Pressetext - Essl Museum

ESSL MUSEUM
Ausstellungen Jänner bis Juni 2016
www.essl.museum/presse
Foto: Stefan Oláh
Auf ein Rendezvous mit der Sammlung Essl
Die Ausstellungen, die im ersten Halbjahr 2016 im Essl Museum starten, geben
tiefe Einblicke in die Sammlung Essl. Die Ausstellung Rendezvous (19.02.2016
bis Jänner 2017) erzählt ein Stück Sammlungsgeschichte, welches mit einem
Rendezvous in New York beginnt. Damals begegnen Agnes und Karlheinz Essl
einander zum ersten Mal und entdecken in der Welthauptstadt der Kunst ihre
Leidenschaft füreinander und für die zeitgenössische Kunst. In der großen
Sammlungspräsentation 2016 haben, ausgehend von dieser Begegnung, zentrale
Werke und künstlerische Positionen aus der Sammlung Essl ein Stelldichein.
Max Weiler etwa mit Cecily Brown, Martha Jungwirth mit Asger Jorn oder Kurt
Kocherscheidt mit Antoni Tàpies.
Mit der Ausstellung Body & Soul (06.04.bis 04.09.2016) wird der in der Sammlung
Essl stark vertretene Themenkomplex Körper und Körperlichkeit in einen größeren
gesellschaftlichen Zusammenhang bis zur Gegenwart gestellt. Zu sehen sind unter
anderem Werke von VALIE EXPORT, Maria Lassnig, Günter Brus, Marc Quinn und
Biljana Djurdjević.
Das Projekt Silence (08.03. bis 28.03.2016) ist eine Antithese zum gewohnten
Ausstellungsbetrieb und gibt Besucherinnen und Besuchern Zeit und Raum zur
ausgiebigen Kunstbetrachtung. Auf 600 m² Fläche werden nur zwei Kunstwerke
gezeigt und davor bequeme Sitzmöbel eingerichtet.
Neues Experimentierfeld: Labor im Essl Museum
Das Essl Museum ist ein offenes Haus, das unterschiedliche Zugänge zur zeitgenössischen Kunst entwickelt und ermöglicht. Kunst ist heute in allen Gesellschaftsund Lebensbereichen relevant. Um diesen aktuellen Entwicklungen Rechnung zu
tragen, entsteht in der Ausstellungshalle ein neuer Bereich. Mit dem Labor im Essl
Museum wird im Mai 2016 eine interdisziplinär orientierte Plattform eröffnet. Das
erste Projekt mit dem Titel Die Sammlung eSeL entsteht in Zusammenarbeit mit
dem Kunstnetzwerker, Wissensproduzenten und Künstler Lorenz Seidler alias eSeL.
Als Experimentierfeld ermöglicht das Labor die Zusammenarbeit und Vernetzung
mit KünstlerInnen aus allen Kunstsparten, NGOs, Universitäten, ExpertInnen und
ebenso den MuseumsbesucherInnen. Das Labor reagiert auf aktuelle künstlerische
und gesellschaftliche Entwicklungen. Die BesucherInnen erwarten im Labor innovative
Zugänge zu aktuellen Themen, neue Ausstellungskonzepte und interdisziplinäre und
partizipative Projekte. Jährlich werden im Labor drei bis vier Projekte stattfinden,
die jeweils über mehrere Wochen oder Monate laufen. Um dem Experimentiercharakter gerecht zu werden, können auch spontan Projekte eingeschoben werden.
Stefan Oláh, Essl Museum (Depotgutverteiler), 2014 (Ausschnitt), Foto & © Stefan Oláh
Rendezvous
Meisterwerke aus der Sammlung Essl
19.02.2016 bis 31.01.2017
Eröffnung: 18.02.2016
Oft entsteht aus einem Rendezvous eine der ganz großen
Geschichten. Agnes und Karlheinz Essl hatten 1959 in
New York ihr erstes Rendezvous und wurden sofort ein
Paar. In den folgenden Monaten erlebten sie in der aufregenden Kunstmetropole ihre ersten Begegnungen mit
der zeitgenössischen Kunst. Aus diesen Rendezvous in
Museen und Galerien New Yorks entwickelte sich ihre
Liebe zur Kunst, die zu einer Leidenschaft wurde. Bis
heute bauen die beiden in über 40 Jahren ihre einzigartige
Sammlung österreichischer und internationaler Kunst auf
und wurden zum bekanntesten Sammlerpaar des Landes.
In der Ausstellung Rendezvous, der großen Sammlungspräsentation 2016, haben zentrale Werke und künstlerische
Positionen aus der Sammlung Essl ein Stelldichein.
Max Weiler etwa mit Cecily Brown, Martha Jungwirth mit
Asger Jorn oder Kurt Kocherscheidt mit Antoni Tàpies.
Die Ausstellung beginnt mit einem Rendezvous in New
York, geht weiter ins Paris der fünfziger Jahre, wo die
jungen Österreicher Arnulf Rainer und Maria Lassnig eine
Liaison haben. Die damals aktuell rezipierten fernöstlichen
Philosophien der Reduktion beeinflussen nicht nur sie
sondern auch Hans Bischoffshausen und Friedensreich
Hundertwasser. Zu entdecken gibt es zahlreiche weitere
aufregende, zärtliche, ungewöhnliche und überraschende
Begegnungen. Ein besonderes Highlight ist das Blind
Date. Im Wechsel von zwei Monaten suchen Freunde
der Sammlung Essl unabhängig voneinander zwei Werke
im Depot aus und lassen diese im Ausstellungsraum
aufeinandertreffen.
Maria Lassnig, Kopf, 1963, Öl auf Leinwand, Foto: Mischa Nawrata,
Wien © Sammlung Essl
Arnulf Rainer, Vertikalgestaltung, 1951, Ölkreide und Schwarzstift auf
Papier, Foto: Mischa Nawrata, Wien © Arnulf Rainer
Silence
08.03. bis 28.03.2016
Silence ist eine Antithese zum gewohnten Ausstellungsbetrieb und gibt Besucherinnen und Besuchern Zeit und
Raum zur ausgiebigen Kunstbetrachtung. Auf 600 m²
Fläche werden nur zwei Kunstwerke gezeigt und davor
bequeme Sitzmöbel eingerichtet. Stündlich werden
maximal zwei BesucherInnen nach Voranmeldung eingelassen.
MuseumsbesucherInnen verbringen durchschnittlich nicht
mehr als 15 Sekunden vor einem einzelnen Kunstwerk.
Die intime Begegnung mit Kunst, die Interaktion zwischen
Kunstwerk, BetrachterIn und Raum sowie das Nachsinnen
kommen bei vielen Museumsbesuchen zu kurz. Silence
ist ein Angebot, sich der Kunst voller Genuss in Ruhe und
Stille zu nähern. Weder erläuternde Texte noch Themensetzungen drängen sich in den Kommunikationsprozess
zwischen Werk und BetrachterIn.
Ausstellungsansicht Silence, 2012, Foto: Archiv Sammlung Essl
Body & Soul
06.04. bis 04.09.2016
Eröffnung: 05.04.2016
Welches Bild haben wir heute von unserem Körper und von
Sexualität? Die westliche Gesellschaft hat ihr Verhältnis
zum Körper im 20. Jahrhundert grundlegend revolutioniert,
neu definiert aber auch problematisiert. Diese Entwicklungen
haben sich naturgemäß auch in der Kunst widergespiegelt,
insbesondere in der Zeit nach 1945. Auf scheinheilige
Sexualmoral und Verdrängungsmentalität im Nachkriegsösterreich trafen subkulturelle Avantgarden mit deutlich
widerständigem Impetus. Der auch heute noch für viele
verstörende Wiener Aktionismus zählt mittlerweile zu einer
der bedeutendsten Leistungen österreichischer Kunst.
Mit der Ausstellung Body & Soul wird der in der Sammlung
Essl stark vertretene Themenkomplex Körper und Körperlichkeit in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang bis zur Gegenwart gestellt. Der eigene Körper kann
als Ausdrucksfläche seelischer Zustände und Empfindungen
fungieren, wie bei Maria Lassnigs body awarenes paintings,
kann Metapher für Metaphysisches sein oder, wie bei
Marc Quinns Skulptur Alison Lapper, Schönheit abseits
gesellschaftlicher Normierung thematisieren. Körperlichkeit kann aber auch Bedrohung sein, wie die aggressive
männliche Präsenz in Biljana Djurdjevićs’ Reflexion des
Balkan-Krieges zeigt.
Marc Quinn, Alison Lapper (8 months), 2000, Marmor auf Sockel,
Foto: courtesy Jay Jopling / White Cube, London, © Sammlung Essl
Die Sammlung eSeL
Labor im Essl Museum
startet im Mai 2016
Das Labor im Essl Museum eröffnet mit einem Projekt
des Wiener Kunstnetzwerkers, Wissensproduzenten und
Künstlers Lorenz Seidler alias eSeL.
Die Sammlung eSeL dokumentiert und reflektiert das
Kunstgeschehen auf Basis von eSeLs umfassendem
Archiv: Ausstellungsinformation und -dokumentation aus
den letzten 15 Jahren, kistenweise Flyer und nicht zuletzt
zahlreiche Terrabytes Daten werden erstmals im musealen
Raum zu einem interaktiven Ausstellungs-Setting arrangiert
und erlebbar gemacht.
Mit Hilfe einer vielschichtigen Timeline gewährt Die Sammlung
eSeL Einblick in aktuelle Entwicklungen und Dynamiken
der vernetzten Kunstwelt, erforscht den Wandel von Rahmenund Produktionsbedingungen im Kunstbetrieb und fragt
gezielt nach neuen Herausforderungen und zukünftigen
Potentialen zeitgenössischer Kunst. Inhaltliche Schwerpunktsetzungen werden anhand ausgewählter eSeLProjekte der letzten 15 Jahre vertieft. eSeLs fotografisches
Schaffen, das sich dem Kunstgeschehen und seinen
ProtagonistInnen widmet, wird großformatig präsentiert.
„Kunst kommt von Kommunizieren!“ – BesucherInnen
haben die Möglichkeit, partizipativ einzuwirken, indem
sie Ihre individuellen Beobachtungen zur Kunstgeschichte
der letzten 15 Jahre hinzufügen können. An einigen
Labortagen wird eSeL persönlich anwesend sein und das
Setting der Sammlung mit den BesucherInnen verändern
und erweitern.
Lorenz Seidler, © eSeL.at
MEDIENANFRAGEN
Erwin Uhrmann (Leitung)
[email protected], +43 (0)2243 370 50 60
Regina Holler-Strobl
[email protected], +43 (0)2243 370 50 62
ESSL MUSEUM – KUNST DER GEGENWART
An der Donau-Au 1, A-3400 Klosterneuburg / Wien
www.essl.museum, [email protected]
+43 (0)2243 370 50 150