THROMBOSE & TUMOR
I H R E DI GI TAL E N SE RVI CE -T OOL S
WWW
EINFACHE INJEKTION
WWW.THROMBOSEPORTAL.EU
Informationen rund um das Thema Thrombose
4.
Stechen Sie die dünne Nadel senkrecht
(in einem Winkel von 90 Grad) und
vollständig in die Haut. Nach dem kleinen
Pieks ist es wichtig, dass die gesamte Dosis
verabreicht wird, damit der automatische
Schutzmechanismus aktiviert wird.
INJECT-APP
6.
Für die Entsorgung der gebrauchten
Heparin-Sicherheitsspritze kann es je nach
Bundesland unterschiedliche Vorgaben
geben. Grundsätzlich wäre sie aufgrund des
Sicherheitsmechanismus gefahrlos über den
Hausmüll zu entsorgen. Es stehen aber auch
kommunale Problemstoff- oder -sammelstellen
für Arzneimittel zur Verfügung. Auch in Arztpraxen kann es entsprechende Behälter geben,
die eine gefahrlose Entsorgung ermöglichen.
DIE INJECT-APP
Eine Injektion kann Ihr Leben retten – wenn Sie sie richtig verabreichen
THROMBOSE &
TUMOR
QR-Code für iOS oder Android einscannen und weitere Informationen
zur Inject-App und zum Thromboseportal erhalten.
E I NE I NF ORMAT IONSBROSCHÜRE FÜR
PAT I E NT E N U ND ANGEHÖRIGE
SANOFI-AVENTIS DEUTSCHLAND GMBH
POTSDAMER STRASSE 8 · 10785 BERLIN
333016-042634
5.
Ziehen Sie die Nadel langsam heraus. Dabei
schiebt sich die Schutzhülle automatisch
über die Nadel und schließt diese ein. Erst
dann die Hautfalte loslassen.
WEI TERE I NFOB R OS C HÜR E N
I N H A LTSVE RZ E I CHNI S
VORWORT
Thrombose &
Tumor
Reisethrombose
Thrombose &
Lungenembolie
Thrombose &
Thrombophilie
Möchten Sie auch die anderen Broschüren bekommen,
sprechen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin darauf an.
THROMBOSE
Die Aufgaben der Venen 06
Was ist eine Thrombose?
07
Entstehung08
Risikofaktoren10
Folgen & Komplikationen
12
Vorbeugung & Behandlung
16
PROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE
HINWEIS
Diese Broschüre kann und soll das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin nicht ersetzen.
Vielmehr möchten wir Ihnen einen ersten Überblick vermitteln, sodass Sie Ihrem Arzt /Ihrer Ärztin
gezielte Fragen zum Thema Thrombose und dem Zusammenhang von Thrombosen und Tumoren
stellen können. Über notwendige Maßnahmen zum Schutz vor einer Thrombose, deren Behandlung und möglichen Folgen ist ein ärztliches Gespräch notwendig. Lesen Sie die Informationen
hierzu noch einmal in Ruhe nach und besprechen Sie die Fragen mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.
Jede Verwendung, sowohl für Vortragszwecke als auch zur weiteren Veröffentlichung, erfordert
ausdrückliche Autorisierung der Sanofi Deutschland GmbH, Frankfurt am Main. Auch bei Vorliegen der schriftlichen Genehmigung ist die Quellenangabe notwendig.
05
06
20
Risikofaktor Metastasierung20
Risikofaktor chirurgische Therapie
21
Risikofaktor internistische Chemotherapie
21
Risikofaktor Strahlentherapie
24
Eine individuelle Entscheidung
25
CHECKLISTE
TIPPS IM UMGANG MIT THROMBOSEN
FAQs – HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
INJEKTIONSANLEITUNG
26
28
29
32
VO RWORT
LIEBE PATIENTIN,
LIEBER PATIENT,
derzeit befinden Sie sich aufgrund Ihrer TumorErkrankung in medizinischer Behandlung und stehen
am Beginn einer Reihe von unterschiedlichen Therapien. Hierbei steht Ihre Genesung an erster Stelle!
Von Ihrem Arzt/Ihre Ärztin haben Sie die vorliegende
Broschüre „Thrombose und Tumor“ erhalten, in der
er/sie Sie auf eine mögliche Begleiterkrankung, die
im Zusammenhang mit Ihrem Tumorleiden auftreten
kann, aufmerksam machen möchte – die Thrombose.
Was ist überhaupt eine Thrombose?
Wie und warum entsteht sie?
Wie wird sie behandelt und wie kann
man vorbeugen?
Wie ist der Zusammenhang zwischen
Tumor und Thrombose?
Viele Fragen, die Ihnen jetzt womöglich durch
den Kopf gehen, werden wir versuchen, zu beantworten.
Wir wünschen Ihnen für Ihre
Gesundheit alles Gute!
V O R WO R T
05
D IE AUFGAB E N DE R V E N E N
& WAS I ST E IN E T HR OM B O S E ?
DIE AUFGABEN
DER VENEN
Die Funktion der Venenklappen
Durch Öffnen der Venenklappen wird Blut entgegen der
Schwerkraft zurück zum Herzen
transportiert. Durch Schließen der
Venenklappen wird ein Rückfluss
des Blutes verhindert.
INFO
Bewegung aktiviert die Muskelpumpe und verstärkt den Blutstrom
in den tiefen Beinvenen. Bei langem
Sitzen oder Liegen im Rahmen einer
Krankheit oder nach einer Operation,
kann das Blut stocken und Gerinnsel
können sich bilden.
Die Zirkulation unseres Blutes ist für unsere
Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Denn
nur so können die Muskulatur und die Organe mit
lebensnotwendigen Nährstoffen und Sauerstoff
versorgt werden.
WAS IST EINE
THROMBOSE?
Für den Transport unseres Blutes in den Arterien
ist die Pumpkraft des Herzens entscheidend.
Der Transport des Blutes aus dem versorgten
Bereich (z. B. dem Bein) zum Herzen zurück erfolgt dann über die Venen. Dabei münden kleinste
Blutgefäße (die Kapillaren) in kleine Venen, die
das Blut nach und nach in immer größere Venen
fließen lassen. Nur ein kleiner Teil des Blutes fließt
dabei über oberflächliche Venen ab, der größte
Teil des Blutes wird in den so genannten tiefen
Beinvenen gesammelt.
Symptome einer Thrombose:
• Schwellung der betroffenen Region
• Schmerzen beim Gehen
• Bläuliche Verfärbung
•Überwärmung
•Spannungsgefühl
• Vermehrte Sichtbarkeit von Venen
Da der Rücktransport aus den Venen der Gliedmaßen
zum Herzen gegen die Schwerkraft erfolgen muss,
ist dieser besonders schwierig.
Tiefe Beinvenenthrombose
Die rechte Abbildung zeigt eine
Thrombose im Unterschenkel, die
den Blutrückfluss aus dem Bein
zurück zum Herzen blockiert.
Wichtige Hilfsmittel sind hierbei die Muskelpumpen und die Venenklappen. Beim Anspannen
eines Muskels werden die Venen von außen zusammengepresst und damit das Blut zum Herzen
gedrückt. Die zahlreichen Venenklappen im Inneren
der Vene sorgen wie Rückschlagventile dafür, dass
das Blut nach der Entspannung des Muskels nur bis
zur nächsten schließenden Venenklappe zurückfällt.
Auf diese Weise wird unser Blut Stück für Stück
zum Herzen hin transportiert.
90 % aller Thrombosen entstehen in
den tiefen Bein- und Beckenvenen.
Das Wort Thrombose stammt ursprünglich aus
dem Griechischen (thrombos) und bedeutet
„Pfropf“. In der Medizin bezeichnet eine Thrombose den Verschluss eines Blutgefäßes durch
ein Blutgerinnsel, den sogenannten Thrombus.
Ein solches Gerinnsel kann sich generell in jeder
Arterie (sog. arterielle Thrombose) oder Vene
(sog. venöse Thrombose) bilden. Zu den am
häufigsten betroffenen Gebieten gehören die
tiefen Venen der Beine und des Beckens. „Tief“
bedeutet hierbei, dass die Venen in die Muskulatur
eingebettet sind und nicht sichtbar oberflächlich
unter der Haut verlaufen. Eine tiefe Venenthrombose macht sich z. B. durch Schmerzen,
Schwellungen und Rötungen, bei begleitender
Venenentzündung manchmal auch durch Fieber
bemerkbar.
Oberschenkelvene
Kniebeugervene
vordere/hintere
Schienbeinvene
seitliche
Gastrocnemiumvene
Thrombose
kleine
verborgene Vene
Fibularvene
D I E A U F G A B E N D E R V E NE N & WA S I S T E I NE T H R O M B O S E ?
07
THRO MBO S E N :
EN TSTEH UN G
WIE ENTSTEHT
EINE THROMBOSE?
Thrombosen entstehen dadurch, dass das Blut
verklumpt. Ein ganz normaler Vorgang, z. B. nach
Schnittverletzungen: Die Wunde hört schnell auf
zu bluten, da das Blut verklumpt und sich eine
schützende Kruste bildet.
Folgende drei Hauptfaktoren tragen
zur Thrombosebildung bei:
•Die
Verletzung der Gefäßwand
(z.B. bei Operationen)
•Die
Verlangsamung des Blutflusses
(z. B. durch Bettlägerigkeit oder reduzierte
Mobilität)
•Eine
erhöhte Gerinnungsneigung
(z. B. aus genetischen Gründen)
Weitere Informationen
zum Thema Lungenembolie
finden Sie auch im Kapitel
„Folgen und Komplikationen“.
Die für die Wundheilung so wichtige Gerinnung
kann aber auch zu ernsthaften Komplikationen
führen, wenn Sie in den tiefen Beinvenen stattfindet, und somit den Blutrückfluss zum Herzen
blockiert. Thromben, die sich hier bilden, können
darüber hinaus mit dem Blutstrom fortgetragen
werden und in entfernt gelegenen Gefäßen stecken bleiben. Der fortgeschwemmte Thrombus
wird dann als Embolus bezeichnet, die Krankheit
als Embolie.
T H R O M B O S E N: E NT S T E H U NG
09
THRO MBO S E N :
RIS I KO FA K T OR E N
RISIKOFAKTOREN
FÜR EINE
THROMBOSE
Normalerweise ist unser Körper darauf ausgerichtet, eine übermäßige oder überschießende
Blutgerinnung zu vermeiden und die Waage
zwischen Gerinnung und ausreichender Viskosität
des Blutes zu halten. Dennoch gibt es Situationen, in denen das Risiko für eine Thrombose,
ein Gerinnsel, erhöht ist. Potenzielle Risikofaktoren ergeben sich durch reduzierte Bewegung,
individuelle Eigenschaften des Patienten oder
durch die Einnahme einiger Medikamente.
Risikofaktoren für eine Gerinnselbildung
NIEDRIGES
RISIKO
•
MITTLERES
RISIKO
•
(bei Vorliegen von mindestens
zwei der folgenden Risikofaktoren)
E ine Reise von mehr als 5 Stunden in
überwiegend sitzender Position, unabhängig von Alter und gesundheitlichem Zustand
• Ambulante Operationen
• Arthroskopien (z. B. Spiegelungen des
Kniegelenkes)
Alter über 60 Jahre
• Erheblich eingeschränkte Herzleistung
• Bekannte familiäre Thromboseneigung
• Vorliegen einer Gerinnungsstörung
• Krampfadern oder andere
Venenerkrankungen
• Einnahme der „Pille“ oder
Hormonersatztherapie
• Übergewicht
• Schwangerschaft
HOHES
RISIKO
•
Früher aufgetretene Thrombose oder
Lungenembolie
•Krebserkrankung
• Ruhigstellung des Knie- oder Sprunggelenkes
• Kürzlich erfolgte Operation mit nachfolgender
Einschränkung der Beweglichkeit
Besonders nach Verletzungen von Haut und
Gefäßen (z. B. nach einer Operation) und bei gewissen entzündlichen und vielen internistischen,
nicht-chirurgischen Erkrankungen kann das Blutgerinnungssystem aktiviert und auch überaktiviert werden. Wenn gleichzeitig die Bewegung
reduziert ist (z. B. im Bett in der Klinik oder zu
Hause, bei einem Gips, einer Ruhigstellung eines
Gelenkes usw.) besteht ein erhöhtes Risiko für
ein Blutgerinnsel.
HINWEIS
Sofern bei Ihnen ein hohes Thromboserisiko
vorliegt und Sie keine Medikamente zur Vorbeugung verordnet erhalten haben, empfiehlt
sich in jedem Fall ein Besuch bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin. Sie oder er kann Ihnen
auch dabei helfen, Ihr persönliches Risiko
zu bestimmen.
T H R O M B O S E N: R I S I K O FA K T O R E N
11
THRO MBO S E N :
FOL GEN & K OM P LIK AT ION E N
FOLGEN &
KOMPLIKATIONEN
Die Folgen eines venösen Gefäßverschlusses führen zu einer Ernährungsstörung des Gewebes,
die durch den gestörten Abtransport von Blut und
Gewebsflüssigkeit bedingt ist und sich in einer
Schwellung und Rötung sowie zum Teil starken
Schmerzen äußern kann.
Thrombose
Rötung und Schwellung des
linken Beines als Zeichen einer
Thrombose.
Bleibt der Thrombus, der an der Gefäßwand haftet, bestehen, kann er größer werden und auf diese Weise das Blutgefäß allmählich verschließen.
So verlangsamt sich der Blutfluss zunehmend, bis
er im schlimmsten Fall schließlich ganz zum Stillstand kommt. Selbst in diesem Fall versucht der
Körper, den Thrombus aufzulösen. Oft sucht sich
der Blutfluss im Laufe der Zeit aber einen neuen
Weg, der den Verschluss umgeht, indem kleinere
benachbarte Gefäße benutzt werden, die hinter
dem Verschluss wieder in das Blutgefäß münden.
Im Verlauf mehrerer Tage bis Wochen ist durch einen langsamen Abbau des Thrombus im Idealfall
eine teilweise Wiedereröffnung des verstopften
Gefäßes möglich. Im Laufe der Zeit (Monate) kann
der Thrombus auch von der Gefäßwand aus umgestaltet werden, so dass er schrumpft und einen
Teil des Gefäßes wieder freigibt. Häufig kommt
es jedoch nicht mehr zur Wiederherstellung
des ursprünglichen Zustandes, so dass schwerwiegende Folgeerkrankungen resultieren können.
Dazu gehören unter anderem die Lungenembolie und das postthrombotische Syndrom
(PTS).
Kommt es zu einem Thrombus, so kann der Körper
sich gelegentlich selbst helfen und den Thrombus
ganz oder teilweise auflösen. In diesem Fall merkt
der Betroffene nichts, denn es treten keinerlei
Krankheitszeichen auf.
T H R O M B O S E N: F O L G E N & K O M P L I K AT I O NE N
13
THRO MBO S E N :
FOL GEN & K OM P LIK AT ION E N
Entstehung einer Lungenembolie
Bei tiefen Venenthrombosen kann sich aus dem
Thrombus leicht ein Stück ablösen, das dann
mit dem Blut fortgespült wird. Es gelangt durch
den Blutkreislauf zur Lunge und bleibt dort in den
kleinen Blutgefäßen stecken.
Symptome einer Lungenembolie:
• Luftnot oder erschwertes Atmen
•Herzrasen
• Beschleunigter Puls
• Schmerzen im Brustkorb
• Angst oder Beklemmungsgefühl
•Kreislaufschwäche
Lungenembolie
LEBENSGEFAHR!
Lungenembolie
Lungenembolie-Patienten sollten unverzüglich in
einer Klinik behandelt werden. Dort verabreicht
die Ärztin/der Arzt blutgerinnungshemmende
Medikamente und bei schwerer Kreislaufbeeinträchtigung auch solche, die den vorhandenen
Thrombus auflösen können. Alternativ ist dazu
die Entfernung des Thrombus bei Lungenembolie
auch durch eine Operation oder mithilfe eines
Katheters möglich.
Postthrombotisches Syndrom
Wird eine Thrombose nicht rechtzeitig behandelt,
verändert sich die Vene so sehr, dass sie nicht mehr
ausreichend Blut transportieren kann.
Embolus mit
Lungengefäßverschluss
Beinvenenthrombose
Die Folge:
Dieser Verschluss verhindert die Versorgung der
dahinterliegenden Areale der Lunge mit Blut und
Sauerstoff – und kann je nach Größe des Embolus
zu einem sog. Lungeninfarkt (Pulmonalembolie,
Lungenembolie) führen.
Die Folge:
Chronische Venenerkrankungen, die auch als
„postthrombotisches Syndrom“, „offenes
Bein“ oder „Ulcus cruris“ bezeichnet werden,
können mit Schwellung, Schweregefühl, Hautveränderungen bis hin zu Entzündungen, Schmerzen
und auch der Gefahr für weitere, wiederholte
Thrombosen verbunden sein. Das „offene Bein“
ist mit großem Aufwand in der Pflege und Heilung verbunden. Das Risiko für diese Spätfolge
kann durch die ausreichend lange Behandlung mit
geeigneten Antithrombotika, wie z.B. niedermolekularen Heparinen, deutlich reduziert werden.
Auch das dauerhafte Tragen von Kompressionsstrümpfen über einen Zeitraum von mindestens 2
Jahren (nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin)
ist von großer Wichtigkeit.
T H R O M B O S E N: F O L G E N & K O M P L I K AT I O NE N
15
THRO MBO S E N :
VO RBEUGUN G & B E HAN DL U N G
AKTIV GEGEN
THROMBOSE
Thrombose? Nein danke! –
So können Sie vorbeugen
Als Patient mit erhöhtem Thromboserisiko können
Sie aktiv dazu beitragen, Ihr persönliches Thromboserisiko zu verringern. Hierzu genügt es schon,
ein paar einfache Tipps zu befolgen. Diese ersetzen jedoch nicht den Gang zum Arzt, falls bei
Ihnen ein hohes Risiko vorliegt.
BEI MITTLEREM
RISIKO
Vorbeugung wie bei
„niedrigem Risiko“,
zusätzlich noch folgendes
BEI NIEDRIGEM
RISIKO
•Vorbeugung durch Tragen von Kompressionsstrümpfen der Klassen 1 bis 2
•Im Einzelfall, z. B. Schwangerschaft oder
Gerinnungsstörung, könnte die Gabe von
niedermolekularem Heparin angezeigt sein.
Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin.
• Bewegung und viel Trinken, aber keinen
Alkohol
• Verschaffen Sie in Situationen, in denen Sie viel sitzen (im Büro oder auf Reisen) Ihren Beinen viel Bewegung. Nutzen Sie den Raum
unter Ihrem Tisch oder z.B. den Fußraum
im Flugzeug um Ihre Beine zu bewegen.
• Machen Sie Pausen, um sich zu bewegen.
•Stehen Sie auch bei längeren Reisen im Auto,
Bus oder der Bahn immer wieder auf und
gehen Sie einige Schritte.
BEI HOHEM
RISIKO
Vorbeugung wie bei
„mittlerem Risiko“,
zusätzlich noch folgendes
•Medikamentöse Vorbeugung z. B. durch Gabe
eines niedermolekularen Heparins
T H R O M B O S E N: V O R B E U G U NG & B E H A ND L U NG
17
THRO MBO S E N :
VO RBEUGUN G & B E HAN DL U N G
THROMBOSE N
VORBEUGEN &
BEHANDELN
Niedermolekulares Heparin
Liegen bei Ihnen Risikofaktoren für eine Thrombose
vor oder haben Sie eine Thrombose erlitten, dann
kann dem z. B. mit niedermolekularem Heparin Abhilfe geschaffen werden. Niedermolekulares Heparin
kann helfen, einer Thrombose vorzubeugen und eine
bestehende Thrombose aufzulösen – die Folgen einer
tiefen Beinvenenthrombose, einer Venenentzündung,
einer Lungenembolie und das Risiko eines postthrombotischen Syndroms können dadurch zu einem hohen
Maß verhindert werden. Jedoch hat kein Medikament
dabei eine 100-prozentige Wirkung.
Jedes Heparin hat für sich genommen spezielle Eigenschaften, Wirkungsweisen, Studiendaten und
wurde an verschiedenen Patientengruppen erforscht.
Der Herstellungsprozess sichert zugleich auch die
unverwechselbare Wirkung und Sicherheit des jeweiligen Wirkstoffes. Je breiter die Forschungsdaten
zu Wirkung und Sicherheit eines Heparins sind, desto
höher ist die Zuverlässigkeit in der Anwendung für
den Patienten.
Eine Spritze sorgt für Schutz
Die Verabreichung von Heparin erfolgt durch Sie
selbst als Injektion mit einer kleinen, dünnen
Nadel unter die Bauch- oder Oberschenkelhaut
und kann vom Patienten selbst auch zu Hause
durchgeführt werden. Nur so ist es möglich,
dem Körper die für einen wirkungsvollen Schutz
erforderliche Arzneimittelmenge in einer relativ
schnell verfügbaren Form vollständig zuzuführen.
Weitere Informationen
Wie Sie Heparin selbst injizieren,
finden Sie in der Injektionsanleitung
am Ende der Broschüre. Informationen
zur Dosierung oder Packungsgrößen
erhalten Sie von Ihrem Arzt/Ihrer
Ärztin.
Gegenüber dem so genannten unfraktionierten
Heparin, das 3 x täglich unter Aufsicht eines Arztes
durch eine Infusion verabreicht wird, hat das niedermolekulare Heparin den Vorteil, nur wenige Male
pro Tag verabreicht werden zu müssen: einmal im
Falle der Vorbeugung, ein- bis zweimal im Falle der
Therapie (abhängig von der rechtlichen Zulassung im
jeweiligen Land).
T H R O M B O S E N: V O R B E U G U NG & B E H A ND L U NG
19
PRO PHYL AX E IN DE R
TUMORTH E R AP IE
RISIKOFAKTOR
METASTASIE RUNG
Tumorpatienten gehören zu
den Patienten mit dem höchsten
Thromboserisiko.1
Eine Tumorerkrankung stellt eine der bedeutsamsten Risikosituationen für eine Thrombose
und Lungenembolie dar. Bereits vor über 100 Jahren konnte auf diesem Gebiet ein Zusammenhang
zwischen Tumorerkrankungen und dem Auftreten
von Thrombosen nachgewiesen werden.
Metastasierung
Im Rahmen einer Tumorerkrankung ist es möglich,
dass sich Metastasen des Tumors in Organen
oder Körperregionen ansiedeln, die ursprünglich
nichts mit dem Tumor zu tun hatten. Einzelne Tumorzellen werden ausgeschwemmt und fließen
mit dem Blut durch den Körper. Die Innenschicht
der Gefäße ist normalerweise so glatt, dass
diese Tumorzellen nur schlecht anhaften können. Verschiedene Tumorarten produzieren daher
bestimmte Botenstoffe, die das Anheften der
Tumorzellen in den Gefäßen erleichtern. Nur
wenn diese Anheftung gelingt, kann sich eine
Metastase entwickeln. Diese Veränderung in
den Gefäßen begünstigt allerdings nicht nur die
Metastasierung, sondern auch das Anheften und
Verklumpen von Blutzellen und damit die Thrombosebildung.
LEBENSGEFAHR!
Der Tumor bedroht Ihr Leben und muss mit allen
Mitteln behandelt werden. Zur Verfügung stehen
chirurgische, internistische und strahlentherapeutische Verfahren.
1 Geerts WH, 2008, Vasa 2009
RISIKOFAKTOR
CHIRURGISCHE
THERAPIE
Thromboseprophylaxe in der
chirurgischen Therapie
Die Thromboseprophylaxe in der Tumorchirurgie
ist klar geregelt. Laut nationalen und internationalen Empfehlungen sollten Tumorpatienten, die
an Ihrem Tumor operiert werden, eine Prophylaxe mit einem geeigneten Heparin erhalten.
Damit ein optimaler Thromboseschutz erreicht
werden kann, wird das niedermolekulare Heparin
bereits vor der Operation verabreicht. Nach der
Operation sollten die gerinnungshemmenden Medikamente noch so lange verabreicht werden, wie
das erhöhte Thromboserisiko besteht. Bei kleineren Operationen, z. B. an der Haut oder bei Entnahmen einer Biopsie, reicht es aus, eine Prophylaxe
nur für wenige Tage zu geben. Bei größeren Tumoroperationen im Bauch- oder Beckenbereich wird
hingegen empfohlen, die Thromboseprophylaxe 4 bis 6 Wochen über die Entlassung aus
dem Krankenhaus hinaus zu verabreichen.
RISIKOFAKTOR
INTERNISTISCHE
CHEMOTHERAPIE
Thromboseprophylaxe während der
Chemotherapie
Der Chemotherapie liegt grundsätzlich der Gedanke zu Grunde, den Tumor abzutöten oder
zumindest in seinem Wachstum zu hemmen. Im
Unterschied zur Operation dauert eine Chemotherapie meist mehrere Wochen und der Patient ist
nicht streng bettlägerig.
PROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE
21
PRO PHYL AX E IN DE R
TUMORTH E R AP IE
Es gibt verschiedene Chemotherapeutika, die sehr
unterschiedlich auf die Tumorzellen wirken. Darüber hinaus schädigen sie aber auch verschiedene
andere Körperzellen. Dies führt zu den bekannten
Nebenwirkungen.
Chemotherapeutika, die z. B. die Blutzellen oder
die Zellen der Gefäßinnenwand angreifen, begünstigen die Bildung von Thrombosen.
Persönliche Risiken
Nicht jeder Patient, der eine
Chemotherapie erhält, benötigt
auch eine Thromboseprophylaxe.
Hier muss das persönliche Risiko
jedes Patienten beachtet werden.
Alle Patienten, die schon einmal eine Thrombose
oder Lungenembolie hatten, oder deren FamilienAngehörige betroffen waren, sollten daher eine
Thromboseprophylaxe erhalten. Das gilt auch für
Patienten mit Gerinnungsstörungen, denn auch
sie sind gefährdet. Neben diesem persönlichen
Risiko haben weitere Aspekte Einfluss auf das
Thromboserisiko. Auch sie sind bei der Entscheidung für eine Thromboseprophylaxe in Betracht zu
ziehen:
Art der Chemotherapie
Chemotherapeutika, die z. B. die Gefäßinnenwand in stärkerem Maße schädigen als andere
bringen ein erhöhtes Thromboserisiko mit sich.
keitsverlust zu einer Gerinnungsaktivierung. Das
Thromboserisiko ist somit erhöht.
Art des Tumors
Patienten mit Tumoren des Magen-Darm-Traktes, der Brustdrüse oder der Bauchspeicheldrüse sind tendenziell stärker thrombosegefährdet als andere.
HINWEIS
Mangelnde Bewegung
Mangelnde Bewegung gilt als zusätzlicher
Risikofaktor für Thrombosen und Lungenembolien. Sollten Sie unter der Therapie
geschwächt sein und viel Zeit im Bett verbringen, wird das venöse Blut nicht mehr
ausreichend durch aktive Muskelbewegung
aus den Beinvenen herausgepumpt und Ihr
Thromboserisiko steigt an. Eine entsprechende
Prophylaxe kann für Sie sehr wichtig sein.
Art der Nebenwirkungen
Chemotherapien sind heute wesentlich verträglicher als früher. Dennoch sind Nebenwirkungen
nicht immer zu verhindern. Wenn Sie z. B. eine
Infektion erleiden und Fieber entwickeln,
kommt es z. B. auch durch den erhöhten FlüssigPROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE
23
PRO PHYL AX E IN DE R
TUMORTH E R AP IE
RISIKOFAKTOR
STRAHLENTHERAPIE
Strahlentherapie
Die Bestrahlung ist eine häufig notwendige Tumortherapie. Grundsätzlich gilt, dass die direkte
Bestrahlung von Gefäßen mit einer Schädigung
der Gefäßwand einhergeht und so die Entstehung
von Thrombosen begünstigen kann. Daher wird
bereits bei der Planung einer Bestrahlung darauf
geachtet, dass die Gefäße nicht mehr als unbedingt notwendig mitbestrahlt werden.
Ansonsten gilt, wie bei der Chemotherapie, dass
Ihr persönliches Risikoprofil und Ihr Allgemeinbefinden eine wichtige Rolle spielen. Je immobiler
Sie während der Bestrahlungsphase sind, desto
höher ist Ihr Thromboserisiko.
EINE INDIVIDUELLE
ENTSCHEIDUNG
Je aktiver Sie als Tumorpatient
sein können, desto geringer ist
das Risiko eine Thrombose bzw.
Lungenembolie zu erleiden.
Viele Tumorpatienten sind in ihrer Aktivität jedoch
deutlich eingeschränkt, bekommen eine Tumor­
therapie und haben weitere Risikofaktoren, so
dass sie ein erhöhtes Thromboserisiko haben.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über die
Notwendigkeit einer medikamentösen Thrombose­
prophylaxe. Standard für diese medikamentöse
Thromboseprophylaxe ist die subkutane
Applikation, also das Spritzen eines niedermole­
kularen Heparins unter die Haut. Die niedermolekularen Heparine sind effektiv wirksam und im
Allgemeinen gut verträglich. Bitte beachten Sie die
entsprechenden Hinweise in den Gebrauchsinformationen Ihres Arzneimittels.
Die Indikation für die Anwendung eines niedermolekularen Heparins zur medikamentösen
­Thromboseprophylaxe muss immer individuell
gestellt werden. Dabei dürfen nicht nur die Vorteile
der Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien
gesehen werden, sondern auch das i­ndividuelle
Blutungsrisiko ist zu beachten. Bei blutungsgefährdeten Tumoren im Gehirn oder in der Lunge
ist Vorsicht geboten. Auch wenn unter einer
Chemotherapie die Thrombozyten stark abfallen,
steigt das Blutungsrisiko.
Obwohl die Vorteile der Thromboseprophylaxe mit
niedermolekularem Heparin eindeutig gut belegt
sind, ist in jedem Einzelfall eine kritische Abwägung notwendig.
PROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE
25
CH ECKLI ST E Z UR B E S P R E C H U N G MI T
IHREM A RZ T / IHR E R ÄR Z T IN
ERHÖHTES
THROMBOSE RISIKO
1.
Gibt es bei mir tumorbedingt
ein erhöhtes Thromboserisiko?
Habe ich eine Tumorart, die ein erhöhtes
Thromboserisiko mit sich bringt?
Ja
Nein
•Habe ich ein Tumorstadium, das mit einem
erhöhten Thromboserisiko einhergeht?
Ja
Nein
•Ist eine größere Operation geplant, nach der
ich eventuell eine verlängerte Thrombose prophylaxe erhalten sollte?
Ja
Nein
•Ist die bei mir durchgeführte Chemotherapie mit
einem erhöhten Thromboserisiko verbunden?
Ja
Nein
•
2.
Folgendes sollten Sie Ihrem Arzt/Ihrer
Ärztin berichten:
Meine Eltern oder Geschwister sind schon
einmal an einer Thrombose erkrankt.
Ja
Nein
•Ich selber habe schon einmal eine
Thrombose gehabt.
Ja
Nein
•Bei mir ist eine thrombosebegünstigende
Gerinnungsstörung bekannt.
Ja
Nein
•Mir geht es schlecht und/oder ich liege viel.
Ja
Nein
ERHÖHTES
BLUTUNGSRISIKO
1. G
ibt es bei mir tumorbedingt
ein erhöhtes Blutungsrisiko?
Habe ich eine Tumorart, die mit einem
erhöhten Blutungsrisiko einhergeht?
Ja
Nein
•Habe ich ein Tumorstadium, das ein
erhöhtes Blutungsrisiko mit sich bringt?
Ja
Nein
•Liegt mein Tumor an einer besonders
schwierigen Stelle, die bei einer Blutung
Probleme macht, z. B. Lähmungen?
Ja
Nein
•Ist unter der bei mir durchgeführten
Chemotherapie mit einem erhöhten
Blutungsrisiko zu rechnen?
Ja
Nein
•
2.
Folgendes sollten Sie Ihrem Arzt/Ihrer
Ärztin berichten:
•
•Ich nehme Medikamente, die das
Blutungsrisiko erhöhen.
Ja
Nein
•
Ich neige dazu, gefühlt „mehr“ zu bluten, als
andere (z.B. im Rahmen einer Operation, einer
Verletzung, meiner Monatsblutung, ...).
Ja
Nein
•Bei mir ist eine blutungsgefährdende
Gerinnungsstörung bekannt.
Ja
Nein
•Ich habe Blut im Stuhl oder Urin festgestellt.
Ja
Nein
CHECKLISTE
27
TIPPS I M UM GAN G
M IT TH RO M B OS E N
TIPPS
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt
oder Ihrer Ärztin, bevor Sie
Ihr Medikament absetzten.
FA Q s – HÄUFIG GESTELLTE
FRAGEN
Nach einer überstandenen Thrombose bleibt
ein erhöhtes Risiko, eine weitere Thrombose zu
erleiden, bestehen. Die folgenden Tipps dienen
der Vermeidung weiterer Thrombosen und der
Verhütung postthrombotischer Folgeschäden:
Wie oft soll ich das
Heparin pro Tag selbst
injizieren?
Trinken Sie während der akuten ThromboseBehandlung keinen Alkohol und danach
nur in Maßen.
•
Da Ihre Heparin-Therapie individuell abweichen
kann, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt/Ihre Ärztin
für detaillierte Informationen.
Nehmen Sie Ihre Kontrolluntersuchungen
wahr.
•
Befolgen Sie die von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt
verordnete Therapie.
In den meisten Fällen wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin
Ihnen das Heparin für die Vorbeugung von
Thrombosen zur einmal täglichen Selbstinjektion
empfehlen. Für den Fall, dass Sie z. B. eine
Thrombose erlitten haben und Heparin als Therapie
verabreichen sollen, wird Ihr Arzt Ihnen meist eine
2 x tägliche Injektion in einer i.d.R. höheren Dosierung empfehlen.
•
Tragen Sie Ihren Patientenausweis bei
sich – hier ist gegebenenfalls Ihr gerinnungshemmendes Medikament vermerkt (z.B. bei
oral einzunehmenden Blutgerinnungsmitteln).
•
Versuchen Sie, wenn möglich, Ihre Venen
durch entsprechende Übungen fit zuhalten.
Wie viele Tage soll ich
Heparin spritzen?
TIPP
•
Sofern bei Ihnen ein hohes Thromboserisiko
vorliegen könnte und sie keine Medikamente
zur Vorbeugung verordnet erhalten haben,
empfiehlt sich in jedem Fall ein Besuch
bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt.
•
Markieren Sie sich die Dauer Ihrer
Therapie in einem Kalender
und brechen Sie die Dosierung
nicht vor dieser Zeit ab. Sollten
Unverträglichkeitsreaktionen und/oder Nebenwirkungen
auftreten, kontaktieren Sie bitte
umgehend Ihren Arzt/Ihre Ärztin.
Die Dauer der Verabreichung Ihrer Heparininjektion
richtet sich nach dem Thromboserisiko, das
z. B. durch Ihre Erkrankung oder eine Operation
ausgelöst wurde – unter Berücksichtigung des
individuellen Blutungsrisikos. Es gibt Leitlinien
medizinischer Fachgesellschaften, die für die
einzelnen Erkrankungen empfohlene Mindestzeiten
für die Heparingabe definieren. Einige Erkrankungen
erfordern kürzere Zeiten der Verabreichung (z. B. über
10 – 14 Tage), andere Erkrankungen erfordern eine
Verabreichung über mehrere Wochen – in einigen
Fällen auch Monate und Jahre.
Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin, um
eine umfassende Aufklärung über die Dauer und
Dosierung zu erhalten.
Für weitere Informationen zum Thema
Thrombose können Sie sich auch unter
www.thromboseportal.eu informieren.
•
FA Q s – H Ä U F I G G E S T E L LT E F R A G E N
23
29
FAQs – HÄUFIG GE S T E LLT E
FRAGEN
Brauche ich ein neues
Rezept wenn die Packung
leer ist?
Ja, oft reicht eine Packung nicht aus, um die
gesamte Behandlungsdauer abzudecken. Bitte
kümmern Sie sich rechtzeitig um ein neues Rezept
für die nächste Packung Ihres Heparins. Es sollten
keine Medikationspausen entstehen. Heparine
haben nur eine kurze, ca. 1-tägige Wirkdauer und
erfordern daher eine regelmäßige Verabreichung.
Deshalb ist die Abklärung, ob und wie lange Sie
weiter Heparin verabreichen sollen, wichtig!
I NJ E KT I ONSANL EITUNG
F ÜR PAT I E NT E N
An welcher Körperstelle
soll ich Heparin spritzen?
Ersteinstellung durch den Hausarzt
Wenn Ihr Hausarzt / Ihre Hausärztin Sie
auf das He­
parin eingestellt hat (und
Sie nicht vorher in einer Klinik waren),
weisen Sie ihn rechtzeitig auf die zu Ende
gehende Packung mit Sicherheitsfertigspritzen
hin. Ihre Mitarbeit ist hier wichtig, um Sie
ausreichend lange durch das Heparin zu schützen
bzw. zu behandeln.
Haben Sie einen Arztbrief/
Entlassbrief aus der Klinik?
Bitte nehmen Sie diesen
gegebenenfalls zu ihrem
Hausarzt mit, da der Klinikarzt
darin meist eine Dauer der
Heparingabe aufgrund der
Erkrankung definiert hat.
E rsteinstellung in der Klinik und
Weiterverordnung durch den Hausarzt
Auch wenn Sie aus einer Klinik entlassen
wurden und z. B. nur wenige Fertigspritzen zur
Überbrückung rund um die Entlassung erhalten
haben, müssen Sie so bald wie möglich bei
Ihrem/r Hausarzt/Facharzt/-ärztin die Ver­
längerung der Heparindosierung durch ein
Nachverordnungsrezept sicherstellen. Weisen
Sie Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin ausdrücklich
auf die Heparingabe in der Klinik hin und klären
Sie die Notwendigkeit einer Weiterverordnung.
Bauch
Abb. 1
Oberschenkel
EINFACHE VORBEREITUNG
In den meisten Fällen ist es empfehlenswert,
die Selbstinjektion von Heparin am Bauch oder
an der Seite des Oberschenkels durchzuführen.
1.Für die Injektion sollte die Einstichstelle
sauber, gereinigt und trocken sein.
Desinfizieren Sie gegebenenfalls die
gewählte Einstichstelle.
Wie finden Sie die ideale Einstichstelle
am Bauch?
Die Injektion sollte in eine Hautfalte etwa eine
Handbreit seitlich vom Nabel erfolgen. Legen
Sie Ihre flache Hand auf den Nabel und rücken
Sie dann die Hand um eine Handbreite nach
schräg rechts oder links nach unten. Wenn Sie
die Haut desinfiziert haben sollten, lassen Sie
das Desinfektionsmittel abtrocknen. Bilden
Sie dann dort eine Hautfalte zur Injektion ins
Unterhautfettgewebe (Abb. 1).
2.
Ziehen Sie die Sicherheitskappe gerade
von der Nadel ab. Tropfen von der
Nadelspitze abschütteln, nicht abstreifen.
Bitte achten Sie darauf, dass die
Luftblase in der Fertigspritze verbleibt.
Wie finden Sie die ideale Einstichstelle
am Oberschenkel?
Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl. Legen
Sie die linke oder rechte Hand auf Ihren linken
oder rechten Oberschenkel mittig flach oben
auf. Rutschen Sie nun mit der flachen Hand um
eine Handbreit nach außen – Sie erreichen
damit ein Areal seitlich am Oberschenkel.
Nach der Desinfektion und Abtrocknung des
eventuell verwendeten Desinfektionsmittels,
bilden Sie dort die Hautfalte zur Injektion ins
Unterhautfettgewebe (Abb. 2).
3.Bilden Sie an der zuvor ausgewählten,
trockenen Stelle zwischen Daumen und
Zeigefinger eine Hautfalte.
Abb. 2
FA Q s – H Ä U F I G G E S T E L LT E F R A G E N
Aufbewahrung:
Frieren Sie Ihr Heparin nicht
ein. Bei Temperaturen über
25 Grad sollten Sie zum
Hitzeschutz Ihr Heparin in
einer Kühlbox oder einer
aluminisierten Box (z. B. aus
der Apotheke) lagern!
31