Erfahrungsbericht Name: P a t r i c k, L i e g l Austauschjahr: 2013/14 Gastuniversität: Athens University of Economics and Business Stadt: Athen Land: Griechenland γεια σας und Hallo, nach nun insgesamt einem vollen Studienjahr und nahezu 10 Monaten in Athen, sitze ich hier und schreibe meinen Abschlussbericht. Um das wichtigste gleich einmal vorweg zu nehmen: Griechenland ist ein tolles Land und Athen eine ideale Stadt um seinen Auslandsaufenthalt zu verbringen, was mich schlussendlich auch dazu gebracht hat meinen Aufenthalt um ein Semester zu verlängern. Aber der Reihe nach: Vorbereitung und Organisatorisches Zugegeben, Athen war nicht meine erste Wahl als ich mich überwunden hatte an dem Erasmus Programm teilzunehmen und ein Auslandssemester zu machen. Und ja, ich schreibe bewusst „überwunden“ da ich zwar von Freunden und anderen Erfahrungsberichten gehört hatte wie toll und prägend das doch sei aber die Angst in ein unbekanntes Land zu gehen, dessen Sprache ich nicht spreche und dessen Mentalität ich nicht kenne, schwang doch etwas mit und ließ mich etwas zögern. Im Nachhinein lache ich darüber und hätte es wohl stark bereut wenn ich mich dagegen entschieden hätte und dieses Chance verpasst hätte. Nachdem ich für andere Städte nicht zugelassen wurde und die Entscheidung auf Athen gefallen war, habe ich die erforderlichen Dokumente ausgefüllt, mich zum Englisch-Sprachtest angemeldet und alle möglichen Erfahrungsberichte über Athen gelesen. Da einem die Universität Augsburg bei allen Fragen immer zur Seite steht (vielen Dank an der Stelle an Fr.Hanik) war der „Papierkram“ bis auf den Antrag auf Auslands-BaFög mit recht wenig Aufwand verbunden und einfach zu meistern. Ankunft und Unterbringung Ich bin schon 2 Wochen vor Studienbeginn in Athen eingetroffen um mich etwas einzuleben bevor es dann losgeht. Würde ich auch immer wieder so machen, da man die Stadt und andere Erasmus Leute schon etwas kennenlernen kann. Nachdem ich vor meiner Abreise schon einen Kommilitonen kennenge- lernt habe, der griechisch spricht, war die Ankunft für mich natürlich etwas angenehmer und einfacher. Meine Wohnung habe ich bereits davor über www.stayinathens.com gebucht und für mein Zimmer in einer 3er WG 300€ gezahlt. Im Nachhinein würde ich definitiv vor Ort suchen oder auch bei Facebook recherchieren. Ich habe Leute kennengelernt die nur 170€ für eine Einzimmerwohnung gezahlt haben. Meine WG befand sich im Bezirk „Victoria“ und somit nur 5Min. Fußweg vom UniHauptgebäude entfernt. Unseren Unterricht hatten wir in einem anderen Gebäude welches aber auch in 15Min. zu erreichen war. Unterricht Vom Niveau nicht wirklich mit dem Unterricht in Augsburg zu vergleichen. Die Kurse fangen schon einmal später an oder finden gar nicht statt und wenn sie denn stattfinden dann kann man meistens auch gut folgen. Offiziell gibt es Anwesenheitspflicht und man darf nicht öfter als 3mal fehlen aber auch wenn man, aus welchen Gründen auch immer, öfter abwesend ist wird eine Lösung gefunden. Das ganze System scheint mir um einiges lockerer zu sein und alles wird nicht ganz so genau genommen. Was ich schade fand war dass man als Erasmus Student völlig von den griechischen Studenten abgeschottet wird und somit kaum mit ihnen in Kontakt kommt. Der Unterricht findet nämlich in einem separaten Gebäude statt und man trifft dort nur auf andere Erasmus Leute. Einerseits lernt man diese dadurch besser kennen andererseits kommt man aber weniger in Kontakt mit der griechischen Kultur. Nightlife Da man als Erasmus Student kaum eine Möglichkeit hat dem Feiern zu entkommen und das ESN Athens Team auch jede Menge Veranstaltungen organisiert, lernt man natürlich so einige Bars und Clubs kennen. Die zentrale Partymeile nennt sich Gazi und ist vom Zentrum bequem durch Metro oder Taxi zu erreichen. Letzteres ist im Vergleich zu Deutschland auch noch richtig günstig. In Gazi kann man Montag bis Sonntag feiern gehen und es finden sich Bars für jeden Geschmack egal ob HipHop, RnB, House oder auch griechische Musik. Viele private Partys endeten damit dass man zusammen nach Gazi geht und bis in die Morgenstunden feiert. Alkohol in den Clubs und Bars ist leider recht teuer für griechische Verhältnisse (Bier nicht unter 5€). An jeder Ecke finden sich aber kleine Kiosk-Stände an denen man günstig Bier, Ouzo und Wein kaufen kann und das sollte man auch nutzen ;) Im Sommer sollen viele Clubs auch am Strand offen haben, leider bin ich dazu bisher nicht mehr gekommen. Was man auf jeden Fall mal miterlebt haben sollte ist das sog. „bouzoukia“. Eine griechische Party mit Livemusik und definitiv ein Teil der griechischen Kultur. Reisemöglichkeiten Wer sich für ein Auslandssemester in Athen entscheidet dem stehen alle Türen offen und es gibt unglaublich viel zu sehen und zu entdecken. Alleine die vielen Inseln bieten unzählige Möglichkeiten Erfahrungen zu machen und neue Dinge zu sehen. Die meisten sind mit der Fähre leicht zu erreichen und auch ryanair fliegt einige sehr günstig an (z.B. Rhodos, Kreta). Auch im Norden von Griechenland gibt es einiges zu sehen. Empfehlen kann ich Thessaloniki (neuerdings auch mit ryanair erreichbar) und vor allem Meteora. Wir haben uns ein Auto gemietet und sind für ein Wochenende nach Meteora gefahren und es war definitiv ein Highlight meines Aufenthalts. Für Leute die gerne Ski oder Snowboard fahren wollen gibt es im Winter auch Berge im Norden in denen das möglich ist, habe ich aber selber nicht gemacht. Sonstige Erfahrungen Bevor ich nach Griechenland gegangen bin wurde ich oft gefragt ob ich mir das auch gut überlegt habe weil es dort ja so gefährlich sein soll und die Griechen nicht gerade gut auf die Deutschen zu sprechen sind. Dadurch bin ich auch mit gemischten Gefühlen nach Athen geflogen und wusste natürlich nicht was mich erwarten wird. Zu Unrecht! Alles was man für Vorurteile hört und was in den Medien publiziert wird ist völlig übertrieben und entspricht nicht wirklich der Realität. Ich wurde weder beleidigt aufgrund meiner Nationalität noch habe ich Erfahrungen mit Kriminalität oder Überfällen gemacht. Ich habe mich stets sicher gefühlt. Aber ja, es gab Fälle von Leuten die in der U-Bahn bestohlen worden sind, aufgrund der Anzahlt der Erasmus Leuten ist dies aber auch kein großes Wunder. Athen ist nun mal eine Großstadt und man muss in gewissem Maße vorsichtig sein. Die Griechen sind ein sehr gastfreundliches und liebenswertes Volk. So, allen Leuten die gerade noch überlegen ob sie ein Auslandssemester machen sollen und ob es Athen werden soll kann ich nur sagen: Ja, tut es! Es wird euch in eurer persönlichen Entwicklung stark voranbringen und so schlimm und beängstigend wie man sich das vielleicht am Anfang vorstellt ist das alles auch alles gar nicht ;) Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
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