Quartalsbericht 3/2015

Regelenergie
Quartalsbericht
23.10.2015
03/15
► Durchschnittlicher Umsatz Minutenreserve
► Tagesdurchschnittswerte des MRL-Marktes
MRL NEGATIV Ausgeschriebene Leistung | Angebotene Leistung | Gesamtumsatz
MRL POSITIV Ausgeschriebene Leistung | Angebotene Leistung | Gesamtumsatz
1.801 MW | 3.787 MW | 20.227 €
1.531 MW | 3.253 MW | 542 €
► Durchschnittlicher Umsatz Sekundärregelleistung
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Regelenergie
Quartalsbericht
23.10.2015
► Kommentar zur Preisentwicklung
Das dritte Quartal 2015 lag für die positive sowie für die
negative Minutenreserve durchgehend auf einem sehr
schwachen Preisniveau. Die negativen Minutenreserve
stieg nur selten über 10 €/MW, ausschließlich am 06.
September 2015 konnte ein Umsatz von rund 67 €/MW
erzielt werden. Im Vergleich zum dritten Quartal des
Vorjahres hat sich der tägliche Durchschnittsumsatz
circa 80% verringert.
Auch die positive Minutenreserve konnte im dritten
Quartal 2015 nicht glänzen. In der Leistungsvorhaltung
lag der Preis zeitweise bei 0 €/MW. Ausschließlich in der
KW 27 sowie vom 09. bis 18. September konnten Umsätze von durchschnittlich 1 €/MW erzielt werden. der
tägliche Durchschnittsumsatz fiel somit auf 542 €.
Bei der Sekundärregelleistung konnte das Preisniveau
vom Vormonat gehalten werden. Die negative Sekundärregelleistung im HT-Bereich startete im Juli auf einem
schwachen Niveau, stieg jedoch ab August stetig an und
erreichte eine Preisspitze von rund 120 €/MW. Im NTBereich konnten Umsätze von durchschnittlich 260
€/MW erzielt werden.
Die positive Sekundärregelleistung HT blieb im Verlauf
des dritten Quartals konstant. Anfang August stieg der
Preis über 300 €/MW. Im NT-Bereich konnte ein Anstieg
der Umsätze beobachtet werden: Der Preis stieg in der
Mitte des Quartals auf rund 900 €/MW an.
Im Verlauf des vierten Quartals 2015 ist über alle Produkte ein Anstieg des Preisniveaus zu erwarten. Zum
28. September 2015 wurden die Bedarfe der MRL- und
SRL- Ausschreibungen angepasst. Die Änderung der
Ausschreibungswerte lag teilweise über 5%. Die positive
MRL wurde auf 1777 MW, die negative MRL auf 2211
MW angepasst. Ebenso ist über die Weihnachtsfeiertage
wieder mit einem Preisanstieg zu rechnen.
03/15
► TWL nehmen Power-to-Heat-Anlage sowie
Wärmespeicher in Betrieb
Die technischen Werke Ludwigsburg (TWL) haben die
Anlage, die aus zwei Prozesserhitzern mit einer Leistung
von je fünf MW besteht, in Betrieb genommen. Die Anlage, die Strom in Wäre umwandeln kann, hat eine sehr
kurze Reaktionszeit und kann innerhalb von fünf Minuten
die geforderte Leistung erreichen. Dadurch kann die TWL
erstmals hochwertige Sekundärregelleistung anbieten. Zu
Sommerzeiten wird die erzeugte Wärme in einem angeschlossenen Wärmespeicher mit einer Leistung von 40
MW zwischengespeichert. Insgesamt investierte die TWL
1,5 Mio Euro in den Bau der Anlage.
► Power-to-Gas-Anlagen als Netzausbauersatz
Eine Studie des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) kam zu dem Schluss, dass der Einsatz
von Power-to-Gas-Anlagen den Bedarf an neuen Netzen
eindämmen kann. Vor allem der Einsatz in niedrigen
Spannungsebenen würde die Überlastung der Mittel- und
Hochspannungsnetze vermeiden.
Die Technik der Power-to-Gas-Anlagen ermöglicht die
Produktion von Wasserstoff mithilfe von überschüssigem
Strom, der entweder in das Gasnetz eingespeist oder als
Erdgasersatz verwendet werden kann. Auch als Treibstoff
für PKW und LKW kann das Gas eingesetzt werden. Produktionsspitzen durch dezentrale Erzeugungsanlagen
können durch die Technik abgefedert und das Netz
dadurch entlastet werden.
Ein weiterer Vorteil ist die modulare Auslegung der Anlagen, die eine direkte Reaktion auf Anforderungen ermöglicht. Besonders effektiv wird der Anschluss der Anlage in
mehrere Spannungsebenen gesehen. Hierdurch wäre
eine intelligente Kopplung des Strom- und Gasnetzes
möglich.
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