Lecithine - Cosphatec

Lecithine
Bei Lecithinen handelt es sich um komplexe Gemische verschiedener polarer Lipide und deren Begleitsubstanzen, den Kohlenhydraten, Antioxidantien sowie neutralen und unpolaren Lipiden. Seit
Jahrzehnten werden Lecithine in der Nahrungsmittelindustrie, in der Pharmazie und Medizin sowie
in kosmetischen Formulierungen eingesetzt. Hintergrund ist ihre einzigartige Wirkweise und Vielfältigkeit, die man am besten nachvollziehen kann, wenn man sich mit ihrer biologischen Funktion
und ihrem chemischen Aufbau beschäftigt.
über eine Phosphatgruppe verbunden ist. Dieser sogenannte amphiphile Aufbau (polarer und unpolarer Anteil innerhalb eines Moleküls) macht Phospholipide polarer als die Begleitsubstanzen.
Man spricht daher auch von dem sogenannten Aceton-unlöslichen Bestandteil, der sich zu ca. 75 %
aus den Phospholipiden und zu 25 % aus Antioxidantien, Sterinen, Glycolipiden und Kohlenhydraten
zusammensetzt. Die übrigen Begleitsubstanzen (Triglyceride und Fettsäuren) sind hingegen in dem
relativ unpolaren Lösemittel Aceton löslich.
O
Biologische Funktion
Lecithin ist ein natürlicher Baustein aller lebenden Zellen mit lebenswichtigen Funktionen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Biomembranen unterteilen unsere Zellen in zahlreiche Kompartimente.
Ihr einzigartiger Aufbau ist u.a. entscheidend wichtig für die komplexen Abläufe innerhalb einer
Zelle. Die polaren Lipide der Lecithine bilden dabei den Hauptbestandteil menschlicher Membranen.
Bei diesen polaren Lipiden handelt es sich um sogenannte Phospholipide, bestehend aus einer polaren Kopfgruppe (der Phosphatgruppe) und einem unpolaren Schwanz (den Fettsäuren). Innerhalb
der Biomembran sind die polaren Kopfgruppen nach außen, die unpolaren Schwänze hingegen
nach innen gerichtet und formen so das von Seymour Jonathan Singer und Garth Nicolson publizierte Flüssig-Mosaik-Modell (Abb. 1).
O
R
O CH2
R
O CH
O
O CH
O
OPhosphatidylethanolamin
O
O
R
O CH2
R
O CH
O
CH2 O P O
OH
R
O CH2
R
O CH
O
OH
OH
polare
Köpfe
Proteine
Abbildung 1: Schematischer Aufbau einer Biomembran. In der fluiden Lipiddoppelschicht aus Phospholipiden sind integrale
Membranproteine eingelagert, während Kohlenhydrate auf die Lipidschicht aufgelagert sind.
Phospholipide verleihen der Membran ihre Flexibilität. Sie machen den Großteil einer Biomembran aus. Zusammen mit den ein- und aufgelagerten Proteinen regulieren sie u.a. den Stofftransport innerhalb der Zellen.
Chemischer Aufbau
Die Vielfalt der Lecithine lässt sich am einfachsten über ihren chemischen Aufbau erklären. Der
wertbestimmende Anteil eines Lecithins sind die polaren Phospholipide, während die Begleitsubstanzen (Kohlenhydrate, Antioxidantien, Triglyceride, Fettsäuren, Sterine und Glycolipide) weniger
bedeutend sind. Die Gruppe der Phospholipide setzt sich im Wesentlichen aus Phosphatidylcholin,
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin und Phosphatidylinositol (Abb. 2) zusammen.
O
CH2 O P O CH2 CH COOH
O-
NH2
OH
Phosphatidylinositol
Phospholipide
O
CH2 O P O CH2 CH2 NH2
CH3
OH
unpolare
Schwänze
R
Phosphatidylcholin
O-
polare
Köpfe
O CH2
CH2 O P O CH2 CH2 +N CH3
O-
O
Kohlenhydrate
CH3
O
R
Phosphatidylserin
Abbildung 2: Die vier wichtigsten Phospholipidtypen bestehen aus einem Glycerin-Grundgerüst, verbunden mit je zwei
hydrophoben Fettsäuren (grau) und einer hydrophilen Kopfgruppe (blau).
Kosmetische Relevanz
Lecithine sind ein Naturprodukt und damit biologisch abbaubar sowie toxikologisch unbedenklich.
Diese Eigenschaft gepaart mit ihrer vielfältigen Wirkweise macht sie zur ersten Wahl beim Einsatz
in moderner Kosmetik und eröffnet vielfältige Möglichkeiten.
Durch Ihren amphiphilen Aufbau bilden sie in wässriger Umgebung lamellare Strukturen aus, die
sich je nach Temperatur, Wasser- und Phospholipidkonzentration unterscheiden können. Lecithine
sind natürliche, hautanaloge (Co-) Emulgatoren, welche die Trennung der Wasserphase von der
Ölphase in einer Formulierung verhindern. Sie erhöhen somit die Stabilität von Wasser in Öl oder
Öl in Wasser Emulsionen. Im Gegensatz zu klassischen bzw. synthetischen Emulgatoren haben
Lecithine keinen festen HLB-Wert (hydrophilic-lipophilic balance), da sie als Naturprodukt in ihrer
Zusammensetzung variieren. Mittels modernster Verfahren ist es uns aber möglich, die Zusammensetzung so zu steuern, dass eine grobe Gruppierung in HLB-Bereiche möglich ist (Abb. 3).
Wie beim Einsatz klassischer Emulgatoren kann man so in Abhängigkeit vom HLB Wert der Formulierung gezielt ein Lecithin auswählen oder aber zwei Lecithine miteinander kombinieren, um den
gewünschten HLB-Wert einzustellen.
Alle besitzen ein Glycerin-Grundgerüst, das am ersten und zweiten Kohlenstoffatom des Glycerins
mit je einer Fettsäure verestert ist sowie eine polare Kopfgruppe, die am dritten Kohlenstoffatom
2
3
W/O
1
2
3
W/O or O/W
4
5
Cosphaderm®
SF-S
6
7
O/W
8
Cosphaderm®
SF-D
SF-50
9
10
HLB
11
12
Cosphaderm®
SF-75
SF-90
SF-75H
SF-90H
E NGM
E NGM 50
E 100 E IP
Abbildung 3: Grobe Einteilung der Cosphaderm® Lecithine in ihre HLB-Bereiche.
Darüber hinaus wirken sich Phospholipide positiv auf die Feuchtigkeitsbilanz von Haut und Haaren
aus, da sie vor Entfettung schützen, indem sie eine Schicht bilden, die auch nach dem Waschen
bestehen bleibt. Im Gegensatz zu Silikonen legen sich Lecithine nicht wie eine Plastikfolie über
Haare, die pflegende Effekte nur vortäuscht, langfristig aber schädlich ist. Haare sind grob aus
drei Schichten aufgebaut: Cuticula, Cortex und Medulla. Der Cortex ist der Hauptteil des Haares
und besteht aus Keratinen (Gerüstprotein). Umwelteinflüsse, Hitze und Chemikalien greifen die
Keratine an. Dadurch wölbt sich die äußerste Schicht (Cuticula od. Hornschicht) nach außen. An
ihr kann man daher den Gesundheitszustand unseres Haares erkennen. Phospholipide lagern sich
in die Hornschuppen an die Keratine, neutralisieren diese und bilden so eine natürliche, antistatische
und pflegende Schutzschicht. Die Kämmbarkeit wird erhöht und der seidige Glanz gesunden Haares
wiederhergestellt (Abb. 5). Die Affinität der Lecithine zur Hautoberfläche kann auch gezielt genutzt
werden, um die Pigment-Haut-Haftung z. B. von Lippenstiften oder Make-ups zu steigern. Durch die
in Lecithin enthaltenen Tocopherole zeigen sie zudem eine antioxidative Wirkung.
Sprödes und
trockenes Haar
Glattes und
glänzendes Haar
Als natürliche Membranbestandteile besitzen Lecithine eine sehr gute Hautverträglichkeit. Die
Fähigkeit, Strukturen auszubilden, die denen der Zellmembran und der Lipidschicht im Stratum
corneum (oberste Schicht der Epidermis) ähneln sowie die Affinität zu hauteigenen Lipiden, zeichnen
Phospholipide aus. Sie verbessern die Hautglätte sowie die Geschmeidigkeit der Haut. Die Cholingruppe der Phosphatidylcholine wirkt vielen Verhornungsstörungen entgegen. Phosphatidylcholin
greift dabei in den Ceramid-Stoffwechsel ein (Abb. 4). Die lebenden Zellen der Epidermis, die
Keratinozyten, verhornen zu Corneozyten, wobei die Sphingomyeline (eine Form der Phospholipide)
zu Ceramiden (Untergruppe der Lipide) umgewandelt werden. Die gebildeten Ceramide der
Hornschicht können aber wieder in Sphingomyeline umgewandelt werden, indem die Phosphocholingruppe auf das Ceramid übertragen wird. Das Phosphatidylcholin wird dabei zum Diaglycerin.
Ceramide
(Hornschicht)
Sphingomyeline
(lebende Epidermis)
O
R
O CH2
R
O CH
O
O
CH3
CH2 O P O CH2 CH2 +N CH3
O-
Phosphatidylcholine
Phosphocholingruppe
CH3
Diaglycerine
Abbildung 4: Im Ceramid Stoffwechsel kommt es zu einer Verhornung der Zellen. Diese kann rückgängig gemacht werden,
indem die Phosphocholingruppe eines Phosphatidylcholins auf das Ceramid übertragen wird.
4
Abbildung 5: Wirkweise von Lecitinen auf Haare
Phosphatidylcholin-angereicherte (fraktionierte)
Lecithine sind von besonders großem Interesse, da sie in der Lage sind Liposomen
auszubilden. Liposomen sind aus Lipidmembranen geformte Vesikel, die kosmetische Wirkstoffe in sich aufnehmen können
(Abb. 6). Die verkapselten Wirkstoffe werden
gleichmäßig in der Haut freigesetzt, weshalb
sie sehr gut verträglich sind und in der Regel,
im Vergleich zu konventionellen Systemen,
niedriger dosiert werden können. In Versuchen Abbildung 6: Wirkstoffbeladene Liposomen können durch
hat sich gezeigt, dass ein Phosphatidylcholin- ihre Verschmelzung mit der Membran Stoffe besser, tiefer und
gleichmäßiger in der Haut verteilen.
anteil von 70-75 % optimal ist, ein geringerer oder noch höherer Anteil führte zu schlechteren Ergebnissen. Selbst leere Liposomen sind
hochgradig wirkungsvoll, da in ihnen ein erhöhter Gehalt an Linolsäure detektiert werden konnte.
Linolsäure hat eine hervorragende Wirkung bei Hautunreinheiten und leichter Akne, da sie eine
wichtige Rolle bei der hauteigenen Produktion von Ceramid 1 spielt. Ceramid 1 ist ein Lipid, das
ganz wesentlich zum Aufbau der Barrierefunktion beiträgt.
5
Cosphaderm® Lecithintypen
Um alle kosmetisch relevanten Einsatzzwecke abdecken zu können, haben wir ein breites Spektrum an Lecithintypen in unser Portfolio aufgenommen. Alle unsere Lecithine sind NON GMO.
Gewonnen werden diese aus der Sojapflanze oder Sonnenblumen. Letztere haben den Vorteil,
dass man jeglicher GMO-Diskussion schon im Vorfeld entgeht und dass das Allergiepotential der
Sonnenblume geringer ist als das der Sojapflanze.
Standardlecithine (Cosphaderm® SF-S) bestehen wie bereits beschrieben aus den wertvollen
Phospholipiden (Aceton-unlöslicher Anteil) und den Begleitsubstanzen. Sie haben einen charakteristischen Geruch und die Lecithin-typische braune Farbe.
Entölte Lecithine (Cosphaderm® SF-D) werden so aufgearbeitet, dass die Begleitsubstanzen weitgehend entfernt werden. Hierdurch werden der Geruch und die Farbe der Lecithine reduziert und
der wertvolle Anteil der Lecithine erhöht. Zudem steigen auch die Löslichkeit in Wasser und die
emulgierenden Eigenschaften.
Lysolecithine (Cosphaderm® E NGM; E NGM 50; E 100 E IP) zeichnen sich durch ihre hohe Wasserlöslichkeit aus und erlauben daher den Einsatz in Formulierungen mit sehr hohem Wasseranteil.
Dies wird erreicht, indem die Lecithine mit einer Phospholipase behandelt werden, wodurch eine
der beiden Fettsäuren abgespalten wird. Da nun der unpolare Anteil der Phospholipide verringert
ist, sind diese deutlich besser im polaren Wasser löslich. Ab einem Lysoanteil von 50 % lassen sich
die Emulgator-Eigenschaften nicht weiter steigern.
Fraktionierte Lecithine (Cosphaderm® SF-50; SF-70; SF-90) stellen die Königsklasse der Lecithine
dar. Durch eine Entölung wird zunächst der wertvolle Bestandteil erhöht. Übrig bleibt ein Phospholipidgemisch. Von diesen gilt das Phosphatidylcholin als besonders bedeutend, da es sehr pflegend
ist und optimal zur Liposomenbildung genutzt werden kann. Um den Anteil an Phosphatidylcholin des
Phospholipidgemisches zu erhöhen, wird eine Fraktionierung mit Ethanol durchgeführt. Je nach
Anzahl der Fraktionierungsschritte lassen sich so unterschiedlich hoch konzentrierte Phosphatidylcholin-angereicherte Lecithine herstellen.
Fraktionierte und hydrierte Lecithine (Cosphaderm® SF-75H; SF-90H) unterscheiden sich von
den fraktionierten Lecithinen darin, dass zwei weitere Optimierungsschritte nachgeschaltet sind.
Nach der Fraktionierung werden sie zunächst hydriert. Hierbei werden die ungesättigten Seitenketten der Phospholipide abgesättigt. Die Produkte zeichnen sich dann durch eine hohe Temperaturstabilität aus und können im Gegensatz zu den Unhydrierten bei Raumtemperatur gelagert
werden. Als letzter Schritt folgt eine schonende Bleichung, so dass weiße pulverförmige Lecithine
entstehen, die optimal geeignet sind, um hochweiße Formulierungen zu fertigen.
Nachfolgend sind tabellarisch die wichtigsten Charakteristika unserer Lecithine aufgelistet.
6
7
Cosphaderm®
Cosphaderm®
Produkt
Lecithintyp
Herkunft
Aggregatzustand
Farbe
Geruch
Aceton-unlöslich
(polarer Lipidanteil)
PC-Anteil
Lysoanteil
Emulgator
Hautpflege
Haarpflege
Schaum-Stabilisator
Antioxidans
Liposomenbildung
Konsistenzbildend
HLB-Wert
Einsatzkonz.
Produkt
E NGM
E NGM 50
E 100 E IP
Lyso
Lyso
Lyso
Sojapflanze
Sojapflanze
Sojapflanze
Herkunft
flüssig
flüssig
pulverig
Aggregatzustand
bräunlich
bräunlich
beige
typisch
typisch
typisch
min 56 %
min 56 %
min 95 %
10 %
10 %
12 %
25 %
ja
ja
ja
ja
nein
nein
schwach
9-12
1-6 %
50 %
ja
ja
ja
ja
nein
nein
schwach
10-12
1-6 %
Lecithintyp
SF-S
SF-D
SF-50
SF-75
SF-75H
SF-90
SF-90H
Standard
Entölt
Fraktioniert
Fraktioniert
Fraktioniert
und hydriert
Fraktioniert
Fraktioniert
und hydriert
Sonnenblume Sonnenblume Sonnenblume Sonnenblume Sonnenblume Sonnenblume
Sonnenblume
flüssig
pulverig
dunkelbraun
bräunlich
typisch
schwach
schwach
schwach
geruchlos
schwach
geruchlos
Acetonunlöslich
(polarer
Lipidanteil)
min 60 %
min 95 %
-
-
-
-
-
PC-Anteil
12-18 %
20-27 %
min 45 %
min 70 %
min 70%
min 90 %
min 90 %
Lysoanteil
-
-
max 6 %
max 6 %
max 6 %
max 5 %
max 5 %
Emulgator
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Hautpflege
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Haarpflege
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
SchaumStabilisator
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
Antioxidans
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
schwach
Liposomenbildung
schwach
schwach
schwach
schwach
stark
schwach
stark
10-12
Konsistenzbildend
HLB-Wert
4-6
6-8
7-9
9-12
9-12
10-12
10-12
0,5-12,0 %
1-10 %
0,5-6,0 %
0,5-6,0 %
0,5-6,0 %
0,5-6,0 %
0,5-6,0 %
Farbe
Geruch
wachsartig
wachsartig
pulverig
wachsartig
pulverig
gelb-bräunlich gelb-bräunlich weiß-gelblich gelb-bräunlich weiß-gelblich
30 %
ja
ja
ja
ja
nein
nein
1-6 %
Einsatzkonz.
Tabelle 1: Charakteristika und Zusammensetzung der Cosphaderm® Sojalecithine
Tabelle 2: Charakteristika und Zusammensetzung der Cosphaderm® Sonnenblumenlecithine
Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität des Inhaltes
übernehmen wir keine Haftung.
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Verarbeitungshinweise
Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der einzelnen Lecithintypen, ergeben sich kleine
Abweichungen in der Verarbeitungsweise. Um Ihnen die Verarbeitung unserer Lecithine so einfach
wie möglich zu machen, folgen nun die jeweiligen Verarbeitungshinweise.
Cosphaderm® SF-S (Standardlecithin) wird in Konzentrationen von 0,5-12 % eingesetzt, als CoEmulgator reichen 0,5-3 % aus. Es ist in Wasser dispergierbar. In reichhaltigen Formulierungen
wie z. B. Babykosmetik, deren Wasserphase <50 % ist, lassen sich W/O Emulsionen herstellen.
Ist die Wasserphase >65 % bilden sich hingegen O/W Emulsionen aus. Es eignet sich sowohl für
heiße (max 70° C) als auch kalte Emulsionsschritte und kann im Vorfeld sowohl der Fett- als auch
der Wasserphase zugegeben werden. Zudem kann man es der fertigen Formulierung zusetzen.
Standardlecithin ist ein schwacher Konsistenzbildner. Die endgültige Viskosität stellt sich nach 1-2
Tagen ein. Je nach gewünschter Konsistenz ist meist ein zusätzlicher Verdicker notwendig.
Cosphaderm® SF-D (entöltes Lecithin) wird in Konzentrationen von 1-10 % eingesetzt. Für Shampoos und Conditioner empfehlen sich 1-2 %, für Badekugeln 5-10 %. Es ist in Wasser dispergierbar
und bildet bevorzugt W/O und Mischemulsionen aus. Es eignet sich sowohl für heiße (max 70° C)
als auch kalte Emulsionsschritte und kann im Vorfeld sowohl der Fett- als auch der Wasserphase
zugegeben werden. Die Verarbeitung ist leichter, wenn es 1:1 mit Wasser gemischt wird und bei
Raumtemperatur 20 min. quellen gelassen wird. Entöltes Lecithin ist ein schwacher Konsistenzbildner. Die endgültige Viskosität stellt sich nach 1-2 Tagen ein. Je nach gewünschter Konsistenz ist
meist ein zusätzlicher Verdicker notwendig.
Cosphaderm® E NGM (Lysolecithin mit einem Lysolecithinanteil von ca. 25 %) wird in Konzentrationen von ca. 0,5-5,0 % eingesetzt. Je höher die Konzentration, desto besser sind die hautglättenden Eigenschaften. Lysolecithin weist eine erhöhte Affinität zur Wasserphase auf. Es kann sowohl
für O/W als auch W/O Emulsionen verwendet werden, je nach Anteil der Fettphase (18-70 %). Der
optimale Konzentrationsbereich der Fettphase liegt jedoch bei 20-45 %. Es eignet sich sowohl für
heiße (max 70° C) als auch kalte Emulsionsschritte und kann im Vorfeld sowohl der Fett- als auch
der Wasserphase zugegeben werden. Zudem kann man es der fertigen Formulierung zusetzen.
Lysolecithin ist ein schwacher Konsistenzbildner. Die endgültige Viskosität stellt sich nach 1-2
Tagen ein. Je nach gewünschter Konsistenz ist meist ein zusätzlicher Verdicker notwendig.
Cosphaderm® E NGM 50 (Lysolecithin mit einem Lysolecithinanteil von ca. 50 %) wird in Konzentrationen von ca. 2-6 % eingesetzt. Je höher die Konzentration, desto besser sind die hautglättenden Eigenschaften. Aufgrund des erhöhten Lysoanteils weist es eine stark erhöhte Affinität zur Wasserphase auf. Es wird für O/W Emulsionen verwendet, eignet sich sowohl für heiße
(max 70° C) als auch kalte Emulsionsschritte und kann im Vorfeld sowohl der Fett- als auch der
Wasserphase zugegeben werden. Zudem kann man es der fertigen Formulierung zusetzen. Lysolecithin ist ein schwacher Konsistenzbildner. Die endgültige Viskosität stellt sich nach 1-2 Tagen
ein. Je nach gewünschter Konsistenz ist meist ein zusätzlicher Verdicker notwendig.
Cosphaderm® E 100 E IP (entöltes Lysolecithin mit einem Lysolecithinanteil von ca. 25 %) wird
in Konzentrationen von ca. 1-6 % eingesetzt. Je höher die Konzentration, desto besser sind die
hautglättenden Eigenschaften. Lysolecithin weist eine erhöhte Affinität zur Wasserphase auf.
Es kann sowohl für O/W als auch W/O Emulsionen verwendet werden, je nach Anteil der Fettphase (18-70 %). Der optimale Konzentrationsbereich der Fettphase liegt jedoch bei 20-45 %.
Es eignet sich sowohl für heiße (max 70° C) als auch kalte Emulsionsschritte und kann im
10
Vorfeld sowohl der Fett- als auch der Wasserphase zugegeben werden. Zudem kann man es der
fertigen Formulierung zusetzen. Lysolecithin ist ein schwacher Konsistenzbildner. Die endgültige
Viskosität stellt sich nach 1-2 Tagen ein. Je nach gewünschter Konsistenz ist meist ein zusätzlicher
Verdicker notwendig. Im Vergleich zum Cosphaderm® E NGM eignet es sich für Formulierungen,
die eine hellere Farbe haben sollen.
Cosphaderm® SF-50, SF-75 und SF-90 (fraktionierte Lecithine) werden in Konzentrationen
von 0,5-3,0 % eingesetzt, für besonders hautglättende Produkte auch bis zu 6 % und eignen sich
für wasser-basierte Formulierungen. Sie sind in Wasser dispergierbar und bilden bevorzugt W/O
Emulsionen aus. Sie eignen sich sowohl für heiße (max 70° C) als auch kalte Emulsionsschritte und
können unmittelbar vor der heißen Emulsionsbildung sowohl der Fett- als auch der Wasserphase zugegeben werden. Unnötig lange Hitzebehandlungen sollten vermieden werden. Die Verarbeitung ist leichter, wenn sie mit Löslichkeitsvermittlern wie Ethanol oder Diolen (Cosphaderm®
Propanediol natural oder Pentiol natural) kombiniert werden. Fraktionierte Lecithine lassen sich
sehr gut als Penetrationsverstärker einsetzen, da sie Liposomen ausbilden. Hierbei wird im ersten
Schritt zunächst eine konzentrierte Lösung der einzukapselnden Aktivstoffe in demineralisiertem
Wasser sowie parallel dazu eine Proliposomenlösung hergestellt. Die Proliposomenlösung besteht
aus den Lecithinen in einer Wasser-Ethanol Mischung und/oder Wasser-Glycerin Mischung. Im
zweiten Schritt folgt die Zugabe der Lösung mit den Aktivstoffen zur Proliposomenlösung. Hierbei sollte das Verhältnis Proliposomenlösung:Aktivstofflösung 1:1 oder maximal 1:2 eingehalten
werden. Im dritten Schritt wird das fertige Mischprodukt dann schrittweise mit demineralisiertem
Wasser in einem Verhältnis von 2:8 bzw. 3:7 verdünnt. Alle Arbeitsschritte werden bei Raumtemperatur durchgeführt.
Cosphaderm® SF-75H und SF-90H (fraktionierte und hydrierte Lecithine) werden in Konzentrationen von 0,5-3,0 % eingesetzt, für besonders hautglättende Produkte auch bis zu 6 % und eignen sich für wasserbasierte Formulierungen. Sie sind in Wasser dispergierbar und bilden bevorzugt
W/O, aber auch O/W Emulsionen aus. Sie eignen sich sowohl für heiße (max 70° C) als auch kalte
Emulsionsschritte und können unmittelbar vor der heißen Emulsionsbildung sowohl der Fett- als
auch der Wasserphase zugegeben werden. Aufgrund der Hydrierung sind längere Hitzebehandlungen akzeptabel. Die Verarbeitung ist leichter, wenn sie mit Löslichkeitsvermittlern wie Ethanol
oder Diolen kombiniert werden und/oder bei ca. 70° C für 20 min. in der gesamten Wasserphase
quellen gelassen werden. Ein Quellen erhöht auch die konsistenzprägenden Eigenschaften. Fraktionierte Lecithine lassen sich sehr gut als Penetrationsverstärker einsetzen, da sie Liposomen ausbilden. Hierbei wird im ersten Schritt zunächst eine konzentrierte Lösung der einzukapselnden
Aktivstoffe in demineralisiertem Wasser sowie parallel dazu eine Proliposomenlösung bei 65° C
hergestellt. Die Proliposomenlösung besteht aus den Lecithinen in einer Wasser-Ethanol Mischung
und/oder Wasser-Glycerin Mischung. Im zweiten Schritt folgt die Zugabe der Lösung mit den Aktivstoffen zur Proliposomenlösung, ebenfalls bei ca. 65° C. Hierbei sollte das Verhältnis Proliposomenlösung:Aktivstofflösung 1:1 oder maximal 1:2 eingehalten werden. Im dritten Schritt wird
das fertige Mischprodukt dann schrittweise mit demineralisiertem Wasser in einem Verhältnis von
2:8 bzw. 3:7 bei Raumtemperatur verdünnt.
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2015
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Tel. +49 40 3501669-0 | Fax +49 40 3501669-10
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