Leiten und Lieben 4 Service Skript

Leiten und Lieben 4: Service.
Johannes Hartl
Die kirchliche Landschaft in Europa leidet an einem Defizit an Gebet, einem Defizit an solider Theologie und
einem Defizit an kompetenten Führungskräften. Egal wie gut der „Inhalt“ jedoch ist: wenn der Umgang mit den
Menschen (=Service) nicht stimmt, fühlen Menschen sich nicht geliebt. Es gilt: Service ist Nächstenliebe.
1. Gottes Idee von Arbeit
Arbeite so als wäre es nur für die Augen Gottes persönlich (Eph 6,6), behandle deinen Kunden so als
wäre es Jesus selbst, dadurch erfüllst du das erste und zweite Gebot (Mk 12,30-31) und wirst nebenher
sogar noch materiell versorgt.
Es gibt keinen säkularen Job, dieses Prinzip gilt für Kirche und Arbeit zugleich.
2. Deine Haltung zählt
- Du hast etwas zu geben, der Kunde ist „bedürftig“; Du entscheidest, ob und wie der Kunde informiert
und bedient wird
- Kunde ist zufrieden wenn er das, was er will (1) fehlerlos, (2) zeitnah und (3) mit einem Lächeln
bekommt1
- das Gesicht, das der Teilnehmer / Kunde als erstes sieht, ist genauso wichtig wie der oberste Chef
(Blickkontakt, Lächeln, Arbeit unterbrechen, vgl. Lk 10,32)
- Umgangsformen sind nicht unehrlich, sondern Entscheidung zur Freundlichkeit
- wie Chef seine Mitarbeiter behandelt, behandeln die ihre Kunden…
3. Kennen um zu dienen
- „Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“ und „ Kunde bestimmt unsere Arbeitszeit
-
denn er zahlt unser Gehalt“2 : Orientierung am Kunden kollidiert häufig mit Vorlieben der Mitarbeiter!
Unternehmen, die die Bedürfnisse der Kunden nicht klar kennen und sich danach ausrichten,
überleben fast nie: in Kirchen und staatlich finanzierten Institutionen wird das oft aber zur Regel!
Kundenbedarf analysieren:
kenne deine Daten!
Kunden evaluieren ein Produkt, nicht Mitarbeiter
was läuft gut? warum? was läuft nicht? warum?
wie verhält sich dieses Ergebnis zum finanziellen und zeitlichen Aufwand?
was wünschen sich die Kunden?
für welche dieser Wünsche haben wir ein Mandat?
4. Brücke bauen: happy to serve You
- die Brücke muss von dir kommen
- Kommunikation
- Blickkontakt
- small talk
- gute Laune
- wer eine Beschwerde bekommen hat, darf sie behalten
- rückfragen / evaluieren
>> Jesus bezeichnete sich selbst als Diener und erklärte das Ziel seiner Sendung darin, zu dienen und sein Leben
hinzugeben (Mt 20,28). Nachfolge Jesu bedeutet, Menschen zu dienen (Mt 20,26), das bedeutet konkret: einer
Zielgruppe. Wenn man diese nicht klar benennen kann, besteht die Möglichkeit, dass man einem persönlichen
Traum nachhängt, aber nicht wirklich dient. Dienen bedeutet gerade nicht, zum Sklaven der Menschen zu
werden und die eigene göttliche Berufung zu vergessen (vgl. Joh 13,3), sondern das Wohl des Anderen an die
erste Stelle zu setzen. In Beruf und Kirche.
1
Schulze, Horst: „Ladies and gentlemen serving ladies and gentlemen“, CEO der Capella-Group, früher Ritz-Carlton
2
Kobjoll, Klaus: Wa(h)re Herzlichkeit 117