Bio: elena bär, gesang www.me‐musiclife.com Elena Bär – musikbegeisterte Kämpferin inmitten verschiedenster Kulturen Als einziges Kind kommt Elena Bär 1974 in Astana im fernen Kasachstan auf die Welt. Ihre Vorf‐ ahren waren bereits 1870 aus Süddeutschland in die Ukraine ausgewandert und durch zwei Welt‐ kriege, Verbannung in Sibirien und die Stalin‐Zeit erst in den 1960er Jahren in einem deutschen Viertel in Kasachstan wieder heimisch geworden. Dort und vor allem durch die Großeltern bleiben für Elena die deutsche Kultur und Sprache lebendig. Gleichzeitig geht sie in die kasachische Schule und lernte die russische Sprache und Kultur kennen und lieben. So lebt sie schon früh inmitten ver‐ schiedener Kulturen und Sprachen. Die Musik als kosmopolitische Ausdrucksform ist für sie nach wie vor das ideale Medium der Völkerverständigung. Ihre Begeisterung für Menschen verschiedener Nationen und Sprachen kommt aus ihrer Kinder‐ und Jugendzeit, wo sie Kasachstan als weltoffenes Land erlebte, in dem nahezu 100 verschiedene Nationen friedlich zusammen lebten. Dieses Lebens‐ gefühl verbreitet sie gerne bis heute bei ihren Schülerinnen und Schülern sowie Fans. Musik und Gesang als Lebens‐Mittel Das Singen und der Gesang waren von klein auf Elenas Lebenselement und ‐mittelpunkt, „die Sonne meines Leben“. Allerdings wurde ihr der Weg zum geliebten Gesangsstudium als sowjetische Bürge‐ rin mit deutscher Nationalität erheblich erschwert. Um überhaupt „etwas mit Musik studieren zu können“, entschied sie sich 1991 für die Akademie in der damaligen Noch‐Provinzstadt Astana, die als einzige Möglichkeit ein Studium zur Chorleiterin für den schulischen Dienst anbot. Nach bestan‐ denem Examen arbeitete sie ein Jahr im Schuldienst, bis sie sich 1995 auf den Weg in die damalige Hauptstadt Alma Ata machte, um am dortigen Kasachischen Kyrmangazy Konservatorium endlich ihre Gesangsausbildung zu verwirklichen. Die Prüfungskommission schickte sie wegen ihrer Natio‐ nalität sofort nach Hause. Eine filmreife Aufnahmeprüfung am Konservatorium Was dann folgte, klingt wie im Kino: Elena trifft traurig beim Hinausgehen auf einen alten Professor, der Mitleid mit ihr hat und sie umgehend zum kosmopolitisch eingestellten Rektor des Konserva‐ toriums schickt mit der Aufforderung, jetzt nicht aufzugeben. Der Rektor, ein Musikfürst, gibt dem „Mädchen der Provinz“, wie er sie ironisch tituliert, eine Chance zum Vorspiel in seinem Büro vor zwei Mitarbeiterinnen. Mangels Musikbegleitung setzt Elena auf alles. Sie begleitet sich selber, wäh‐ rend sie leidenschaftlich ein kasachisches Lied singt als ginge es um ihr Leben. Das überzeugt den skeptischen Rektor und die anderen Zuhörer und er bestellt für den Folgetag, einen eigentlich dienstfreien Samstag, nochmals die Prüfungskommission zu einer Einzelaudition ein. Außer einem älteren Musikprofessor, der Elena mit erhobener Faust drohend empfing, entschied sich die Jury, der zielstrebigen deutschstämmigen Sängerin aus der Provinz den Weg für ihr Wunschstudium frei zu machen. Eine besondere Lehre, die Elena für sich gezogen hat und auch anderen Menschen auf den Weg geben möchte, die ein aussichtslos erscheinendes Ziel vor Augen haben: „Niemals aufgeben und für seine Ziele kämpfen!“ Sie studierte vier Jahre Oper bei Professor Shachmardan Abilov und war in der Konzert‐ und Ora‐ toriums‐Klasse von Professor Nadia Scharipova, bei der auch die international bekannte Sopranistin Maira Kerey, eine chinesisch stämmige Kasachin studierte. Sie wird mittlerweile auf vielen Opernbühnen von China bis Paris als die Stimme Kasachstans gefeiert. Elena finanzierte sich ihr Studium durch ihre Assistentenstelle am Lehrstuhl ihrer Professorin. Neuanfang in der Heimat der Vorfahren Nach dem Grundstudium 1999 muss Elena bereits ihr Studium wieder beenden. Ihre gesamte Fami‐ lie samt der Großmutter ist bereits zurück gekehrt nach Deutschland. Sie will nicht mutterseelenall‐ ein zurück bleiben. Schweren Herzens, weil sie weiß, dass dieser Abschied ein Bruch in ihrer Karriere sein würde, folgt sie dennoch in die neue, alte Heimat ihrer Vorfahren. Wieder muss Elena sich et‐ was Neues aufbauen. In der anerkannten Sopranistin Michaela Krämer, Professorin am Robert‐ Bio: elena bär, gesang www.me‐musiclife.com Schumann Konservatorium in Düsseldorf, und in der Mezzosopranistin Bianca von Zambelli in Essen findet sie gute Ausbilderinnen für ihre Stimme und neue Impulse für ihre Zukunft. Von 2000 bis 2002 ist sie Mitglied des Extrachors der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf‐Duisburg und wirkte an großen Opernproduktionen mit. Lehrmeisterin junger Talente und Botschafterin für Gesang 2006 und 2007 absolviert sie an der Akademie in Remscheid den berufsbegleitenden Lehrgang „Instrumentalspiel für Menschen mit Behinderungen an Musikschulen“, der sie autorisiert, Menschen mit Handicaps in Musik zu unterrichten, was sie auch gerne tut. Seit 2006 ist sie Dozentin für Gesang, Klavier und Keyboard an der privaten Musikschule von Dr. Mark Koll in Kaarst. Sie unterrichtet Musik an der ISR, der Internationalen Schule im Rhein‐Kreis Neuss, und gibt musikalische Frühförderung im angeschlossenen Internationalen Kindergarten in Kaarst. Heute sieht sie zwei wichtige Aufgabe für sich: Erstens, jungen, talentierten Menschen eine solide Basis für ein Musikstudium zu bereiten. Zweitens, will sie in besonders inszenierten Konzerten die vielseitigen Facetten, Genres und Epochen des Gesangs von der Klassik bis zu zeitgenössischer populärer Musik zum Klingen bringen. Ob russisch‐kasachische Weisen, italienischer Belcanto, Eingängiges aus Operette, Musical oder Chanson – Elena Bär Preise und Auszeichnungen 1996 Erster Preis beim „Deutschen Musikwettbewerb“ des Goethe‐Instituts in Pavlodar / Kasachstan Elena Bärs Lebensmotto: „Niemals aufgeben. Wer aus tiefem Herzen für Überzeugungen und Ziele kämpft, wird andere überzeugen und erfolgreich sein.“
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