Der beste Lern- und Erfahrungsort von Wahrnehmungskompetenzen ist das eigene Ich. Im Zusammenspiel mit der Umwelt entwickelt unser Ich alle seine körperlichen, geistigen und seelischen Kompetenzen. Können Kinder dieses Ichihre Persönlichkeit, ihren Körper, ihre Fähigkeiten, eigene Begrenzungen und individuelle Besonderheiten ergründen, bildet sich ein Bewusstsein heraus, das zum achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen führt. Nicht erst seit der Orientierungsplan Baden-Württemberg verbindlich geworden ist, ist die Entwicklung des Körper- und Gesundheitsbewusstseins ein zentrales Thema für uns. Veränderte Lebensbedingungen, verminderte Bewegungsangebote, Reizüberflutung, digitale Spielwelt … führen häufig dazu, dass sich Kinder weniger bewegen, eingeschränkt wahrnehmen usw. Mit Beginn des Sportprojektes, gefördert durch die Landesstiftung BadenWürttemberg, möchten wir in unserer Gruppe dies zum Thema machen und im nächsten halben Jahr mit den Kindern gemeinsam erarbeiten. Ziele unseres aktuellen Projektes sind: Kennen lernen des menschlichen Körpers Die Sinneswahrnehmung aktivieren. Die Kinder intensivieren ihre Fähigkeiten und nehmen ihren Körper, ihre Sinnesorgane und die damit verbundenen Möglichkeiten wahr. Bewusstwerden der eigenen Persönlichkeit Verständnis der Kinder für Körper, Organe und Körperfunktionen erhöhen Körperbewusstsein schulen Ernährung Gegliedert wird dieses Projekt in unterschiedliche Teilbereiche: 1. ICH und mein Körper Wir lernen unseren Körper bewusster wahrzunehmen, indem wir unsere Körperteile und deren Funktionen erkunden. Wenn wir an unserem Körper alles an die „richtige Stelle“ bringen können, festigen wir auch viele sprachliche Begriffe wie z.B. oben, unten, links, rechts usw. - wir malen uns in echter Größe - wir produzieren echte Hand- und Fußabdrücke 2. ICH und meine Sinne Ich lerne erst einmal alle meine Sinne kennen und kann sie somit auch besser verstehen. …und das, was mir an meinem Körper dabei hilft, nennt man Sinnesorgane. Mit meinen Sinnesorganen kann ich mich und meine Umwelt besser kennen lernen. - Geräusche erraten - mit verbundenen Augen Dinge erraten - mit einer interessanten Kostprobe erleben wir süß und sauer, heiß und kalt 3. ICH und meine Gefühle Wir wollen lernen unsere Gefühle zu zeigen, bei anderen zu erkennen und auch darüber zu sprechen. Warum bin ich manchmal traurig? Was macht mich wütend? Worüber kann ich mich freuen? - wir malen „Gefühlsgesichter“ - Gefühle beim Pantomimespiel erraten - lernen Konflikte auszuleben 4. ICH, meine Angst und mein Mut Angst ist ein wichtiges Gefühl, das uns zeigt, dass etwas nicht stimmt. Wie überwinde ich meine Angst und wer kann mir dabei helfen? Angst ist nicht nur etwas Negatives, es kann mich auch vor Schaden bewahren. Ich lerne dabei auch Gefahren zu erkennen. - was macht mir Angst - Geschichte vom kleinen Angsthasen 5. ICH, meine Wut und meine Freude Ohne sich selbst oder anderen Schaden zuzufügen, probieren wir aus, wie wir schon mit Wut umgehen können. Gewalt ist dabei natürlich tabu. Aber wir wollen auch ganz viel herzlich lachen. - Spaß – Memory - wir gestalten uns ein „Wutkissen“ 6. ICH, meine Traurigkeit und mein Glück Auch wir haben glückliche und traurige Momente. Dabei ist es wichtig, dass wir lernen auch richtig zu trauern. Traurigkeit auszudrücken hilft, über Enttäuschungen und Schmerzen hinwegzukommen. Nach einer Zeit der Trauer werden wir erleben, dass wir auch wieder glücklich sein können. - wir basteln uns kleine Schutzengel - das Märchen vom „Hans im Glück“ 7. ICH, meine Ernährung und Bewegung Jeden Tag erleben wir das gemeinsam Essen in der Kindertagesstätte, oder auch zu Hause. Wir erfahren, welche Lebensmittel gut für uns sind, was sie mit unserem Körper machen und was auch weniger gesund für unsere Entwicklung ist. - Wir bereiten ein gesundes Frühstück zu - Ernährungslieder werden gesungen, damit wir die Ernährungspyramide kennen lernen. 8. ICH und du Wir erleben täglich unsere Freundschaften neu. Dabei geht es auch um Respekt vor anderen Menschen und gegenseitiges Verständnis. Wir bemühen uns, das „Anderssein“ anderer Kinder zu akzeptieren. - Partnerarbeit „Ich male dich und du malst mich“ 9. ICH und mein Raum Für das Zusammenleben in einer Gruppe gibt es Grenzen und Regeln, wobei es manchmal ziemlich schwierig ist, die Regeln einzuhalten. Regeln schützen uns aber vor Gefahren und erleichtern was miteinander auszukommen. - gemeinsam stellen wir Gruppenregeln für unseren Tagesablauf auf und werden alle Regeln als Piktogramme dazu malen 10. ... und was habe ICH davon ... Gemeinsam sprechen wir viel über unser Projekt. Wir werden herausfinden, was uns dabei besonders gefallen hat, was uns schwer fiel und was wir gerne weiter machen möchten. Vielleicht entsteht aus einer besonders interessanten Erfahrung ein tolles Ritual für das nächste Jahr. Zum Abschluss des spannenden Projektes gestalten wir in unserem Raum eine Fotoreise mit typischen Portraits aller unserer Kinder. Das wird für uns und unseren Eltern bestimmt ein gefühlvolles Erlebnis.
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