Rundgang durch die Ausstellung (PDF 78KB)

Arbeit. Fotografien 1860 – 2015
11.09.2015 – 03.01.2016
Rundgang durch die Ausstellung
Raum 1
Geschichten der Arbeit chronologisch erzählt
Die chronologische Abfolge grossformatiger Bilder setzt sich aus unterschiedlichen
fotografischen Perspektiven einer multiplen Autorenschaft zusammen. Sie erzählt
eine visuelle Geschichte der Arbeit in der Schweiz und stammt aus den
umfangreichen Beständen des Schweizerischen Nationalmuseums, zu denen
Pressebildarchive, Firmendokumentationen oder private Nachlässe gehören. Die
Fotografien sind mehrheitlich Werke von anonymen Pressefotografen,
Autodidakten und «Knipsern». In der Ausstellung werden aber auch Bilder von
bekannten Fotografen wie Theo Ballmer, Constant Delessert oder Rudolf Zinggeler
zu sehen sein.
Innerhalb eines chronologisch angeordneten Bilderbogens werden einzelne
Themen, wie die Arbeitsmigration, die geschlechterspezifischen Aspekte oder die
Arbeit während der Kriegsjahre weiter vertieft. Ein anderes Kapitel ist dem
verschwundenen Handwerk und den traditionellen Berufen, die in unserem Land
kaum noch ausgeübt werden, gewidmet. Medienstationen animieren zudem, den
Detailreichtum einzelner Bilder zu entdecken, in Fotoalben zu blättern oder mehr
über die Erschliessung der Fotobestände des Schweizerischen Nationalmuseums
zu erfahren.
Raum 2
Technik und Verwendung veränderten sich
Die Ausstellung offenbart nicht nur, welchen Motiven zum Thema Arbeit sich die
unterschiedlichen Bildproduzenten im Laufe der Zeit zugewandt haben, sondern
beleuchtet auch die Inszenierung des Sujets. Sowohl inhaltlich wie formal sind
Bilder von den jeweiligen technischen Voraussetzungen, den Absichten der
Fotografierenden sowie von den Verwendungsweisen der Bildkonsumenten geprägt.
Dieser mediale Kontext bildet den zweiten Strang der Ausstellung. Zu sehen sind
etwa Originale aus der Frühzeit der Fotografie, vereinzelte Bilder der Arbeit in
Familienalben, repräsentative Firmenalben, alte Ansichtskarten von exotischen
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Berufstypen oder gerahmte Fotos, die einst das Vereinslokal der lokalen Feuerwehr
oder das Büro des Direktors einer Brauerei geschmückt haben mögen.
Raum 3
«Kleine Geschichten» auf der Leinwand
Ähnlich einem Stummfilmkino werden in einem weiteren Exkurs zahlreiche
Fotoreportagen zum Thema Arbeit aus den 1940er- und 1950er-Jahren auf eine
Leinwand projiziert. Sie wurden für die damals populären illustrierten
Wochenzeitschriften hergestellt. Die sorgfältig komponierten Bildstrecken haben
die Form kleiner, beinahe filmischer Geschichten. Sie erzählen von der harten
Arbeit in einem Kohlenbergwerk (1941), aus dem Arbeitsalltag eines Berufsfischers
auf dem Zürichsee (1943) oder von der Ausbildung zur Stewardess (1946).
Raum 4
Neue, eigenständige Ausdrucksformen
Ein weiterer Raum ist dem zeitgenössischen fotografischen Schaffen zum Thema
Arbeit gewidmet. Die mit der Unterstützung der Fotostiftung Schweiz
ausgewählten Werke von Barbara Davatz, Jean-Luc Cramatte, Giorgio von Arb und
Andri Pol sind nicht nur Momentaufnahmen, sondern auch eigenständige und
reflektierende Ausdrucksformen, welche den Blick auf das Abgebildete schärfen
und zugleich das nicht Sichtbare erahnen lassen.