Erfahrungsbericht Tralee, Irland Wintersemester 2013/14

Erfahrungsbericht
Tralee, Irland
Wintersemester 2013/14
Julia Burakov
[email protected]
Inhaltsverzeichnis
1. Vorbereitung
2. Unterkunft
3. Studium an der Gashochschule – Institute of Technology
3.1 Allgemeines
3.2 Kurse und Professoren
3.3 Notensystem
4. Alltag und Freizeit
5. Fazit
1.Vorbereitung
Was die Vorbereitung betrifft, so ging es vor allem um jede Menge Papierkram.
Zunächst sollte die Bewerbung bei der Hochschule erledigt werden. Mögliche Fragen werden
von Lila O´Donnell von der IT Tralee relativ schnell beantwortet. Sie ist erreichbar unter
[email protected] und kann euch mit jeglichen Informationen rund um das
Studium in Tralee versorgen.
Außerdem sollten die ganzen Unterlagen der HS Emden ausgefüllt und unterschrieben
werden. Hierzu bekommt ihr alle Informationen von Frau Anschütz und Frau Wehrstedt.
Die Bafög-Unterlagen waren die zweit-aufwendigsten. Ihr braucht die Formblätter 1, 3, 6 und
die Anlagen zu denselben. Darüber hinaus muss noch die Erklärung zu Studiengebühren, die
Mietbescheinigung und die Immatrikulationsbescheinigung der Partnerhochschule eingereicht
werden. Diese ganzen Formblätter habe ich noch gespeichert, also wer sie brauchen sollte,
kann sich gerne bei mir melden. Mir ist übrigens aufgefallen, dass das Auslands-Bafög viel
schneller überwiesen wird als die Inlands-Bafög, bei mir hat es nur zwei-drei Monate
gedauert.
Dann dürft ihr auf keinen Fall vergessen die Annahmeerklärung für das ERASMUSStipendium auszufüllen, andernfalls bekommt ihr nämlich keins. Das Formular könnt ihr von
Frau Hülsen bekommen.
Mit Abstand das schlimmste, womit ich es zu tun hatte, war der Visumsantrag. Da ich keine
deutsche Staatsangehörigkeit habe, musste ich mich mit dem Antrag rumschlagen. Da es aber
die meisten nicht betrifft, verschone ich euch mit den Ausführungen meiner
Leidensgeschichte. Falls ihr dennoch Fragen dazu habt, könnt ihr mich anschreiben.
Wenn ihr erst mal den Papierkram hinter euch habt, ist alles nur noch halb so wild. Nun müsst
ihr euch nur noch um die Anreise und die Unterkunft kümmern. Einen Platz im
Studentenwohnheim bekommt ihr immer, müsst euch also nur für eins entscheiden. Die
Studentenwohnheime sind auf der Webseite der IT aufgelistet, dort findet ihr auch nähere
Informationen dazu.
Meine Anreise sah folgendermaßen aus:
o ca. 2h Autofahrt nach Hamburg
o ca. 2h Flug nach Dublin (mit aer lingus, war der günstigste Anbieter)
o ca. 1h Busfahrt innerhalb Dublin vom Flughafen zum Hauptbahnhof (mit dem airlinkBus, der alle 15min fährt, 6 Euro/Fahrt kostet und nicht zu übersehen ist durch seine
türkise Farbe)
o 3-4h Zugfahrt nach Tralee (36Euro)
Es ist zwar eine etwas lange Anreise, aber seht es positiv, so habt ihr die Hälfte Irlands quasi
aus dem Zug schon gesehen.
2.Unterkunft
Ich habe mich für das Studentenwohnheim Coisceim Student Village entschieden, das sich
direkt neben der FH befindet. Da ich bereits zur FH in Emden und zurück nach Hause jeden
Tag zwei Stunden lang pendeln musste, wollte ich mir einmal den Luxus gönnen und um
sieben Uhr statt um fünf zur ersten Vorlesung aufzustehen. Außerdem bei dem
unberechenbaren Wetter in Irland, wollte ich so nah wie möglich an der FH wohnen. Dies hat
sich tatsächlich gelohnt, da viele Studenten oft klitschnass an der FH ankamen, ob vom Regen
oder Schweiß. Auf jeden Fall wollte ich mir den täglichen 20-Minuten-langen Fahrradweg hin
und zurück ersparen. Natürlich fährt auch stündlich ein Bus aus der Stadt zur FH und zurück,
der 1,50 Euro/Fahrt kostet. Leider kann man sich auf diesen nicht bei allen
Wetterverhältnissen verlassen. Eine Kommilitonin ist einmal fast zu spät zur Prüfung
gekommen, weil sie auf den Bus gewartet hat, der anscheinend bei ein bisschen Frost nicht
mehr fährt.
Da das Zentrum von Tralee 45 Gehminuten entfernt ist, müsst ihr euch überlegen, ob es
wirklich was für euch ist. Es ist sehr ruhig in Coisceim, vor allem an Wochenenden und
Ferien, wenn alle irischen Studenten nach Hause fahren. Dies hat natürlich auch seinen Reiz,
nämlich in Ruhe lernen zu können, was in An Sean Moulin (Studentenwohnheim im
Zentrum) nicht so einfach war, da dort fast immer irgendwo eine Party stattfand. In
demselben Wohnheim sind auch mal Klamotten aus dem Waschraum des Wohnheims
verschwunden. Da das Coisceim Student Village aus 4-5-Zimmer-Häusern besteht, teilt man
die Waschmaschine mit deutlich weniger Leuten und kann im Notfall alle durchfragen, ob
jemand nicht aus Versehen was mitgenommen hat. Es ist auch sehr gut möglich, dass ihr
Freistunden habt. Überlegt euch also, ob ihr die Zeit in der Bibliothek ganz gut verbringen
könnt oder lieber in 5 Gehminuten zu Hause sein wollt.
Das offensichtliche Problem der Abgelegenheit des Studentenwohnheims ist natürlich
einkaufen gehen oder überhaupt in die Stadt zu kommen, weil da eine Party ist oder eine Tour
stattfindet. Ein Taxi kostet üblicherweise 6 Euro/Fahrt. Wenn man also nicht allein fährt, sind
die Kosten halb so wild.
Hier eine kleine Auswahl an Taxiunternehmen:
o John O´Leary 087-2717518 (24 Stunden Service)
o Taxi Beirnes 085-1129747 (mein persönlich Favorit, da er schnell vor Ort ist und nie
mehr als 6 Euro von Studenten verlangt)
o Frank´s Taxi 087-2584724
o J.J.´s Taxi
087-9864653
o Kerry Auto Cabs 087-0913030
Das Wohnheim an sich ist wirklich gemütlich und hat mir sehr gefallen. Ich habe es nicht
bereut so weit vom Zentrum zu Wohnen, da ich hauptsächlich zum Lernen hingefahren bin,
im Gegensatz zu den Spaniern, die nur zwei Kurse belegen mussten und dementsprechend
eher auf Party aus waren.
Und denkt daran, Bettzeugs mitzunehmen, denn in diesem Wohnheim gibt es keine Kissen
und Decken und auch keine Bettwäsche.
3.Studium an der Gasthochschule Institute of Technology
3.1Allgemeines
Die Hochschule ist sehr übersichtlich und besitzt eine Cafeteria, einen kleinen Kiosk,
genügend Computerräume und sogar eine Krankenschwester ist vor Ort. Es gibt auch einen
Bankautomaten, von dem uns allerding gleich abgeraten wurde, da dieser des Öfteren die
Kreditkarten schluckt.
In den Einführungstagen bekommt man jegliche Informationen, die für einen
Auslandsstudenten wichtig sein könnten. Diese reichen von den Regeln der Hochschule, über
die Zusammenstellungen des persönlichen Stundenplans, bis zu Taxi-Telefonnummern und
Adressen der nahe gelegenen Supermärkte.
Das Wichtigste ist wohl die Zusammenstellung des eigenen Stundenplans. Es ist auf jeden
Fall sehr ratsam, sich die Professoren mal anzuhören, bevor man sich für ein bestimmtes Fach
entscheidet. Es hilft einem allerdings trotzdem nicht, die Ansprüche und Erwartungen der
Professoren einzuschätzen. Daher rate ich jedem, sich so viele Erfahrungsberichte wie
möglich dazu anzuschauen.
Alle benötigten Unterlagen, Skripte und Zusatzinformationen zu den Vorlesungen findet ihr
auf der Webseite der Hochschule, was euch in der ersten Vorlesung auf jeden Fall noch
genauer erklärt wird. Zum ausdrucken und Kopieren müsst ihr eure T-Card, auf der ein
Startguthaben von 5 Euro bereits vorhanden ist, aufladen. Der Link für das aufladen ist
http://tcard.ittralee.ie und funktioniert, meiner Erfahrung nach, nur in der FH.
3.2Kurse und Professoren
In den von mir belegten Kursen hatte ich keine Probleme die Professoren zu verstehen.
Generell lässt sich außerdem sagen, dass die irischen Professoren keine Gespräche während
ihrer Vorlesungen dulden und auch keine anderen Ablenkungen wie zum Beispiel
Handynutzung.
Strategic Human Resource Management 1
Der Professor dieses Kurses ist Gerry Gallagher, der sehr hilfsbereit, nett und sehr gut zu
verstehen ist. Allerdings erfährt man in diesem Kurs nichts Weltbewegendes oder Neues, der
Schwerpunkt liegt eindeutig auf HRM in Irland und es wird daher schnell langweilig und zäh.
In dem Kurs werden folgende Themen behandelt:
o
o
o
o
o
o
HRM in practice
Strategy, performance and HRM
HRM and the labour market
HR planning, recruitment, selection
Employee motivation and design of work
Employment law
Die Note des Kurses ergibt sich aus einem einstündigen Zwischentest (30%) und der
zweistündigen Endprüfung (70%).
Und jetzt aufpassen: der Zwischentest hat´s in sich. Es gab keine Eingrenzungen und keine
Tipps, dementsprechend hat man alles gelernt. Die Zwischenprüfung bestand aus einer
einzigen Frage, die sehr sehr sehr weitläufig und allgemein war, sowas wie „Erläutern Sie
den Einfluss von HR auf Management.“ Ich vermute, dass er eine zweiseitige
Zusammenfassung des kompletten Themas erwartet hat.
Zur Endprüfung gab es glücklicherweise Eingrenzungen. Außerdem waren vier Fragen
gegeben und nur zwei mussten beantwortet werden.
Gerry erwartet in erster Hinsicht sehr viel Text. Je mehr man schreibt, desto bessere Chancen
hat man auf eine gute Note (hat er selbst mal gesagt). Er erwartet außerdem sehr viele
Beispiele, diese zählen zu 15% der Gesamtnote und analytisches Denken, was auch einen
riesen Brocken zu der Endnote zählt. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass
Gerry selbst nur selten brauchbare Beispiele bringt. Mit „brauchbar“ meine ich
„praxisbezogen“.
Ich empfehle euch auf jeden Fall euch das Buch „HRM in Ireland“ (4th Edition) in der
Bibliothek der Hochschule zu holen, damit versteht man seine Präsentationen besser und hat
auch einige Beispiele darin. Falls ihr das Buch nicht bekommen solltet, könnt ihr mich gerne
anschreiben, ich habe nämlich die notwendigen Kapitel abfotografiert und gespeichert.
Außerdem habe ich auch Probeklausuren, seine Präsentationen und von Gerry ausgeteiltes
zusätzliches Lernmaterial, das ich euch schicken könnte.
Organisational Behavior
Der Kurs wird ebenfalls von Gerry unterrichtet, also gelten auch hier dieselben
Anforderungen: viel Text und viele Beispiele.
Einzelne Themenbereiche sind:
o
o
o
o
o
o
o
Foundations of organisational behavior
Personality dynamics
Values, attitudes, emotions
Perception and communication
Conflict, diversity and stress
Organizational and international culture
Power, politics and conflict
Auch hier besteht die Abschlussnote aus einem einstündigen Test (30%) und der
zweistündigen Endprüfung (70%).
Der Test bestand aus einer Frage, die nur einen winzigen Bruchteil dessen abdeckte, was wir
tatsächlich behandelt haben.
Die Endprüfung bestand aus vier Fragen und davon mussten drei beantwortet werden.
Da die Präsentationen als Vorbereitung für die Prüfungen nicht ausreichen, verweise ich auch
hier auf das Buch „Organisational Behaviour“ (4th Edition 2011, Marc Buelens, Knud
Sinding, ect.). Die erforderlichen Kapitel und zusätzliches Material kann ich euch ebenfalls
per Mail zuschicken, falls nötig.
Ich sage nicht, dass ihr das halbe Buch lernen solltet. Da die Themen relativ logisch und
einfach sind, reicht es sich es vernünftig durchzulesen und sich vor allem die Schaubilder zu
merken und eventuell auswendig zu lernen, da er diese sehr gern in den Prüfungen verwendet.
Marketing Management
Marketing Management sollte am Anfang auch von Gerry unterrichtet werden, wurde aber
dann doch von Aileen Kelly übernommen. Sie ist definitiv strenger als Gerry, wenn es um das
Stören von ihrem Unterricht geht. Da allerdings Diskussionen in ihrer Vorlesung durchaus
üblich sind, fällt es manchmal nicht auf, wenn man sich mit dem Nachbarn unterhält. Aber
wenn ihr eine Frage zum Thema habt, würde ich euch dennoch raten eher die Professorin
selbst zu fragen, bevor sie euch vor Publikum fälschlicherweise zusammenstaucht.
Es wurden folgende Themen behandelt:
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Understanding marketing management
Developing marketing strategies and plans
Managing digital technology
Changing marketing environment and information management
Marketing research
Analyzing consumer markets
Dealing with the competition
Segmentation, targeting and positioning
Creating customer value satisfaction and loyalty
Die Kursnote setzt sich zusammen aus einer einstündigen Case Study (20%), einer
Gruppenarbeit inklusive 10 minütiger Präsentation (40%) und der zweistündigen Endprüfung
(40%).
Bei der Case Study handelt es sich um einen Text mit dazugehörenden Fragen. Und das Gute
daran ist, dass der Text ein-zwei Tage vorher ausgeteilt wird. Ihr habt also genug Zeit den
Text durchzulesen und zu übersetzen.
Bei der Gruppenarbeit mussten wir mit einer selbst zusammengestellten Gruppe ein
Unternehmen auswählen und auf die 7 Ps des Marketingmixes untersuchen. Für dieses Projekt
wurden mehrere Vorlesungen zur Verfügung gestellt.
Zu der Endprüfung gab es keine Eingrenzungen. Mit anderen Worten: nur weil das Thema im
Test vorkam, heißt es nicht, dass es aus der Endprüfung ausgeschlossen werden kann. Bei
dieser Prüfung wurden fünf Fragen zur Auswahl gestellt, wovon drei beantwortet werden
mussten.
In der Vorlesung werden oft Diskussionen geführt oder Gruppenarbeiten gemacht. Wer also
nicht allzu aktiv in der Vorlesung mitmachen will, sollte diesen Kurs nicht belegen. Mir
persönlich hat dieser allerdings am meisten gefallen, da es der einzige Kurs war, bei dem man
tatsächlich die Theorie angewendet hat und auch anhand von bestimmten Unternehmen
Analysen durchgeführt hat.
Diesen Kurs kann man auch ziemlich gut ohne das Buch überstehen, da die Case Study und
die Gruppenarbeit sich aus dem Material zusammensetzt, den man in der Vorlesung
ausführlich behandelt hat. Und da man von den meisten Themen in diesem Fach schon mal in
den Marketingvorlesung in Emden zumindest gehört hat, kann man auch die Endprüfung gut
hinkriegen, zudem man eine Auswahl an Fragen hat und genug weitere Unterlagen in der
Vorlesung ausgeteilt werden.
Principles of Management
Dieser Kurs wird von Jackie Gavaghan unterrichtet. Sie ist sehr von ihrem Fach begeistert
und himmelt jeden an, der Interesse daran zeigt, aber kommt bloß nicht auf die Idee, die
Vorlesung in irgendeiner Art und Weise zu stören. Sie wird zur Furie. Von 0 auf 100, sofort.
Es ist zwar immer ein bisschen von ihrer Laune abhängig, aber sie war schon mal kurz davor
Studenten aus ihrer Vorlesung zu werfen und zwar für immer. Und glaubt mir, sie kann sich
Gesichter merken wie niemand sonst. Das kann also zum Problem werden, wenn die ersten
zwei Wochen um sind und ihr euch zu den Kursen angemeldet habt und plötzlich aus dem
Kurs gewiesen werdet, dann fehlen euch nämlich die notwendigen Credits.
Die Themen des Kurses sind:
o
o
o
o
o
o
The global business environment
Planning
Decision making
Managing human resources
Control
The management of change
In allen anderen Kursen macht es nichts aus, wenn man mal fehlt, da die ganzen Skripte auf
der Hochschulwebseite verfügbar sind. In allen anderen, aber nicht bei diesem Kurs. Die
Professorin teilt die Kopien in den Vorlesungen aus und ihr könnt euch eine Kopie zu einem
späteren Zeitpunkt holen, müsst allerdings damit rechnen, dass sie nach dem Grund des
Fehlens fragt oder ihr leiht euch die Skripte von anderen Kommilitonen zum Kopieren aus.
Außerdem werdet ihr auch hier keine vernünftigen Beispiele hören. Einmal wurde zum
Thema „Decision Making“ tatsächlich ein Beispiel gebracht, in dem es darum ging, welches
Kleid man am besten zu einem Date tragen sollte. Wie ihr seht, müsst ihr euch selbst um
Beispiele bemühen, um euch die Theorie zu veranschaulichen.
Das Buch ist eine Notwendigkeit, da viele wichtige Einzelheiten in den Skripten fehlen. Zu
meiner Zeit wurde das Buch „Moder Management“ noch benutzt, aber Jackie hat bereits
Andeutungen gemacht, dass sie es wohl auswechseln lässt. Aber falls sie es nicht tun sollte,
auch hier habe ich viele Kapitel, die ich euch zuschicken könnte. Da sie aber mit drei Büchern
gearbeitet hat, war es nicht so einfach alle zu bekommen. Generell ist es schwierig den
Skripten zu folgen, wenn man mal gefehlt hat, da sie keiner bestimmten logischen
Reihenfolge folgt und immer mal wieder weitere Texte verteilt. Bei mir zum Beispiel hat sich
dieser Kurs mit einem anderen in einer Vorlesung überschnitten, aber da sie noch zwei
weitere Gruppen mit diesem Fach hat, konnte ich zwar die Vorlesung an einem anderen Tag
besuchen, war aber dennoch etwas verwirrend da nicht alle Gruppen dasselbe Tempo hatten.
Die Endnote setzt sich aus dem Zwischentest (30%) und der Endprüfung (70%) zusammen.
Ich muss sagen, dass ich den Zwischentest fast schon schwieriger fand als die Endprüfung, da
in den Test das Kapitel 1 mit dem harmlosen Titel „Introduction“ eingeflossen ist. Lasst euch
davon nicht täuschen, es ist vollgepackt mit Theorie und Geschichte und ist das längste und
schlimmste Kapitel, das ihr in diesem Kurs behandeln werdet. Unnötig zu erwähnen, dass ich
es für die Endprüfung ausgelassen habe. Generell besteht das Lernen in diesem Fach stumpf
und ergreifend aus auswendig lernen. Wem es nicht liegt, rate ich diesen Kurs definitiv ab. Es
ist zwar der einzige Kurs, in dem die Tutorien wirklich zum Lösen von Aufgaben genutzt
werden, aber um diese lösen zu können, muss man logischerweise ein bisschen die Theorie im
Kopf haben. Es ist dennoch zu schaffen, da auch hier in der Endprüfung nur drei von vier
Aufgaben gemacht werden mussten.
Consumer Behavior
Die Professorin für diesen Kurs ist Elizabeth McEntee. Es ist wirklich einfach ihr zu folgen in
der Vorlesung, da sie sehr deutlich spricht und viele Beispiele einfließen lässt, die tatsächlich
relevant sind. Allerdings während die anderen Professoren etwas gemeckert haben wegen
Störungen in der Vorlesung, zögert sie nicht sofort Warnungen bezüglich des Rauswerfens
aus dem Kurs abzugeben. Sie ist sehr streng, was die vollkommene Ruhe in ihrer Vorlesung
angeht. Beispielsweise hat sie das Leben der kompletten Kursgruppe zur Hölle gemacht
wegen einem Studenten, der dreimal innerhalb einer Vorlesung aufgefallen ist (reden, Kaffee
trinken und am Handy rumtippen, um genau zu sein). Während sie bei einem anderen Kurs
eindeutige Andeutungen bezüglich des Stoffes gemacht hat, der in der Prüfung vorkommen
wird, und die letzten drei Vorlesungen genutzt hat, um Übungsaufgaben zu den wichtigen
Themen zu machen, hat unser Kurs sich mit drei Kapiteln Extrastoff und keiner einzigen
Übungsaufgabe zufrieden geben müssen. Und es ist nicht nur meine unbegründete Ahnung,
auf der das ganze beruht, sie hat es selbst gesagt, dass sie es uns schwer macht wegen
gewisser Störenfriede in der Vorlesung. Also: seid brav bei Elizabeth, wenn ihr den Kurs gut
bestehen wollt.
Folgende Themen wurden behandelt:
o
o
o
o
o
Consumer behavior
Consumer motivation
Consumer perception
Consumer learning
Market segmentation and strategic targeting
o
o
o
o
o
o
o
Personality
Subcultures
Family and social class
Influence of culture on consumer behavior
Cross cultural consumer behavior
Diffusion of innovations
Decision making
Wir haben so ziemlich das ganze Buch behandelt.
Die Endnote setzt sich zusammen aus dem Zwischentest (30%) und der Endprüfung (70%).
Der Zwischentest ist mit Abstand der einfachste von allen gewesen. In diesem wurde nur sehr
oberflächlich und nur stichpunktartig abgefragt. Unser Test bestand nur aus vier Fragen, drei
davon konnten mit jeweils einer Aufzählung von vier Worten beantwortet werden und eine
Aufgabe bestand darin eine Definition wiederzugeben. Der Test ist also mit wenig Aufwand
zu schaffen.
In der Endprüfung mussten zwei Fragen von vier beantwortet werden. Theoretisch gesehen
konnte man zwar zwei Themen so gesehen „ausgrenzen“, hat aber nicht wirklich geholfen bei
den Info-Massen. Da es bereits so viele Skripte zu lernen galt, habe ich mich um das Buch gar
nicht erst kümmern können, obwohl es bestimmt zu einer besseren Note verholfen hätte, wenn
man den ganzen Stoff hätte lernen können.
Project Management
Der Professor des Kurses ist Michael Galvin, dem nachgesagt wird, dass er ERASMUSStudenten nicht leiden kann. Meiner Erfahrung nach behandelt er alle Studenten gleich, die
irischen Studenten wissen nur bereits mit ihm umzugehen. Er reagiert auf Störungen der
Vorlesung genauso empfindlich wie Elizabeth McEntee. Außerdem solltet ihr ihm keine
Fragen bezüglich des Stoffes von letzter Woche stellen, denn er wird sie nicht beantworten
und euch darauf hinweisen, dass ihr solange fragen könnt, solange das Thema noch nicht
abgeschlossen ist. Ansonsten erklärt Mike alles genau und gibt relevante Beispiele an. Es ist
schwierig ihn am Anfang zu verstehen, da er etwas nuschelt, aber daran gewöhnt man sich
schnell.
Die behandelten Themen waren:
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o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Project management and information technology context
Project management process groups
Project integration management
Project scope management
Project time management
Project cost management
Project quality management
Project human resource management
Project communication management
Project risk management
Project procurement management
Die Endnote besteht aus einem Projekt (30%) und der Endklausur (70%).
Das Projekt könnt ihr euch frei aussuchen, es kann die Planung einer Hochzeit, eures
Auslandssemesters oder eines Praktikums sein. An dem Projekt wird kontinuierlich in den
Tutorien gearbeitet und Schritt für Schritt ergänzt bzw. sollte es so laufen, denn wie gesagt
könnt ihr im Nachhinein keine Fragen mehr dazu stellen. Ihr solltet versuchen das Projekt so
früh wie möglich fertig zu stellen und abzugeben, da ihr ansonsten in die Endklausurphase
damit rutscht und noch mehr Stress habt.
Die Endklausur besteht aus zwei Teilen. Der erste enthält multiple-choice Fragen, die 34%
der Klausurnote ausmachen. Der zweite Teil stellt drei Fragen dar, wovon zwei beantwortet
werden müssen. Bei fast allen Fragen muss man anhand von einer bestimmten Aussage über
einen Sachverhalt diskutieren, zum Beispiel „Zeit ist ein wichtiger Faktor im Projekt
Management. Diskutieren Sie.“ Auch hier empfehle ich euch, sich ausgiebig mit den alten
Prüfungen zu befassen, es kommen tatsächlich sehr oft die gleichen Themen vor wie in den
Vorjahren.
Das Buch „Managing Information Technology Projects“ (international edition, Kathy
Schwalbe) ist es wert, da mal reinzuschauen, allerdings hatte ich nicht die Zeit dazu. Falls ihr
es in der Bibliothek nicht bekommen solltet, kann ich euch die notwendigen Kapitel
zuschicken.
3.3Notensystem
% in Irland
Note in Emden
76-80
1,0
72-75
1,3
68-71
1,7
64-67
2,0
60-63
2,3
56-59
2,7
52-55
3,0
48-51
3,3
44-47
3,7
40-43
4,0
Es sieht zwar aus, dass es sehr einfach ist an eine 1,0 ranzukommen, aber das ist es nicht.
Allein schon die Tatsache, dass es als so ziemlich unmöglich gilt 90-100% in der Endprüfung
zu bekommen sollte euch misstrauisch stimmen.
In dem Zwischentest war es durchaus üblich, dass es einige Studenten mit einer 1,0 gab, das
liegt aber oft daran, dass man noch nicht so viel Stoff behandelt hat im Vergleich zu den
Massen, die bis zur Endprüfung gelernt werden müssen. Es lohnt sich also auf alle Fälle für
die Zwischentests zu pauken, da diese zum einen manchmal sehr viel einfacher sind als die
Endklausur und zum anderen wichtige Punkte für die Endnote einbringen.
Zum Schluss möchte ich euch noch empfehlen euch die alten Klausuren anzuschauen, denn
da könnt ihr schon ungefähr sehen, welche Themenblöcke wahrscheinlich vorkommen
werden, da es nicht möglich ist wirklich alles zu lernen.
4.Freizeit
Den meisten Teil der Freizeit wurde in Pubs verbracht, was sich auf jeden Fall lohnt. Es gibt
allein in Tralee bestimmt um die 20 Pubs, da ist also für jeden Geschmack was dabei. Da
müsst ihr euch aber schon selbst durchwuseln und eure Lieblinge aussuchen.
Es gibt auch vieles zu sehen in Irland und ich kann jedem die Touren „Cliffs of Moher“,
„Killarney Highlights“ und „Dingle Trip“ empfehlen. Am besten informiert ihr euch über
Preise und Abfahrtzeiten an dem Info-Point in der Stadt in der Nähe von Penneys bzw.
Primarkt. Zur Not könnt ihr euch bis dahin durchfragen, die Iren erklären einem gern den
Weg und sind generell sehr freundlich. So hat uns zum Beispiel eine Verkäuferin ungefragt
eine Liste mit Sehenswürdigkeiten mitgegeben, als sie bemerkte, dass wir keine Iren sind.
Aber auch die Nachbarstädte wie Killarney und Corc sind es wert, besucht zu werden. Am
günstigsten erreich ihr sie wohl mit einem Bus, der vom Bahnhof jeden Tag abfährt. Denkt
daran euren Studentenausweis vorzuzeigen und für Hin- und Rückfahrt sofort zu bezahlen,
dann kommt ihr nämlich günstiger weg.
Außerdem solltet ihr auf jeden Fall euch ein paar Tage Zeit einplanen, um Dublin zu sehen.
Hier müsst ihr selbst entscheiden, was ihr eher sehen wollt und was nicht, aber ein Besuch bei
Temple Bar ist ein Muss.
5.Fazit (beste + schlechteste Erfahrung) + Empfehlungen
Die Klausurphase in Irland war wahrscheinlich die schwierigste in dem ganzen Studium. Ich
rate euch definitiv für die Zwischenprüfungen zu lernen, da diese kostbare Punkte einbringen
und ihr später entspannter in die Endprüfungsphase reingehen könnt. Das soll nicht heißen,
dass man mit einem vergeigten Zwischentest den Kurs nicht mehr bestehen kann, auch wenn
die Professoren das einem weismachen wollen, da spreche ich aus Erfahrung.
Ihr solltet natürlich auch unter Leute gehen, denn einer der Gründe für das Auslandssemester
ist neue interessante Menschen kennenzulernen. Dazu eignen sich vor allem Touren oder
andere Veranstaltungen, die von der IT Tralee organisiert werden, aber auch in den Pubs trefft
ihr auf viele Studenten.
Im Großen und Ganzen bin ich froh, mich für ein Auslandssemester in Irland entschieden zu
haben, das mir ermöglicht hat viele interessante Bekanntschaften aus aller Welt zu schließen
und viele unvergessliche Eindrücke zu sammeln.