i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 1 Ihr Name ist Mariam, Sie sind 25 Jahre alt und Jurastudentin. Sie sind im Alter von drei Jahren mit Ihren Eltern aus dem Iran nach Deutschland gekommen und hier aufgewachsen. Ihr erstes Staatsexamen haben Sie bereits mit hervorragender Note abgeschlossen. Sie sprechen fließend Deutsch und Farsi. Schon seit ihrer Jugend werden Sie wegen ihres südländischen Aussehens immer wieder in gebrochenem Deutsch angesprochen, gelegentlich auch auf Englisch. Gesprächspartner sprechen auffällig lauter mit Ihnen und benutzen ein künstlich vereinfachtes Deutsch. Nach einem ähnlichen Vorfall in der Uni-Cafeteria wenden Sie sich an Ihren Vertrauensdozenten Herrn Schindler, der Sie und die Cafeteria-Mitarbeiterin zu einem Gespräch bittet. Rollentausch Seite 1/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 1 Ihr Name ist Robert Schindler, Sie sind 42 Jahre alt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juristischen Fakultät der Universität. Als Vertrauensdozent betreuen Sie Student/inn/en, die im Studienverlauf Schwierigkeiten haben, insbesondere wenn es um zwischenmenschliche Konflikte geht. In der Cafeteria der Uni gab es einen Vorfall: Eine Mitarbeitern sprach eine südländisch aussehende Studentin auf vereinfachtem Deutsch an, obwohl diese in Deutschland aufgewachsen war und perfekt Deutsch spricht. Die Studentin fühlte sich angegriffen und hat sich bei Ihnen beschwert. Nun bitten Sie beide zu einem klärenden Gespräch. Sie lassen sich von Mariam und Elise die Situation aus ihren jeweiligen Blickwinkeln schildern und versuchen im Gesprächsverlauf, die Sichtweisen zusammenzufassen und der jeweils anderen begreifbar zu machen. Ihre Aufgabe ist es nicht, eine eigene Position zu äußern oder den Beteiligten eine Konfliktlösung vorzugeben, sondern beide zu einer gütlichen, selbständigen Einigung zu bringen. Rollentausch Seite 2/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 1 Ihr Name ist Elise, Sie sind 57 Jahre alt und seit einigen Jahren Mitarbeiterin in der Uni-Cafeteria. Sie betreuen insbesondere die Kasse. Häufig begegnen Ihnen Studenten oder Mitarbeiter aus dem Ausland, die kaum oder kein Deutsch können. Sie selbst haben in der Schule keine Fremdsprachen gelernt und empfinden es als schwierig, mit ausländischen Kunden zu sprechen. Wenn Sie den Eindruck haben, jemand verstehe kein Deutsch, halten Sie es für ein Gebot der Höflichkeit, diesen Kunden mit einer möglichst einfachen Sprache entgegenzutreten. Wenn Austauschstudenten Sie ungefragt auf Englisch ansprechen, ärgert Sie das. Kürzlich sprachen Sie eine südländisch aussehende Studentin aus Hilfsbereitschaft in gebrochenem Deutsch an. Es stellte sich heraus, dass die Studentin in Deutschland aufgewachsen war und deshalb perfekt Deutsch sprach. Weil sie sich angegriffen fühlte, werden Sie nun von einem Vertrauensdozenten Herrn Schindler zu einem klärenden Gespräch mit der Studentin gebeten. Rollentausch Seite 3/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 2 Ihr Name ist Rosa, Sie sind 8 Jahre alt und Grundschülerin. Sie leben in einer kleinen Stadt, in der üblicherweise Dialekt gesprochen wird. Auch Ihre Mitschüler/innen sprechen alle Dialekt. Ihre Eltern haben mit Ihnen allerdings immer nur Standarddeutsch gesprochen. Es war ihnen wichtig, dass Sie von Kindesalter an fließend Standarddeutsch können. In der Schule werden Sie von den anderen Kindern ausgegrenzt und verspottet, weil Sie als Einzige in der Klasse keinen Dialekt sprechen. Die Mitschüler/ innen empfinden Sie als hochnäsig und glauben, Sie halten sich für etwas Besseres. Ihre Klassenkameradin Leonie hat Sie kürzlich in der Pause als „eingebildete hochdeutsche Ziege“ beschimpft, nachdem Sie im Unterricht eine Geschichte nacherzählt haben. Sie fühlen sich davon sehr getroffen und beschweren sich beim Klassenlehrer, der Sie beide zu einem Gespräch bittet. Rollentausch Seite 4/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 2 Ihr Name ist Andreas Wilhelm, Sie sind Klassenlehrer an der Grundschule einer kleinen Stadt, in der üblicherweise Dialekt gesprochen wird. In der Schule achten die Lehrer darauf, dass im Unterricht Standarddeutsch gesprochen wird. Ihre Schülerin Rosa spricht nur Standarddeutsch, weil in ihrer Familie niemand den Dialekt benutzt. Von den anderen Schüler/innen wird sie deshalb häufig ausgegrenzt. Ihre Schülerin Leonie hat Rosa kürzlich in der Pause als „eingebildete hochdeutsche Ziege“ bezeichnet, nachdem Rosa im Unterricht in fließendem Standarddeutsch eine Geschichte nacherzählt hatte. Rosa beschwert sich bei Ihnen über die Beschimpfung. Sie bitten beide zu einem Gespräch und lassen sich die Situation aus ihren jeweiligen Blickwinkeln schildern. Dabei versuchen Sie im Gesprächsverlauf, die Sichtweisen zusammenzufassen und der jeweils anderen begreifbar zu machen. Ihre Aufgabe ist es nicht, eine eigene Position zu äußern oder den Beteiligten eine Konfliktlösung vorzugeben, sondern beide zu einer gütlichen, selbständigen Einigung zu bringen. Rollentausch Seite 5/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 2 Ihr Name ist Leonie, Sie sind 8 Jahre alt und Grundschülerin. Sie leben in einer kleinen Stadt, in der üblicherweise Dialekt gesprochen wird. Auch in Ihrer Familie wird nur Dialekt gesprochen, ebenso in Ihrem Freundeskreis. In der Schule achten die Lehrer darauf, dass im Unterricht Standarddeutsch gesprochen wird. Ihnen fällt das bisweilen schwer, aber Sie bemühen sich. Ihre Klassenkameradin Rosa dagegen ist in einer Familie aufgewachsen, in der nur Standarddeutsch gesprochen wurde. Deshalb wirkt Rosas Sprache auf Sie besonders gepflegt und korrekt. Sie finden, Rosa ist hochnäsig und hält sich für etwas Besseres. In der Pause haben Sie sie deshalb kürzlich als „eingebildete hochdeutsche Ziege“ bezeichnet, nachdem Rosa sich im Unterricht wieder übertrieben vornehm ausgedrückt hatte. Der Klassenlehrer bittet Sie beide zu einem Gespräch, weil Rosa sich bei ihm beschwert hat. Rollentausch Seite 6/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 3 Ihr Name ist Sidar, Sie sind 17 Jahre alt und Schüler an einer Gesamtschule. Ihre Eltern stammen aus dem kurdischen Teil der Türkei. Von den meisten Deutschen werden Sie stets nur als Türke wahrgenommen, obwohl Sie in Deutschland geboren wurden. Zuhause sprechen Sie in Ihrer Familie Deutsch und Kurdisch, innerhalb Ihres Freundeskreises Kiezdeutsch. Ihr Geschichtslehrer Herr Schreiner sagte kürzlich zu Ihnen, Sie machten beim Sprechen zu viele Fehler. Er rät Ihnen, sich zu bemühen, „ordentliches Deutsch“ zu lernen, um es später leichter zu haben. Sie sprechen daraufhin Ihre Klassenlehrerin Frau Naumann an: Sie befürchten, der Geschichtslehrer gäbe Ihnen absichtlich eine schlechtere Note, obwohl Sie stets fleißig lernen und mitarbeiten. Rollentausch Seite 7/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 3 Ihr Name ist Maria Naumann, Sie sind Mathematiklehrerin an einer Gesamtschule und Klassenleiterin. Ihr Schüler Sidar, 17, kam kürzlich mit einer Beschwerde zu Ihnen: Sein Geschichtslehrer Herr Schreiner hatte ihm gesagt, er solle seine Deutschkenntnisse verbessern und sich bemühen, korrektes Deutsch zu sprechen. Sidar fühlte sich davon angegriffen. Sie bitten beide zu einem Gespräch und lassen sich die Situation aus ihren jeweiligen Blickwinkeln schildern. Dabei versuchen Sie im Gesprächsverlauf, die Sichtweisen zusammenzufassen und dem jeweils anderen begreifbar zu machen. Ihre Aufgabe ist es nicht, eine eigene Position zu äußern oder den Beteiligten eine Konfliktlösung vorzugeben, sondern beide zu einer gütlichen, selbständigen Einigung zu bringen. Rollentausch Seite 8/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 3 Ihr Name ist Christian Schreiner. Sie sind Geschichtslehrer an einer Gesamtschule. In Ihrer Klasse ist Sidar, 17, dessen Eltern aus der Türkei stammen. Sie machen sich Sorgen über seine Deutschkenntnisse und glauben, dass sein Ausdrucksvermögen ihn beim Lernen einschränkt. Sie hören immer wieder, dass er und seine Freunde untereinander Kiezdeutsch sprechen und Sie glauben, dass er deshalb schlechtere schulische Leistungen erbringt. Kürzlich rieten Sie ihm, an seinen Deutschkenntnissen zu arbeiten und darauf zu achten, korrektes Deutsch zu sprechen, um später bessere berufliche Chancen zu haben. Sidar fühlte sich von dieser Äußerung angegriffen. Ihre Kollegin Frau Naumann, die Sidars Klassenlehrerin ist, bittet Sie beide zu einem Gespräch. Rollentausch Seite 9/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 4 Ihr Name ist Oskar, Sie sind 14 Jahre alt und Schüler. Zuhause sprechen Sie ausschließlich Deutsch, Ihre Eltern haben stets darauf geachtet, dass Sie viel lesen und haben Ihnen Geschichten erzählt. Sie fühlen sich in Ihren Deutschkenntnissen völlig sicher. In Ihrem Freundeskreis sprechen Sie Kiezdeutsch. Einige Ihrer engsten Freunde haben einen mehrsprachigen Hintergrund, andere nicht. Es käme Ihnen seltsam vor, mit Ihren Freunden Standarddeutsch zu verwenden. Ihre Mutter ist der Meinung, dass sich Ihr Sprachniveau durch den Umgang mit Ihrem Freundeskreis verschlechtert hat – gelegentlich rutscht Ihnen auch zu Hause einmal eine Äußerung auf Kiezdeutsch heraus, besonders im Gespräch mit Ihrem jüngeren Bruder. Das versucht Ihre Mutter zu unterbinden, und sie ist überzeugt, dass Ihre Sprachverwendung in der Schule Ursache des Problems ist. Deshalb möchte sie den Klassenlehrer darum bitten, besser auf die Sprachentwicklung der Schüler/innen zu achten. Gemeinsam gehen Sie zu einem Gesprächstermin. Rollentausch Seite 10/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 4 Ihr Name ist Anton Richter, Sie sind Klassenlehrer und unterrichten u.a. den 14-jährigen Oskar. In den Pausen spricht Oskar mit seinen Freunden Kiezdeutsch, einige davon haben einen mehrsprachigen Hintergrund, andere nicht. Oskars Mutter bittet Sie um ein Gespräch, zu dem Oskar selbst auch mitkommt. Sie findet, dass Sie und Ihre Kolleg/inn/en besser auf den Sprachgebrauch in der Schule achten sollten, sowohl im Unterricht als auch in den Pausen. Sie bitten beide darum, die Situation aus ihren jeweiligen Blickwinkeln zu schildern. Dabei versuchen Sie im Gesprächsverlauf, die Sichtweisen zusammenzufassen und dem jeweils anderen begreifbar zu machen. Ihre Aufgabe ist es nicht, eine eigene Position zu äußern oder den Beteiligten eine Konfliktlösung vorzugeben, sondern beide zu einer gütlichen, selbständigen Einigung zu bringen. Rollentausch Seite 11/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 4 Ihr Name ist Claudia, Sie sind die Mutter des 14-jährigen Oskar und seines jüngeren Bruders. In Ihrer Familie wird Standarddeutsch gesprochen, doch immer häufiger benutzt Oskar auch zu Hause Kiezdeutsch, besonders im Gespräch mit seinem Bruder. In der Schule spricht Oskar mit seinen Freunden ausschließlich Kiezdeutsch; einige davon haben einen mehrsprachigen Hintergrund, andere nicht. Sie empfinden diese Entwicklung als bedenklich. Zuhause versuchen Sie, Oskar in seinem Sprachgebrauch zu korrigieren, doch als eigentliches Problem empfinden Sie es, dass er offenbar das Kiezdeutsch aus der Schule mitbringt. Sie bitten deshalb den Klassenlehrer Herrn Richter um ein Gespräch und besuchen ihn gemeinsam mit Oskar. In dem Gespräch drängen Sie darauf, dass Herr Richter und seine Kolleg/inn/en besser auf korrekten Sprachgebrauch bei ihren Schülern achten, sowohl im Unterricht als auch in den Pausen. [Diese Rolle kann auch von zwei Personen als Elternpaar dargestellt werden.] Rollentausch Seite 12/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 5 Ihr Name ist Christian, Sie sind Geographiestudent an einer Universität in Berlin und stammen aus der Schweiz. In Ihrer Familie wurde stets Schwyzerdütsch gesprochen, das Standarddeutsche fühlt sich für Sie wie eine Fremdsprache an, die Sie sonst nur schriftlich verwenden. In einem Seminar sollen Sie gemeinsam mit Ihrer Kommilitonin Sarah ein Referat halten. Komplizierte Sachverhalte auf Standarddeutsch mündlich darzustellen fällt Ihnen schwer und Sie fühlen sich unwohl dabei. Einen fertig formulierten Text vorzulesen finden Sie dagegen unschön für ein Referat. Sie schlagen vor, das Referat auf Englisch zu halten, doch Sarah lehnt ab. Sie wenden sich an den Dozenten des Seminars und bitten ihn um Vermittlung. Gemeinsam besuchen Sie seine Sprechstunde. Rollentausch Seite 13/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 5 Ihr Name ist Bert Weiler, Sie sind Dozent für Geographie an einer Universität in Berlin. In Ihrem Seminar haben Sie kürzlich Aufträge für Referate vergeben. Nun werden Sie um eine Sprechstunde gebeten: Ihr Student Christian stammt aus der Schweiz. Er findet es schwierig, sich auf Standarddeutsch auszudrücken und möchte gern das Referat auf Englisch halten. Seine Mitreferentin Sarah findet das albern, weil alle im Seminar Deutsch können. Sie bitten beide darum, die Situation aus ihren jeweiligen Blickwinkeln zu schildern. Dabei versuchen Sie im Gesprächsverlauf, die Sichtweisen zusammenzufassen und dem jeweils anderen begreifbar zu machen. Ihre Aufgabe ist es nicht, eine eigene Position zu äußern oder den Beteiligten eine Konfliktlösung vorzugeben, sondern beide zu einer gütlichen, selbständigen Einigung zu bringen. Rollentausch Seite 14/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 5 Ihr Name ist Sarah, Sie sind Geographiestudentin an einer Universität in Berlin, wo Sie auch aufgewachsen sind. In einem Seminar bekommen Sie den Auftrag, gemeinsam mit Ihrem Schweizer Mitstudenten Christian ein Referat zu halten. Bei der Vorbereitung stellt sich heraus, dass Christian es schwierig findet, Standarddeutsch zu sprechen. Seinen Vorschlag, deshalb das Referat auf Englisch zu halten, finden Sie aber albern, immerhin können alle Teilnehmer in dem Seminar Deutsch. Christian wendet sich an den Dozenten des Seminars und bittet ihn um Vermittlung. Gemeinsam besuchen Sie seine Sprechstunde. Rollentausch Seite 15/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 6 Rollenkarte Mutter Ihr Name ist Tamara Iliadse, Sie sind die Mutter des Grundschülers Merat. Ihr Sohn steht kurz davor, von der Grundschule auf das Gymnasium zu wechseln. Er hat gute Leistungen erbracht und freut sich auf die neue Umgebung. Seine Klassenlehrerin empfiehlt jedoch eine andere Schulform. Sie glaubt, dass er aufgrund seiner Sprachkenntnisse für das Gymnasium nicht geeignet ist. Als Merab im Alter von sieben Jahren mit Ihnen aus Georgien nach Deutschland kam, sprachen Sie, Ihr Mann und Merab kein Deutsch. In Ihrer Familie wird normalerweise Georgisch gesprochen. Nach einigen Jahren Grundschule spricht Merab inzwischen mit seinen Klassenkameraden aber fließend Deutsch; nur der formelle Standard bereitet ihm noch Schwierigkeiten. In der Familie achten Sie nun darauf, gelegentlich auch Deutsch zu sprechen, auch wenn es Ihnen noch schwer fällt. Ihnen ist es wichtig, dass Ihr Sohn einen guten Bildungsweg geht und Sie setzen sich dafür ein, dass die Schule den Wechsel ins Gymnasium doch noch unterstützt. Sie bitten deshalb die Lehrerin und die Direktorin der Schule zu einem Gespräch, zu dem auch Merab mitkommt. Rollentausch Seite 16/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 6 Rollenkarte Sohn Ihr Name ist Merab Iliadse, Sie sind Schüler und stehen kurz davor, von der Grundschule auf das Gymnasium zu wechseln. Sie haben gute Leistungen erbracht und freuen sich auf die neue Umgebung. Ihre Klassenlehrerin empfiehlt jedoch eine andere Schulform. Sie glaubt, dass Sie aufgrund Ihrer Sprachkenntnisse für das Gymnasium nicht geeignet sind. Als Sie im Alter von sieben Jahren aus Georgien nach Deutschland kamen, sprachen Sie kein Deutsch. In Ihrer Familie wird normalerweise Georgisch gesprochen. Nach einigen Jahren Grundschule sprechen Sie inzwischen mit Ihren Klassenkameraden aber fließend Deutsch; nur der formelle Standard bereitet Ihnen noch Schwierigkeiten. Ihren Eltern ist es wichtig, dass Sie einen guten Bildungsweg gehen und sie setzen sich bei der Schule dafür ein, dass sie den Wechsel ins Gymnasium doch noch unterstützt. Ihre Mutter bittet deshalb die Lehrerin und die Schuldirektorin zu einem Gespräch, zu dem Sie mitkommen. Rollentausch Seite 17/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 6 Ihr Name ist Doris Lindemann, Sie sind Direktorin einer Grundschule. Ein Schüler, Merab, ist georgischer Herkunft und kam im Alter von sieben Jahren nach Deutschland. Nun steht die Frage an, welche weiterführende Schule er besucht. Seine Klassenlehrerin Frau Fischer findet, dass seine Sprachkenntnisse noch nicht gut genug sind, um aufs Gymnasium zu gehen. Merabs Mutter ist es wichtig, dass ihr Sohn einen guten Bildungsweg geht und sie setzt sich dafür ein, dass die Schule den Wechsel ins Gymnasium doch unterstützt. Sie werden nun von Merabs Mutter zu einem Gespräch gebeten, an dem die Klassenlehrerin und Merab selbst teilnehmen. Sie bitten alle darum, die Situation aus ihren jeweiligen Blickwinkeln zu schildern. Dabei versuchen Sie im Gesprächsverlauf, die Sichtweisen zusammenzufassen und dem jeweils anderen begreifbar zu machen. Ihre Aufgabe ist es nicht, eine eigene Position zu äußern oder den Beteiligten eine Konfliktlösung vorzugeben, sondern beide zu einer gütlichen, selbständigen Einigung zu bringen. Rollentausch Seite 18/19 i Situationskarten Rollenspiel III/Situation 6 Ihr Name ist Christina Fischer, Sie sind Klassenlehrerin an einer Grundschule. Ihr Schüler Merab ist georgischer Herkunft und kam im Alter von sieben Jahren nach Deutschland. Seitdem hat er bereits sehr gut Deutsch gelernt, dennoch finden Sie, dass seine Sprachkenntnisse noch nicht gut genug sind, um aufs Gymnasium zu gehen. Sie finden, er sei in einer anderen Schulform besser aufgehoben, damit er noch Freiraum hat, seine Sprache zu entwickeln. Insbesondere der formelle Standard bereitet Merab Schwierigkeiten, mit seinen Freunden kann er sich dagegen problemlos unterhalten. Sie werden von Merab und seiner Mutter zu einem gemeinsamen Gespräch mit der Direktorin Ihrer Schule gebeten. Rollentausch Seite 19/19
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