3. Referat von Anita Imhof

Symposium Essen gestalten
Herzlich Willkommen
Programm
Symposium Essen gestalten
15:45
16:00
16:10
16:55
Ankommen
Begrüssung und Einleitung
Essen mit Sinnen oder wie die Sinne das
Essen steuern
Esskultur und Erlebnisgastronomie im
AltersZentrum Hofmatt in Weggis
17:15
Essen und Lebensqualität - Erfahrungen
aus der Qualitätsmessung QUALIS-LQ bei
demenzkranken Bewohnenden
17:30
Diskussion und Erfahrungsaustausch mit
den Teilnehmenden
18:00
Apéro
QUALIS evaluation GmbH
Biagio Saldutto, QUALIS
Prof. Dr. Ester Reijnen, ZHAW
Alfons Röthlin, Zentrumsleiter
Ramona Aregger, Leiterin Ressort
Restauration
Anita Imhof, QUALIS
MSc ZFH Psychologie
Pflegeexpertin Höfa II
Biagio Saldutto, QUALIS
Sozialpsychologie lic. phil.
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Essen mit Sinnen –
wie die Sinne das Essen steuern
QUALIS evaluation GmbH
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Esskultur und Erlebnisgastronomie
im AltersZentrum Hofmatt in Weggis
Herr Alfons Röthlin
Frau Ramona Aregger
Zentrumsleiter
Leitung Restauration, Stv. Leitung Hauswirtschaft
QUALIS evaluation GmbH
4
Essen und Lebensqualität –
Erfahrungen aus der Qualitätsmessung QUALIS-LQ
QUALIS evaluation GmbH
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Essen und Lebensqualität
QUALIS-LQ Auswertungsmodell
Pfleg.-mediz.
Betreuung
Umwelt
Soziale
Kontakte
Individualität
Erlebter Alltag
Emotionalität
Häuslichkeit und
Privatsphäre
Institutionelles
Angebot
Biografie
Körperliche
Fixierungen
Emotionen bei
Aktivität
Medizinische
Betreuung
Weglaufschutz
und
barrierefreies
Bewegen
Bedeutsame
Personen
Gewohnheiten
Aktivitäten
Emotionen beim
Essen
Schmerzen
Sicherheit
Aktuelles
Befinden
Alltagssituationen
Emotionen in
Ruhe
Angaben zur
Person
Beleuchtung
Betriebl.
Kennzahlen
Orientierung
und Anregungsgehalt
QUALIS evaluation GmbH
LEBENSQUALITÄT
Pflegerische
Betreuung
Zufriedenheit
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Essen und Lebensqualität
QUALIS-LQ Auswertungsmodell
Pfleg.-mediz.
Betreuung
Umwelt
Soziale
Kontakte
Individualität
Erlebter Alltag
Emotionalität
Häuslichkeit und
Privatsphäre
Institutionelles
Angebot
Biografie
Körperliche
Fixierungen
Emotionen bei
Aktivität
Medizinische
Betreuung
Weglaufschutz
und
barrierefreies
Bewegen
Bedeutsame
Personen
Gewohnheiten
Aktivitäten
Emotionen beim
Essen
Schmerzen
Sicherheit
Aktuelles
Befinden
Alltagssituationen
Emotionen in
Ruhe
Angaben zur
Person
Beleuchtung
Betriebl.
Kennzahlen
Orientierung
und Anregungsgehalt
QUALIS evaluation GmbH
LEBENSQUALITÄT
Pflegerische
Betreuung
Zufriedenheit
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Bedeutung des Essens
Symposium Essen gestalten
• Mahlzeiten sind mehr als Nahrungsaufnahme, es sind soziale
Erlebnisse und für Menschen mit Demenz oft die einzige
soziale Aktivität im Alltag.
• Tagesstruktur und Zeitvertrieb.
• Erleben von Wertschätzung und Genuss.
• Möglichkeit Autonomie zu erleben, Entscheidungen zu
treffen. Positive Wirkung auf das Selbstwertgefühl und die
Selbstwirksamkeit.
• Eine wiederkehrende Alltagssituation mit grosser Wirkung auf
die Lebensqualität
QUALIS evaluation GmbH
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Tätigkeiten mit Unterstützungsbedarf
(aus Angehörigenbefragung)
QUALIS evaluation GmbH
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Alters- und demenzbedingte Probleme
beim Essen (Pouyet et al., 2014)
• Sehprobleme (Verdickung / Vergilbung der Linsen,
• Verlust an Interesse am Essen (
Pupillengrösse /–reaktionszeit…)
Geschmacks- und Geruchsempfindung)
• Mundtrockenheit (Nebenwirkung von Medikamenten)
• Schwierigkeit richtig zu kauen (Zahnprobleme, Koordination)
• Positions- und Haltungsprobleme
• Schwierigkeit, Bedürfnisse und Wünsche zu äussern
• Schwierigkeit, Besteck richtig zu benutzen (
motorischer Kontrolle)
• Schwierigkeit Essen zu erkennen
• Abnahme der Konzentrationsfähigkeit
QUALIS evaluation GmbH
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Mangelernährung
Menschen mit Demenz in Altersinstitutionen (Reed et al., 2005)
Risikofaktoren:
Eingeschränkte Mobilität & eingeschränkte Kognition
Mangelernährung
Dehydratation
APH bis zu 85%
APH bis zu 60%
Gewichtsverlust
Obstipation (= Verstopfung)
Erhöhte Infektionsgefahr
Urininfekte
Schlechte Wundheilung
Nierenprobleme
Dekubitus (Wundliegen)
Tiefer Blutdruck ( Sturz)
Erhöhte Todesfallrate
Akute Verwirrtheit
QUALIS evaluation GmbH
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Umgebungsgestaltung
Essen und Lebensqualität
Genügend Licht
Orientierung
500 LUX, kein Blenden,
1:3 ausgeleuchtet
Geschmack
Spiegelung
Kontraste
http://www.aphybrig.ch/rundgang/esssaal-stuebli.html
Mobiliar
+ (Unpassende)
+ Geräusch / Lärm
+ Häuslichkeit / Anregung
QUALIS evaluation GmbH
Gerüche
Institutionelle Merkmale
Essen und Lebensqualität
http://www.mgepa.nrw.de/pflege/Ratgeber/wohn___pflegeberat
ung/Tipps_zur_Einrichtung/index.php
QUALIS evaluation GmbH
http://diagnostik-deutschland.de/EinwegSchutzserviette-J2-126.htm
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Motorische Kontrolle, Mundtrockenheit
Essen und Lebensqualität
https://prodega.transgourmet.ch/de/sortiment/pages/fruechte.aspx
http://www.rezeptefinden.de/r/nicht-ganz-hiltlsr%C3%BCeblisalat-mit-almonnaise-40400133.html
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Interesse am Essen
Abnahme des Geschmackssinns
http://geborgen-wachsen.de/2013/11/24/wochenende-in-
http://www.wgp-shop.de/Puerform-Bratwurstform
bildern-8/
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Biografisches Gedächtnis
Essen und Lebensqualität
Irritation: Linsensalat in
Dessertschale mit Dessertlöffel
QUALIS evaluation GmbH
Irritation: gelbes Selleriegemüse
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Autonomie fördern
Einfache Wahlmöglichkeiten bieten
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Individualität berücksichtigen
Essen und Lebensqualität
Stehtisch im Gang
 Mit Fingerfood auf farbigem Teller
 Für Bewohnende mit unaufhaltsamem
Bewegungsdrang
 Angebot wird mehrmals im Tag
verändert
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Gestaltung von Fingerfood
Attraktivität von Fingerfood (Pouyet et al., 2014)
•
Einfache Formen, die einfach zu greifen sind.
•
Grösse: soll in mind. zwei Bissen gegessen werden  orale Stimulation
•
Keine Vermischung von Fleisch und Gemüse  biografisches Gedächtnis
•
Sauce und Kontraste erhöhen Attraktivität.
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Essen und Aktivierung
Gemeinsam kochen, Tisch decken, essen
http://www.evang.at/themen/nachrichten/detail/article/architekturpreis-fuer-diakoniewerk-gallneukirchen/
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Positive Emotionen
Freude, Wohlbefinden, Interesse
•
Begrüsst Tischnachbar mit «guten Tag schöner Mann» und lächelt verstohlen.
•
Lächelt, als das Personal fragt, ob das Essen gut sei.
•
Schaut zum Nachbarstisch, wo andere Bewohnende im Gespräch lachen und
lächelt mit.
•
Isst genüsslich Apfelmus und leckt den Löffeln noch mehrmals ab, obwohl schon
alles aufgegessen ist.
•
Greift mit den Händen nach den Ravioli. Isst genüsslich, leckt sich die Finger.
•
Bedankt sich mit «grazie mille», als er das Essen erhält und sagt laut in den Raum
«buon appetito».
•
Beteiligt sich am Gespräch über «Geissenmilch» und erzählt von eigenen
Kindheitserinnerungen dazu.
•
Beschäftigt sich nach dem Essen mit der Stoffserviette, streicht sie auf dem Tisch
glatt, faltet sie, beginnt damit den Tisch und die Stuhllehne abzuwischen etc.
QUALIS evaluation GmbH
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Negative Emotionen
Unwohlsein, Ärger, Angst, Trauer
•
Wirkt unruhig, zupft an Jäckli. Personal zieht ihr die Jacke aus, wird sofort ruhiger.
•
Hat Mühe mit dem Salat. Kaut und kaut. Holt sich mehrmals mit dem Finger ein
Blatt aus dem Mund und wieder zurück. Schaut herum, ob sie beobachtet wird.
•
Verschüttet beim Trinken Kaffee. Will Hände abputzen, hat keine Serviette.
Schüttelt Hand in der Luft, schaut umher, streicht Hand über den Tisch und putzt
die Hand schlussendlich an der Hose ab.
•
Gibt verärgerte Seitenblicke zur Tischnachbarin, als diese sich verschluckt und
hustet. Sagt «hör jetzt uf».
•
Erschrickt, als ihr das Personal mit Waschlappen Hände und Mund abwischt. Zieht
Kopf dabei zurück.
•
Macht während dem Essen plötzlich abwehrende Handbewegungen in die Luft,
schaut zum Fenster, schreit immer lauter «ufhöre, ufhöre» (Sonne, Schatten?)
•
Zieht immer wieder am Papier-Esslatz. Sie kommt nicht weg. Ärgerfalten auf Stirn.
•
Wirkt teilnahmslos, Blick nach unten. Reagiert nicht, wenn etwas herunterfällt.
QUALIS evaluation GmbH
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Mögliche Massnahmen
Essen und Lebensqualität
• Umgebung gestalten
• Licht: genügend hell, gleichmässig ausgeleuchtet (1:3), keine
Blendung
• Häuslichkeit: institutionelle Merkmale (Plateau, «Esslatz») vermeiden
• Ruhige Atmosphäre, evtl. Begleitmusik
• Kontraste durch Tischset, Geschirr, Gläser
• Stabile, kleinere Tische, richtige Tischhöhe
• Soziale Kontakte fördern
• Passung mit den Tischnachbarn, evtl. auch alleine
• Möglichst viele, wenn auch kurze, aber direkte Kontakte zwischen
Personal und Bewohnende
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Mögliche Massnahmen
Essen und Lebensqualität
• Angebot anpassen
• Kauprobleme, Mundtrockenheit, motorische Schwierigkeiten
• Autonomie fördern
• Einfache (sichtbare) Wahlmöglichkeiten bieten
• Esssituation an individuelle Bedürfnisse anpassen (alleine, Zweieroder Gruppentisch)
• Essverhalten beobachten, dokumentieren, planen (Vorlieben, etc.)
• Biografisches Gedächtnis anregen
• Angebot z.B. Sauce, Brot
• Gespräch zu Angebot und Erfahrungen
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Diskussion und Erfahrungsaustausch
Symposium Essen gestalten
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Apéro im Restaurant
Symposium Essen gestalten
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