Migration, Globalisierung und Krankenhaushygiene

„Migration, Globalisierung und
Krankenhaushygiene“
Velden,
Velden, 16.
16. Juni 2015
Prim. Assoc . Prof. Dr. Christoph Aspöck
Universitätsklinik für Hygiene und
Mikrobiologie
Universitätsklinikum St. Pölten
Globalisierung
• Zunahme internationale Verflechtungen in Politik,
Wirtschaft, Kultur, Umwelt und Kommunikation
• Zwischen Individuen, Gesellschaften,
Institutionen und Staaten
• Ursachen bzw. Mechanismen
• Technische Fortschritte , insbesondere in
Kommunikations- und Transporttechnologien,
• Politische Entscheidungen und Maßnahmen zur
Liberalisierung des Welthandels
• Bevölkerungswachstum in vielen Ländern
• Die Containerisierung des Stückguttransports
Die ersten Assoziationen
von Infektionen
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Malaria
Gelbfieber
Denguefieber, West Nil, Chikungunya
Tuberkulose
Grippe-Pandemie
SARS
MERS
Ebola
Was uns vielleicht nicht
gleich einfällt
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Hepatitis
HIV
Meningokokken
Cholera
Typhus
Leishmanien
Würmer
Diphterie
Chlamydien
Multiresistente gramnegative Erreger
Wonach unterscheiden
• Kausale Behandlung möglich oder nicht
• Impfung ja nein
• Vektor ja nein
• Aus krankenhaushygienischer Sicht
• Von Mensch zu Mensch, wenn ja wie
• Immunkompetent vs. Immunsupprimiert
• nur für Betroffene relevant oder auch für
andere Menschen
Impfung ja - nein
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Hepatitis teilweise
Meningokokken teilw.
Cholera
Typhus
Gelbfieber
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Malaria
Denguefieber
West Nil
Chikungunya
HIV
Ebola
Ohne und mit Vektor
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Tuberkulose
MERS
Ebola
Hepatitis
HIV
Meningokokken
Cholera
Typhus
Chlamydien
MRE
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Malaria
Gelbfieber
Denguefieber
West Nil
Chikungunya
Würmer
MRE (Vektor Mensch)
Malaria
Tropen der Erde, hauptsächlich Afrikas
Übertragung durch Anophelesmücken
Plasmodien im Blut, Pl. falciparum (M. tropica)
Hohes remittierendes oder intermittierendes Fieber nicht
erkannt, zerebrale Malaria wenn zu spät behandelt
(Erythrozyten verkleben zu Thromben, Hämorrhagien)
• Chemoprophylaxe, aber keine Impfung
• Voraussetzung: Mücke und infizierte Menschen (keine anderen
Wirte für Pl. falciparum)
• Sie könnte theoretisch ausgerottet werden (weil kein tierisches
Reservoir und weil behandelbar, Problem ist Infrastruktur)
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MERS
• Middle East Respiratory Syndrome – Coronavirus
• Hauptsächlich Naher Osten
• Zoonotische Übertragung durch Dromedare
sporadisch, vor allem von Mensch zu Mensch
• Seit 2012 weltweit über 1000 Fälle laborbestätigt, davon
etwa 400 tödlich
• Krank durch respiratorische Symptome und Diarrhoe
• Komplikationen bei Grunderkrankungen wie DM,
Immunsuppression, Chron. Lungen- oder Nierenerkr.
• 29. 9.2014: Erster und bisher einziger Fall in Österreich
MERS aktuell
• Ausbruch Südkorea Ende Mai
• Indexpatient nach Reise in arabische Länder
• Folgeinfektionen unter medizinischem Personal, FamilienAngehörigen, Mit-Patienten und deren Angehörigen
• Kontaktperson nach China gereist
• Erstmals
• Ausbruch außerhalb arabischem Raum
• Sekundärer Fall in Drittland
• Infektion der 3. Generation, also nicht von Indexfall
• Mehrere Todesfälle
Virushämorrhagisches
Fieber
• Schwere Gerinnungsstörungen
• Letalität bis zu 90%
• Verschieden Viren
• Dengueviren (meist Zweitinfektion)
• Gelbfiebervirus
• Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHF)
• Lassavirus
• Filoviren
• Marburg
• Ebola
Ebola
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1976 Ausbruch bei Ebola-Fluss in Zaire
Seither mehrere Epidemien in Kongo, Uganda, Südsudan
Virus relativ empfindlich, aber sehr kontagiös
Epidemie in Westafrika, insbes. Guinea, Liberia, Sierra Leone
27.273 Menschen erkrankt, davon 11.173 verstorben (7. 6. 2015)
IKZ 4-10 Tage, bis zu 21 Tagen
Hämorrhagisches Fieber mit Letalität von 70%
Übertragung durch Kontakt mit Sekreten und Ausscheidungen
Problem der Infrastruktur, Begräbnisrituale,…
Keine Chemotherapie, keine Impfung
MRE-Transfer
• Carbapeneme-Resistenz, kodiert durch Plasmide
• Enterobakterien, Pseudomonas aeruginosa und
Acinetobacter baumannii Komplex
• Rückkehr vom Freizeit-Tourismus
• Medizinischer Tourismus
• Flüchtlinge aus Kriegsgebieten
• Überlebende nach Naturkatastrophen
• Studie mit 430 Finnen
• Stuhlproben vor und nach Reise
• 20% mit ESBL-Stämmen nach Tropenreisen
• Bis zu 80% nach Diarrhoen und Antibiotika
Kantele A et al, Clin Infect Dis 2015
MRE-Screening
• Screening bei Herkunft mit erhöhtem Vorkommen
• MRGN
• 4 Substanzgruppen
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Acylureidopenicilline
Cephalosp. 3./4. Gen.
Carbapeneme
Fluorchinolone
• Bei 4MRGN strenge Isolierung, bei 3MRGN
Isolierung nur in Risikobereichen, allerdings
Upgrade bei Carbapenemresistenz
• Hinweis NDM New Delhi Metallo-Betalaktamase
Was können wir tun?
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Uns selbst und andere informieren
Krisenpläne genau erstellen
Entsprechende Utensilien vorher recherchieren
Lager von Produkten zur Isolierung anlegen
Meldeketten genau festlegen (aufteilen!)
„Wenn-dann“-Szenarien durchspielen
Einsatzübungen (unter Stress passieren Fehler!)
Nicht Druck weitergeben, sondern Besonnenheit
vermitteln