Juni - Juli 2016 - Evangelischen Kirche Deutscher Sprache zu Athen

Juni Juli 2016
Nr. 118
Evangelische Kirche
Deutscher Sprache in Griechenland
Gemeindeblatt
Herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrates
Gemeinde Athen
ΠΕΡΙΟΔΙΚΟΝ ΤΗΣ ΕΥΑΓΓΕΛΙΚΗΣ ΕΚΚΛΗΣΙΑΣ
ΓΕΡΜΑΝΟΓΛΩΣΣΩΝ ΕΝ ΕΛΛΑΔΙ
Liebe Mitglieder, liebe Freunde der Gemeinde
Die Sprüche für die Monate Juni und Juli laden dazu ein, in
das Bekenntnis und in die Zusage Gottes miteinzustimmen
und sie gern anzunehmen. Dabei ist es mir immer wichtig
auch den Kontext mit wahrzunehmen. Für Juni stammt der
Spruch aus dem zweiten Mosebuch:
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich
zum Retter geworden!
Beneidenswert, wenn einer so fröhlich und zuversichtlich
bereit ist, Gott zu loben. Wenn wir aber nachlesen, warum
hier ein so großes Lob ausgesprochen wird, dann schrecke
ich zurück. Mose hat von Gott den Auftrag erhalten, das
Volk der Hebräer aus Ägypten zu führen. Nach langem Zögern hat der Pharao zugestimmt, ist aber dann doch mit einem bewaffneten Heer hinterhergejagt, um die ehemaligen
billigen Arbeitskräfte aufzuhalten. Beim Schilfmeer kam
es dann zur Rettung und zur Katastrophe: Mose wurde von
Gott mit den Seinen gerettet – die Wasser gewährten einen
Durchzug - als aber die Ägypter folgten, stürzten die Wasser über ihnen zusammen und begruben sie. – Und so kam
es: Erleichtert standen die Geretteten am Ufer. Und Mose
sang:
Ich will dem Herrn singen, der hat eine herrliche Tat getan,
Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt, er ist meine Stärke, ich will ihn preisen!
Natürlich waren sie dankbar, den Verfolgern entkommen zu
sein, aber dieses Lied klingt für mich schaurig. – Auch wir
heute sehen Bilder von so vielen in unserer Welt, die auf
solidarische Hilfe angewiesen sind, damit sie nicht dem sicheren Tod anheimfallen. Aber wenn dann die Bomben auf
die „Gegner“ fallen, haben wir dann Grund über die Aktion zu jubeln? Wir hören: diese oder jene sind ausgelöscht
worden! Grauenvoll ist, dass wir keine andere Möglich-keit
sehen und ergreifen, diese „Gegner“ und „Terroristen“ für
Frieden zu ge-winnen, in dem ihnen von Anfang an lebenswertes Leben gewährt wird. – Und selbst wenn gar nicht
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Meine Stärke
und mein Lied
ist der Herr,
davon abgesehen werden kann, ihnen Einhalt zu gebieten,
dann steht es uns doch nicht an, über ihren Tod zu triumphieren.
Der Monatsspruch für Juli, auch aus dem zweiten Mosebuch, ist von Gott an Mose gerichtet. Mose hat Gott gebeten, er möge sich vor ihm sehen lassen. Gott antwortet ihm
darauf: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüber-ziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Wem
ich gnädig bin, dem bin ich gnädig und wessen ich mich
erbarme, dessen erbarme ich mich!
Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Der Wunsch des Mose
ist unzählige Male vor und nach ihm erbeten worden. Wie
viele haben das schon erhofft:
Wenn er
sich nur ein einziges Mal sehen ließe! Wenn er mir antworten würde, so antworten, dass ich sicher sein kann: er selber,
er, mein Gott, hat sich an mich gewandt! Dann würde ich
glauben! Dann würde ich mich wieder aufraffen und alles
anders machen! – Gott hat dem Mose geantwortet: Kein
Mensch wird leben, der mich sieht! –
er ist für mich
zum Retter
geworden!
Ich möchte daran erinnern, dass Gott sich uns viele Male zu
erkennen gibt:
Wenn er in uns den Willen stärkt, uns für
andere einzusetzen.
Wenn er uns die Kraft
gibt, einander zu verzeihen und neu aufeinander zuzugehen.
Wenn er uns Entdeckungen machen lässt, durch die unser Leben reich und weit wird.
Wenn er uns Menschen begegnen lässt, für
die unser Herz aufgeht und so gute Gemeinschaft und Liebe
wächst.
Wenn
er uns so anrührt, dass wir dem Hass keine Chance geben,
auch nicht gegenüber denen, die uns feindselig gegenüberstehen.
Ich wünsche Ihnen in diesem Sommer viele solcher Erfahrungen mit Gott und mit Menschen, die mit Ihnen verbunden sind.
Herzlich grüßt Sie
Ihre Ulrike Auffarth-Kurschat
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Rückblick
08.04.16 - 10.04.16
Konfirmandenfreizeit
Auto zu erkunden. Am Sonntag besuchten wir
die griechisch-orthodoxe Kirche und erfreuten
uns an einer sehr süßen „γλυκο“ beim Nachbar.
Es war eine tolle Fahrt und vielen Dank an Frau
und Herrn Auffahrt, die alles geplant hatten und
für unser Wohl sorgten!
11.05.2016
Silberhochzeit in Athen
W
V
om 08.04.16 bis zum 10.04.16 fand eine
Konfirmandenfreizeit auf Kreta statt. Es
trafen sich am frühen Freitagmorgen unsere
diesjährigen 3 Konfirmanden, unsere 5 ElanDisten, sowie das Pfarrerehepaar, die uns netterweise ihr Ferienhaus in Kissamos als Unterkunft zur
Verfügung stellten.
Täglich erwarteten uns zwei Seminareinheiten,
um vor der bevorstehenden Konfirmation am
29. Mai.2016 noch einen tieferen Einblick in
das Bekenntnis und die Bedeutung des christlichen Glaubens zu bekommen. Diie ElanDisten
erweiterten die Gruppe, sodass viel Raum für
den Austausch, verschiedene Meinungen, Ideen
gegeben war.
elch ein schönes Paar, so fröhlich und
freundlich, vor 25 Jahren und auch jetzt!
Simone und Gert Wegener aus Hamburg haben
vor 25 Jahren in unserer Christuskirche geheiratet und sind nun nach Athen zurückgekehrt, um
hier ihren Hochzeitstag zu verbringen. Sie baten
um die Schlüssel zur Kirche, waren tief beeindruckt von ihrer Helligkeit und Klarheit nach
den Umbau- und Renovierungsmaßnahmen.
Nach einem Erinnerungsfoto vor dem Altar, vor
dem sie getraut wurden, wollten sie noch ein
Weilchen allein in der Kirche bleiben, um ihren
Erinnerungen nachzugehen.
In dem urigen Haus auf einem Hügel mit toller
Aussicht auf, das Städtchen, das Meer und die
Berge, umgeben von Olivenbäumen und Weingärten, Wiesen mit Schafs-und Ziegenherden
fühlten wir uns auf Anhieb wohl und genossen
die Ruhe außerhalb der Großstadt.
Nach dem Backen von leckerer Pizza oder Brot
in einem riesigen Steinofen im Garten, heiterte
sich am Abend die Stimmung bei Gemeinschaft
spielen wie „Werwolf“ auf, bis wir in unsere
Betten im Haus, im Freien oder im Zelt auf dem
Dach fielen.
Das tolle Wetter nutzen wir, um am Strand zu entspannen, uns in hohe Wellen zu stürzen und weitere Dörfer und sehr unterschiedliche Landschaften Kretas bei einer tollen Rundfahrt mit dem
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11.05.1991
Später schickten sie der Gemeinde eine großzügige Spende, die Fotos vom Hochzeitstag und
vom Silberhochzeitstag und folgende schönen
Worte: «Nachdem wir 15 Jahre nicht mehr in
Mensch hat und wie man eine für ihn eventuell
peinliche Situation erkennen und ihm darüber
hinweghelfen kann.
Aber auch in praktischen Übungen konnten die
Teilnehmer selbst z.B. Berührungserfahrungen
mit Händen machen. Ein bereichernder Vortrag,
von dem man sich mehr wünschen könnte!
29.05.16
Konfirmiert und gesegnet
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11.05.2016
Griechenland waren, haben wir festgestellt, wie
sehr wir die Griechen und ihre Herzlichkeit noch
immer mögen. Wir werden bestimmt nicht mehr
eine so lange Zeit bis zur nächsten Reise in dieses wundervolle Land vergehen lassen...».
17.05.2016
Vortrag zum Thema Demenz
im Haus Koroneos
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in dementer Mensch braucht vor allen Dingen Liebe, Trost und Zuwendung. So das
Rezept zum „Umgang mit Menschen mit Demenz“ der Dozentin für Pflegeberufe des Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, Schwester Gabriele Kuhnt.
Sie hat Mitte Mai im Haus Koroneos während
einer Fortbildung der Mitarbeiter vor circa 30
Personen aus dem Freundeskreis des Hauses einen Vortrag dafüber gehalten, welche Störungen
bei Menschen mit Demenz auftreten können und
wie Pflegende darauf reagieren können.
So sei es z.B. wichtig, Gedächtnis-, Sprach-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen mit
Rücksicht zu begegnen, ohne den Kranken zu
erschrecken oder zu beschämen.
Schwester Gabriele Kuhnt erklärte auch, welche
Schutzmechanismen ein an Demenz erkrankter
oel Spiegel und Leander Andreou sind am
29. Mai in einem feierlichen Gottesdienst in
der Christuskirche zu Athen konfirmiert worden.
Sie haben zusammen mit Nicolas Koutalakis am
Konfirmandenunterricht teilgenommen. Nach
dem Pfarrerwechsel im Oktober letzten Jahres
hat Pfarrerin i.R. Ulrike Auffarth-Kurschat auch
drei der ElanDisten für den Konfirmandenunterricht werben können, denn je größer die Gruppe,
desto mehr Spannung und Spaß.
Und das hatten die insgesamt sechs Jugendlichen.
Spannende Bibelgeschichten und interessante
Glaubensfragen waren Inhalt des Konfirmandenunterrichts, der meist samstags stattfand und
nach dem die jungen Menschen stets gemeinsam
gekocht und gegessen haben. Aber dort haben
sie auch die Buchbinderkunst erlernt, denn all
das, was sie anhand der Bibelgeschichten gelernt
hatten, wurde in Handschrift und mit zahlreichen Bildern in großformatigen Konfirmationsbüchern dokumentiert. Diese Bücher durften sie
nach dem Gottesdienst am 29. Mai als Erinnerung an die unvergeßliche Zeit des Konfirmandenunterrichts mit nach Hause nehmen.
Und jede Menge Spaß hatten die sechs auch, unter
anderem während ihrer Freizeit im Haus der Familie Auffarth auf Kreta. Darüber berichten sie in
dieser Ausgabe des Gemeindeblatts aber selbst.
Nicolas Koutalakis wurde am 29. Mai gesegnet, ebenso Desideria Kranl, Deborah König
und Lennart Janzen. Familie, Freunde und die
Gemeinde durften sie an diesem Tag begleiten,
stärken und somit herzlich mit der Christuskirche und der Athener Gemeinde verbinden. Nach
dem Gottesdienst saßen die drei ElanDisten
noch lange zu einer schönen Feier und einem
herrlichen Sommeressen im Kirchgarten mit ihren Freunden beisammen.
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Eine Welt – Zwei Musiken
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s ist nun schon ein paar Jahre her, dass Gerburg Tsekouras dem damaligen Pfarrer René
Lammer von ihrer großen Leidenschaft für die
byzantinische Musik erzählte. Damals besuchten die beiden Elias Rediadis-Toumbas, der aber
aus gesundheitlichen Gründen der Einladung der
Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in
die Christuskirche nicht folgen konnte. Vor wenigen Monaten kam im Gespräch mit Gerburg
Tsekouras wieder die Rede auf die bzyantinische
Musik, auf den Athener Kirchenchor Cantores
vom Aghios Panteleimonas und Elias RediadisToumbas. Und schnell war ein Treffen zwischen
Zwei Chöre, zwei Musiken, ein Glaube,
eine Welt.
zum 20. Jahrhundert jeweils im Wechsel zu Gehör brachten. Es war die erste Begegnung, aber
sicherlich nicht die letzte.
Während das Publikum von einem großartigen
Konzert und einem ergreifenden Erlebnis sprachen, sagte Gerburg Tsekouras, sie sei bewegt, in
ihrer Kirche mit dem Chor gesungen zu haben,
in dem sie so gern aus ihrer großen Leidenschaft
für die bzyantinische Musik mitsingt.
Gerburg Tsekouras im Bild neben dem Leiter
des byzantinischen Chores.
Musik kann Menschen und Dogmen verbinden
und jede Distanz überbrücken.
Die Redaktion (alle Fotos Andreas Vonazountas)
Toumbas und Chris Paraskevopoulos, unserem
Organisten und Kantor, arrangiert.
Am Sonntag, den 29. Mai 2016 standen dann
Cantores und Musica Sacra auf den Treppen vor
dem Altar unserer Christuskirche, um vor einer
vollen Kirche ein Konzert zu geben, das noch
lange in den Herzen aller Mitwirkenden und
Gäste, darunter auch ein Metropolit und mehrere orthodoxe Geistliche, nachklingen wird. Zum
allerersten Mal begegneten sich in unserer Kirche zwei Chöre, die geistliche byzantinische und
geistliche westliche Musik aus dem 14. Und bis
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Die beiden Chorleiter, Christos Paraskevopoulos und Elias Rediadis-Toumbas.
Frühlingsfest oder Sommerfest ?
Egal – auf jeden Fall ein gelungenes Fest!...
Die Fotos sprechen Bände!
Unsere Gemeinde hat wie jedes Jahr ein rundum gelungenes Fest gefeiert.
D
as Weter
verhieß
nichts Gutes.
Dunkle Regenwolken. Ein
hoher griechischer Namenstag,
Konstantinos
und Eleni. Keine
öffentliche Verkehrsverbindung,
auf allen Straßen
Staus. Dazu die
vielen zentralen
Sprachprüfungen.
Und trotzdem
waren viele
Mitglieder und
Freunde unserer
Gemeinde gekommen, um im
Gemeindehaus
Schönes, Günstiges und Rares
zu erwerben, im
Garten Würstchen und Salat,
Kaffe und Kuchen, Erdbeer-
Sie können sogar schon wieder lachen, die Flüchtlinge,
die wir in unserer Gemeinde untergebracht haben...
Trotz Erdeerbowle: ein zünftiges Bier löscht einfach
besser den Durst nach dem Second-Hand-Verkauf!
bowle und kaltes
Bier, vor allem
aber die gute
Stimmung zu
geniessen. Dazu
trug vor allem
Hannelore Fidiarakis mit dem
Akkordeon bei.
Aber auch die
Gespräche waren
angeregt und
die Freude über
ein Wiedersehen
bei vielen Besuchern groß.
Auch unsere
Flüchtlinge aus
Sýrien hatten
viel Spaß beim
ein oder anderen
deutschen Volkslied, den Hühnerspiesschen
und den leckeren
Kuchen und Torten. Die Kinder
wetteiferten im
Dosenschiessen
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und Seilchenspringen mit
Sven Grunow,
einem Refrendar
der Deutschen
Schule, der für
einige Monate
unser Gast ist.
Von den grandiosen Verkaufserfolgen
unserer Pfarrerin und unserer
Vorsitzenden
am Flohmarktstand zeugen
die Zahlen beim
Kassensturz am
Sonntag Abend.
Im LykabettosZimmer kam es
zu dem ein oder
anderen beschaulichen Schwaetzchen zwischen
Büchern und
liebevoll gefertigten Basteleien,
die zudem noch
Frühlingsakzente setzten. Und
beim SecondHand-Kleiderverkauf hatte Christa
Wallianos trotz
ihres gebrochenen Handgelenks
und wegen ihres
fröhlichen und
verkaufstalentierten Teams einen
super Umsatz.
Dieses Fest
konnte nur gelingen, weil so
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Kein Fest ohne Hannelore und ihr Akkordeon, Sänger
fanden sich weit mehr als auf ein Foto passen.
Die Drei kennen wir doch! Sie sind ganz allein zum
Sommerfest gekommen und hatten auch viel Spaß!
Das war was für Jungs! Aber eben nicht nur. Dosenschiessen macht Mädchen und Jungen gleich viel Spaß!
Für ein wenig Frühling zwischen Tand und Tinnef,
BüchernundKlamottensorgtederfarbenfroheBastelstand!
viele Menschen
bei den Vor- und
Nachbereitungen
tatkräftig mitgewirkt haben.
Unser unschlagbares Team vom
Flohmarktstand,
Ulrike AuffarthKurschat und
Vera Sficas,
danken an dieser Stelle allen
Beteiligten und
der Firma EZA
von Herzen für
ihren großartigen
Einsatz und die
Bierspende.
Nicht alle, die
für das Gelingen
dieses Sommerfestes ganze
Arbeit geleistet
haben, sind von
den Besuchern
wahrgenommen
worden. So unsere ElanDisten,
vor allem aber
Ellen Karras und
Conni Greve,
die am Montag
wie die Heinzelmännchen in
Knochenarbeit
alles wieder für
den normalen
Gemeindealltag
gerichtet, Kisten
und Tische geschleppt, gespült
und geputzt
haben.
Die Redaktion
Meine Wahrnehmungen von Dankbarkeit
E
cce homo! Seht, da ist der Mensch! (Johannes 19,5). Pfarrer Enno Haaks, der Generalsekretär des Gustav Adolf Werks, stellt sein
Grußwort für die jüngste Ausgabe des Informationsblattes des Diasporawerks der EKD unter
diesen Vers aus dem Johannesevangelium.
Haaks schreibt weiter: „Laut dem Evangelisten
Johannes hat es Pontius Pilatus gesprochen,
nachdem man Jesus eine Dornenkrone aufs
Haupt gedrückt hatte... Ein Bild des Leides und
der Schmerzen, ein Bild der Ohnmacht.“Jesus
leidet in jedem Menschen, der gemartert wird.
„Das habt ihr mir getan!“ – sagt Jesus selbst.
Als er dieses Wort sprach, bezog er es aber
nicht nur auf die Gläubigen, sondern auf jeden
Menschen, der hungrig, durstig, nackt oder
gefangen ist. Es geht um jeden Einzelnen, denn
jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und
ist ein Geschöpf Gottes.
nach Gottesebenbild geschaffen wurde.
Die Worte aus dem Johannesevangelium und
Haaks Auslegung sind der Impuls, den wir verspürt haben und immer noch verspüren, wenn
wir als Evangelische Kirche – egal ob in Athen
oder anderswo – uns der Flüchtlinge annehmen, die unsere Hilfe brauchen. Völlig ohne,
wie sonst oft üblich, irgendeine Gegenleistung
dafür zu erwarten.
Und doch: da ist sie, die Gegenleistung. Stärker, überwältigender und vielschichtiger in ihren Dimensionen als alles andere. Dankbarkeit.
Ich danke Gott für diese Dankbarkeit, die ich
persönlich in den letzten Wochen und Monaten
erfahren habe. Und die ich selbst verspüre.
Wie viele Ecce Homo gibt es auf der Welt! Wie
viele Menschen, die uns brauchen. „In dieser
Zeit darf man nicht schlafen.“– In dieser Welt
darf man kein Zuschauer bleiben. Man darf
sie jetzt nicht allein lassen. Der Ausruf „Ecce
Homo!“ – „Da ist der Mensch!“ – passt aber
nicht nur auf die Opfer, sondern auch auf die
Täter. In diesem Sinn bedeutet er: Seht, wozu
der Mensch fähig ist!
Dank empfange ich in Telefonaten mit Menschen, die in Deutschland Flüchtlingen helfen,
Familienangehörige zu finden und zusammenzuführen. Dank empfange ich von den
Flüchtlingen selbst. Dank empfange ich von
Mitgliedern und Freunden unserer Gemeinde,
die uns als Brücke sehen, um Leid und Sorgen
der Flüchtlinge etwas zu lindern, eine Sachoder Geldspende zu entrichten. Dank empfange ich von Menschen, die durch den Kontakt
zu Flüchtlingen selbst zur Dankbarkeit finden,
weil sie erkennen, wie vergleichsweise gut es
ihnen geht.
Den wahren Menschen, das wahre Bild von
Menschen finden wir im Glauben allein in Jesus Christus, der uns ermutigt, Gutes zu tun
an jedermann! Das lasst uns tun und anderen
Hoffnung geben, indem wir ihnen dort, wo sie
sind, helfen auf den Menschen zu schauen, der
Hilde Hülsenbeck
Und Dankbarkeit verspüre ich, wann immer unserer Gemeinde kleinere oder größere Spenden anvertraut werden, die wir die
große Freude haben, direkt und zielgerichtet an Flüchtlinge weiterzuleiten.
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Kinderseite
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Termine im Juni
Donnerstag 02.06.2016 09.30 Uhr
Morgengebet und Frühstück im Gemeindehaus
„Plug and Pray“
19.00-20.30 Uhr Chorprobe Cantus Celestis
Sonntag 05.06.2016
10.00 Uhr
Gottesdienst
Donnerstag 09.06.2016 09.30 Uhr
Morgengebet und Frühstück im Gemeindehaus
„Plug and Pray“
17.30 Uhr Bibel-Gesprächskreis
19.00-20.30 Uhr Chorprobe Cantus Celestis
Sonntag 12.06.2016
10.00 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
Montag 13.06.2016
18.30 Uhr
Trauergruppe
Donnerstag 16.06.2016 09.30 Uhr
Morgengebet und Frühstück im Gemeindehaus
„Plug and Pray“
19.00-20.30 Uhr Chorprobe Cantus Celestis
Freitag 17.06.2016
20.30 Uhr
Konzert, Trio-Sonaten von C. Ph. E. Bach
Sonntag 19.06.2016
10.00 Uhr
Gottesdienst
Donnerstag 23.06.2016
Gemeindefreizeit nach Kreta
Sonntag 26.06.2016
10.00 Uhr
Gottesdienst
Dienstag 28.06.2016
10.00-12.00 Uhr Gesprächsfrühstückskreis
Termine im Juli
Sonntag 03.07.2016
10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
Montag 04.07.2016 10.00 Uhr Hospizgruppe
Sonntag 10.07.2016
10.00 Uhr Gottesdienst
Montag 11.07.2016
18.30 Uhr
Trauergruppe
Sonntag 17.07.2016
10.00 Uhr Gottesdienst
Sonntag 24.07.2016
10.00 Uhr Gottesdienst
Sonntag 31.07.2016
10.00 Uhr Gottesdienst
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Adressen und Telefonnummern
Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland
Gemeinde Athen
Diakonie
Christuskirche:
Sina 68, 106 72 Athen
Sozialer Dienst der Kirchengemeinde:
Sprechzeiten: Jeden Dienstag von 10.00 - 12.00 Uhr
im Gemeinde-Sekretariat
Tel.: 210-3612713
E-mail: [email protected]
Gemeindehaus & Pfarrwohnung:
Vakanzvertretung: Pfarrerin i.R. Ulrike Auffarth-Kurschat
Sina 66, 106 72 Athen, E-mail: [email protected]
Sekretariat im Gemeindehaus:
Frau Hilde Hülsenbeck
Bürozeiten: Dienstag - Freitag 10.00 - 12.30 Uhr
Das Büro ist am Montag geschlossen.
„GebenGibt“ - Ehrenamtliche Gemeindehelfer:
Ansprechpartner.: Frau Petra Mitchell
Tel.: 6979-113063
E-mail: [email protected]
Evangelischer Diakonieverein
Auskünfte bei Bestattungen über Gemeindebüro.
Alten- und Pflegeheim Haus Koroneos:
P. Kyriakou 7, 115 21 Ambelokipi, Athen
Tel.: 210-6444869
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.hauskoroneos.gr
Gemeinde Kreta
Gemeinde Rhodos
Pfarrerin: Anna-Luise Zimdahl
Idomeneos 3, 712 02 Iraklion - Kreta
Tel.: 2810 - 285680, Mobil: 6978-788970
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.evkikreta.de
Pfarrer: Dr. Bernd Busch
Ökumenisches Zentrum: Papalouka 27, 851 00 Rhodos
Tel.: Zentrum 22410-75885, Pfarrwohnung 22410-74652
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.ev-kirche-rhodos.com
Tel.: 210-3612713, Fax: 210-3645270
E-mail: [email protected]
Internetseite: http://www.ekathen.org
Seemannsmission
Seemannsdiakonin: Reinhild Dehning
Odos Botassi 60-62, 185 10 Piräus, POB 80303
Tel. & Fax: 210-4287566, Mobil: 6944-346119
E-mail: [email protected], Internetseite: http://www.piraeus.seemannsmission.org
Katholische Gemeinde St. Michael
Pfarrer: Msgr. Hans Brabeck - Ekalis 10, 14561 Kifissia
Tel.: Pfarrwohnung 210-6724539, Büro: 210-6252647, Sekretariat 210-6252647, Fax: 210-6252649
E-mail: [email protected], Internetseite: http://www.dkgathen.net
Deutsche Gruppe Anonymer Alkoholiker
Kontakttelefon: Karin 6937-351228, Dietlind 210-6817977
Als Auslandsgemeinde sind wir auf Ihre Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Sie werden gern in Empfang
genommen nach dem Gottesdienst, im Sekretariat der Deutschen Schule oder im Gemeindebüro. Unsere Bankverbindung
in Griechenland: Alpha-Bank: „Evangeliki Germanoglossos Kinotis en Elladi“,
IBAN: GR6601403530353002002003764, BIC: CRBAGRAAXXX. Sie können auch Überweisungen per griech. Postanweisung tätigen oder auf unser Konto bei der Evang. Bank in Deutschland: „Evang. Gemeinde dt. Sprache in Griechenland“,
IBAN: DE03520604100005186056, BIC: GENODEF1EK1.
Gemeindeblatt der Evangelischen Kirche Deutscher Sprache in Griechenland
Adressen- und Anzeigenänderungen bitte nur schriftlich im Gemeindebüro anzeigen!
ΔΙΜΗΝΙΑΙΟ ΠΕΡΙΟΔΙΚΟ ΤΗΣ ΕΥΑΓΓΕΛΙΚΗΣ ΕΚΚΛΗΣΙΑΣ ΓΕΡΜΑΝΟΓΛΩΣΣΩΝ ΕΝ ΕΛΛΑΔΙ
ΤΕΥΧΟΣ 118 - ΙΟΥΝΙΟΣ / ΙΟΥΛΙΟΣ 2016, ΚΩΔΙΚΟΣ 6553
ΕΚΔΟΤΗΣ: ΠΡΕΣΒΥΤΕΡΙΟ ΤΗΣ ΕΥΑΓΓΕΛΙΚΗΣ ΕΚΚΛΗΣΙΑΣ ΓΕΡΜΑΝΟΓΛΩΣΣΩΝ ΕΝ ΕΛΛΑΔΙ
ΣΙΝΑ 66, 106 72 ΑΘΗΝΑ, ΤΗΛ.: 210-3612713
ΕΚΤΥΠΩΣΗ: COPYEXPRESS, ΧΑΡ. ΤΡΙΚΟΥΠΗ 88, ΑΘΗΝΑ, ΤΗΛ. 210-3606650 - ΔΙΑΝΕΜΕΤΑΙ ΔΩΡΕΑΝ
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Beiträge, Spenden und Kollekten
Vom 1. April bis zum 31. Mai 2016 gingen insgesamt 2.310,- Euro an Beiträgen, 40,- Euro für das
Gemeindeblatt, 2.376,87 Euro an Spenden, 809,79 Euro an Kollekten, 1.844,57 Euro für die Flüchtlingshilfe und 35,- Euro für das ElanDe Projekt ein. Außerdem erhielten wir 2.000.- Euro in memoriam Edda-Eva-Maria Malios von Ioannis Malios und 80,- Euro in memoriam Ingeborg Segouras
von ihren Freundinen Lefki, Renate, Ursula und Vera. Wir danken allen Spendern herzlich!
Gemeindeversammlung im September
Hiermit weisen wir darauf hin, dass die für den Pfingstsonntag (orthodoxes Pfingstfest),
19.06.2016 um 11.15 Uhr angekündigte Gemeindeversammlung verschoben werden muss.
Uns erreichten viele Bitten, die Versammlung zu verschieben, weil zahlreiche
Gemeindemitglieder über die Pfingstfeiertage nicht in Athen sein werden.
Außerdem sind die Arbeiten des Ausschusses, der Änderungsvorschläge zur Satzung sammelt
und bespricht, noch nicht abgeschlossen.
Die Gemeindeversammlung wird nun Ende September stattfinden. Der genaue Termin wird
Ihnen in der nächsten Ausgabe des Gemeindeblattes (August-September) bekannt gegeben.
PRAXISNEUERÖFFNUNG
Priv.-Doz. Dr. med. Carolin Sonne
Deutsche Interventionelle Kardiologin in Maroussi
Ehemalige Leiterin des Echokardiographielabors und der Herzinsuffzienzambulanz,
sowie Oberärztin des Herzkatheterlabors am Deutschen Herzzentrum der Technischen Universität München
Sprechstunden nach Vereinbarung
• Ruhe- und Belastungs-EKG
• Fahrradergomerische Stress-Echokardiographie
• Langzeit-EKG (Holter)
• Blutdruck-Monitoring
• Triplex-Echokardiografie und Gefäße
• Diagnostische und therapeutische Herzkatheteruntersuchung (inkl. PTCA und Stentimplantationen
Leof. Kifssias 195 & I. Doussi 23, 5. Stock, 15124 Maroussi, Metro-Haltestelle: Maroussi (Grüne Linie)
Email: [email protected], Webseite: www.carolinsonne.com
Tel: 210-8023023, Mob: 6948-191787
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Nützlich und gut zu wissen - Anzeigen
In Deutschland studierte
griechische Germanistin erteilt
griechischen Kindern oder Erwachsenen
Deutschunterricht. Der Unterricht kann
in nett eingerichteten
Unterrichtsräumen in Athen und per
Internet stattfinden.
Tel.: 0030-210-8663360, Mobil:
0030-6973-238240
Mehr unter: www.dania.gr
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Bitte
Wir werden eingetaucht
und mit den Wassern der Sintflut gewaschen
Wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut
Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränengrenze
taugt nicht
der Wunsch den Blütefrühling zu halten
der Wunsch verschont zu bleiben
taugt nicht
Es taugt die Bitte
dass bei Sonnenaufgang die Taube
den Zweig vom Ölbaum bringe
dass die Frucht so bunt wie die Blume sei
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden
und dass wir aus der Flut
dass wir aus der Löwengrube
und dem feurigen Ofen
immer versehrter und
immer heiler stets
von neuem zu uns selbst
entlassen werden.
Hilde Domin