Informationen zur „Aktion Rollentausch“ 2015 16. bis 22. November 2015 Was ist die „Aktion Rollentausch“? Zielsetzungen Beteiligte Einrichtungen Keine überregionalen Vorgaben Was können die Gäste in der Einrichtung tun? Vorbereitungstipps Gesprächsthemen Pressearbeit Forum Soziales Bayern Ansprechpartner(innen) Die „Aktion Rollentausch“, entstanden aus einer Idee des Forums Soziales Bayern, wird von der Freien Wohlfahrtspflege Bayern durchgeführt. Das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration begrüßt die Fortführung der Aktion durch die Freie Wohlfahrtspflege. Freie Wohlfahrtspflege Bayern Seite 2 Was ist die „Aktion Rollentausch“? Unter dem Motto „Rollentausch“ laden soziale Einrichtungen in Bayern vom 16. bis 22. November 2015 für einen Tag oder mehrere Tage (oder zumindest mehrere Stunden) Gäste ein, eine soziale Einrichtung zu besuchen und im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten „mitzuarbeiten“. Dabei ist insbesondere gedacht an: • Politiker(innen) aller Ebenen: Abgeordnete aus dem Europaparlament, dem Bundestag, dem Landtag, dem Bezirketag, dem Kreistag, dem Stadt- oder Gemeinderat • Mitarbeitende der Sozialverwaltung (Landratsamt, Jugendamt, Sozialamt, Arbeitsagentur, ARGE...), • Vertreter(innen) - der Wirtschaft, - der Kostenträger, - der Gewerkschaften, - der Kirchen und - der Presse. Die Einrichtungen bestimmen natürlich selbst, wen sie einladen. Eine zentrale Einladung auf Bayern-Ebene gibt es nicht. 2015 können auch Mitarbeitende sozialer Einrichtungen ihre Rolle tauschen und zum Beispiel in Betrieben, bei Kostenträgern oder bei Politikerinnen und Politikern hospitieren. Sie müssen sich selbst dort melden. Zielsetzungen Der Name „Aktion Rollentausch“ ist Programm: In Form einer Hospitation geben soziale Einrichtungen Gästen aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen die Möglichkeit, Soziale Arbeit und Pflege in der Praxis kennen zu lernen. Die sozialen Einrichtungen können so auf die personellen, finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der sozialen Dienste und Einrichtungen aufmerksam machen, für die Qualität sozialer Arbeit und Pflege werben und für die Lebensumstände der Menschen, die von sozialen Einrichtungen betreut werden, sensibilisieren. Die „Aktion Rollentausch“ bietet die Chance, Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Arbeit der Einrichtungen zu schaffen. Denn was Menschen sehen, erfahren und erleben, das bleibt ihnen im Gedächtnis, ist authentisch, kann sie unmittelbar berühren. Das persönliche Gespräch mit Mitarbeitenden und Klientinnen und Klienten soll bei den Gästen Verständnis für die Belange der betreuten Menschen und der Einrichtung schaffen, es soll helfen, Vorurteile und Ängste abzubauen. Die „Aktion Rollentausch“ hat also letztlich das Ziel, einen positiven Meinungsbildungsprozess zugunsten „des Sozialen“ in Bayern zu fördern. Beteiligte Einrichtungen Aufgerufen sind alle sozialen Einrichtungen in Bayern, unabhängig von ihrer Trägerschaft. Beteiligt sind die Verbände der Freien und Öffentlichen Wohlfahrtspflege sowie die privatgewerblichen Anbieter. Ab dem 8. Juni 2015 können sich interessierte Einrichtungen online registrieren und werden dann im Internet unter www.aktion-rollentausch.de veröffentlicht. Freie Wohlfahrtspflege Bayern Seite 3 Keine überregionalen Vorgaben Die Organisation der „Aktion Rollentausch“ kann individuell von jeder Einrichtung – je nach Erfahrung, Praxis und Gegebenheiten vor Ort – durchgeführt werden. Es gibt aus Kostengründen keine überregionalen Vorgaben oder spezielle Materialien oder Werbeträger, also weder Plakate oder ein Aktions-Logo. Die Einrichtungen können und sollen ihre eigenen Akzente setzen. Dieses Vorgehen kommt dem Wunsch vieler Einrichtungen entgegen, bereits vorhandene Kontakte vor Ort zu nutzen und wahrzunehmen. Auch die Pressearbeit sollen die teilnehmenden Einrichtungen selbst gestalten. Ob es eine Koordination der „Aktion Rollentausch“ vor Ort oder im Landkreis gibt, ist abhängig von den sozialen Einrichtungen in einer Stadt oder einem Landkreis. Sinnvoll wäre es, wenn eine Einrichtung oder ein Verband die Initiative ergreift, um die Aktion zu koordinieren. Was können die Gäste in der Einrichtung tun? Die Eingeladenen sollen den Alltag in der Einrichtung kennen lernen und in den Arbeitsprozess mit eingebunden werden, also z. B. Essen im Altenheim servieren, Menschen mit Behinderung im Rollstuhl spazieren fahren, mit einem Pflegedienst unterwegs sein, in einer Kindergartengruppe dabei sein. Bei dieser Gelegenheit können Mitarbeitende in den Einrichtungen auch z. B. auf besondere Aspekte des Pflegealltages, Finanzierungsfragen und aktuelle Probleme eingehen. Vorbereitungstipps Interne Vor- und Nachbereitung • Alle Mitarbeitenden in der Einrichtung informieren über die „Aktion Rollentausch“ • Vorbereitungsteam bilden • Aufgaben verteilen • Ressourcen realistisch planen: Wie viele Überstunden? Wer kann was leisten? Wer möchte welche Aufgaben gerne übernehmen? Wer kann und will welche Arbeit/Leistungen/Dienste vorstellen? • Zielsetzungen klären: Beispiel: Einrichtungsleitung will finanzielle Probleme aufzeigen oder für Unterstützung bei baulichen Maßnahmen werben... • Einladungen versenden (Einladungsbriefe bzw. Einladungskarten, möglichst persönlich adressiert; Presseeinladungen) • Erfolgskontrolle: Was hat die „Aktion Rollentausch“ gebracht? Programm-Anregungen: • Bewirtung der Gäste (kalte und warme Getränke, Imbiss) • Ausstellung, z. B. von Produkten der Einrichtung, von Bildern oder anderen Werken der Klient(inn)en in der Einrichtung • Alltag zeigen: Pflegemaßnahmen, Betreuungsgruppen, Essen ausgeben • Führungen durch das Haus organisieren • Werbematerialien auslegen • Musik • Café als Treffpunkt und Gesprächsrahmen • Vorträge • Filme Gesprächsthemen • Für das Gespräch mit den Gästen empfiehlt es sich, schriftliche Informationen, Daten und Fakten über die Einrichtung bereit zu halten: - Jahresbericht Freie Wohlfahrtspflege Bayern Seite 4 - • • • • • • Leitbild Ziele und Aufgaben der Einrichtung Zahl der Klient(inn)en Zahl und Qualifikation der Mitarbeitenden Finanzierung der Einrichtung Problemdarstellung (z.B. fehlende Räumlichkeiten, Modernisierungsbedarf, personelle Engpässe) und –Lösungsansätze Im Gespräch mit den Gästen sollte das Image des Sozialen aufgewertet und der Nutzen und die Vorteile der sozialen Einrichtungen und Dienste klar herausgestellt werden, z. B.: Es werden viele Folgekosten gespart durch die Existenz der Einrichtung (z.B. durch präventive Arbeit im Jugendbereich oder durch Beratungsangebote). Das Soziale ist ein Wirtschaftsfaktor: Die Einrichtungen schaffen Arbeitsplätze. Das Geld der öffentlichen Hand, das in die Einrichtungen investiert wird, fließt zum großen Teil unmittelbar wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück (z. B. als Steuern und Sozialabgaben, Einkommen fließen in den Konsum). Die sozialen Einrichtungen übernehmen Aufgaben des Staates, tragen zum sozialen Frieden bei und fördern die Integration sozial schwacher Menschen in die Gesellschaft. Die Einrichtungen fördern ehrenamtliches Engagement. Die Einrichtungen vermitteln christliche und soziale Werte. Pressearbeit Die Pressearbeit obliegt den Einrichtungen. In der Anlage ist eine Musterpressemeldung beigefügt, die den Rollentausch ankündigt. Sie kann geschaltet werden, sobald die Zusage des Besuchers vorliegt. Mit dem Gast sollte man vereinbaren, dass er zusätzlich von sich aus an die Presse geht und sagt, warum er sich zum Rollentausch entschlossen hat. Nach dem Rollentausch kann man – das Einverständnis des Gastes vorausgesetzt – gemeinsam in einem Pressegespräch die Ergebnisse und Eindrücke erläutern. Dabei sollte die Einrichtungsleitung in jedem Fall auch problematische Punkte ansprechen, die der Einrichtung zu schaffen machen (z.B.: Kindergärten über das neue Kindergartengesetz, Pflegeheime über den Pflegeschlüssel...). Das Forum Soziales Bayern Das „Forum Soziales Bayern“ wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration am 1. Februar 2005 einberufen. Ziel des Forums ist es, im offenen Dialog Strukturen für ein soziales Bayern weiterzuentwickeln und die Notwendigkeit der sozialen Arbeit und Pflege wieder mehr in die öffentliche und politische Wahrnehmung zu rücken. Dem Forum gehören Vertreter(innen) der bayerischen Wohlfahrtsverbände, der Landtagsfraktionen, der Bezirke, Landkreise, Kommunen, Gewerkschaften und Arbeitgeber sowie des Sozialministeriums an. In mehreren Arbeitsgruppen wurden bisher Grundsatzfragen der Zukunft des Sozialstaates, Vorschläge zur Entbürokratisierung des Sozialbereichs, Fragen in Zusammenhang mit Hartz IV und Fragen der Zuständigkeitsänderungen der Sozialhilfe (im Rahmen des Gesetzes zur Ausführung des Sozialgesetzbuchs AGSGB) diskutiert. Freie Wohlfahrtspflege Bayern Seite 5 Ansprechpartner(innen) für die „Aktion Rollentausch“: AWO: Oliver Opitz, Arbeiterwohlfahrt Bayern, Edelsbergstraße 10, 80686 München, Tel.: 089 546754-133, Fax: 089 547794-49. E-Mail: [email protected] Bayerisches Rotes Kreuz: Hanna Hutschenreiter, Öffentlichkeitsreferentin, Bayerisches Rotes Kreuz, Garmischer Straße 19-21, 81373 München, Tel.: 089 9241-1517, Fax: 089 9241-1476. E-Mail: [email protected]. Caritas: Korbinian Morhart, Stabstelle Grundsatzfragen und Kommunikation, Landes-Caritasverband Bayern, Lessingstr. 1, 80336 München, Tel.: 089 544 97-191, Fax: 089 54497-188. E-Mail: [email protected] Diakonie: Dr. Leonie Krüger, Öffentlichkeitsreferentin, Diakonisches Werk Bayern, Pirckheimerstraße 6, 90408 Nürnberg, Tel.: 0911 9354-207. Fax: 0911 9354-215. E-Mail: [email protected] PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband: Anja Timmermann, (ab Oktober 2015: Susann Engert), Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Paritätischer in Bayern, Charles-de-Gaulle-Str. 4, 81737 München, Tel.: 089 30611-137, Fax: 089 30611-111. E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Lebenshilfe: Anita Sajer, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Lebenshilfe Landesverband Bayern, Kitzinger Str. 6, 91056 Erlangen, Tel.: 09131 75461-14, Fax: 09131-75461-90 E-Mail: [email protected]
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