März 2016

„Altes Brauhaus zur Nette“
„Haus Kettig“
„Haus Weißer Berg“
A U S G A B E
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März 2016
In dieser Ausgabe:
Vorwort
2
Poesie-Ecke
3
Rätsel- und Witzecke
4
Brauhaus Aktuell: Karneval im Brauhaus: „De Prinz kütt“
5+6
Wissenswertes: bei Fingerarthrose hilft bewegen
7
Überblick über regelmäßigen Veranstaltungen
8
Veranstaltungen / Termine im März
9
Wissenswertes: Münchhausen, der Lügenbaron
10
Wissenswertes: Pisspott-Geschichten
11
Wissenswertes: Die Rückkehr der Wölfe
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Lachen ist gesund
13
Brauhaus aktuell: Besuch des Saarländischen Nostalgie-Puppentheaters
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Vorwort
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Leser unserer Zeitung!
Gertrud mit der Maus
Treibt die Spinnerinnen raus…
So heißt es in einer Bauernregel. Gemeint ist damit Gertrud, die im 7. Jahrhundert Äbtissin
des Klosters von Nivelles (Belgien) war. Gertrud lehnte schon als sehr junges Mädchen eine
Heirat ab und entschied sich für ein Nonnenleben. Da sie lesen und schreiben konnte, beschäftigte sie sich viel mit der Bibel und ließ sich zusätzlich wissenschaftliche Bücher aus
Rom kommen. Sie engagierte sich aufopfernd in der Krankenpflege und setzte sich auch dafür ein, dass Mädchen in der Heiligen Schrift unterwiesen wurden, was für die damalige Zeit
sehr ungewöhnlich war. Gertrud gilt als Schutzheilige der Armen und Reisenden, aber auch
als Patronin der Feld- und Gartenarbeit.
Auf figürlichen Darstellungen sieht man sie häufig in der Tracht einer Nonne mit einem
Krummstab, an dem Mäuse hochklettern. Der Legende nach konnte sie mit ihren Gebeten
eine Ratten- und Mäuseplage in ihrem Land vertreiben und so die Ernte auf den Feldern
retten. Als eine kleine Maus, ihr beim Spinnen den Faden zerbiss, nahm sie dies als Zeichen
aufzuhören und sich mit ihren Nonnen wieder an die Feld- und Gartenarbeit zu machen. Die
Winterarbeit im Haus hatte ein Ende. Der 17. März, ihr Todestag, gilt als Getrudentag und
Beginn der Arbeit draußen auf den Feldern.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die helle Jahreszeit und eine glückliche Hand beim
Gärtnern.
Ihr Redaktionsteam
Impressum
Herausgeber:
Druck:
Eigendruck
AWO Seniorenzentrum „Altes Brauhaus zur Nette“
Berliner Straße 2c  56575 Weißenthurm
Telefon 02637 / 912-0  Telefax 02637 / 912-518
Auflage:
250
Redaktion:
Verantwortlich: Melanie Brust
Redakteure:
Marita Hammes
Dr. Albert Reifferscheid
Melanie Brust
Layout:
Hans Jürgen Neffgen
Kontakt:
Artikel, Vorschläge, Leserbriefe und andere
Anregungen aus dem Kreis unserer
Leserinnen und Leser sind immer herzlich
willkommen!
Beiträge reichen Sie bitte über die Rezeption ein
oder senden Sie per E-Mail an:
[email protected]
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Poesie– Ecke
Der Osterhase
Schaut, was sitzt denn dort im Gras?
Ei der Daus, der Has, der Has!
Guckt mit seinem langen Ohr
Aus dem grauen Nest hervor.
Hüpft mit seinem schnellen Bein
Über Stock und über Stein.
Kommt ihr Kinderchen und schaut,
Wie er hat das Nest gebaut.
Ei, wie schön von Gras und Heu,
Und wie weich von Moos und Spreu.
Lasst doch sehen, was im Nest
Liegt so kugelrund und fest?
Eier, blau und gelb und braun,
Bund und scheckig anzuschaun.
Häslein mit dem schnellen Bein,
Sollst recht schön bedanket sein.
Häslein mit dem langen Ohr,
Dank dir tausendmal davor.
Bin dir gut und dir schön,
Häslein hör: auf Wiedersehen!
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Rätselecke
Kreuzworträtsel (mit Hilfsbuchstaben)
Hinweis zum Lösungswort: Zoo
Wer die Lösung gefunden hat,
kann sich an der Rezeption eine
Überraschung abholen.
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Brauhaus Aktuell
„De Prinz kütt“
Bei unserer Karnevalsveranstaltung im Festsaal in Weißenthurm hatten wir
gleich mehrfach hohen Besuch von Tollitäten. Der Prinz aus Weißenthurm —
Prinz Volker I., Büffel vom Fenster zum Rollladen und Blech aus der Dynastie
Otto von Mayer aus dem Weg dem Grünen zur wilden Hildes Hexenkessel besuchte uns mit seinem Hofstaat. Auch das Kinderprinzenpaar aus Weißenthurm Prinz Benedikt I. und Prinzessin Mia I. mit den Pagen Cynthia und Julia
und mit Hofnärrin Mia waren wieder zu Besuch.
Das Highlight des Nachmittags war das Überraschungsprinzenpaar aus unserem eigenen Haus. Prinz Thorsten I. und seine Lieblichkeit Prinzessin
Kathryn I. mit Hofstaat. Unser Gesundheitsmanager Thorsten Weiler ließ es
sich nicht nehmen, mit seiner Ehefrau Kathryn und seinem Gefolge unsere
Bewohner zu besuchen. Mit den närrischen Insignien, einem „versilberten“
Tischtennisschläger und einer „versilberten“ Schere und ihrem Sessionsmotto
„Helau, Alaaf, et es ejal, kunterbunt feijere mir ose Karneval“ eroberten sie an
diesem Nachmittag alle Herzen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen närrischen
Herkunft wurden kurzerhand die Rufe „Helau“ und „Alaaf“ verbunden.
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Brauhaus Aktuell
Durch den Nachmittag führte unser langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter Willibald Görg, auch als ehemaliger
Prinz und langjährige Präsident der Örmser Karnevalsgesellschaft bekannt. Er wird auch „Raketen-Willi“ genannt,
denn die besagten Raketen
sind sein Markenzeichen bei
Moderationen. Es kam keine
Langeweile auf,
denn unser
„Raketen-Willi“
hatte verschiedene Sketche und Vorträge parat.
Auch ein Tanzpärchen aus Weißenthurm war
zu Besuch. Es tanzten Hanna Milz (10 Jahre)
mit Basti Felden (13 Jahre) für uns. Dass die
beiden erst ein Jahr zusammen tanzen, konnte
niemand glauben, so perfekt eingespielt waren
die beiden.
Und noch ein Prinz war im Publikum zu finden.
Herr Zils war vor 33 Jahren Prinz Johannes I.
von Weißenthurm. Noch immer ist er mit Leib
und Seele dem Karneval verfallen. „Wenn dat
Trömmelche jeht“ ist Herr Zils parat.
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Wissenswertes
Bei Fingerarthrose hilft bewegen!
Weiter geht es mit unseren Tipps. Denken Sie
daran: bewegen bringt Segen!
Wenn die Finger bereits zu sehr versteift sind,
halten Sie sie eine Weile unter warmes Wasser, oder stecken die Hand in einen warmen
Waschlappen. Dann fallen Ihnen die Übungen
leichter. Achtung: bei einem Entzündungsschub hilft eher Kälte.
Grundsätzlich gilt für die betroffenen Gelenke: fordern, aber nicht überfordern!
Das heißt, vermeiden Sie Handgriffe, die eine zu schwere einseitige Belastung
sind.
Zum Beispiel: achten Sie beim Tragen der Einkaufstasche darauf, das Gewicht gleichmäßig auf beide Hände bzw. Arme/Schultern zu verteilen.
Einen schweren Topf oder eine Pfanne sollte man immer mit beiden Händen
packen.
Ein Spültuch nicht fest auswringen, das strapaziert zu sehr, besser ist es die
Flüssigkeit leicht herauszudrücken und dann das Tuch abtropfen und trocknen
lassen.
Reiben Sie die Handinnenflächen gegeneinander – so als hätten Sie ein gutes
Geschäft abgeschlossen. Das ist eine einfache Übung, die Wärme bringt und
die Muskeln durchblutet.
Nehmen Sie die eine Hand und massieren Sie sanft mit den Fingern der anderen über die einzelnen Gelenke. Auch ein vorsichtiges Ziehen an den einzelnen Fingern bringt Entlastung. Sicher haben Sie ein Kleidungsstück mit Knöpfen?
Das Auf- und Zuknöpfen ist eine ausgezeichnete Übung für die Fingerfertigkeit. Geben Sie nicht auf, wenn es nicht sofort klappen will! Erst sind es nur
ein paar Knöpfe, die man schafft, nach ein paar Tagen die ganze Reihe.
Auch das Zusammendrücken eines einfachen Küchenschwamms übt Daumen
- und Fingergelenke ausgezeichnet. Machen Sie mehrmals täglich eine Faust
und öffnen sie wieder, das geht ganz unauffällig im Alltag.
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PINNWAND für März
v
Montags
Wochenplan
Wochenplan
Fahrdienst
Montags
09.30
- 10.30 Uhr Wassergymnastik Gruppe III
10.30
11.30Uhr
Uhr
AnwendungenGruppe
nach III
Kneipp
09.30 -- 10.30
Wassergymnastik
10.30 - 11.30 Uhr
Wassergymnastik
Gruppe IV
mit T.
Weiler im Schwimmbad
15:15
16.00
Uhr
Gedächtnistraining
15:15 - 16.00 Uhr Gedächtnistraining
im Gemeinschaftsraum
im Nebenraum Nettestübchen
15.30 - 16.30 Uhr Gesundheitszirkel Gruppe II
15.30
16.30
Uhr Gesundheitszirkel
im Veranstaltungssaal
mit Thorsten Weiler Gruppe II
im Veranstaltungssaal mit T. Weiler
Wir bieten Ihnen jeden
Freitag einen kostenlosen
Fahrdienst zum Rewe
in Neuwied und Aldi in
Weißenthurm an.
Abfahrt ist um 14 Uhr vor
dem Seniorenzentrum.
Dienstags
09.30 - 10.30 Uhr Wassergymnastik Gruppe II
Ein Fahrdienst zum
Friedhof ist nach
Absprache gegen Entgelt
möglich.
Dienstags
11.00 -- 12.00
Gesundheitszirkel
Gruppe
I
10.00
11.00Uhr
Uhr
Wassergymnastik
Gruppe
II
im
Veranstaltungssaal
mit
Thorsten
Weiler
Ab 11:00 Uhr Näh– und Flickstunde
13.00 - 13.45 Uhr Snoezelen
Rada
und
imLutz,
Nebenraum
15.30 - 17.00mit
Uhr
Bingo
mitMira
Frau
Frau Stein,
Frau Müller, Nettestübchen
Frau Mandari und Frau Friedrich im Gemeinschaftsraum
11.00
- 12.00 Uhr Gesundheitszirkel Gruppe I
Mittwochs im Veranstaltungssaal mit T. Weiler
13.00 - 13.45 Uhr Snoezelen
Seniorengymnastik
mit Frau Golz
15.30
- 17.00 Uhr Bingo
09.30 - 10.15 Uhr Gruppe I im Veranstaltungssaal
Nettestübchen
10:00 - 12:00 im
UhrNebenraum
Näh– und Flickstunde
mit Rada und
Mira im Betreuten Wohnen
10.15 - 11.00 Uhr Gruppe II im Veranstaltungssaal
Seniorengymnastik
mit Frau Golz
15.00 - 16.00 Uhr Gesundheitszirkel
Gruppe III
im Veranstaltungssaal
mit Thorsten
Weiler
09.45
- 10.30 Uhr Gruppe
I Veranstaltungssaal
Mittwochs
10.30
- 11.15 Uhr Gruppe II Veranstaltungssaal
Donnerstags
14.00 - 15:30 Uhr Billard und Kicker
9.30 - 10.30 Uhr Wassergymnastik Gruppe I
mit T.
Weiler, Im Spielraum
11.00 - 12.00 Uhr
Gesundheitszirkel
Gruppe II
Weißenthurm,
2. Etage,
im Veranstaltungssaal
mit Thorsten
Weiler Neubau
10.00 - 13.00 Uhr Kochen & Backen
Donnerstags
im Betreuten Wohnen
9.30
- 10.30 Uhr Wassergymnastik Gruppe I
Freitags
11.00 - 12.00 Uhr Gesundheitszirkel Gruppe II
8.30 - 11.00 Uhr Frühstücksgruppe
im Veranstaltungssaal
mit T. Weiler
auf Wohnbereich
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11.00 - 12.00 Uhr Gesundheitszirkel Gruppe I
Freitags
Im Veranstaltungssaal mit Thorsten Weiler
15.00 - 16.00 Uhr Gesundheitszirkel Gruppe III
11.00
- 12.00 Uhr Gesundheitszirkel Gruppe I
im Veranstaltungssaal mit Thorsten Weiler
im Veranstaltungssaal
mit T. Weiler
16.00 - 17.00 Uhr
Singkreis mit Frau Schatz
14.00
- 15:30 Uhr Billard und Kicker
im Speisesaal
mit T. Weiler, Im Spielraum
Weißenthurm, 2. Etage, Neubau
16.00 - 17.00 Uhr Singkreis mit Frau Schatz
Speisesaal EG Weißenthurm
Gottesdienste
Altes Brauhaus zur Nette
im Speisesaal
um 16:00 Uhr
Katholisch
03.03.2016
Haus Kettig
im Wintergarten
um 16:15 Uhr
Evangelisch
17.03.2016
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Veranstaltungen/Termine im März
Dienstag,
01.03.2016,
9:30-11:30 Uhr
Taschengeldauszahlung
Das Taschengeld wird von Frau Jennrich im Haupthaus / Foyer ausgezahlt.
Falls Sie krank oder verhindert sind, ist eine Auszahlung auch im Zimmer
möglich. Bitte melden Sie sich telefonisch an der Rezeption.
Mittwoch,
02.03.2016
15:00 Uhr
Tanzcafé mit Charly Breck
im Speisesaal in Weißenthurm
Mittwoch,
02.03.2016
14:00 Uhr
Ausflug zur Laubachsmühle
WB 5 +WB 6
Donnerstag,
03.03.2016
14:45 Uhr
Bewohnerbeiratssitzung
im Nebenraum Nettestübchen!
Bewohner sind als Gäste herzlich willkommen!
Donnerstag,
03.03.2016
18:00 Uhr
Dämmerschoppen
Abfahrt 18:00 Uhr im Foyer Weißenthurm
Freitag,
Kleiderverkauf
04.03.2016
Der Firma „Lady Moden“
10:00 bis 12:00 Uhr Ein Fahrdienst ist eingerichtet
Mittwoch,
09.03.2016
14:00 Uhr
Ausflug zur Laubachsmühle
WB 1 +WB 2 + Betreutes Wohnen
Mittwoch,
16.03.2016
14:00 Uhr
Ausflug zur Laubachsmühle
WB 3
Freitag,
18.03.2016
16:00 Uhr
Frühlingsfest mit Frau Schatz
Im Speisesaal in Weißenthurm
Mittwoch,
23.03.2016
14:00 Uhr
Ausflug zur Laubachsmühle
WB 4
Ostersonntag,
27.03.2016
Ab 11:45 Uhr
Ostersingen auf den Wohnbereichen in Weißenthurm und Kettig
Jugendchor der Mennoniten
Mittwoch,
30.03.2016
15:00 Uhr
Tanzcafé mit Charly Breck
Im Wintergarten in Kettig
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Wissenswertes
Münchhausen, der Lügenbaron
Eines vorweg: es gab ihn wirklich, den Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, geboren 1720 und gestorben
im Jahr 1797, genannt der „Lügenbaron“. Er wuchs als eines
von acht Kindern einer alten Adelsfamilie im damaligen Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg auf. Mit 13 Jahren kam er
als Page zum Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, der in
Sankt Petersburg am Hof der Zarin Anna von Russland diente.
Münchhausen reiste mit knapp 20 Jahren nach Russland und
folgte seinem Herrn in den russisch-österreichischen Türkenkrieg.
In den kriegerischen Auseinandersetzungen die nun folgten,
entstanden wahrscheinlich seine ersten „Lügengeschichten“
wie der berühmt gewordene „Ritt auf der Kanonenkugel“.
Münchhausen erzählt darin, dass sein General ihm befahl eine feindliche Festung zu erkunden, doch er hatte keine Ahnung wie er unbemerkt dahinein gelangen konnte. Da kam ihm
eine geniale Idee: seine Kameraden hatten gerade eine Kugel ins feindliche Lager abgeschossen und flugs! schwang sich der Baron auf die Kugel, flog hinter die feindlichen Linien,
erkundete die örtlichen militärischen Gegebenheiten und meisterte den Rückweg gleichermaßen auf einer Kugel, die vom Feind just zu seinem Regiment zurück geschossen wurde.
Soll heißen, er wechselte die Pferde – pardon die Kugeln in der Luft! So konnte er seinen
Auftrag zur Zufriedenheit seines Generals erledigen und ohne entdeckt zu werden.
Im folgenden russisch-schwedischen Krieg war Münchhausen, inzwischen als Leutnant,
wieder mit dabei. Ein ganzes Jahrzehnt verbrachte er in der baltischen Garnisonsstadt Riga. Diesem langen und für einen Soldaten wohl auch langweiligen Aufenthalt verdanken wir
eine große Anzahl weiterer Lügengeschichten mit der er seine Kameraden unterhielt und
die er mit jedem Mahl mehr ausschmückte. 1744 heiratete Münchhausen Jacobine, die
Tochter eines baltischen Landadeligen. Sechs Jahre später kehrte er mit seiner Frau auf
sein Gut bei Bodenwerder zurück, wo er glücklich, aber kinderlos mit seiner Gemahlin weitere 40 Jahre im Kreise seiner Nachbarn lebte. Auch hier erfreute er seine Freunde mit seinen Erzählungen und war bald bekannt als ein versierter Geschichtenerzähler. Als seine
Frau 1790 starb, verfiel Münchhausen auf den Gedanken sein kaum 20jähriges Patenkind
Bernhardine zu ehelichen. Das erwies sich für ihn als eine fatale Dummheit. Schon bald begannen ernste Zerwürfnisse die Ehe zu strapazieren und nach nur drei Jahren reichte der
Baron die Scheidung wegen ehelicher Untreue ein. Der nun folgende Prozess ruinierte den
Baron finanziell, er musste sein Gut an einen Neffen abtreten, durfte aber bis zu seinem
Tod noch in Bodenwerder wohnen bleiben.
Erste Veröffentlichungen seiner Abenteuer- und Lügengeschichten im Jahr 1785 in London
durch Rudolf Erich Raspe verärgerten den Baron zutiefst, da er sich lächerlich gemacht
fühlte und man seine Einwilligung nicht eingeholt hatte. Obwohl das Buch ein großer Erfolg
wurde, starb Münchhausen verarmt und verbittert im Jahr 1797. Seine Geschichten aber
leben weiter und erfreuen die Menschen noch heute.
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Wissenswertes
Pisspott-Geschichten
Kleiner Butt in der See
Meine Frau die Ilsebill
Will nicht so
Wie ich wohl will.
Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje inne See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.
(von Phillipp Otto Runge 1777-1810)
Wir alle kennen noch die Geschichte vom „Fischer un sin Frau“, der mit seiner
Frau Ilsebill in einer erbärmlichen Hütte (Pissputt) am Meer lebte.
Eines Tages angelte er einen Butt, der Zauberkräfte besaß und bat wieder frei
gelassen zu werden. Das bekam Ilsebill mit und fortan wünschte sie sich von
ihrem Mann und dem Butt die Erfüllung immer größerer Wünsche.
Das geschah so lange, bis sie in ihrer Gier sich wünschte, Gott zu werden.
Da sagte der Butt zum Fischer: „Ga mal hem. Sie sitt all weder in Pissputt“.
Und so war es auch. Ihre Unersättlichkeit wurde schließlich bestraft und sie
saß wieder da, wo alles angefangen hatte.
Zu einer Zeit, als es noch keine Kanalisation
gab und die Toiletten noch außerhalb des
Hauses lagen, hatte jeder Haushalt unter
den Betten einen Nachttopf oder „Pisspott“
stehen. Das war ein Gefäß aus Emaille,
Keramik oder Glas, in dem man in der
Nacht seine Notdurft verrichtete.
In wohlhabenden Haushalten gab es Nachttöpfe aus Porzellan mit Blümchen oder anderem Dekor drauf und sogar mit Gold-Verzierungen. Da musste aber aufgepasst werden, dass sie nicht zerbrachen, womöglich noch mit Inhalt darin.
Das Nachtgeschirr blieb üblicherweise bis zum nächsten Morgen an Ort und
Stelle und wenn es keinen Deckel gab zum Abdichten, machten sich in den
Schlafzimmern intensive und unschöne Gerüche breit.
Nun war man in den vergangenen Jahrhunderten nicht sonderlich empfindlich
was das betraf. Die Nase musste schon einiges aushalten bei fehlender Müllabfuhr und ohne Kühlschränke und fließendes Wasser. Auch mit der Hygiene nahm
man es nicht so genau. Das heißt, die Töpfe wurden zwar geleert, aber meist
nicht geschrubbt, wie es notwendig gewesen wäre. Eine gründliche Reinigung
geschah oft erst, wenn der Gestank zu penetrant wurde und man abends beim
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Wissenswertes
Einschlafen nicht mehr durch die Nase atmen konnte. Im Mittelalter war es sogar üblich den Nachttopf aus dem Fenster zu entleeren. Da die Schlafzimmer oft im ersten
Stockwerk eines Hauses lagen, bekam manch ein Vorübergehender eine kräftige Ladung ab. Wenn der Beschädigte sich dann laut beschwerte, nutzte das gar nichts. Im
Gegenteil, er sollte schleunigst das Weite suchen bevor ihn eine erneute Fuhre traf.
Kennen Sie noch andere Bezeichnungen für den Pisspott? Hatten Sie vielleicht noch
einen Nachttopf unter dem Bett?
Die Rückkehr der Wölfe
Im Märchen der Brüder Grimm „Rotkäppchen und der Wolf“, das
wir als Kinder vorgelesen bekamen, ist der Wolf ein Böser, einer,
der das kleine Mädchen täuscht und sie und die Großmutter verschlingt. Letztlich aber wird er schlafend vom Jäger überführt. Rotkäppchen und die Großmutter werden aus seinem Leib gerettet
und der dumme, böse Wolf verendet mit einem Haufen Steine in
seinem Bauch. In zahlreichen Sagen und Mythen kommt der Wolf
als ein besonderes Tier vor, das einerseits mächtig, stolz und stark
ist, daneben gibt es aber auch viele Erzählungen über sein aggressives, verschlagenes und grausames Wesen. Sicher ist, dass unser
Haushund vom Wolf abstammt und noch heute einige seiner Eigenschaften - sowohl die wertvollen als auch die bedrohlichen besitzt.
Der Wolf gehört zur Gattung der Raubtiere und lebt in freier Wildbahn in Familienverbänden.
Jahrtausende war er in Europa, in Nordamerika und in Asien weit verbreitet. Berichte über
Wölfe, die Menschen anfielen und zerfleischten, muss man mit Vorsicht betrachten. Oft waren es Hungersnöte, die die scheuen Tiere in die Nähe menschlicher Behausungen trieben.
Wahrscheinlich wurden sie auch oft mit verwilderten und tollwütigen Hunden verwechselt. Im
19. Jahrhundert jagte man den Wolf erbarmungslos und er wurde in beinahe allen Regionen
ausgerottet. Dann stellte man ihn international unter Schutz und siedelte ihn wieder an. Zurzeit gibt es etwa 34 Wolfrudel in Deutschland. Besonders in Sachsen und Brandenburg haben sie sich ihre Lebensräume zurück erobern können.
Der Wolf lebt in familiären Verbänden, die Rudel genannt werden. Wie der Hund markiert er
sein Revier und verteidigt es. Ein Rudel besteht aus einem Elternpaar und dessen Nachkommen. Die Jungtiere vom Vorjahr helfen den Eltern bei der Aufzucht der jüngeren Geschwister. Mit zwei Jahren sind Wölfe geschlechtsreif und verlassen das Rudel, um sich ihre
Partner zu suchen. Der Wolf ist ein Raubtier und ernährt sich von kleineren Tieren, wie Marder, Füchse und Wildhasen, aber er macht auch Jagd auf Wildschweine, Hirsche und Rehe.
Meist erwischt er nur alte und kranke oder sehr junge Tiere und ist so ein Regulativ im Ökosystem. Auch ein Schaf oder eine Ziege verschmäht er nicht, wenn er es erwischen kann.
Daher ist es wichtig Haustiere durch entsprechende Zäune und Gitter zu sichern.
Inzwischen ist der Wolf in seinem Bestand wieder gefährdet, durch illegale Abschüsse und
Unfälle im Straßenverkehr. Das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf ist immer noch
von Aberglauben und Unwissenheit belastet. Was wissen Sie über Wölfe? Kennen Sie Geschichten in denen er vorkommt?
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Lachen ist gesund
Herr Kaiser bekommt sein gewünschtes Rumpsteak. Kurze Zeit später stellt
er sich davor auf und verneigt sich. Der Ober verdutzt: „Was machen Sie denn
da?“ „Ich verneige mich, aus Ehrerbietung vor dem hohen Alter des Schweines!“
„Du Papa, kannst du mir mal bitte sagen, wo jetzt Montenegro liegt?“ „Nee, mein
Kind, da musst du schon deine Mutter fragen, bei ihrem Ordnungsfimmel, räumt
sie direkt alles weg.“
Der Enkel zu seinem Großvater: „Du Opa, du bist doch schon super lange mit
Oma zusammen?“ „Du wirst es nicht glauben, aber es sind schon 40 Jahre!“ „Oh!
Und musst du noch länger, Opa?“
Sagt die Henne zum Küken: „Sag mal Kikeriki!“ Das Küken wiederholt: „Kikeriki.“ Die Henne: „Sag mal Miau.“ Das Küken: „Warum?“
— „Na, heutzutage muss man Fremdsprachen lernen!“
Die beiden Freundinnen sitzen in der Frühlingssonne im Park und versuchen eine
Kontaktanzeige zu entwerfen. „Hör mal, kann ich das wirklich schreiben: „Junge,
hübsche, leider viel zu früh gewordene zweifache Witwe sucht gut situierten alten
Herrn, mit tollem Haus ohne Familienanschluss. Meine Hobbies sind ausgedehnte Spaziergänge im Wald. Ich sammle gerne Pilze und bereite sie dann für dich
zu.“
Geschichten für nix von Hartmut Glimm (Fortsetzung)
4. Herr Sagtnix hat die Szene beobachtet. Er beugt sich zu Tutnix herunter, um
ihn zu streicheln. Da beißt Tutnix zu und zerreißt Herrn Sagtnix‘ linkes Hosenbein. Herr Sagtnix sagt nix und geht. Da sieht er ein Schild „Änderungsschneiderei“ und tritt ein.
5. Frau Klatschnix bekannt für ihre Neugier und ihre Taktlosigkeiten, trifft Frau von
Nix im Park. Frau von Nix wartet, wie auch ihr Mann, seit Jahren auf Nachwuchs.
Sie gibt natürlich ihm die Schuld, ist allerdings auch schon in die Jahre gekommen. Frau Klatschnix: „Tag, Frau von Nix, kommt denn immer noch nix?“ Frau
von Nix: „Nein, leider.“ Frau Klatschnix: „Na, Sie wissen ja, von nix kommt nix!“
6.Herr Hatnix betritt die Apotheke gleich um die Ecke. Der Apotheker staunt:
Ich dachte immer ein Mann wie Sie, Herr Hatnix, hat nix?
Doch, brauch Medizin.
Wofür oder wogegen?
Weißnix.
Ja, da hab ich was für Sie, heißt Hilftnix.
Hilftnix?
Ja, aber schadt auch nix.
Fortsetzung folgt
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Brauhaus Aktuell
Wiedersehensfreude beim Besuch des
Saarländischen NostalgiePuppentheaters
Das Saarländische Nostalgie-Puppentheater unter der Leitung von Robert und Leslie Grünholz
besuchte uns zu unserer großen Freude auch in
diesem Jahr. Seit weit über 100 Jahren sorgt das
Privattheater für unterhaltsame Nachmittage.
Und dass diese Familientradition weiterleben
kann, dafür sorgt die nächste Generation. Die
beiden Söhne werden das Theater weiterführen.
Die Vorstellung „Der Arme und der Reiche“ faszinierte unsere Besucher im
Festsaal. Bestimmt kennen Sie das Märchen auch. Ein Wanderer möchte auf
seiner Reise bei dem Reichen einkehren und wird abgewiesen. Der Arme
nimmt ihn freundlich auf, gibt ihm zu essen und stellt auch sein Bett zur Verfügung. Der Arme wird für seine Gastfreundschaft mit Zufriedenheit, Gesundheit
und einem Heim belohnt. Der Reiche hingegen bekommt seine gerechte Strafe und lernt für den Rest seines Lebens Genügsamkeit.
Das Repertoire des Puppentheaters ist groß. Das konnten wir in den letzten
Jahren bewundern und sahen neben „Der Arme und der Reiche“ schon „Der
gestiefelte Kater“, „Das tapfere Schneiderlein“ und „Rumpelstilzchen“.
Die Familie gestaltet liebevoll die Hintergrundkulissen und die handgeschnitzten Marionetten, die bis zu einem Meter groß sind. Wir freuen uns schon sehr
auf den nächsten Besuch.
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