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Erfolgreiche Nachfolge bei Heilberufen braucht gute Planung | HVB
PRAXISÜBERGABE
Erfolgreiche Nachfolge bei Heilberufen
braucht gute Planung
Werden Arztpraxen zum Ladenhüter? Insbesondere in ländlichen Gebieten besteht
eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Eine erfolgreiche Nachfolgeregelung
braucht daher eine gute Vorbereitung.
> Warum Sie diesen Artikel lesen sollten: Die eigene Arztpraxis als optimale Altersvorsorge? Fraglich.
Der Prozess der Übergabe ist komplexer geworden. Experten geben Tipps.
Schlechte Nachrichten für Patienten: Bis 2020 könnten in Deutschland Tausende Hausarztpraxen
verschwinden. Laut einer Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) plant fast jeder vierte
Haus- und Facharzt, in den nächsten fünf Jahren seine Praxis aufzugeben.
Oder: Gute Nachrichten also für Ärzte, die eine eigene Praxis eröffnen möchten?
„Das Insolvenzrisiko einer normalen Praxis liegt bei etwa 0,1 Prozent.“
Professor Dr. Wolfgang Merk, Sachverständigeninstitut Professor Dr. Wolfgang Merk
Nicht unbedingt: Immer mehr junge Ärzte sind nicht bereit, eine Praxis zu übernehmen. „Es besteht eine
regelrechte Lücke, ein Gap, zwischen Angebot und Nachfrage“, sagt Professor Dr. Wolfgang Merk,
Sachverständiger für die Bewertung von Unternehmen und Praxen im Gesundheitswesen. Das gefährdet
nicht nur emotional das Lebenswerk eines manchen Mediziners oder Psychotherapeuten. „Verläuft die
Praxisabgabe nicht erfolgreich, hat das auch massive Auswirkungen auf deren Altersvorsorge“ sagt der
Experte aus München.
Bestes Beispiel sind für ihn die Zahnärzte. Früher sei der Praxisgründer in der Regel männlich und Anfang
30 gewesen. Heute seien die Berufsanfänger vorwiegend weiblich und Mitte 20. „Kaum eine 25-jährige
Zahnärztin wird bereit sein, sagen wir 300.000 Euro für eine Praxis auszugeben, um diese dann 40 Jahre
zu führen“, erläutert Merk.
Der Plan, in der Zukunft erst noch etwas erleben zu wollen, hält viele davor ab, sich in jungen Jahren an
die eigene Praxis zu binden. Deshalb liegt es für viele nahe, lieber eine Anstellung zu finden als sich
selbstständig zu machen.
Urbanisierungstrend bedenken
Der Nachfolge-Gap entsteht zudem in den ländlichen Gebieten, insbesondere bei den Hausärzten. Grund
dafür ist für Merk der Urbanisierungstrend. „Heute ist es so, dass die Frau eines Arztes typischerweise
Akademikerin ist“, sagt Merk. Erklärt nun der Mann Interesse, fernab einer größeren Stadt tätig zu werden,
sei die Frau, die vielleicht Juristin, Lehrerin oder Betriebswirtin ist, immer seltener bereit, diesen Schritt
mitzugehen. Daher gehe der Trend eher zu Gemeinschaftspraxen oder MVZ in den Städten.
https://dossiers.hypovereinsbank.de/unternehmensuebergabe/erfolgreiche-nachfolge-bei-heilberufen.html
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Dennoch hat generell die freiberufliche Tätigkeit einen großen Wert. Experte Merk verweist darauf, dass
es etwa für junge Oberärzte, die sich im Krankenhaus für den Chefarzt abrackern, gute Gründe gebe, sich
selbstständig zu machen:
•
•
•
bessere Verdienstmöglichkeiten,
familienverträglichere Arbeitszeiten
gute Chancen auf Erfolg.
Merk: „Das Insolvenzrisiko einer normalen Praxis liegt bei etwa 0,1 Prozent“. Darin eingerechnet sind
bereits die privaten Insolvenzursachen, die nichts mit dem Unternehmen Arztpraxis zu tun haben.
Die eigene Praxis ist keine Altersvorsorge
Das Fazit des Experten: Ärzte, die ihre Praxis abgeben wollen, sollten marktrelevante Faktoren
berücksichtigen und sich in die Perspektive des Käufers versetzen. Darüber hinaus spielen
betriebswirtschaftliche Größen wie Umsätze und Kosten bei der Berechnung des Praxiswerts eine
wichtige Rolle. Kunden der HVB können dabei den Praxisvergleichsrechner der Bank in Anspruch nehmen,
der dabei hilft zu erkennen, wo die Praxis im Vergleich zu Kollegen steht, wo Optimierungspotenzial
besteht.
Merk warnt dabei davor, immer noch dem alten Vorurteil nachzuhängen, dass eine eigene Praxis eine
gute Altersvorsorge bedeute. „Sicherheit hat bei der Altersvorsorge oberste Priorität. Wenn man 30 oder
35 Jahre alt ist und eine Praxis kauft, kann niemand seriös einschätzen, welchen Verkaufserlös man
vielleicht in 30 Jahren erzielen könnte“, ergänzt der Sachverständige.
Der Prozess der Übergabe ist komplexer geworden
Dass es vor allem in den Ballungszentren ein reges Interesse gibt, eine Arztpraxis zu kaufen, kann Dr.
Christine Trapp, Leiterin der Heilberufespezialisten bei der HypoVereinsbank (HVB) Berlin und Potsdam,
bestätigen. Doch der Übergabeprozess sei nicht zuletzt auch wegen der höheren gesetzlichen
Anforderungen komplexer geworden. „Ärzte, die ihre Praxis übergeben wollen, sollten für diesen Prozess
heute bis zu fünf Jahre einplanen“, sagt die Expertin.
„Ärzte sollten für den Übergabeprozess bis zu fünf Jahre einplanen.“
Dr. Christine Trapp, Leiterin der Heilberufespezialisten der HypoVereinsbank (HVB) Berlin und Potsdam
Wichtig sei es für den Praxisabgeber, eine Strategie zu entwickeln, um die Praxis attraktiv im Sinne einer
Übergabe zu machen und sich dabei die andere Seite – die Bedürfnisse der Praxisgründer – genau
anzuschauen. Dazu bietet die HVB Seminare an. Die Bank arbeitet dazu mit Netzwerkpartnern wie Steuerund Unternehmensberatern sowie Rechtsanwälten zusammen.
„Bleiben Sie als Praxis für die Patienten attraktiv“
Trapp unterstreicht, dass die Praxisabgeber stets das große Ganze im Auge behalten sollten. „Für den
Abgeber ist es beispielsweise wichtig, dass er seine Praxis nicht einfach auslaufen lässt, sondern diese bis
zum letzten Tag mit voller Kraft und gewissenhaft führt.“
Auch sollte die Praxis – inklusive Personal – auf dem neuesten Stand sein. Kurz: Die Praxis sollte bis
zuletzt für die Patienten – und somit auch für den potenziellen Übernehmer - attraktiv bleiben. Dies sei
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Erfolgreiche Nachfolge bei Heilberufen braucht gute Planung | HVB
eine Grundvoraussetzung dafür, einen Verkaufserlös zu erzielen, der in etwa den Vorstellungen des
Abgebers entspricht.
Nachfolge: Unternehmerisch denken
Das Wichtigste für die HVB bei der Praxisfinanzierung ist ein gutes Konzept – das gilt sowohl für den
Übergeber als auch für den Übernehmer. Im Vergleich dazu sind die Sicherheiten, die die Bank benötigt,
weit weniger relevant. „Das Motto lautet stets: unternehmerisch denken! Wer dies beherzigt, ist bei der
Finanzierung auf einem guten Weg“, erläutert Expertin Trapp.
„Wir als Kreditgeber sitzen letztlich mit unseren Kunden in einem Boot. Mit dem Vertrauen, das wir in
Form der Finanzierung in den Kunden setzen, kaufen wir quasi - im übertragenem Sinne - Aktien des
Unternehmens, das wir finanzieren. Und wir stehen unseren Kunden zur Seite, damit das ‚Unternehmen
Praxis’ erfolgreich ist.“
Die HypoVereinsbank berät mit ihren Spezialisten bereits seit mehr als 25 Jahren Kunden aus dem
Gesundheitssektor. Dieser Bereich gehört zu den Wachstumsmärkten, ist zudem auch
konjunkturunabhängig. Die älter werdende Bevölkerung, der technische Fortschritt, das steigende
Interesse an Fitness, Erholung und gesunder Ernährung sind nur einige von vielen Faktoren, die den Boom
der Branche dokumentieren. Im ambulanten Sektor gehört die HVB hierzulande zu den Top-Spezialisten.
Weitere Informationen
Checkliste: Praxisübergabe
Checkliste: Praxisübernahme
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