Notunterkunft wird aufgelöst

Notunterkunft wird aufgelöst
21.04.2016 21:20
Pfaffenhofen
(DK)Uhr
Bis Ende des Monats sollen die verbleibenden Flüchtlinge in der Notunterkunft an der
Trabrennbahn in Pfaffenhofen ausziehen. Mit dieser Maßnahme reagiert der Freistaat auf die sinkende
Zuwanderung.
Auszug: Die Flüchtlinge verlassen die Unterkunft auf der Trabrennbahn. Bis
Ende des Monats soll sie aufgelöst sein. - Foto: Brenner
30 Flüchtlinge - sogenannte Fehlbeleger - sind noch dort, und dringend auf
Wohnungssuche. Die übrigen 60 Asylbewerber wurden gestern Morgen in
Richtung Eichstätt verabschiedet. Dort leben sie vorübergehend in der
Erstaufnahmeeinrichtung Maria-Ward, einer Dependance der Bayernkaserne,
bis über ihr Asylverfahren entschieden wird. Hintergrund der schnellen Aktion ist
laut Martin Nell, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern, die sinkende
Zuwanderung speziell in München. Daraufhin beschloss die bayerische
Regierung, bei der Unterbringung von Flüchtlingen umzusteuern. Unter anderem
sollen die Notunterkünfte geschlossen werden.
Ganz aufgeben will der Landkreis, der das Gebäude an der Trabrennbahn gepachtet hat, die Unterkunft allerdings nicht.
Das Mietverhältnis für das sogenannte "Tribünenhaus" wird vom Freistaat Bayern zwar aufgelöst, erklärte Landrat Martin
Wolf (CSU). Der Vertrag für die Festhalle, in der bis zu 150 Personen Platz haben, werde jedoch "bis auf Weiteres"
aufrechterhalten. Laut Huber zahlt der Landkreis nun "für mindestens ein Jahr" weiter einen Teil der bisherigen Pacht,
um für künftige Notfälle gerüstet zu sein. Ob das nötig sein wird, hänge von den Flüchtlingszahlen ab, so Huber.
Informierte Kreise sprechen davon, dass bereits in zwei Wochen neue Flüchtlinge in die Unterkunft kommen könnten.
Sollten die Flüchtlingszahlen weiter zurückgehen, könnte das Auswirkungen auf bestehende und neue Unterkünfte im
Landkreis haben. Ganz weit oben auf der Prioritätenliste steht, dass die Siegelhalle in Wolnzach bis Ende Juni wieder
freigegeben wird. Deshalb baut der Markt Wolnzach gerade kommunale Häuser in Fertigbauweise.
Auch die Zelte in Rockolding, in denen rund 150 Flüchtlinge leben, sollen langfristig abgebaut werden. Wann und wohin
die Menschen verlegt werden, ist noch unklar. Denkbar wäre laut Huber, dass in Gemeinden, die das Soll von zwei
Prozent bei der Flüchtlingsunterbringung noch nicht erfüllt haben, neue Unterkünfte entstehen, in die Flüchtlinge aus den
Notlösungs-Unterkünften ziehen könnten.
Von Desirée Brenner
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