Die 7 Funktionen des Hörorgans > und die Defizite bei einem Hörverlust 1. Informationsfunktion Gibt andauernde und unwillkürliche Informationen über sämtliche Veränderungen der akustischen Umgebung. Defizit: "Informationslücken", wenn die Wahrnehmung alleine durch das Auge nicht ausreicht, z.B. bei Fernsehfilmen oder Lautsprecherdurchsagen auf Bahnhöfen. 2. Warnungs- und Alarmierungsfunktion Das Klingeln des Telefons oder eines Weckers, warnende Zurufe oder das Hupen eines Autos werden über das Gehör erfasst. Das Gehör warnt und alarmiert. Defizit: Gefahren im Straßenverkehr werden zu spät erkannt. Es kommt zu Schreckreaktionen und erhöhter Lebensgefahr! 3. Aktivierungsfunktion Das Gehirn wird ständig mit Reizen angeregt, damit Denkfähigkeit, Vitalität, Kreativität und Wachheit erhalten bleibt bzw. gefördert wird. Defizit: Verminderte Stimulierung des Gehirns, dadurch z.B. schnellere Ermüdung und verminderte Aktivität. 4. Orientierungsfunktion Damit ist das Gehör in der Lage, sowohl die (1) Entfernung einer Schallquelle, als auch deren (2) Richtung wahrzunehmen. zu 1 je lauter, je näher - je heller, desto näher zu 2 Laufzeitdifferenz, Phasendifferenz, Pegeldifferenz, Frequenzdifferenz Defizit: Starke Einschränkungen bei dieser Funktion, der Schwerhörige muss sich vermehrt auf seine visuelle Orientierung verlassen. 5. Kommunikationsfunktion Nur das Gehör ermöglicht uns einen sprachlichen Austausch mit unseren Mitmenschen (Bedingung: Verstehen und Verstanden werden). Defizit: Je nach Hörverlust kommt es zu Missverständnissen oder gar zum Abbruch der Verständlichkeit. Diese Einschränkung verdeutlicht sich besonders in einer störgeräuschvollen Umgebung. 6. Soziale Funktion Neben dem ausschließlichen Austausch von Fakten hat das Gehör auch eine gemeinschaftsbildende Funktion, nämlich das Erzeugen und Pflegen von Kontakten zu den Mitmenschen. Defizit: Durch das erschwerte Aufrechterhalten sozialer Kontakte und der Isolation aus dem gesellschaftlichen Leben kommt es häufig zur Vereinsamung des Schwerhörigen. 7. Emotionale Wahrnehmungsfunktion Über das Gehör wird neben den reinen Gesprächsinformationen auch die Emotion des Gesprächspartners wahrnehmbar (Ironie, Zorn, Trost, Ärger...). Defizit: Diese Wahrnehmung ist sehr stark eingeschränkt, dadurch ist der Schwerhörige auf die Erkennung von Mimik und Gestik bei seinem Gesprächspartner angewiesen.
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