Bericht vom März - Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen

März 2016
Niedersachsen plant ein Netzwerk Ökologische Praxisforschung. Dr. Henrike Rieken aus Brandenburg, Dr.
Klaus Wiesinger aus Bayern, Christoph Stumm aus Nordrhein-Westfalen, Carolin Grieshop, Dr. Stefan Dreesmann
und Landwirt Heiner Helberg diskutierten mit den Teilnehmern der KÖN-Veranstaltung in Verden über die Chancen
eines Netzwerkes Ökologische Praxisforschung. Die bestehenden Netzwerke sind in den Bundesländern unterschiedlich organisiert. Konsens aber ist, dass sie nachhaltig angelegt sein müssen.
Foto: KÖN
Liebe Leserin, lieber Leser,
für gleich drei spannende Projekte und Arbeiten haben wir in den vergangenen Wochen grünes
Licht bekommen. Kompost aus Bio-Tonnen und wie er standardisiert werden kann, damit er im
Bio-Kartoffelanbau einfach anzuwenden ist, ist eine zentrale Frage, die im EIP-Projekt Kompost geklärt werden soll. Um Erbsen und Ackerbohnen geht es in einem Bundesprojekt, für das
wir uns beworben hatten. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und wir
arbeiten hier wieder eng zusammen. Noch in den Anfängen steckt die Idee, in Niedersachsen
ein Netzwerk Ökologische Praxisforschung zu gründen. Um zu erkunden, wie groß der Bedarf
dafür ist und wer sich daran beteiligen möchte, haben wir vor einigen Tagen zu einer Auftaktveranstaltung nach Verden eingeladen. Mit schönem Erfolg. Über die Ergebnisse und unsere
Pläne berichten wir auf den nächsten Seiten.
Ich wünsche Ihnen und euch viel Freude beim Lesen, schöne Osterfeiertage und einen freundlichen Frühlingsbeginn
Carolin Grieshop
Tel. 04262-959373, [email protected]
Neues aus dem KÖN
Rund 70 Teilnehmer waren der Einladung des KÖN gefolgt, gemeinsam über die Gründung eines Netzwerkes ÖkoPraxisforschung für Niedersachsen zu beraten.
Foto: KÖN
Öko-Probleme effizienter lösen
Niedersachsen will Netzwerk Ökologische Praxisforschung gründen
Drahtwurm, Kükentöten, Gelbrost – auch der Ökolandbau hat große Probleme. Für die Lösung
der Probleme sind konventionelle Ansätze aber oft nicht tauglich. Deshalb fordert und praktiziert der Ökolandbau eigene Forschung. Um die Forschungsthemen besser auf den Bedarf der
Praxis abzustimmen, arbeiten einige Bundesländer mit Öko-Praxisforschungs-Netzwerken.
Das KÖN lud jetzt Landwirte, Berater und Vertreter der niedersächsischen Forschungseinrichtungen nach Verden ein, um über die Gründung eines Netzwerkes für Niedersachsen zu diskutieren und Themen auszuloten, für die akuter Forschungsbedarf besteht. Das Ministerium für
Ernährung und Landwirtschaft unterstützte die Veranstaltung.
Wissenstransfer
Aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Brandenburg waren Experten eingeladen, die ihre Netzwerke vorstellten. Und in jedem Bundesland ist das Öko-Praxisforschungsnetzwerk anders
organisiert. In Nordrhein-Westfalen wird es von Christoph Stumm, Uni Bonn, koordiniert. Zum
Netzwerk gehören neben der Uni Bonn die Landwirtschaftskammer und 30 landwirtschaftliche
Betriebe, die gleichmäßig über das Bundesland verteilt sind. Es gibt die Arbeitsgruppen Ackerbau, Kartoffelbau, Gemüse, Milchvieh, Legehennen und Schweine. 30 Praxisbetriebe und zehn
Berater gehören einem Anbauverband an. „Wir wollten, dass sie gut eingebunden sind, weil sie
das Wissen aus der Praxisforschung über ihre Verbindungen gut weitergeben können“, sagte
Christoph Stumm. Für Forschung und Untersuchung sind Landwirtschaftskammer und Uni
zuständig, die Ergebnisse werden gemeinsam auf den Betrieben vorgestellt.
2
Sieben Arbeitsgruppen sammelten zwei Stunden lang Themen und Probleme aus der Praxis, die in die Forschung
einfließen sollen. Auch der Drahtwurm landete auf der Themenliste der Gruppe „Hackfrucht”.
Auch in Brandenburg ist das Netzwerk-Öko-Praxisforschung an eine Hochschule gebunden, die HNE Eberswalde. Dr. Henrike Rieken leitet die Koordinationsstelle.
Sie betonte, wie wichtig eine professionelle Moderation
der Arbeitsgruppen und kontinuierliche Betreuung der
Netzwerkpartner sei. Alle Beteiligten sollten sich zugehörig fühlen und die Hemmschwelle auf andere zuzugehen, müsse niedrig sein. Außerdem brauche ein solides
Netzwerk nachhaltige Bedingungen. Dazu gehöre eine
langfristig angelegte Finanzierung.
Abstimmung
Dr. Klaus Wiesinger hatte den weitesten Weg nach Verden. Er leitet den Arbeitskreis Ökolandbauforschung an
der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in
Freising. Es ist eines der bundesweit größten Netzwerke
mit 20 Arbeitskreisen. Im Kreis der Praktiker sind neben
Landwirten auch Züchter und Verarbeiter engagiert. Und
neben dem LfL sind auch andere Forschungseinrichtungen in Bayern mit einbezogen. Sie stimmen sich in den
Arbeitsgruppen ab und reichen den Förderantrag für Forschungsprojekte gemeinsam ein. In Bayern bekommen
neben den Beratern auch die Landwirte Aufwandentschädigungen für ihre Mitarbeit im Netzwerk.
Weil die Bedingungen in jedem Bundesland andere sind,
wird Niedersachsen seinen eigenen Weg gehen beim
Organisieren eines Öko-Praxisforschungs-Netzwerkes.
3
Jan Hempler, LWK Niedersachsen, präsentierte die Ergebnisse der Gruppe Schwein.
Nadine Liebig, Bioland, moderierte die
Gruppe Feingemüse.
Markus Mücke, LWK Niedersachsen, rechts, stellte die Ergebnisse der Gruppe „Druschfrüchte” vor. Die Ergebnisse werden in die weitere Entwicklung des Netzwerkes Ökologische Praxisforschung einfließen. Ulrich Ebert, KÖN,
links, moderierte die Veranstaltung.
Das KÖN arbeitet an einem Konzept und wird einen
Projektantrag stellen. Dass großes Interesse besteht
und es schon viele konkrete Themen gibt, die auf Bearbeitung warten, zeigte der Nachmittag der Veranstaltung in Verden. Die rund 70 Teilnehmer der Tagung
konnten sich den Gruppen Feingemüse, Hackfrucht,
Druschfrüchte, Grünland, Schwein, Rinder und Geflügel
anschließen und Probleme benennen. Mit 15 Teilnehmern war das Interesse an Geflügel am größten. Geflügel hat in der niedersächsischen Ökolandwirtschaft
nicht nur eine hohe wirtschaftliche Bedeutung, sondern
steht auch vor größten Herausforderungen: Alternativen
zum Kükentöten, Zucht, 100 Prozent Ökofütterung,
Habicht, Puten in Mobilställen, Raufuttereinstreu, Brustbeindeformationen. Das sind hohe Erwartungen an die
Praxisforschung. Die Mitglieder der Gruppe Geflügel
sehen in einem Netzwerk Öko-Praxisforschung den
richtigen Weg, Lösungen zu finden. Alle wollen gerne
weiter daran mitarbeiten.
Annette Alpers, Naturland, fasste die Ergebnisse der Gruppe „Geflügel” zusammen.
Carolin Grieshop, [email protected], Tel.
04262/9593-73
Wilfried Stegmann, KÖN, war Moderator
der Gruppe „Hackfrucht”.
4
Die Mitglieder der operationellen Gruppe „Kompost”: Eva-Maria Pabsch (VHE), Wilfried Stegmann (KÖN), Katrin
Hampe (AHA), Andreas Jessen (Naturland), Maik Kohlbrecher (HS Osnabrück), Nadine Liebig (Bioland), Ralf Gottschall (ISA), Ulrike Schliephake (HS Osnabrück), Reiner Bohnhorst (Landwirt), Dieter Dreyer (Landwirt), Sara
Kuschnereit (KÖN), Krestjanin Morris (Landwirt) und Carolin Grieshop.
Foto: KÖN
Aus der Bio-Tonne auf die Bio-Kartoffeln
Empfehlungen für die Düngung und Entwicklung von Spezialkompost
„Einsatz von Komposten aus der getrennten Sammlung sowie von weiterbehandeltem Kompost im ökologischen Kartoffelbau“, kurz: „Biokartoffeln mit Kompost“, ist ein Projekt im Rahmen der Europäischen Innovations Partnerschaft (EIP). Das KÖN hatte sich gemeinsam mit
Partnern aus Wirtschaft und Praxis beworben. Ziel des Projektes ist es, Anwendungsempfehlungen für den Einsatz verschiedener Komposte im ökologischen Kartoffelanbau zu entwickeln
Es sollen dabei auch Fragen der Logistik, Qualitätssicherung und Anwendungstechnik geklärt
werden, um zum Beispiel Biogutkomposte wie herkömmliche Düngemittel einsetzen zu können. Außerdem wird ein Spezialkompost nach den Vorstellungen der Landwirte entwickelt.
Weiteres Ziel des EIP-Projektes ist es, ein niedersächsisches Netzwerk von Kompostanlagen
zu organisieren, die ökologisch wirtschaftende Betriebe beliefern können.
Das Besondere an den EIP-Projekten ist die operationelle Gruppe. Die Mitglieder bringen ihre
Erfahrungen und ihr Wissen in das Projekt ein und entwickeln gemeinsam und fortlaufend den
Weg des Projektes weiter. Mitte März traf sich die operationelle Gruppe zum ersten Mal. Die
Gruppe besteht aus vier Landwirten, Mitarbeitern der Hochschule Osnabrück, Fachberatern
von Bioland und Naturland, einer Vertreterin des Verbandes der Humus- und Erdenwirtschaft
Region Nord e.V. (VHE) und Mitarbeitern des KÖN. Auch Vertreter des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover (AHA) und des Ingenieurbüros für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft sind mit dabei.
Das KÖN übernimmt in diesem Kompost-Projekt die Organisation der praktischen Umsetzung
der Versuche, die Organisation von Projekttreffen und Workshops und die Projektverwaltung.
5
Außerdem ist das KÖN für die Öffentlichkeitsarbeit, die Berichte und die Koordination mit anderen EIP-Projekten zuständig.
Im ersten praktischen Schritt werden jetzt auf den Betrieben der vier Landwirte die Feldversuche mit acht Düngevarianten angelegt. Die Versuche werden auch in den Jahren 2017 und
2018 weitergeführt. Im Winterhalbjahr 2016 und 2017 finden Kompostworkshops statt, auf
denen unter anderem Ergebnisse dieser Versuche vorgestellt werden. Zudem soll es eine
Kampagne zum Thema „Vermeidung von Fremd- und Schadstoffen in der Biotonne“ geben.
Die Ergebnisse des Projektes werden im EIP-Netzwerk, auf Anfrage auch auf Fachtagungen
sowie in Fachzeitschriften und auf der KÖN-Homepage vorgestellt.
Sara Kuschnereit, [email protected], Tel. 04262/9593-69
Wilfried Stegmann, [email protected], Tel. 04262/9593-78
Stagnierende Fläche – stabiler Tierbesatz
Ergebnisse des Betriebsvergleiches der Jahre 2014 und 2015
Die Betriebe in Niedersachsen sind im Durchschnitt nur wenig gewachsen. Mit 139 ha landwirtschaftlicher Fläche bewirtschaften die Betriebe drei Hektar mehr als im Vorjahr. Davon waren
72 Hektar Ackerland. In dem vierjährigen Zeitraum hatten die Betriebe ein Flächenwachstum
von nur drei Hektar Acker. Die Flächenstagnation spiegelt wieder, dass es schwieriger geworden ist, neue Pachtflächen zu bekommen oder die alten Pachtflächen zu behalten. Der Tierbesatz ist mit 75 VE je 100 ha stabil geblieben.
Die Getreideerträge im Jahr 2014 bewegten sich mit 35 dt/ha unter dem Niveau des Vorjahres;
die Erträge der Leguminosen sind im Schnitt mit ca. 33 dt/ha leicht gestiegen. Die Preise für
Getreide lagen mit 38 Euro/dt auf dem Niveau des vierjährigen Durchschnitts; die Erlöse für
Grobleguminosen mit 46 Euro/dt lagen zwei Euro/dt über dem vierjährigen Durchschnitt.
Mit 185 dt/ha Ertrag wurde in der Hackfrucht-Ernte 2014 ein durchschnittliches Ergebnis erzielt.
Der Ertrag lag 18 dt/ha über dem Vorjahresertrag. Der Preis war mit 49 Euro/dt unter dem vierjährigen Mittel von 51 Euro/dt Kartoffel.
In der Auswertung der Buchabschlüsse aus dem Wirtschaftsjahr 2014/15 wurden 52 Betriebe
verrechnet. Die Datenbasis bezieht sich auf alle
Betriebstypen unabhängig vom Betriebsschwerpunkt. Darüber hinaus beinhaltet die Auswertung
den Vergleich von 49 Betrieben über einen Zeitraum von vier Jahren. Alle Zahlen beziehen sich
auf diese 49 Betriebe.
Dr. Otto Volling, [email protected],
04262/9593-17
Tel.
Grafik: KÖN
6
Molkereien halten sich schon mit Abnahmezusagen zurück
Milchpreis beschert der KÖN-Umstellungsberatung viele neue Anfragen
Die Nachfrage nach Umstellungsberatung ist im Jahr 2016 deutlich angestiegen. Seit Jahresbeginn sind beim KÖN über 30 Anfragen von Landwirten eingegangen, die sich für eine
Umstellung auf Ökolandbau interessieren. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der
Anfragen damit mehr als verdoppelt. Auch die Teilnehmerzahl an den monatlichen Umstellersprechtagen im KÖN hat sich deutlich erhöht. Etwa fünf Betriebe melden sich zu den einmal im
Monat in Visselhövede angebotenen Infoterminen an.
Besonders die schwierige Erlössituation vieler konventioneller Milchviehhalter zwingt konventionelle Landwirte zum Umdenken. Der Abstand des Biomilch-Preises zur konventionellen
Milch beträgt jetzt annähernd 100 Prozent. Die entscheidende Frage ist inzwischen: Welche
Bio-Molkerei wird eine feste Zusage zur Bio-Milchabholung nach der Umstellung in 18 Monaten
geben? Auch konventionelle Schweinehalter sind auf der Suche nach Alternativen. Hier ist der
Investitionsaufwand jedoch deutlich größer als bei der Umstellung der Milcherzeugung. Auch
die Anhebung der Fördergelder für Biobetriebe hält das Interesse an „Bio“ wach.
Ulrich Ebert, [email protected], Tel. 04262/9593-13
Mehr Bio-Produkte in die Schulen
Bio-Schulobstprojekt startet mit neuer Aufgabe in die dritte Runde
Das Schulobstprogramm in Niedersachsen startet in sein drittes Jahr und das Bio-Schulobstprojekt des KÖN ist verlängert worden. Weitere eineinhalb Jahre ist die Unterstützung der BioLieferanten durch das KÖN gesichert. Die bisherigen Maßnahmen werden fortgeführt. Neu ist
die Aufgabe, Ideen zu entwickeln, wie das Schulobstprogramm genutzt werden kann, um weitere Bio-Produkte in die Schulverpflegung einzubringen. Außerdem soll die Homepage
www.bioschulobst.de um Informationen über die wichtigsten Obst- und Gemüsearten im Schulobstprogramm ergänzt werden
Anfang April beginnt jetzt das Rückmeldeverfahren für die Schulen, die auch im kommenden
Schuljahr 2016/2017 am niedersächsischen Schulobstprogramm teilnehmen wollen. Rund 70
Bio-Lieferanten sind derzeit registriert. Ihr Ziel ist es, dass „ihre“ Schulen sich wieder fristgerecht zurückmelden, dabei können sie die Schulen unterstützen. Zudem wollen viele Lieferanten noch neue Schulen hinzugewinnen. Was sie dafür tun können, ist auch ein Thema auf den
nächsten Erfahrungsaustauschtreffen. Das KÖN lädt am 12. April von 15 bis 18 Uhr nach
Braunschweig in das „Grüne Lädchen“ ein und am 13. April von 15 bis 18 Uhr nach Höltinghausen in die Gingko-Baumschule Aloys Pöhler. Anmeldung zu den Veranstaltungen nimmt Bettina Stiffel entgegen.
Bettina Stiffel, [email protected], Tel. 04262/9593-64
7
Erbsen und Ackerbohnen
Niedersachsen sucht Demonstrationsbetriebe
Das KÖN ist Partner in einem bundesweiten Demonstrationsnetzwerk Ackerbohne Erbse. Es
hat zum Ziel, den Anbau und die Verwertung dieser heimischen Leguminosen auszuweiten und
zu verbessern. Auf Demonstrationsbetrieben werden unter anderem Anbau, Aufbereitung und
Verarbeitung von Erbsen und Ackerbohnen gezeigt. Handels- und Vermarktungsstrukturen
werden vorgestellt, außerdem soll die Ökosystemleistung des Leguminosenanbaus kommuniziert werden. Das KÖN wird zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
(AbL) das niedersächsische Teilprojekt durchführen und sucht dafür interessierte Landwirte, die
Demonstrationsbetrieb werden möchten. Erzeuger, die Interesse daran haben, können sich an
das KÖN wenden.
Sara Kuschnereit, [email protected] Tel. 04262-9590-69
Minister Meyer eröffnet Aktionstage am 30. April
Staudenmarkt und Frühlingsfest bei Overmeyer in Seevetal
Die Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen 2016 beginnen mit einem Staudenmarkt und
Frühlingsfest in Seevetal auf dem Demeter-Betrieb von Kerstin und Uli Overmeyer am 30.
April. Um 11 Uhr werden Minister Meyer und Carolin Grieshop die Aktionstage gemeinsam offiziell eröffnen. Die Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen feiern in diesem Jahr ihren 20.
Geburtstag. Bio-Höfe, -Lebensmittelverarbeiter, -Händler und Organisationen, die dem ökologischen Landbau nahe stehen, können mitmachen und ihre Feste, Führungen und andere eigene Veranstaltungen bis zum 15. Juni auf der Internetseite www.aktionstage-oekolandbau.de
kostenlos anmelden. Wie im vergangenen Jahr werden die Aktionstage das Jahresthema der
Vereinten Nationen (UN) aufgreifen. Weil 2016 das Jahr der Hülsenfrüchte ist, werden Linsen,
Erbsen und Bohnen in den Mittelpunkt der 20. Aktionstage Ökolandbau rücken. Das KÖN bietet dazu einen Infostand und Infomaterialien an. Die Aktionstage enden am 31. Oktober 2016.
Sabrina Amtsberg, [email protected], Tel. 04262/9593-68
8
Nachrichten
Festmist- und Kompost-Einsatz nicht behindern
BÖLW kritisiert Entwurf zur neuen Düngemittelverordnung
„Die Bundesregierung muss mit allen verfügbaren Politikinstrumenten bessere Rahmenbedingungen für den Ökolandbau schaffen. Das können Landwirtschaftsminister Schmidt und
Umweltministerin Hendricks beispielsweise bei der aktuellen Überarbeitung der Düngeverordnung tun“, fordert BÖLW Vorstand Felix Prinz zu Löwenstein. Es komme beim Düngerecht darauf an, Regelungen dort anzusetzen, wo die Probleme entstehen. Das ist in großen Tierbeständen der Fall, bei denen mehr Tiere auf der Fläche gehalten werden als Böden und
Gewässer es verkraften. Hier müsse mit der Einführung von Hoftorbilanzen sichergestellt werden, dass die Nährstoffüberschüsse in Grenzen gehalten werden. Auch leicht löslicher Stickstoffdünger verursache Probleme, sei aber bislang noch gar nicht Gegenstand des Verordnungsentwurfes und müsse unbedingt eingearbeitet werden. Die Düngung mit Festmist und
Kompost hingegen steht im Einklang mit dem Grundwasserschutz und darf deshalb nicht durch
Überregulierung erschwert werden, so zu Löwenstein.
Mit Wicken und Platterbsen Ackerboden retten
Uni Kassel bewertet 1000 Zwischenfrüchte und gibt Entscheidungshilfen
Die Universität Kassel hat in einem internationalen Projekt Methoden entwickelt, um in verschiedenen Klimazonen kostbares Ackerland zu bewahren. Im Ergebnis kann schon der Anbau
von Zwischenfrüchten viel zum Erhalt von Ackerland beitragen. Diese Zwischenfrüchte werden
nicht geerntet, sondern sterben ab und bilden eine Mulchschicht, die als Dünger und Bodenschutz dient. Die Forschergruppe testete in den vergangenen vier Jahren insgesamt über 1000
Arten und Sorten auf ihre Eignung als Untersaaten oder Zwischenfrüchte. Die Pflanzen wurden
in elf Ländern auf drei Kontinenten sowohl unter konventionellen als auch ökologischen Bedingungen mit innovativen Maschinen und Sämethoden angebaut. In einer Datenbank wurde
erfasst, welche Pflanzensorte wo unter welchen Bedingungen den größten Beitrag zum Bodenschutz lieferte. Als besonders geeignet erwiesen sich Wicken und Platterbsen. In Mitteleuropa
wirkt auch Ölrettich vorteilhaft. Ebenso wie Wicken und Platterbsen entwickelt er starke Wurzeln, was zu einem guten Schutz vor Erosion führt.
„Der Effekt ist viel größer als bislang angenommen und in allen Klimazonen nachweisbar“, so
die Projektleiterin Prof. Dr. Maria Renate Finckh. Bedingung: Die Pflanzen sollten nach der
Ernte der Hauptfrucht auf einem Acker gesät und wenigstens drei Monate bis zur Aussaat der
nächsten Hauptfrucht stehen gelassen werden.
Als viel versprechend für den Bodenschutz erwies es sich auch, weniger auf schwere Landmaschinen und mehr auf neuartige, leichtere Anbaumaschinen zurückzugreifen. Zum Teil sind hier
aber noch technische Entwicklungen nötig. Um den Anwendern Informationen gut verständlich
zur Verfügung zu stellen, wurde eine mehrsprachige interaktive Informationsplattform inklusive
Internet-basierter Entscheidungshilfe aufgebaut, die auch nach Projektende weiter zur Verfügung stehen wird und weiter entwickelt werden soll: www.covercrops.eu.
9
2400 Hobby-Gärtner wollen Soja anbauen
„1000-Gärten“-Experiment startet im April mit der Aussaat
Ziel der Initiative „1000-Gärten“ ist es, neue kühlresistente und für die Herstellung von Tofu
geeignete Sojasorten zu züchten. Zu dem Experiment hat der Tofu-Hersteller Taifun aufgerufen
und ist auf große Resonanz gestoßen. Ab Anfang April versendet die Landessaatzuchtanstalt
Saatgutkits an die Teilnehmer. Seit dem 22. März ist der Blog auf www.1000Gärten.de online.
Dort können Interessierte Hintergrundinformationen rund um Soja bekommen, die Soja-Gärtner
kennenlernen sowie erste Erfahrungen mit verfolgen.
Neuer Foodmarkt in Hamburg
Im Mittelpunkt stehen regionale Produkte und der Genuss
Am 11. und 12. Juni findet in der Hamburger Großmarkthalle zum ersten Mal der „nah:türlich
genießen Markt“ statt. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Spektrum an genussvollen Themen. Dazu gehören Informationen zum Ökolandbau und die Möglichkeit, mit Menschen aus
der Praxis ins Gespräch zu kommen, die ökologisch denken und wirtschaften und allerbeste
Lebensmittel erzeugen. Weitere Schwerpunkte sind „Seltene Rassen“ oder „Milch und Käse“,
wo sich Milchbauern, die selbst vermarkten, vorstellen. Foodtrucks und Grillstationen mit regionalen Köstlichkeiten und Getränken stehen vor der Halle, ein Kinder-/Jugendprogramm sowie
Vorträge und Podiumsdiskussionen runden das Programm ab. Der Eintritt kostet acht Euro.
Weitere Informationen unter www.ng-markt.de
Wie sehen glaubwürdige regionale Produkte aus?
Regio-Branche diskutiert in Hamburg
Das Bundestreffen der Regionalbewegung findet am 3. und 4. Juni in Hamburg statt. Es werden aktuelle Themen wie die Forderung nach einem Bundesprogramm Regionalvermarktung
behandelt. Diskutiert werden soll, wie glaubwürdige regionale Produkte für den Verbraucher
erkennbar werden können. Unter „Nahversorgung multifunktional – mehr als nur Lebensmittel“
erfahren Interessierte Neuigkeiten zu Nahversorgungskonzepten für den ländlichen Raum.
Weitere Informationen und Anmeldung: http://www.regionalbewegung.de/bundestreffen-2016
10
Neue Publikationen
Bio – Das Beste für die Gäste – Infos für Gastronomen in Niedersachsen, KÖN
www.oeko-komp.de/index.php?i=4055&languageid=1
Marktstudie der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI):
https://www.oekolandbau.de/service/zahlen-daten-fakten/strukturdaten-2014/bodennutzung/
Fleischatlas 2016 der Böll-Stiftung:
https://www.boell.de/de/2016/01/13/fleischatlas-deutschland-regional
Zahlen, Daten, Fakten – Die Bio-Branche 2016, Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft BÖLW: http://www.boelw.de
Ökobarometer 2016, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Okobarometer2016.html
3. niedersächsischer Nährstoffbericht, Landwirtschaftskammer Niedersachsen:
www.ml.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=36268&article_id=132269&_psmand=7
Kritischer Agrarbericht 2016, Agrar-Bündnis:
www.kritischer-agrarbericht.de/index.php?id=86
Wettbewerbe und Förderpreise
Bundespreis REGIOkommune, Bundesverband der Regionalbewegungen, Bewerbung bis
15. Juni: http://www.regiokommune.de/wettbewerb/
Bio-Markt Förderpartnerschaft, Zukunftsstiftung BioMarkt Projekte, Bewerbung bis 30.
Juni: www.zukunftsstiftung-biomarkt.de
Biolandwirt des Jahres, Deutscher Landwirtschaftsverlag, Bewerbung bis 15. April:
http://www.ceresaward.de/bewerbung-einreichen
ABBI 2016 für Umsteller und für zur Rückumstellung gezwungene Bio-Betriebe, Alnatura
und NABU, Bewerbung bis 30. Juni:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/landwirtschaft-undnaturschutz/19580.html
„Echt Kuh-l“, Schülerwettbewerb, BMLE, Bewerbung bis 11. April
http://www.echtkuh-l.de/
11
Veranstaltungen
Klassische Homöopathie für Rinder
Fr., 1. April, 9.30-16 Uhr, 23909 Fredeburg
Anhand von Fallberichten werden die Grundlagen der klassischen Homöopathie vermittelt und
Hinweise auf Arzneien zu verschiedenen Rinderkrankheiten gegeben. Referentin ist Sybille
Maurer. Informationen und Anmeldung Tel. 05592-1400 und [email protected]
Fachgruppe Mutterkuh Nord-West
Sa., 2. April, 10-16.30 Uhr, 21515 Wunstorf
Der Betrieb Peters schlachtet und verarbeitet auf dem eigenen Betrieb und lädt zur Besichtigung seiner Verarbeitungsräume ein. Im Rahmenprogramm wird das Stallkonzept des „Roundhouse“ vorgestellt. Nachmittags können die Mutterkuhherde und die mobilen Geflügelställe des
Betriebes besichtigt werden. Veranstalter ist Bioland, Anmeldung über [email protected]
Ökologische Praxisforschung
Di., 5. April, 19.30 Uhr, 49565 Bramsche
In Niedersachsen steht die Gründung eines Netzwerkes Ökologische Praxisforschung bevor.
Carolin Grieshop wird über das Ergebnis einer Auftaktveranstaltung berichten und über die
Möglichkeiten, eigene Anliegen und Ideen einzubringen. Anmeldung über [email protected], Veranstaltungsort Gasthof Schlatsburg, Bramsche Allee 111, 49565 Bramsche
Biologische Vielfalt durch Ökolandbau?
Mi., 6. April, 9-17 Uhr, 29640 Schneverdingen
Bei der Tagung geht es um die Frage, welche landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsformen
geeignet sind, den Biodiversitätsverlust in der Agrarlandschaft zu stoppen und umzukehren.
Naturschutz-Fachtagung von Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz und KÖN, Teilnahmebeitrag: 85 Euro, Anmeldung unter www.nna-anmeldung.de.
Dreiteiliger Saatgutlehrgang
Sa., 23. April, und So., 24. April, 27624 Flögeln
Der aus drei Wochenendkursen bestehende Lehrgang beschäftigt sich mit dem Erhalt von
Gemüsesorten. Er wendet sich sowohl an Anfänger wie Fortgeschrittene. Die weiteren Termine
sind 27. und 28. August und 8. und 9. Oktober. Die Kurse bauen aufeinander auf. Anmeldeschluss ist der 30. März. Informationen: www.oeko-garten.de/Neu/Saatgut.html und über Peter
Barthel, Tel. 04745-7820356.
Eröffnung der 20. Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen
Sa, 30. April, 11 Uhr, 21218 Seevetal-Emmelndorf
Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Carolin Grieshop eröffnen die Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen 2016 auf dem Staudenmarkt und Frühlingsfest des Demeter-Betriebes
Overmeyer in Seevetal.
12
Tagung: Damit gutes Leben mit der Natur einfacher wird
So., 1., bis Mi., 4. Mai 2016, Insel Vilm, 18581 Putbus
Experten diskutieren, welchen Beitrag Lebensstil-Veränderungen zu einem Mehr an Naturschutz und Nachhaltigkeit führen können. Veranstalter sind die Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm des Bundesamtes für Naturschutz und der Lehrstuhl für Philosophie und Ethik
der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Information und Anmeldung:
http://www.bfn.de/10990.html?&tx_blitzcalendar_pi1%5Bcid%5D=3047
Tagesseminar Hofübergabe
Mi., 11. Mai, 10-16 Uhr, 38312 Heiningen
Anmeldungen bis Freitag, 6. Mai, im Büro der Bäuerlichen Gesellschaft in Amelinghausen,
Telefon: 04132 - 9330 19-0, [email protected] Veranstaltungsort: Demeter-Klostergut Heiningen, Gutshof 2, 38312 Heiningen
Foodmarkt für natürlichen Genuss
Sa., 11. Juni, 11-18 Uhr und So., 12. Juni, 10-16 Uhr, 20097 Hamburg
Am 11. und 12. Juni findet in der Hamburger Großmarkthalle zum ersten Mal der „nah:türlich
genießen Markt“ statt. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Spektrum an genussvollen Themen. Dazu gehören Informationen zum Ökolandbau. Eintritt: acht Euro. Weitere Informationen
unter www.ng-markt.de
Regie-Branche diskutiert in Hamburg
Fr., 3. Juni, bis Sa., 4. Juni, 20355 Hamburg
Auf dem Bundestreffen der Regionalbewegung werden aktuelle Themen wie die Forderung
nach einem Bundesprogramm Regionalvermarktung behandelt. Diskutiert werden soll auch,
wie glaubwürdige regionale Produkte für den Verbraucher erkennbar werden können. Weitere
Informationen und Anmeldung unter http://www.regionalbewegung.de/bundestreffen-2016/
13