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Midnight Ittigen
Ein gemeinsames Projekt von: Gemeinde Ittigen, Stiftung IdéeSport
Grillade - Abschied Chrigu Märki (10.06.2015)
Veranstaltungsdaten
Leitung: Christoph Märki
Seniorcoach: Juan Murcia, Alejandra Iglesias, Maganx Schärrer, Anita Berger, Fabian
Mumenthaler, Christof Allenbach, Ryan Little
Juniorcoach: Felix, Srinathan, Thierry, Fabian
Freiwillige: Elena Fuchs, Laura Cardinale
Teilnehmende
14 (10m/4w)
Beobachtungen
Der Hundertdreizehnte Abend des Midnight Ittigens hat eine spezielle Geschichte inne.
Alles Begann ungefähr im Jahre 2010/2011 als Elena Fuchs (bald Elena Märki) und
Christoph Märki pro Woche einen Abend für sich als Paar reservierten - der sogenannte
"Beziehungsabend". Einmal pro Woche sollte man genügend Zeit haben als Paar, um
die Beziehung zu pflegen.
Das Konzept des Beziehungsabends wurde fester Bestandteil der Beziehung und
etablierte sich über die Jahre. Auch im gemeinsamen Zusammenleben in Burgistein ab
März 2015 hielt man in der Beziehung diesen Abend bei. Auch wenn er an diesem
Abend ziemlich ad absurdum geführt werden sollte:
Eines Abends ergriff Elena das Smartphone ihres Verlobten und bemerkte
entschlossen, dass am 10. Juni ein Beziehungsabend stattfinden würde und trug dies
entsprechend im Kalender ein. Selbstverliebt und verblendet wie man ihn kennt, dachte
sich Christoph nicht viel dabei, da er annahm, dass die Elena nun einfach Zeit mit ihm
verbringen will und dies schon genügend früh kommunizieren will. Der Faulheit und des
Friedens zu Liebe protestierte Christoph in keiner Weise und auch als das Datum näher
rückte, war für Christoph klar, dass an diesem Mittwochabend Beziehungsabend sein
wird.
Ganz nebensächlich fragte Elena, ob sie das Programm festlegen solle und ich ihr blind
vertraue. Das klang nach einer spontanen guten Idee und der allezeit unkreative,
ideenlose Christoph war froh, dass Elena diese Aufgabe übernahm. Am Abend vorher
erhielt er dann die Anweisung, um 17.10 bereit zu sein. Erst am Mittwochnachmittag
selbst, als Christoph unheimlich vertieft ins Lernen für die Prüfung war, begann er zu
überlegen, was seine Angetraute sich wohl überlegt habe. "Kino?" - sehr wahrscheinlich
schon! Was läuft denn? San Andreas gehen wir hoffentlich nicht schauen, das ist billige
Unterhaltung, Jurassic World wäre geil, aber der hat gerade heute Release-Datum, das
wäre etwas übertrieben...".
Als dann Christoph aus dem Büro trat ertappte er seine holde Frau gerade dabei, wie
sie die 3D-Brillen in die Tasche packte - "Hä! - Faiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiil. Typisch Eli, kann keine
Überraschung für sich behalten", dachte sich Christoph und bemerkte nicht die brilliante
Gewitztheit seiner zukünftigen Ehefrau.
Mit der Unterstützung von: Pro Juventute,Tabakpräventionsfonds des Bundes (TPF), Rudolf und Ursula Streit-Stiftung, Bern gesund
Man machte sich also auf für höchstwahrscheinlich ins Kino. Dass wir, wenn er um
17.10 bereit sein muss, den 17.20 Zug nach Bern nehmen, war ja wohl klar. Die
Kleiderwahl fiel dann auch eher etwas unglücklich aus, aber man reisst sich ja für einen
normalen Beziehungsabend nicht unnötig ein Bein aus.
Am Bahnhof wurde der Christoph allerdings wieder etwas nervös - er roch Lunte! Würde
sein Poltertag heute beginnen? Muss er jederzeit damit rechnen, von hinten attackiert,
zu Boden gedrückt und entführt zu werden - gut möglich. Er war für alles bereit. Dann
kam ihm in den Sinn, dass es irgendwie verdächtig ist, dass Elena den Abend schon so
lange im Voraus geplant hatte. Was für ein Spiel wird hier gespielt? Er blieb achtsam...
Im Zug war dann nebensächliches Geplauder angesagt, über Tischordnung und
Ferienplanung. Angekommen am Bahnhof Bern kam erneut verdächtiges Verhalten wieso zum Geier stresste man derart durch den Bahnhof, kein Kino beginnt um 18.30
Uhr. Dann ging es direction Bahnhof-Migros - an sich nichts Ungewöhnliches, man will
ja noch etwas knabbern, wenn man sich eine Schnulze reinzieht. Alleine vor dem
Bahnhof-Migros kam sich dann Christoph etwas so vor wie Jason Bourne im dritten Teil
der Verfilmung in der Waterloo-Station in London - von allen Seiten beobachtet, überall
Kameras, jeden Moment kann ALLES geschehen. Elena kam wieder raus, mit dem
Eingekauften versteckt im Sack. Man zog weiter Richtung Lorraine, wo sich Elena das
erste mal vermeintlich in die Karten blicken liess - dass sie dabei stumpfsinnige Fakten
aneinanderreihte, um eine glaubhafte Story zu entwicklen, fiel Christoph nicht auf. "Ja
Kitag mache da so ein Päärli-Kino, wo man so am Tisch sitzt und Filme schaut, aber
man muss eben das Essen selbst mitnehmen, weil die Bedienung sehr teuer ist."
Papipapo, was auch immer, scheint einleuchtend. "Schauen wir Jurassic World?" "Nein" war die Antwort. "Fuck", dachte Christoph "das wäre der einzige Film, der mich
interessieren würde", aber er wollte ja auch nicht schon im Voraus seinen Unmut der
Idee "Kino" gegenüber zum Ausdruck bringen.
Kurz vor der Lorraine-Brücke bog Elena rechts ein, lief dann aber verdächtigerweise
eine Gasse weiter vorne den Weg wieder zurück. Was zum Geier - Elena kennt Bern
und ist auch nicht allzuschlecht im Karten lesen. Hier ist etwas faul, aber was ist noch
nicht klar!
Plötzlich begann Elena, in der Spychergasse rechterhand die Klingeln abzusuchen.
Seltsam! "Suchst du das Idee:Sport-Büro?" etwas verlegen gab Elena zu: "Ja". Die
Klingel wurde gedrückt, die Türe öffnete sich... Jetzt begann Christoph wirklich nervös
zu werden, der Puls erhöhte sich: was zum Geier sollen wir nun im Ids-Büro? Zu
meinem Erstaunen, waren Laura und Luana noch im Büro - wusste nicht, dass man bis
18.15 so tun kann, als ob man arbeiten würde. Nun jetzt wurde natürlich von Elena eine
Erklärung erwartet, was Christoph hier soll, war ja nicht seine Idee. Luana und Laura
machten den gleich erstaunten Anschein, wie das der Exprojektleiter von Ittigen machte.
"Um himmelherrgotsswillen - Elena sollte nun endlich den Damen erklären, warum wir
hier sind- ist ja voll peinlich". Gott sei Dank gab es noch etwas zum Unterschreiben, so
dass wir nicht gerade nur für die Blamage gekommen sind. Wieso müssen wir im
Pausenraum etwas unterschreiben (und sowieso, wieso schon wieder so ein Blatt,
Commuiqué oder Erbvertrag unterschreiben?).
"Ja, Chrigu, chasch gad mitcho" sagte Laura und führte den verwirrten jungen Mann in
den
Pausenraum
"und
hie..."
ahh....oohhhh...huch..hobbla...ääää....üüüüüüüüü....aso...wie.....mhhhh.......ÜBERRASC
HUNG! What the fuck? .....GEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIILLLL!!
An diesem Abend wurde das Wort Überraschung neu definiert und für alle, die den
Projektleiter nie sprachlos oder überfordert erlebt hatten (ausser vielleicht beim
Aufwischen von verdünntem Urin), durften dies spätestens in diesem Moment hautnah
miterleben.
Was soll man dazu nur sagen: die ganze Rasselbande vereint, neuer Müsli-Nachschub,
eine komplette Abendberichtchronik mit persönlichen Mitteilungen, Fotos und
Statistiken, eine Sommergrillade und dies alles per Überraschung aufgezogen... wem
da nicht der Kinnladen runterfällt, wer hier nicht ins Stottern kommt, wer hier nicht
innerlich oder äusserlich weint, dem solle es ergehen wie dem Urukhai im Herr Der
Ringe die Gefährten, als Aragorn ihm, Boromir rächend, den Kopf abschlug.
Dieser Moment - nur ärgste anterograde Amnesie könnte ihn je aus meinem Gedächtnis
löschen!
Nach den herzlichen Umarmungen und etlichen Erklärungen wie dies zustande kam,
wurde dann bald der Grill angeschmissen und das Grillgut aufgehäuft. Ein absolut
legendärer Abend wurde lanciert. Es wurde im Buch geschmöckert, alte Geschichten
erzählt, gelacht und genossen. Zwischenzeitlich konnte man sich noch empören über
die Perversitäten auf den Müslipackungen.
Wenn man zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, dass die soeben verzerrte Wurst
einem später noch Übelkeit und Schwindel bereiten würde, hätte man etwas
zurückhaltender zugelangt.
Es kam zum schier unvorstellbaren - Bier- und Zigarettengenuss in einem Büro,
welches ohne die Alkohol und Tabakpräventionsgelder nicht einmal existieren würden unbezahlbar.
Man betätigte sich aber auch sportlich. Zu Fotozwecken sprang man vom
Dachvorsprung auf die Terrasse hinunter. Wenn man dies beobachtet hätte - die
vermeintliche Unsportlichkeit des Teams hätte zur sofortigen Schliessung des Midnights
Ittigen geführt. Nachdem die Foto- und Videowut der Projketkoordinatorin, für welche
man aber im Nachhinein sehr dankbar ist, befriedigt war, brach man die Übung langsam
ab. Dass man noch einmal einen Abschied hätte machen müssen, hätte man sich nie
denken können. Dieser fiel glücklicherweise nicht so traurig aus wie am 28.03.2015 als
die Tränen des Projektleiters auf der Nachhausefahrt im Auto die Wangen
hinunterkullerten. Diesmal wurde die Nachhausefahrt eher von Übelkeit begleitet, was
nicht repräsentativ für den Abend sein sollte.
Auf dem Weg zum Bahnhof durften wir noch einmal Ryans Rap-Künste geniessen und
uns an den gelungenen Bowling-Abend vor mehreren Jahren zurückerinnern, als es
beim Amerikanisch-Schweizerischem Seconde auf dem Nachhauseweg vom
Bowlingcenter kein Halten im Rappen mehr gab.
Somit neigte sich dieser Abend dem Ende zu. Im Bahnhof wurden die letzten
Teammitglieder nochmals fest gedrückt, im Wissen, dass man den grössten Teil des
Teams an der Vermählung des Exprojektleiters und der First Lady sehen wird. Und
doch, mit einer Prise Wehmut beendeten wir diesen Abend. Für den PL und für einige
andere gehört das Leiten des Projektes der Vergangenheit an! Aber wenn man sich das
Motto zu herzen nimmt, dass man dann aufhören soll, wenn es am besten ist, dann
muss ich definitiv am Mittwoch, 10.06.2015 aufhören.