Please vote now! Einsatz von Audience Response Systemen bei Großen Hörerzahlen Prof. Dr. Anja Richert RWTH Aachen University Das interdisziplinäre Institutscluster IMA/ZLW & IfU … Organigramm 2 Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke apl.‐Prof. Dr. habil. Ingrid Isenhardt Dr. rer. nat. Frank Hees Direktorin 1. Stellvertr. Direktorin 2. Stellvertr. Direktor Prof. Dr.‐Ing. em. Klaus Henning IT & Medientechnik Senior Advisor Administration Public Relations IMA ZLW IfU Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau Zentrum für Lern- und Wissensmanagement An-Institut für Unternehmenskybernetik Prof. Dr.-Ing. Tobias Meisen Prof. Dr. phil. Anja Richert Dr. rer. nat. René Vossen Geschäftsführerin Juniorprofessur Geschäftsführer Geschäftsführer Verkehr und Mobilität Produktion s-technik E-Health Dipl.Inform. Philipp Meisen (komm.) Dipl.-Wirt.Ing. Christian Büscher Dipl.-Inform. Prof. Dr. phil. Philipp Anja Richert Meisen Innovations& Zukunftsforschung Knowledge Didaktik Engineering der MINTWissenschaften Dr. rer. pol. Claudia Dr. phil. Jooß Katharina Schuster Agile Management & eHumanities Dr.-Ing. Dipl.Inform. Christian Tummel Wirtschafts und Sozialkybernetik Dr. phil. Kristina Lahl Technische Kybernetik Dr.-Ing. Dipl.Inform. Daniel Ewert RWTH Aachen University … Eckdaten 42.298 3 13.483 } 32% Studentinnen } 28.815 57% 23% 13% 68% Studenten 7% RWTH Aachen University … Eindrücke aus Vorlesungen mit Großen Hörerzahlen ! Quelle: youtube 4 Herausforderungen - Extrem viele Studierende - Extrem hoher Lärmpegel - Fachfremder, komplexer Inhalt - Überwiegend männliche Studierende - Kaum Feedbackmöglichkeiten bzgl. Verständnis der Vorlesungsinhalte - … Interaktive Lehre Audience Response Systeme 5 Bereits seit den 1980er Jahren in den USA im Einsatz („Classtalk“) Häufiger Einsatz in Quizshows etc., aber auch in der Lehre Seit einigen Jahren auch in Deutschland populär (bspw. „Pingo“ ‐ Peer Instruction for very large Groups von der Universität Paderborn) ! „Technology does not inherently improve learning.“ (Beatty) Interaktive Lehre Fragemöglichkeiten in Audience Response Systemen (Beispiele) 6 Fragetypen (je nach Lernziel, das mit der Frage verfolgt wird) Erfahrungsabfrage (Bsp.: „Mit welcher Programmiersprache haben Sie bereits Erfahrung gemacht?“) Meinungsbild‐Abfrage (Bsp.: „Welcher Themenbereich gefällt Ihnen am besten?“) Wissensabfrage (Bsp.: „Wie lauten die zwei Formen der Photosynthese?“) Konzeptfragen (Bsp.: „Woher kommt die Biomasse einer Pflanze?) etc. Konzeptfragen dienen der Überprüfung, ob ein wissenschaftliches Gesamtkonzept verstanden wurde (im Gegensatz zu einzelnen Fakten) Fragemöglichkeiten über Poll Everywhere Multiple Choice Fragen („Multiple choice poll“) Offene Fragen mit Freitextantworten („Free response poll“) Wahr/Falsch‐Abfrage („True or false poll“) Klickbare Grafiken („Clickable images poll“) Brainstorm Fragen („Q&A/ brainstorm poll“) Bild: Screenshot von „polleverywhere.com“ Audience Response Systeme Didaktische Strategien 7 “…it is the implementation of pedagogical strategies in combination with the technology that ultimately influences student success” (Kay, Lesage 2009) Bedarfsgerechte didaktische Strategien Nur Fragen stellen, die mit einem Lernziel verbunden sind ggf. Stoffreduktion: „Klickerfragen“ brauchen Zeit Größter Effekt bei Konzeptfragen (im Gegensatz bspw. zur Abfrage von Faktenwissen oder einzelnen inhaltlichen Blöcken) Verbindung mit anderen didaktischen Strategien ‐ Peer Instruction, besonders wenn die Antworten sehr nah beieinander liegen ‐ Flipped Classroom, erleichtert die Diskussion bei Großen Hörerzahlen ‐ … Zeitpunkte für Fragen ‐ Zu Beginn/Ende der Vorlesung ‐ Fragesequenz innerhalb eines Themenabschnitts ‐ Nach einem Themenabschnitt Audience Response Systeme Ein Vergleich 8 Quelle: Koordinationsstelle Multimedia, Justus‐Liebig‐Universität Gießen Softwarelösung am IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen Polleverywhere 9 www.polleverywhere.com Audience Response System (auch bekannt als ARS, TED, Klicker etc.) Integrierbar in Power Point Für bis zu 20.000 Teilnehmende Ersetzt teure „Klicker“‐Hardware (besonders wichtig bei Großen Hörerzahlen) Einfache Teilnahme via Handy, Smartphone, Laptop etc. Auch kombinierbar mit anderen Lehrkonzepten (Peer Instruction, Flipped Calssroom etc.) Figures are from: www.polleverywhere.com Anwendungsbeispiel Informatik im Maschinenbau “Info 1” Vorlesung: „Informatik im Maschinenbau I“ 1500+ Studierende Zweitsemesterstudierende im Fach Maschinenbau Zusätzlich zur Vorlesung: Projektaufgabe und Kleingruppenübung (KGÜ) Projektaufgabe: Praktische Anwendung der Theorie aus der Vorlesung – Programmierung eines Roboters KGÜ: zielgerichtete Klausurvorbereitung dreitägiges Angebot kurz vor der Klausur; betreute Selbstrechenübung 10 Informatik im Maschinenbau Einführungsprozess: ARS in der “Info 1” In Vorbereitung auf die Vorlesung - Problemfelder identifizieren - Klickerfragen gezielt entwickeln und platzieren - „Klickeralert“ in die vorherigen Folien einbauen - Ggf. anderen Stoff reduzieren - Strategien entwickeln, falls unerwartete Probleme auftauchen Nach der Vorlesung - Antworten auswerten - Wenn möglich größte Schwachstellen in der Übung gezielt angehen - Ggf. Vorlesungsinhalte überarbeiten - Evaluationsergebnisse auswerten und ggf. Konzept überarbeiten 11 Während der Vorlesung - Zu Beginn die Klickerfragen einführen, „Regeln“ erläutern, - Durch Symbol auf Folien Klickerfragen ankündigen - Klickerfragen stellen - Zeit zur Beantwortung geben (mindestens eine, höchstens zwei Minuten) - Richtige Antwort deutlich nennen - Auch die falschen Antworten diskutieren - Zu Evaluationszwecken „Beobachtende“ in der Vorlesung platzieren und gegen Ende der Veranstaltungsreihe Evaluationsbögen austeilen Wissenschaftliche Begleitung der Vorlesung Informatik im Maschinenbau Beispielfrage I 12 Wissenschaftliche Begleitung der Vorlesung Informatik im Maschinenbau Beispielfrage II 13 Wissenschaftliche Begleitung der Vorlesung Informatik im Maschinenbau Beispielfrage III 14 Wissenschaftliche Begleitung Evaluation 15 Teilnehmende Beobachtung ‐ Platzierung studentischer Hilfskräfte im Vorlesungssaal ‐ Teilnehmende Beobachtung der Studierenden in der Vorlesung Ergebnisse (auszugsweise) ‐ Hoher Lärmpegel und Unaufmerksamkeit im Saal ‐ Ablenkung durch Spiele, Messenger o.ä. auf dem Smartphone ‐ Bei Erscheinen des Klickeralerts: gesteigerte Aufmerksamkeit, Nutzung des Smartphones zur Teilnahme Fragebogen ‐ Ausgeteilt zur Mitte des Semesters ‐ Themenbereiche: ‐ Teilnahme (Endgerät, WLAN etc.) ‐ Auswirkungen auf Verständnis der Inhalte ‐ Auswirkungen auf Motivation und Aufmerksamkeit ‐ Bewertung der Software ‐ Bewertung der Methode Wissenschaftliche Begleitung Evaluationsergebnisse aus der “Info 1” Vorlesung (auszugsweise) Verständnis & Inhalt Die Klickerfragen... … waren verständlich 48% … waren angemessen schwer 29% … waren hilfreich für das Verständnis des Vorlesungsinhaltes 16 45% 53% stimme voll zu stimme eher zu 39% 24% stimme eher nicht zu stimme nicht zu … waren hilfreich bei der Klausurvorbereitung 7% 28% … haben die Qualität der Vorlesung gesteigert 29% 0% 39% 17% 19% 42% 20% 40% 60% 80% 7% 100% 120% Wissenschaftliche Begleitung Evaluationsergebnisse aus der “Info 1” Vorlesung (auszugsweise) 17 Motivationsaspekte Die Klickerfragen... … haben Spaß gemacht 47% … haben mich motiviert aufzupassen 42% … haben mich motiviert mich zu beteiligen 37% 34% 38% 32% stimme voll zu stimme eher zu … haben mich motiviert zur Vorlesung zu kommen stimme eher nicht zu 11% 18% Durch die Anwendung der Software fühle ich mich besser eingebunden 33% Ich halte diese Art von Beteiligung in der Vorlesung für sinnvoll 38% 0% 35% 35% stimme nicht zu 37% 45% 20% 40% 60% 80% 100% 120% Anwendungsbeispiel Kommunikation und Organisationsentwicklung (“KOE”) Vorlesung: „Kommunikation und Organisationsentwicklung“ 1500+ Studierende Erstsemesterstudierende im Fach Maschinenbau „Flipped Classroom“‐Konzept Videos mit dem Vorlesungsinhalt vorab Vorlesungszeit für Praxisvorträge, Übungen, Fragen, Simulationen etc. Zusätzlich zur Vorlesung: Kleingruppenübung Unternehmenssimulation „Roboflex“ 18 Wissenschaftliche Begleitung des Flipped Classroom KOE Beispielfrage I 19 Wissenschaftliche Begleitung des Flipped Classroom KOE Beispielfrage II ‐ Einführung 20 Wissenschaftliche Begleitung des Flipped Classroom KOE Beispielfrage II 21 Wissenschaftliche Begleitung Evaluationsergebnisse aus dem Flipped Classroom “KOE” (auszugsweise) 22 Verständnis & Inhalt Die Klickerfragen... … waren verständlich 34% … waren angemessen schwer 30% … waren hilfreich für das Verständnis des Vorlesungsinhaltes 52% 43% stimme voll zu 13% stimme eher zu 39% stimme eher nicht zu stimme nicht zu … waren hilfreich bei der Klausurvorbereitung 7% 22% … haben die Qualität der Vorlesung gesteigert 20% 0% 21% 47% 14% 15% 8% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Wissenschaftliche Begleitung Evaluationsergebnisse aus dem Flipped Classroom “KOE” (auszugsweise) Motivationsaspekte Die Klickerfragen... … haben Spaß gemacht 32% … haben mich motiviert aufzupassen 21% … haben mich motiviert mich zu beteiligen 19% … haben mich motiviert zur Vorlesung zu kommen 23 34% 33% 33% stimme voll zu 7% 10% 25% stimme eher zu 49% stimme eher nicht zu stimme nicht zu Durch die Anwendung der Software fühle ich mich besser eingebunden 22% Ich halte diese Art von Beteiligung in der Vorlesung für sinnvoll 32% 0% 37% 44% 20% 40% 60% 80% 100% Wissenschaftliche Begleitung Vergleich der Evaluationsergebnisse “Info1” und “KOE” 24 Ähnlichkeiten Sinnvoller Ansatz Motivation zur aktiven Teilnahme Unterschiede Leicht bessere Evaluationsergebnisse im traditionellen Vorlesungsformat ARS führen häufiger zu erhöhter Aufmerksamkeit in der traditionellen Vorlesung Rahmenbedingungen, die zur Analyse der Bewertungen wichtig sind Komplexität der Vorlesungsinhalte Interesse an den Vorlesungsinhalten Ausgangslevel der Interaktion der beiden Formate Technische Anforderungen/Herausforderungen Zusammenfassung der Best Practices Tipps und Tricks 25 Zu Beginn des Semesters Klickereinsatz einführen, ggf. Regeln, Sinn und Zweck erläutern Falls das WLAN zu schwach ist oder nicht alle ein Endgerät besitzen: zu Gruppenarbeit auffordern Klickerfragen 2‐3 Folien vorher mit einem Symbol auf der Folie ankündigen: Steigert die Aufmerksamkeit „Plan B“: Falls die Technik versagt, per Handzeichen abstimmen lassen Nicht zu lange Zeit zum Antworten geben, um „Rumspielen“ zu vermeiden Nicht den live‐Poll‐Modus wählen, außer es wird damit ein didaktischer Zweck verfolgt (bspw. Peer Instruction) – verleitet zum „Rumspielen“ und Verfälschen des Ergebnisses Maximal 5 Klickerfragen pro Vorlesung! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Anja Richert email: [email protected]
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