HUMAN RESOURCES KMU und die digitale Transformation U nter der digitalen Transformation versteht man die computer gestützte Durchführung von Geschäftsprozessen. KMUs, die moderne Informationsund Kommunikationstechnologie in der Prozessunterstützung nutzen, verschaffen sich Wettbewerbsvorteile. Beispielsweise durch einen verbesserten Einsatz von Produktionsmitteln, Maschinen und Mitarbeitenden. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Kundenbeziehungen aus. Obwohl solche Effekte hinlänglich bekannt sind, gibt es noch immer eine grosse Zahl von KMUs, die ihre Prozesse nicht durchgängig mit IT-Systemen unterstützen. Studien weisen darauf hin, dass über 10 Prozent der Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitenden noch kein Enterprise-Ressource-Planning (ERP)-System einsetzen. «Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen», besagt ein altes Sprichwort. Dies gilt auch für KMUs. Heute befassen sie sich immer häufiger mit der digitalen Transformation. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Planung, Umsetzung und Steuerung. Wertschöpfende Prozesse werden optimiert. (Computerized Numerical Control – computergesteuerte Werkzeugmaschinen) in unterschiedlichen Versionen zu den verschiedenen Varianten mit den jeweils gültigen Stücklisten und Arbeitsplänen speichern und damit Verwechslungen vermeiden. Oder im Customer Relationsship Management (CRM) können Mails sowie alle ausgetauschten Dokumente wie Preislisten, Angebote, Werbungen usw. ner in die digitalisierte Prozesskette wesentliche Potenziale erschlossen werden. Automatische Bestellungen bei Standardlieferanten oder elektronische Rechnungsstellung zwischen den Partnern sind heute auch im KMU-Bereich machbar. Nicht jede Systemlandschaft passt zu jedem Unternehmen Abschliessend muss noch auf die sorgfältige Auswahl der Systeme und deren geplantes Zusammenspiel in einer ITLandschaft hingewiesen werden. Eine in- Wettbewerbsvorteil dank Dokumentenmanagement Auch Unternehmen, die durch die Nutzung eines ERP-Systems die erste Stufe der Digitalisierung erreicht haben, können sich weiter entwickeln. Neben den strukturierten Daten übermitteln sie alle prozessbegleitenden Dokumente wie z. B. Verträge oder Konstruktionszeichnungen elektronisch an ihre Partner oder speichern Unterlagen zumindest im eigenen ERP-System ab. Ein umfassendes Dokumentenmanagement und damit die Verfügbarkeit der richtigen Daten zur passenden Zeit am gewünschten Ort wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Gleichzeitig werden Medienbrüche mit den ihnen inhärenten Fehlerquellen eliminiert und das schnelle Wiederauffinden von Dokumenten für eine Analyse oder Adaption ermöglicht. So kann etwa ein Produktionsbetrieb alle für die Herstellung eines Produktes notwendigen CNC-Maschinenprogramme 40 rdentlich beschlagwortet und direkt beo troffenen Kunden und Artikeln zugeordnet werden. Dadurch entsteht eine ganzheitliche Sicht auf diese Elemente. Mobil werden und Partner einbinden Mobile Varianten solcher IT-Lösungen ermöglichen es, im Aussendienst oder Service ortsunabhängig zu kommunizieren, Einsätze zu planen oder Rückmeldung zu geben. Wichtig ist dabei, dass diese Anwendungen nicht als Online-Versionen auf einem Tablet verfügbar sind, sondern massgeschneiderte Lösungen, die für den Feldeinsatz taugen und bei Bedarf auch offline funktionieren. In der nächsten Phase können durch Einbindung von Kunden, Lieferanten und weiterer Part- dividuelle und seriöse Auswahl und eine ideale Kombination unterschiedlicher Anwendungen aufgrund der Anforderungen des Unternehmens sind wegen der langfristigen Bindung massgeblich für den Erfolg. Dieses und weitere Themen rund um Prozessoptimierung und IT-Management werden in den beiden Master-Studiengängen MAS in Business Information Management und MAS in Business Process Engineering der Fachhochschule St. Gallen bearbeitet. ■ FHS St. Gallen, 9001 St. Gallen Weiterbildungszentrum WBZ-FHS Dr. Stefan Stöckler, Studienleiter Tel. +41 (0)71 226 12 50 [email protected] www.fhsg.ch/weiterbildung IT business 2/2015
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