Valérie Favre-CP-D - Musées de Strasbourg

Straßburg, den 8. Oktober 2015
Pressemitteilung
Ausstellung „Valérie Favre. Die erste Nacht der Welt“
26. November 2015 bis 27. März 2016
Museum für Moderne und zeitgenössische Kunst Straßburg MAMCS
Mit „Die erste Nacht der Welt“ ist erstmals seit 2009 wieder eine Ausstellung der französischschweizerischen Künstlerin Valérie Favre in Frankreich zu sehen. Das Straßburger Museum für moderne
und zeitgenössische Kunst (MAMCS) zeigt jüngere Gemälde sowie ein umfängliches Ensemble mit über
200 Zeichnungen, zu denen die Künstlerin Maurice Blanchots Roman Thomas der Dunkle inspirierte.
Auf einer Fläche von rund 600m2 macht die Schau mit den jüngsten Arbeiten, aber auch mit den
Träumereien und tiefschürfenden Überlegungen dieser in Frankreich selten ausgestellten Künstlerin
bekannt.
Der Name „Die erste Nacht der Welt“, den Valérie Favre (geb. 1959 in Biel, Schweiz) dieser großen
Ausstellung im MAMCS gab, ist Maurice Blanchots Roman Thomas der Dunkle entlehnt. Er steht für ein
Projekt, das Literatur und Theater gleichermaßen verpflichtet ist: Von Blanchots sonderbarer Erzählung
fasziniert, kopierte die Künstlerin das Werk minuziös und illustrierte es mit Tuschezeichnungen. In der Art
eines Environments bildet die rund 200 Zeichnungen umfassende Arbeit das Herzstück der Ausstellung,
deren Design die Künstlerin selbst entwarf.
Des Weiteren versammelt die Schau rund dreißig Gemälde, die allesamt in Berlin entstanden sind, wo
Valérie Favre an der renommierten Universität der Künste unterrichtet, darunter mehrere große
Triptychen aus der Serie Théâtres. Beeindruckend sind nicht nur die monumentalen Ausmaße dieser
Werke, sondern auch ihre erstaunlichen Motive: Mit fantastischen Umzügen und Narrenschiffszenen
zeichnen sie ein düsteres, wenngleich nicht humorloses Bild vom Wahnsinn dieser Welt.
Die Reihen Robes rouges (Rote Kleider), Lapines univers (Universal-Häsin) oder auch Suicides
(Selbstmorde) vermitteln einen Überblick über die Themen, mit denen sich Valérie Favre in den letzten
Jahren sehr variantenreich auseinandergesetzt hat. Zu laufenden Zyklen gehören die Arbeiten aus
Fragments, in denen sie Victor Hugos Tuschezeichnungen aufgreift und auf unerwartete Weise fortführt
und auflöst, Ghosts, zu denen sie u.a. Goyas Flug der Hexen inspirierte, oder ihr letztes Bild aus der Serie
Balls and Tunnels, einer wahren Ode an den Zufall. Den Abschluss bildet ein Ensemble von
Tuschezeichnungen, die in komplex verschlungenen Linien und Collagen zahlreiche Verweise auf
Kunstgeschichte, Literatur und moderne Gesellschaft enthalten.
Kuratorinnen: Joëlle Pijaudier-Cabot, Direktorin der Straßburger Museen, und Estelle Pietrzyk, Leiterin des
MAMCS
Der dreisprachige Ausstellungskatalog umfasst Beiträge von Heike Fuhlbrügge, Daniel Payot und Corine
Pencenat sowie ein Gespräch zwischen der Künstlerin und den Kuratorinnen der Schau.
PRAKTISCHE HINWEISE
Ort der Ausstellung: Musée d’Art Moderne et Contemporain Strasbourg (MAMCS)
1, place Hans-Jean-Arp / Tel.: +33/(0)3 68 98 51 55
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags, 10.00 bis 18.00 Uhr, montags geschlossen
Eintrittspreise: 7 Euro / ermäßigt: 3,50 Euro
www.musees.strasbourg.eu
Pressekontakt: Julie Barth – +33/(0)3 68 98 74 78 – [email protected]