„die norddeutsche“ vom 29.10.2015 TV Grohn schickt in dieser Saison wieder zwei Mannschaften in die WeserligaWettkämpfe Aufschwung bei den Gerätturnern Sabine Lange Der TV Grohn wird in kommenden Saison erstmals seit drei Jahren mit zwei Mannschaften in der Weserliga antreten. Auftakt beim Teamwettkampf im Gerätturnen ist am Sonnabend, 14. November, in der Sporthalle Jahnstraße in Ritterhude. Bis dahin feilen die Jungen und Jugendlichen noch fleißig an ihren Übungen. Auch in den Ferien ist Sondertraining angesagt. Zu den Debütanten, die im Mannschaft-Gerätevierkampf starten wollen, gehört Claas-Thore Claussen. Er ist erst seit knapp einen Jahr bei den Grohner Turnern und mit seinen 15 Jahren ein Späteinsteiger. „Beim Gerätturnen faszinieren mich die Technik und die Akrobatik“, verrät er. Später einmal mit Flick-Flacks, Überschlägen und Salti über die Bodenbahn zu fliegen ist sein Ziel. Seine Voraussetzungen, das zu verwirklichen, sind realistisch. Denn durch andere sportliche Aktivitäten wie Jiu Jitsu und Parcours besitzt der 15Jährige ein gutes Körpergefühl. Dass er nun bald im Grohner Weserligateam starten darf, begeistert ihn. „Ich freue mich auf den ersten Wettkampf, bin aber auch ziemlich aufgeregt“, verrät der ehrgeizig Sportler. Er und seine Mannschaftskameraden müssen für diese Saison ganz neue Übungen in den PStufen am Reck, Boden, Barren und beim Sprung einstudieren. „Das ist beim Sprung am einfachsten. Da schaffe ich schon den Handstand-Überschlag“, erzählt Claas-Thore Claussen. Auch das Bodenturnen fällt ihm – nicht zuletzt wegen seiner Fertigkeiten im Parcours – leicht. Da habe er sich in der kurzen Zeit beim TV Grohn schon deutlich verbessert. Besonders schwierig seien für ihn hingegen die Übungen, die am Barren und Reck gefordert sind. Beim Ferientraining probiert er zum wiederholten Mal die Kippe am Reck. Doch sie will heute einfach nicht gelingen. Nach dem Vorschwingen der Beine und dem Heranführen der Füße an die Reckstange scheitert der Turner immer wieder an der Umsetzung der Hebelwirkung, die nötig ist, um danach in den Stütz zu kommen. „Da ist Technik, Technik, Technik gefragt“, erklärt der Stadtbremer lachend. „Dreimal habe ich die Kippe schon geschafft. Warum, weiß ich allerdings auch nicht“. Rund drei Wochen sind noch Zeit, um das schwierige Element, das in der Leistungsstufe P 6 gezeigt werden muss, einzuüben. „Wenn er es bis dahin nicht schafft, dann turnt er halt die etwas leichtere P 5. Die sauber dargeboten bringt mehr Punkte, als eine verkorkste P 6“, weiß Trainer und Weserliga-Obmann Wolfgang Koschuch. Der Coach, der mit Jan-Patrick Jürgens sowie Mirko und Manuel Pendzich eine vierköpfige Trainercrew beim TV Grohn bildet, freut sich, dass das Jungenturnen derzeit wieder großen Zuspruch findet. „Wir haben freitags immer 25 bis 30 Anfänger und Fortgeschrittene in der Halle. Zusätzlich bieten wir für die Sportler, die die nötige Motorik und Motivation mitbringen, ein weiteres Training jeden Montag an“, berichtet er. Besonders stolz ist der 64Jährige auf seine jungen Übungsleiter, die alle einst Weserligaturner waren. „Wenn die Trainer richtig hinter ihrer Arbeit stehen, dann kann man auch Jungs für das Gerätturnen begeistern“, weiß er. Mittlerweile habe er Sportler in der Gruppe, die extra aus Bremen-Stadt und aus dem niedersächsischen Umland zum Training nach Grohn kommen. Investiert hat der Verein jüngst in die Ausstattung der Turnabteilung. „Wir haben jetzt endlich einen Sprungtisch. Außerdem gibt es eine längere Matte für das Bodenturnen“, erzählt Wolfgang Koschuch. Ihm ist wichtig, dass seinen Jungs auch neben den Sportunterricht etwas geboten wird. Deshalb stehen zwei bis drei gemeinsame Ausflüge pro Jahr auf dem Programm. „Besonders beliebt ist die Nacht in der Turnhalle. Da muss niemand schlafen“, verrät Wolfgang Koschuch. Unterstützung erhält die Grohner Trainercrew bei all ihren Wettkämpfen und Unternehmungen durch die engagierte Elternschaft. „Da gab es nie Probleme, Freiwillige zu finden“, begeistert sich Coach Koschuch. Der erste Fahrdienst wird fällig, wenn am 14. November die Serie beginnt. Dann messen sich die beiden Grohner Mannschaften mit der TuSG Ritterhude und Bremen 1860, die ebenfalls jeweils zwei Teams ins Rennen schicken. Ausrichter des zweiten Vergleichs am 24. Januar ist der TV Grohn, und am 13. März treffen sich die Gerätturner zur Abschlussrunde bei Bremen 1860.
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