Als Gott sich nicht mehr anders verständlich machen konnte, wurde er

Als Gott sich nicht mehr anders verständlich
machen konnte, wurde er ein Kind.
(Roger Schutz)
Coroatá im Advent 2015
Liebe Mitschwestern, Verwandte, Freunde
und Wohltäter!
Diesen Satz schickte uns letztes Jahr eine gute Freundin in ihrem Brief und er ist immer
wieder gegenwärtig im Alltag. Kind-werden, klein-werden, einfach da-sein…
Mit großer Dankbarkeit schauen wir auf das sich zum Ende neigende Jahr, in dem dank
Eurer/Ihrer Hilfe im Gebet und finanzieller Unterstützung wieder einiges bewerkstelligt
werden konnte.
Unsere Buschklinik ist fünf Monate lang für
umgerechnet ca. 30.000,00 Euro renoviert worden
und erstrahlt nun in neuem Glanz, auch wenn
durch die starke Trockenheit bereits schon wieder
Risse in den Wänden auftauchen.
Die beiden Klinikeinsätze sind wieder gut gelaufen.
Es kamen dieses Jahr so viele Patienten, dass wir
nicht alle behandeln konnten und sie auf nächstes Jahr vertrösten mussten, was nicht
leicht war. Im kommenden Brasilienheft werden wir genauer darüber berichten.
In der ambulanten Krankenpflege wurden wir vom Krankenhausdirektor gebeten die
Betreuung von zwei Männern zu übernehmen, die sich bei einem schweren Verkehrsunfall
aus einem brennenden Lastwagen retten konnten. Dank von Hydrocelloid-Platten,
Fettgaze, Polsterkompressen etc. aus der Heimat waren die Patienten ganz glücklich, dass
sie erstmals nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder gut schlafen konnten und
die Verbandswechsel kaum wehtaten.
Die franziskanische Jugendgruppe (Jufra), im Moment bestehend aus 25 Jugendlichen,
beiderlei Geschlechts, im Alter von 15 bis 28 Jahren nimmt eifrig an den regelmäßigen
Treffen teil und sie ist in Tätigkeiten der Pfarrei (Katechese, Liturgie…) eingebunden.
Der 16jährige Wesley hat durch die Jufra einen neuen Lebenssinn gefunden und auch das
Verhältnis zu seinen Eltern hat sich gebessert. Er hat großes Talent beim Gitarrenspiel, das
er mit anderen in der Gruppe lernt und hilft bereits dem Lehrer bei einer Anfängergruppe.
Der 23jährige Jairo hatte einige Jahre lang viel Alkohol konsumiert und war daheim
unausstehlich geworden. Seine beiden Schwestern hatten ihn in die Gruppe eingeladen
und er fand sich darin angenommen und akzeptiert. Seine Mutter berichtete uns unter
Tränen von der positiven Veränderung ihres Sohnes in der Familie. Er nimmt auch
regelmäßig mit Freude an den sonntäglichen Gottesdiensten teil und ist sehr
aufgeschlossen. Das Leben hat für ihn durch Gott wieder einen neuen Sinn bekommen.
Einige Jugendliche helfen Sr. Jocélia u. a. im Religionsunterricht mit 25 Kindern im Alter
von 9 – 12 Jahren in einem entlegenen, armen Wohnviertel. Die Buben und Mädchen
kommen größtenteils aus katastrophalen Familienverhältnissen, in denen sie mehr
Scheltworte als gute hören.
Am 12. Okt., dem Fest unserer lb. Frau von
Aparecida, der auch als Tag des Kindes begangen
wird, veranstalteten sie dort ein Kinderfest mit
Gebet, Gesängen, Saft und Kuchen, sowie mit
Wettspielen, die Quizfragen aus dem Unterricht
beinhalteten. Alle waren begeistert und erst
recht als sie auch noch Spielsachen bekamen.
Im Juli dieses Jahres eröffneten wir einen
weiteren
Gitarrenkurs
für
Interessierte
außerhalb der Jufra, da die Nachfrage groß war. Es sind 17 TeilnehmerInnen, zwischen
6 und 18 Jahren, pro Woche zweimal eine Stunde. Sie zahlen einen kleinen Beitrag von
umgerechnet 4 Euro im Monat, denn was nichts kostet ist nichts wert. Wir stellen die
Gitarren zur Verfügung und zahlen den Lehrer. Sie zeigen großes Talent und sind mit viel
Eifer dabei. Seit ein paar Wochen hat nun der Lehrer auch mit dem Flötenunterricht
begonnen und sofort Begeisterte gefunden. Es werden viele schlummernde Talente
entdeckt. Bei der Christmette sollen sie nun das Lied „Stille Nacht” mit Gitarren und Flöten
begleiten. Das spornt sie zu noch mehr Eifer an.
Es ist ein Jammer so viele junge Menschen ohne genügende Schulbildung und ohne Arbeit
zu sehen, oft nur mit einem einzigen Wunsch – ein Handy zu besitzen. Auch nimmt die
Kriminalität und der Drogenmissbrauch immer mehr zu, auch schon unter Kindern. Die
Arbeitslosigkeit steigt ständig bedingt durch die Wirtschaftskrise, die Brasilien zurzeit
erschüttert.
Am Samstag, den 26. Sept. hatten wir in unserer
Pfarrkirche São Raimundo einen großen Tag.
20 Ehepaare, die zum Teil schon viele Jahre
zusammen
gelebt hatten
und
bereits
erwachsene Kinder haben, ließen sich nun
kirchlich
trauen.
Dank
einer
aktiven
Familienpastoral wurde in vielen der Wunsch
geweckt, auch an den kirchlichen Sakramenten
teilnehmen zu können. Es ist schön zu sehen,
wie sie nun sonntags bei der hl. Messe dabei
sind und mit wieviel Freude sie zur Kommunion
gehen.
Liebe Mitschwestern, Verwandte, Freunde und Wohltäter, unser Herz ist voll Dank und
Freude für das große Vertrauen, das Ihr/Sie uns entgegenbringen, für die Gebete, die uns
viel Kraft schenken und für die materielle Unterstützung, die uns all diese Hilfe für die
Armen und Kranken ermöglichen.
Für die kommende Adventszeit wünschen wir uns allen, dass wir uns durch besinnliche
Stunden auf das Kind-werden des Menschensohnes vorbereiten können. Eine gesegnete
gnadenreiche Weihnachtszeit und Gottes Gnade und Segen für das Neue Jahr.
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