also wird bei wachsendem α der Brechungswinkel β immer kleiner. Wird aber β immer kleiner, dann wird αStoff immer größer. Somit betrachten wir den Fall für den größtmöglichsten Brechungswinkel und gleichzeitig den kleinstmöglichsten Winkel αStoff. Beträgt der Winkel α = 900 (im Grenzfall), dann wäre β = 24,550 (Umkehrung des Lichtweges). Daraus ergibt sich γ = 65,450 und somit δ = 40,550. Also folgt: αStoff = 49,450. Somit ist αStoff wesentlich größer als der angegebene Grenzwinkel. Analoge Betrachtungen führen auch für violettes Licht zum selben Ergebnis. 1.2.2 Auf der Grundlage der Dispersion wird blaues Licht stärker gebrochen als rotes Licht. Dies ist auch aus den Grenzwinkeln der Totalreflexion erkennbar. Somit kann der Strahlengang eingezeichnet werden. Skizze aus der Aufgabenstellung mit eingezeichnetem Strahlengang für den roten Lichtanteil © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 6 2 Damit die Reflexion von Licht bestimmter Wellenlängen vermieden wird, dampft man auf die Glaslinse eine dünne Schicht eines anderen Stoffes auf. Die Brechzahl des Stoffes muss kleiner sein als die Brechzahl des Linsenglases. Eine Skizze veranschaulicht den Sachverhalt: Durch die Reflexion des Lichtes an den beiden Grenzschichten und der anschließenden Interferenz der beiden Lichtstrahlen kann bei geeigneter Dicke der Schicht eine bestimmte λ Wellenlänge ausgelöscht werden. Die beiden Phasensprünge von an den Grenzschichten 2 (bei der Reflexion am optisch dichteren Medium) brauchen nicht berücksichtigt zu werden, da dies auf beide Strahlen 1 und 2 zutrifft und demzufolge der Gangunterschied zwischen 1 und 2 nicht beeinflusst wird. Beide Teilstrahlen (1 und 2) sind zueinander kohärent – sie haben einen gemeinsamen Ausgangsstrahl – und besitzen etwa die gleiche Intensität. λ Wenn die Dicke d der aufgedampften Schicht etwa beträgt, so ergibt sich als Gangunterschied der Strahlen 1 und 2 rund λ 2 4 . Somit löschen sich die beiden Strahlen aus und die Reflexion des Lichtes dieser Wellenlänge wird vermieden. 3 Ist eine Flüssigkeit optisch aktiv, so bewirkt sie eine Drehung der Polarisationsebene. Dies kann durch zwei Polarisationsfilter nachgewiesen werden. Diese werden so angeordnet, dass sie kein monochromatisches Licht einer Lichtquelle durchlassen (Polarisationsebenen der beiden Filter stehen senkrecht zueinander). Wird nun die optisch aktive Flüssigkeit (z. B eine Zuckerlösung in einer Küvette) zwischen diese beiden Polarisationsfilter gebracht, so bewirkt die Flüssigkeit eine Drehung der Polarisationsebene, und es kann wieder Licht durch den zweiten Polarisationsfilter (Analysator) hindurchtreten. Die Größe der Drehung der Polarisationsebene hängt u.a. ab von der Länge des Lichtweges im optisch aktiven Stoff und der Konzentration des Stoffes in der Flüssigkeit, der diese optische Aktivität bewirkt. 4 Ein Zusammenhang zwischen den Brechzahlen und den Ausbreitungsgeschwindigkeiten des Lichtes in den entsprechenden Medien ist z. B. von der (allgemeinen) Formulierung des sin α c1 n2 Brechungsgesetzes her bekannt: = = oder c0 ⋅ n0 = c ⋅ n. sin β c2 n1 Als Bezugsgröße wird der normale Luftdruck p0 = 101,3kPa gewählt. Mit der gegeben Gleichung ergibt sich n0 = 1,000292 und es gilt c0 ⋅ n0 = c ⋅ n , wobei c0 die bekannte © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 7 Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes im Vakuum ist. Weiterhin gilt für die gleichförmige Ausbreitung des Lichtes c = s s ⋅n und somit t = . c0 ⋅ n0 t Für einen Druck p1 = 101,0 kPa und eine Brechzahl n1 gilt c0 ⋅ n0 = c1 ⋅ n1 und daher t1 = s ⋅ n1 . c0 ⋅ n0 Für den Druck p2 = 102,0 kPa und die Brechzahl n2 gilt c0 ⋅ n0 = c2 ⋅ n2 und somit t2 = s ⋅ n2 . c0 ⋅ n0 Die Laufzeitdifferenz ergibt sich nach diesen Festlegungen zu Δt = t2 − t1 = s ⋅ n2 s ⋅ n1 s − = (n2 − n1 ). Mit den gegebenen Werten erhält man c0 ⋅ n0 c0 ⋅ n0 c0 ⋅ n0 ⎡ p2 p ⎤ − 0,000292 ⋅ 1 )⎥ . ⎢0,000292 ⋅ p p 0 0 ⎦ ⎣ s ⋅ 0,000292 ⋅ ( p2 − p1 ) und Weiter vereinfacht (das Ziel ist, Δt = f ( Δp ) darzustellen), folgt Δt = c0 ⋅ n0 ⋅ p0 Δt = s c0 ⋅ n0 ⎡ p2 p ⎤ s − (1 + 0,000292 ⋅ 1 )⎥ = ⎢1 + 0,000292 ⋅ p p c 0 0 ⎦ 0 ⋅ n0 ⎣ somit die gesuchte Gleichung für die gesuchte Abhängigkeit Δt = s ⋅ 0,000292 ⋅ ( Δp ). c0 ⋅ n0 ⋅ p0 Die Berechnung der Laufzeitdifferenz führt zu Δt = s ⋅ 0,000292 104 m ⋅ 2,92 ⋅ 10 −4 ⋅ ( Δp ) = ⋅ 1,0kPA ≈ 9,6 ⋅ 10−11s. 8 − 1 c0 ⋅ n0 ⋅ p0 3 ⋅ 10 m ⋅ s 1,000292 ⋅ 101,3kPA Teil C Aufgabe C1 1 Die mitgeteilten Werte für den Tischtennisball betragen z.B. m = 2,6 g und r = 2,0 cm. Es wird davon ausgegangen, dass die Mehlschicht so dick ist, dass der Tischtennisball nur die Mehlschicht verformt. Die Eindrucktiefe hängt auch davon ab, ob das Mehl vorher etwas verdichtet wurde. Aus dem Experiment erhält man als Mittelwerte für den Durchmesser in der Mehlschicht d Mehl = 38mm und auf der harten Unterlage d hart = 8mm . Im obigen Fall wurde das Mehl recht locker auf eine Unterlage geschüttet, dabei betrug die Mehlschichtdicke etwa 2 cm. 2 Bis zum Auftreffen des Tischtennisballs auf die jeweilige Unterlage sind beide Vorgänge identisch. In der Ausgangshöhe besitzt der Tischtennisball gegenüber der Unterlage nur potenzielle Energie. Diese wandelt sich während des freien Falls in kinetische Energie um. Beim Erreichen der Unterlage hat sich (ideal) die gesamte potenzielle Energie in kinetische Energie umgewandelt. • Beim Auftreffen auf die Mehlschicht wird diese deutlich verformt. Der Ball bleibt liegen. Durch die kinetische Energie des Tischtennisballes wird Verformungsarbeit verrichtet. Da die Verformung des Mehls irreversibel ist, wird demzufolge die kinetische Energie während der Verformung nahezu vollständig in Wärme umgewandelt. Die Geschwindigkeit sinkt auf null. © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 8 • Beim Auftreffen auf die harte Unterlage verursacht die kinetische Energie eine elastische Verformung des Tischtennisballs. Dies bewirkt ein kurzzeitiges Eindrücken des Tischtennisballes, bis seine Geschwindigkeit auf null gesunken ist. Dadurch wird der kleine kreisrunde Abdruck hervorgerufen. 3.1 Die Umstellung der gegebenen Gleichung nach der gesuchten Größe s ergibt: 2 ⎛d ⎞ s = r − r2 −⎜ ⎟ . ⎝2⎠ Mit den Werten aus dem Experiment für d Mehl = 38mm folgt sMehl ≈ 1,4cm und für d hart = 8mm folgt shart ≈ 0,04cm . Beim Aufprall auf die harte Unterlage verformt sich der Ball elastisch. Der Abbremsweg ergibt sich zu etwa 0,04 cm. 3.2 Da die gesamte Energie des Tischtennisballs für das Abbremsen (Geschwindigkeit null) aufgewendet wird, folgt aus energetischen Betrachtungen sofort m ⋅ g ⋅ h = F ⋅ s und somit F= m⋅g ⋅h . s Somit ergibt sich für h = 1 m und den jeweiligen Werten für s FMehl = Fhart = 2,6 ⋅ 10−3 kg ⋅ 9,81m ⋅ s−2 ⋅ 1m ≈ 1,8N und 1,4 ⋅ 10 −2 m 2,6 ⋅ 10−3 kg ⋅ 9,81m ⋅ s−2 ⋅ 1m ≈ 63N. 4 ⋅ 10−4 m Die dazu gehörenden „Bremszeiten“ ergeben sich aus folgenden Überlegungen: Es gilt v = a ⋅ t (a Bremsbeschleunigung längs des Weges s, es werden nur die Beträge von v und a betrachtet) und somit t = erhält t = v 2 v 2⋅s = v . Ebenso gilt für die „Abbremsung“ v = 2 ⋅ a ⋅ s und man a 2⋅s . v Da die Anfangsgeschwindigkeit beim Bremsen zugleich die Endgeschwindigkeit des freien Falls des Tischtennisballs ist, gilt auch v = 2 ⋅ g ⋅ h . Daraus folgt für die Berechnung der Bremszeit t = 2⋅s 2⋅g ⋅h . Die gegebenen Werten führen zu: tMehl = thart = 2 ⋅ 0,014m 2 ⋅ 9,81m ⋅ s−2 ⋅ 1m 2 ⋅ 0,0004m 2 ⋅ 9,81m ⋅ s−2 ⋅ 1m ≈ 6,3ms ≈ 0,2ms. In beiden Fällen müssen gleiche Massen auf Null abgebremst werden, und es ist die gleiche Bremsarbeit notwendig. Bei Mehl liegt ein größerer Bremsweg als bei der harten Unterlage vor; darum ist die Bremskraft auf Mehl relativ klein gegenüber der Bremskraft auf der harten Unterlage. © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 9 Neben den Fehlern bei der Masse, dem Radius des Tischtennisballs und der Höhenmessung ist insbesondere der Fehler bei der Messung des Durchmessers der Abdrücke des Tischtennisballs von Bedeutung. Der dabei auftretende Ablesefehler beträgt etwa 1 mm. Dies würde bei einer Größtfehlerabschätzung einen Fehler des Durchmessers bei der harten Unterlage von mindestens 10 % bedeuten. Da sich dieser und die anderen Fehler bei der Rechnung „fortpflanzen“, wurden die sich aus den Rechnungen ergebenden Werte deutlich gerundet. Obwohl diese Fehler auftreten, sind die Ergebnisse des Versuchs hinsichtlich des Vergleichs von elastischem und unelastischem Stoß grundsätzlich richtig. © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 10 Die hier abgedruckten Lösungsvorschläge sind nicht die amtlichen Lösungen des zuständigen Kultusministeriums. Impressum: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, vorbehaltlich der Rechte die sich aus den Schranken des UrhG ergeben, nicht gestattet. © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2008 Autor: Dr. Rainer Reichwald Redaktion: Heike Krüger-Beer, Christa Becker © Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2008 11
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