Inhaltliche Planung der Vorlesung Anatomie I im WS 2008/2009 Verantwortlich: Korf, Schomerus, Wicht 1. Woche Vorlesung (Korf) Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Makro: Allgemeiner Bauplan des menschl. Körpers (Kopf, Rumpf, Extremitäten); Regionen - Ebenen – Richtungen – Bewegungsrichtungen; tastbare Knochenpunkte; Aufbau der Haut; epifasziale Strukturen (Hautvenen, Hautnerven, regionäre Lymphknoten); arterielle, venöse und lymphatische Stämme des Rumpfes und der Extremitäten; prinzipieller Aufbau des Lymphknotens; Spinalnerv – Dermatom – Plexus Buchempfehlungen 1 2. Woche Vorlesung (Korf) Histo: Propädeutik der Histologie; Grundbegriffe der Zytologie; Epithelien; mehrschichtig verhorntes Plattenepithel im Detail Makro: grundsätzlicher Aufbau von Rumpfwand, Becken- und Schultergürtel Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Inspektion der Leichen; Fixierungsmethode und sichere Todeszeichen auf dem Kurs erläutern Hautschnitte (Achtung: Hautnerven im distalen Unterarm und Unterschenkel erhalten!) die Haut im Hand- und Fußbereich wird vorerst nicht entfernt! Präpation von Hautnerven und Hautvenen im Epifaszium 2 3. Woche Vorlesung (Korf) Histo: Aufbau der Haut (inkl. Hautdrüsen, Sekretionsmodi, Fettgewebe, Haare, Blutgefäße (auch Kapillaren); Bindegewebe (Stützgewebe kommt später!) Präp-Kurs Histo-Kurs (Z bedeutet "Zeichnung") Histopräparate Abschluß der Präparation epifaszialer Strukturen; Mikroskopieren lernen; Zellkerne, grenzen; Epithelgewebe; mehrschichtig verhorntes Plattenepithel im Detail Abstrich von der Wangenschleimhaut Thorax, Abdomen, Regio glutaea, Schulter- und Beckengürtel faszienfrei präparieren Öffnung der Rectusscheide Organisatorisches, Platznummern etc. Umgang mit dem Mikroskop - mindestens 3045 Minuten; Lernziel: das Mikroskop und alle seine Teile wirklich kennen, Köhler'sche Beleuchtung in allen Lebenslagen, Justierschrauben etcetc. 1 einschichtiges Plattenepithel 49 mehrsch. unverhorntes Pl. 2 Cornea 4 Zehenbeere 96 Haut Achselhöhle Übungspräparat selbst herstellen: Abstrich von der eigenen Wangenschleimhaut (dazu wird an jedem Platz ein leerer OT mit Mattrand und ein Deckglas benötigt); Z einer einzelnen Plattenepithelzelle Präparat Plattenepithel (versilbert): Zellgrenzen im Häutchenpräparat in Aufsicht vorführen. Präparat Cornea: beide Seiten mikroskopieren, einschichtiges vs. mehrschichtiges Epithel. Z beider Epithelien Lernziele: Zellkerne, Zellplasma, Zellgrenzen (was sieht man eigentlich im Lichtmikroskop), versch. Formen des Epithels Präparat Zehenbeere: mehrschichtig verhorntes Plattenepithel; Z 3 Präparat Zehenbeere: Schichtung in Epidermis/Corium/Subcutis . Strukturen in Corium und Subcutis erkennen lernen. Blutgefässe in allen Formen. Fettgewebe. Vater-Pacini-Körper. Schweissdrüsen und deren Ausführungsgänge. Anschnitte peripherer Nerven (nicht en Detail, nur zeigen) Z Übersicht Haut Präparat Haut Achselhöhle: dasselbe Programm; Haarwurzeln, Talg- und Duftdrüsen einführen Lernziele: Schichten des Epithels der Haut en detail, Vergleich Interzellularräume Bindegewebe/Epithelien. Zellkerne in allen Lebenslagen (eu-/heterochromatisch) erkennen. Zellgrenzen u. Plasma im Bindegewebe meist nicht zu sehen! Erythrozyten erkennen lernen, nicht mit Zellkernen verwechseln 4 4. Woche Vorlesung (Wicht) Histo: Stützgewebe (Knochen und Knorpel); Ossifikation; allgemeine Osteologie Makro: Bauchwand; Beckengürtel incl. Hüftgelenk und Hüftmuskeln; Hernien; Plexus lumbosacralis und Gefäß-Nervenstraßen des Beckens Ontogenese - Begriff des Somiten, dessen Derivate Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Bilateral die Schultermuskulatur von der WS lösen; autochthone Rückenmuskulatur präparieren; Haut als Organ, Übersicht gewinnen; en detail: Drüsen der Haut Fettgewebe Blutgefässe glatte Muskulatur (in Gefäßwänden) tiefes Blatt der Aponeurosis lumbalis darstellen; Differentialdiagnose der Hautdrüsen; Sekretionsmodi 96 Haut, Achselhöhle 84 Mamma non lactans 97 Kopfhaut 98 Kopfhaut 8 Mesenchym 12 Fettzellen, total (Sudanrot) 14 plurivakuoläres Fettgewebe Abklappen der Mm. glutaei, tiefe Präparation der Regio posterior femoris Präparat Mamma non lactans – Drüsengewebe am Skelett die Osteologie der WS einüben Haare (#97, #98) nur kurz abhandeln. Mm. arrectores pilorum; Talgdrüsen; Melanoyzten Präparat Mesenchym (Hühnerembryo): Mesenchym als undifferenziertes embryonales Bindegewebe; Zusammensetzung des BG aus zellulären und nicht-zellulären Anteilen; Z des Mesenchyms Präparat Mamma non lactans: univakuoläre Fettzellen; die zahlreichen Kapillaren suchen; Z des univakuolären Fettgewebes Vorführen: Fettzellen im Totalpräparat (Sudanrotfärbung) Kontrapunkt: plurivakuoläres Fettgewebe; Z Lernziele: Fettgewebe en detail 5 5. Woche Vorlesung (Wicht) Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Histo: Stützgewebe (Knochen und Knorpel) Ossifikation Trigonum lat colli bis zur Fascia superf. und den M. sternocleidomastoideus; Platysma hochklappen straffes und lockeres kollagenes Bindegewebe; Blutgefäße/Gefäßwand Makro: Schultergürtel incl. Gelenke; Schultermuskulatur und Gefäß-Nerven-Straßen der Schulter; Plexus brachialis; Axilla incl. Lymphwege Achsellücken darstellen 6 Trachea (lockeres BG, Kapillare) 4 Zehenbeere (straffes BG) 2 Cornea (straffes BG) 17 Sehne 15 Haut (elastische Fasern) 39 A,/V. femoralis 42 Gl. parotidea (Blutgefäße) Mm. pectorales absetzen; Clavicula fenstern oder ganzen Arm samt Schultergürtel absetzen; Axilla, Trigonum lat. colli und Sulcus bicipitalis med. präparieren Präparat Trachea: lockeres kollagenes Bindegewebe (unterm Epithel), Gefäßreichtum, weite Interzellularräume, wunderschöne Kapillaren, Sinus, und Venolen! Auch ganz prima für die Differentialdiagnose freie vs. ortsständige Zellen des lockeren Bindegewebes zu gebrauchen, denn man sieht ganz tolle Makrophagen und Lymphozyten im BG; Z des lockeren BG mit Gefäßen etc. Präparat Trachea ist auch prima als Überleitung zum straffen BG zu verwenden (straffes kollagenes Bindegewebe im Perichondrium) Präparat Zehenbeere: Corium und bindegewebige Septen der Subcutis: straffes, geflechtartiges kollagenes Bindegewebe. Z des straffen BG im Corium Präparat Sehne: straffes parallelfaseriges kollagenes Bindegewebe Präparat Cornea: straffes kollagenes Bindegewebe Lernziele: ontogenet. Differenzierung des BG durch Faserablagerung und Erweiterung der Interzellularräume; lockeres kollagenes BG, freie vs. ortständige Zellen; straffes kollagenes BG in versch. Erscheinungsformen 6 erkennen Präparat Haut (Elastica-Färbung): elastische Fasern zwischen kollagenen Fasern; A./V. femoralis (Elastica-Färbung): Membranae elasticae, Wandbau rekapitulieren Im Präparat Glandula parotidea (oder in einem der Hautpräparate) mit den Studenten zusammen auf die "Jagd" nach Blutgefässen gehen; dort gibt es alles, von groß bis klein; anhand der Media der großen Gefäße die Merkmale der glatten Muskulatur erläutern; im Parenchym der Drüse sollen kleinere Gefäße von Drüsenausführungsgängen bzw. Azini unterschieden werden. Wer die Kapillaranschnitte im Drüsenparenchym erkennt, hat es dann wohl wirklich "geschafft" Z von großen und kleinen Gefäßen und Kapillaren Lernziel: Gefäße, deren Wandbau, lichtmikroskopische Eigenschaften der glatten Muskulatur, sicheres Erkennen von Gefäßen im HE-Präparat 7 6. Woche Vorlesung Präp-Kurs (1xWicht/2xSchomerus) Makro: Wirbelsäule; Ontogenese - Begriff des Somiten; Derivate der Somiten; autochthone Rückenmuskulatur Osteologie des distalen Femur/Tibia/Fibula; Kniegelenk; Oberschenkelmuskulatur incl. Leitungsbahnen Präparation der Axilla fortsetzen Trigonum femorale (tief) und die ventralen Oberschenkelmuskeln präparieren; Adduktorenkanal; Kniegelenk eröffnen Histo-Kurs Histopräparate Lymphknoten und retikuläres Bindegewebe; Stützgewebe – Knorpel 10 Lymphknoten (retikuläre Fasern) 33 Lymphknoten 6 Trachea (hyaliner Knorpel) 18 elastischer Knorpel 19 Faserknorpel 1. Lymphknoten Lymphknoten nur recht oberflächlich, sozusagen "makroskopisch" (ohne en detail auf das lymphatische Gewebe selbst einzugehen!): Kapsel mit Vasa afferentia, Rand- und Marksinus; evtl. "normale" Gefäße von den hochendothelialen Venolen unterscheiden; Z des Lymphknotens in Übersicht Lernziel: lymphatisches Gewebe als extrem zelldichtes Gewebe erkennen lernen (ohne Details wie Follikel, Zelltypen …), prinzipieller Bau des Lymphknotens, Prinzip der Diapedese Lymphknoten und retikuläres BG (Lympknoten #10 ist nicht in allen Kästen als Versilberung vorhanden; notfalls muß auf die versilberte Milz #34 ausgewichen werden) verzweigte Fasern des retikulären Bindegewebes, aber auch die dicken, unverzweigten Kollagenfasern der Kapsel und Trabekel sind versilbert; Z der retikulären Fasern 8 Lernziele: Differenzierung der Fasertypen im BG; retikuläre und elastische Fasern nur mit speziellen Methoden darstellbar, aber fast ubiquitär vorhanden 2. Knorpelgewebe allgemeine histologische Begriffe/Merkmale von Knorpelgewebe; differentialdiagnostische Merkmale zur Unterscheidung der einzelnen Knorpeltypen Z des hyalinen Knorpels und des Faserknorpels Lernziele: Knorpel erkennen, Knorpeltypen 9 7. Woche Vorlesung (Schomerus) Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Histo: quergestreifte Skelettmuskulatur; glatte Muskulatur Haut im Hand- und Fußbereich entfernen Stützgewebe – Knochen; Ossifikation Fossa poplitea Lamellenknochenpräparat mit Z; Osteone, Lamellentypen, Osteozyten 20 Lamellenknochen 21 desmale Ossifikation 22 chondrale Ossifikation Makro: Osteologie des distalen Humerus/Ulna/Radius; Ellenbogengelenk; Oberarmmuskulatur Beginn der Präparation der distalen Extremitäten Lernziele: die Stützgewebe sicher erkennen, alle Details, Gestalt der ortsständigen Zellen Osteologie und Gelenke der Hand Ossifikationspräparate Z der metaphysären Wachstumszone Lernziel: Ossifikation als einen dynamischen Vorgang von Auf- und Abbau verstehen, an dem verschiedene Zell- und Gewebetypen beteiligt sind; Mechanismus des Längenwachstums der Röhrenknochen 10 8. Woche Vorlesung (Schomerus) Histo: Nervengewebe; Spinalganglion/peripherer Nerv Makro: Unterarm- und Handbinnenmuskeln: Gefäß-Nerven-Bahnen von Arm und Hand; Kollateralkreisläufe; Nervenschädigungen incl. Symptomatik Osteologie des Fußes Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Fortsetzung der Präparation der distalen Extremitäten Quergestreifte Skelettmuskulatur und glattes Muskelgewebe 24 Skelettmuskulatur 50 Zunge 6 Trachea (glatte Muskulatur) 1. quergestreifte Skelettmuskulatur Aufbau der Skelettmuskelfaser; Gegenüberstellung/Vergleich von „Skelettmuskulatur im lichtmikroskopischen Bild“ und „Skelettmuskulatur im elektronenmikroskopischen Bild“; Z der Skelettmuskelfaser quer u. längs 42 Gl. parotidea oder 49-51 Zunge (glatte Muskulatur in der Gefäßwand) Mögliche zusätzliche Präparate: (i) Am Präparat # 22 (chondrale Ossifikation, Finger) kann man ganz gut den Übergang Muskel/Sehne erkennen und erläutern (ii) Präparat 48 mit Resten von quergestreifter Skelettmuskulatur an der Mandibula, z.T. mit Sharpey'schen Fasern, die in die Kompakta einstrahlen 2. glatte Muskulatur Präparat Trachea: histologische Merkmale der glatten Muskulatur; Differentialdiagnose glatte Muskulatur gegen lockeres BG im Gewebsverband Präparate Gl. parotidea oder Zunge: glatte Muskulatur in der Gefäßwand Lernziele: Skelettmuskulatur und glatte Muskulatur erkennen und voneinander abgrenzen können 11 9. Woche Vorlesung (Schomerus) schriftliche Klausur (klausurrelevant ist der Inhalt der Vorlesung bis zur Klausur) Fußgelenke; Unterschenkel- und Fußmuskulatur; Gefäß-Nervenstraßen des Beines; Nervenschädigungen incl. Symptomatik Präp-Kurs Histo-Kurs Histopräparate Abschluß der Präpation der distalen Extremitäten Nervengewebe 26 Rückenmark 28 Spinalganglion 30 peripherer Nerv, osmiert 29 peripherer Nerv, quer 42 Gl. parotidea (Anschnitte peripherer Nerven) Präparat Rückenmark: Perikaryen der αMotoneurone; Z Motoneuron Präparat Spinalganglion: Perikaryen der pseudounipolaren Neurone; Z Zellleib samt Satellitenglia Lernziel: Zellleiber von Neuronen, Axonhügel, Dendrit Präparat osmierter Nerv; Z eines Internodiums mit Schnürring Präparat peripherer Nerv (Azan): Nervenfasern im Querschnitt, Zellkerne von Schwann-Zellen, Endo- Epi-, Perineurium; Z Übersicht und einige Nervenfasern samt Schwannscher Scheide quer Lernziel: Nervenfaser, periphere Glia, bindegewebige Hüllen des Nerven abschließend im Zungen- oder Parotispräparat Queranschnitte peripherer Nerven im HE-Bild zeigen; dann auf Schrägbzw. Längsschnitte übergehen; die Studenten suchen lassen. Z peripherer Nerv längs im HE-Bild Lernziel: periphere Nerven im HE-Bild erkennen 10. Woche MÜNDLICHE PRÜFUNGEN! 12
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