Ganz enge Geschichte

TEST: LIGHT
© PPVMEDIEN 2011
f
L E D - S c h e in w e r
er
Showtec Indigo Beam
Ganz enge
Geschichte
Beam Moving Heads sind gerade schwer in Mode.
Immer mehr kopfbewegte Scheinwerfer tragen diese
Bezeichnung im Namen. Gemeint ist damit, dass die
Optik des Scheinwerfers derart bündelt, dass ein extrem
heller und sehr enger Lichtstrahl austritt. Auch Showtec
hat jetzt solch einen Scheinwerfer im Programm – mit der
Besonderheit, dass dessen Lichtleistung von einem
60 Watt starken LED-Modul kommt.
TECHNISCHE DATEN
•
•
•
•
LED
Strombeadrf
DMX-Kanäle
Effekte
• Gewicht
60-W-Modul
150 W
8 (11)
7 rotierende Gobos
8 Farbfilter + weiß
12,6 kg
W
as unterscheidet einen Beam-Moving
Head von einem herkömmlichen Kopfstrahler? Äußerlich schon einmal, dass
der Kopf relativ lang ist und von einer großen
Linse dominiert wird, sodass ein möglichst enger
Lichtstrahl erzeugt wird. Diese extrem hellen, gebündelten Lichtstrahlen sind auch bei wenig Nebel
schon sehr gut zu sehen und setzen sich auf größeren Bühnen sehr gut durch. Auch der Showtec
Indigo Beam hat einen langen Kopf mit einer
großen, eckigen Linse. Die Verarbeitung und das
verwendete Material sind in Ordnung, wenn auch
nicht extrem hochwertig, was angesicht des
Preises aber auch nicht realistisch wäre.
100
SOUNDCHECK 02 |11
Die Anschlüsse und Bedienelemente sind allesamt in der Basis
untergebracht. Der Anschluss an
das DMX-Signal erfolgt über dreipolige XLR-Buchsen, der Strom wird über
eine Kaltgerätebuchse zugeführt. Das Display ist
gut lesbar und die Menüführung ordentlich gegliedert, sodass man mit den vier Tastern schnell
zum gewünschten Ziel kommt.
Nach kurzem Reset ist das Gerät einsatzbereit.
Die eingebauten Lüfter sind dabei relativ laut, auch
hier gilt jedoch, das dies ist in dieser Preisklasse
»
Betrachten wir nun die Bewegungen genauer.
Im 8-Bit-Modus sind die schnellen Bewegungen
in Ordnung, langsame Fahrten oder genaue Positionierungen sind allerdings etwas schwierig.
Dies ist aber auch ein generelles Problem und
nicht dem Indigo Beam anzulasten, da die 255
Die extrem hellen, gebündelten Lichtstrahlen sind
auch bei wenig Nebel schon sehr gut zu sehen.«
nicht wirklich als Manko anzukreiden ist. Zur Ansteuerung werden acht oder elf DMX-Kanäle benötigt. Im 8-Kanal-Modus werden die Bewegungen im 8-Bit-Verfahren angesteuert, bei elf
Kanälen mit 16 Bit. Zudem gibt noch einen Kanal
für die Bewegungsgeschwindigkeit.
Schritte eines DMX-Kanals für die möglichen
540° Grad horizontale Bewegung einfach zu grob
aufgelöst sind. Jeder DMX-Schritt entspricht 2°
Scheinwerferbewegung und dies kann dann letztlich systembedingt nicht sauber umgesetzt werden. Daher ist eine 16-Bit-Ansteuerung, die die
Shutter: Bei herkömmlichen Scheinwerfern ist der Shutter ein mechanisches Bauteil, meist bestehend aus zwei Metallplatten, die in den
Lichtstrahl gefahren werden können und so die Helligkeit regeln und beim Stroboskopeffekt ganz schnell auf und zu gehen. Bei LED-Moving
Heads wird dies direkt durch die LED gesteuert.
© PPVMEDIEN 2011
Auflösung von 255 auf über 60.000 Schritte
quadriert, für Moving-Head-Bewegungen fast
schon Pflicht. Hier läuft der Indigo Beam dann
auch bei langsamen Bewegungen ruckelfrei und
sauber und auch die Positionen können sauber
angefahren und wiedergefunden werden.
Für die Leuchtmittelsteuerung sind zwei Kanäle vorhanden. Einer davon simuliert die Funktionen eines Shutters, der so bei LED-Scheinwerfern ja nicht vorhanden ist. Dennoch ist es
sinnvoll, sich steuerungstechnisch hier an bisherigen Geräten zu orientieren, da dies meisten
Lichtsteuerungen tun. Der „Shutter“-Kanal steuert
den Stroboskopeffekt und ist, wie schon immer,
für das Öffnen und Schließen des Lichtkanals zuständig, was in diesem Fall schlichtweg über das
sehen, die Gobos werden unscharf abgebildet.
Bei einfach strukturierten Graphiken, die sich im
Nebel bewegen ist dies jedoch nicht so schlimm
und schließlich ist der Scheinwerfer ja auch genau für diesen Zweck gemacht. Es ist aber etwas
unverständlich, warum in diesem Scheinwerfer
Gobos zum Einsatz kommen, deren komplexe
Abbildung schlichtweg nicht zu sehen ist. Eine
Schärfestellung gibt es bei diesem Scheinwerfer
nicht, man muss aber immer zu seiner Verteidigung sagen, dass dieser Scheinwerfer nie
für Projektionseffekte entwickelt wurde.
Das Einsatzgebiet des Indigo Beam ist schnell
erklärt. Er ist auf jeder Bühne gut aufgehoben,
auf der im Nebel eine eindrucksvolle Beamshow
erstellt werden soll. Gerade Bands mit härterer
Möglichkeiten satt: Auch die Abbildung von Gobos ist möglich, obwohl der Indigo Beam in erster
Linie für die Darstellung dreidimensionaler Darstellungen im Nebel gedacht ist.
Ein- und Ausschalten des LED-Moduls realisiert
wird. Lobend zu erwähnen bleibt, dass der
Scheinwerfer nicht nur den klassischen StroboEffekt bringt, sondern auch einen pulsierenden
und einen chaotischen Blinkmodus hat.
Musik können schon mit vier dieser Scheinwerfer
ihr Bühnenlicht deutlich aufwerten und wirklich
eindrucksvolle Shows erstellen. Und auch in größeren Clubs können Indigo Beams für wirklich
geniale Effekte sorgen.
Mit dem Dimmerkanal kann die Helligkeit eingestellt werden. Und die ist wirklich beeindruckend. Der Indigo Beam erzeugt einen extrem
hellen und gebündelten Lichtstrahl, der auch bei
minimalem Nebeleinsatz schon sehr eindrucksvoll zur Geltung kommt. Auch auf größeren oder
hellen Bühnen zeichnet sich der Lichtstrahl
deutlich ab und sorgt für tolle dreidimensionale
Effekte. Ein absoluter Pluspunkt sind auch die
ausdrucksstarken und gut gewählten Farben.
✖ Andreas Zöllner
Scheinwerfer mit Beam-Optik haben prinzipiell keine gute Abbildungsqualität, denn durch
die extreme Bündelung leidet die Darstellung.
Dies ist beim Indigo Beam besonders stark zu
WWW.SOUNDCHECK.DE
/
AUF EINEN BLICK
Showtec Indigo Beam
Vertrieb
Highlite
www.highlite.nl
Preis (UVP)
869 g
Sehr große Helligkeit
Sehr schöne Farben darstellbar
Gute Bewegungen
Gobodarstellung eher schlecht