Ein gemeinsames Projekt von: Theater Winkelwiese Zürich

Ein gemeinsames Projekt von: Theater Winkelwiese Zürich, Schlachthaus Theater Bern, Theater
Chur, Theater Tuchlaube Aarau, Theater Rampe Stuttgart, Stadttheater Schaffhausen, Theater St.
Gallen (ab der Spielzeit 2016/17).
DRAMENPROZESSOR 2016/2017
Bewerbung und Auswahlverfahren
Der DRAMENPROZESSOR ist eine Werkstatt für szenisches Schreiben und richtet sich an noch
nicht etablierte deutschsprachige AutorInnen mit Wohnsitz oder Arbeitsmittelpunkt in der
Schweiz. Der DRAMENPROZESSOR unterstützt Personen, die die Arbeit an eigenen szenischen
Texten verfeinern und erweitern wollen und das Ziel haben, als professionelle AutorInnen zu
leben. Die Werkstatt ist schreib- und arbeitsintensiv und möchte die Teilnehmenden mit
verschiedenen Arbeitsformen zeitgenössischer Textentwicklung bekannt machen.
Voraussetzung für die Teilnahme am DRAMENPROZESSOR ist deshalb ein hohes Mass an
Engagement und Eigenverantwortung und die Bereitschaft, unterschiedlichste Inputs
aufzunehmen und zu verarbeiten.
Ein Teil der Arbeitseinheiten findet an den koproduzierenden Theatern statt.
Bewerbungsfrist: 15. August 2015 bis 31. Oktober 2015
Die Auswahl der BewerberInnen wird im Dezember 2015 getroffen. Das Werkstattjahr beginnt
im März 2016 und endet im März 2017.
Gesamtleitung des DRAMENPROZESSORS: Ann-Marie Arioli (Kodirektorin Theater Chur,
Dramaturgin) und Manuel Bürgin (Leiter Theater Winkelwiese Zürich, Regisseur)
Mentor der AutorInnen: Andreas Sauter (Autor, Regisseur)
Fachjury: VertreterInnen der Koproduktionspartner sowie zwei externe ExpertInnen.
Ziele des DRAMENPROZESSORS
- Hauptaufgabe ist die begleitete Entwicklung einer Projektidee zu einem abendfüllenden
Theatertext. Die Arbeitseinheiten werden durch das Leitungsteam und ExpertInnen (in diesem
Jahr u.a. René Pollesch, Sabine Harbeke, Maxi Obexer, Ivna Žic) gestaltet. Im Schnitt sind das 4
bis 5 Tage pro Monat. Diese Treffen dienen der Analyse, Inspiration, der Entwicklung des
eigenen Schreibens und dem Lernen durch die Auseinandersetzung mit dem Schreiben der
anderen AutorInnen. Am Ende des Werkstattjahres werden die Texte im Rahmen eines
Festivalwochenendes präsentiert.
- Darüber hinaus gibt es Arbeitseinheiten an den koproduzierenden Theatern. Die AutorInnen
schreiben während einer Kurzresidenz von ein bis zwei Wochen an ihren Texten weiter und /
oder arbeiten an Schreibaufträgen zu aktuellen Themen, lokalen Anlässen, Festivals der
jeweiligen Koproduktionshäuser.
- In Impuls-Workshops werden die AutorInnen vertraut gemacht mit Bereichen wie Verlags- und
Autorenrechte, musikalische Bearbeitungsmöglichkeiten von Texten, Szenografie und Raum,
sowie anderen dramatischen Formen wie der Arbeit an Hörspielen (in Zusammenarbeit mit
SRF2 Kultur).
Bitte beachten Sie, dass Sie sich neu mit einem konkreten Stückvorhaben beim
DRAMENPROZESSOR bewerben und keine Textproben bestehender Werke einsenden.
Bewertet werden sowohl handwerkliche Fähigkeiten als auch Innovationsgrad und
Originalität des Stoffes, an dem Sie arbeiten wollen.
Ihr Bewerbungs-Dossier sollte beinhalten:
1.) Projektbeschreibung (max. 3 A4 Seiten) des Stücks, an dem Sie während des
DRAMENPROZESSORS arbeiten wollen (Plot, Figurenbeschreibung, formale Überlegungen).
Zusätzlich verfassen Sie bitte die Eröffnungsszene für das Stück-Vorhaben.
2.) Motivationsschreiben für die Teilnahme am DRAMENPROZESSOR (1 A4 Seite).
3.) Darstellung des bisherigen Weges als AutorIn. Beschreiben Sie, was Ihr Schaffen beeinflusst
hat, auf welche Vorbilder Sie sich beziehen, an was Sie sich beim Schreiben orientieren.
4.) Entwerfen Sie, ausgehend vom Artikel auf der nächsten Seite, einen möglichen Stück-Plot
und schreiben Sie die Schlussszene zwischen zwei Figuren (max. 3 A4 Seiten).
5.) Tabellarischer Lebenslauf mit Kontaktdaten.
Bitte senden Sie Ihr Bewerbungsdossier als PDF an folgende Adresse:
[email protected]
Artikel zu Aufgabe 4.):
Mysteriöser Mehrfachmord in den französischen Alpen
Ganz still harrte sie auf dem Rücksitz eines Autos aus - unter den leblosen Körpern von zwei
Erschossenen. Mehr als acht Stunden nachdem auf einem Waldparkplatz in den französischen
Alpen die Leichen von vier Menschen gefunden worden waren, hat die Polizei ein vierjähriges
Mädchen geborgen. "Niemand hat sie gesehen, weil sie sich seit vier Uhr nachmittags nicht
bewegt hat, zweifelsohne verängstigt, völlig versteckt, völlig reglos zwischen den Toten", sagte
der Staatsanwalt der Stadt Annecy. (...)
"Wir hatten die Anweisung, nichts anzufassen", sagte ein Polizist France Info. Die Polizisten
hätten zwar durch das Autofenster ins Innere geschaut, das Mädchen aber nicht gesehen. Sogar
mit einem Hubschrauber mit Wärmebild-Kamera, der weitere Personen aufspüren sollte,
überflog die Polizei den Tatort. Doch das verängstigte Kind im Auto blieb bis Mitternacht
unentdeckt. (...)
Bei drei der vier Erschossenen handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um die Eltern und die
Großmutter des Mädchens. Neben dem von Kugeln regelrecht durchsiebten Auto wurden nach
Behördenangaben noch ein toter Fahrradfahrer und ein sechs oder sieben Jahre altes, schwer
verletztes Mädchen gefunden.(...)
Nach Informationen des britischen Telegraph ist der aus dem Irak stammende Vater bereits seit
rund 20 Jahren im Großraum von London ansässig. Der 50-Jährige soll für ein Satelliten- und
Weltraumunternehmen gearbeitet haben. Die Familie galt als campingbegeistert und hatte
ihren Wohnwagen für den Sommerurlaub auf einem Platz bei Annecy stehen. Die Großmutter
soll einen schwedischen Pass gehabt haben. Ein Passant hatte die vier Leichen am späten
Nachmittag entdeckt. Offenbar hatte sich die Tat erst kurz zuvor ereignet, denn der Zeuge war
erst wenige Minuten vorher von dem Radfahrer überholt worden, der dann erschossen neben
dem britischen Auto lag. Dem Opfer aus einer Nachbargemeinde war offenbar zum Verhängnis
geworden, dass er zum Zeitpunkt der Bluttat dort mit seinem Fahrrad vorbeikam.
Drei der Opfer wurden mit Kopfschüssen geradezu hingerichtet. Am Tatort wurden viele
Patronenhülsen gefunden, die von einer automatischen Pistole stammen. Das Motiv für die Tat
ist bisher völlig unklar.
SZ / 06.09.2012