So funktioniert Greening

So funktioniert Greening
Anbauerfahrungen mit
Zwischenfruchtmischungen
Winterveranstaltung
VEREINIGTE HAGEL und SAATEN-UNION
19.11.2015 Rendsburg
Daniel Dabbelt
Produktmanagement
P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard GmbH
20.11.2015
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P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
 privater, deutscher Pflanzenzüchter
 Standort im Norden von Schleswig-Holstein
 seit über 80 Jahren Saatgutproduktion von Zwischenfrüchten
 seit mehr als 30 Jahren Züchtung von nematodenresistenten
Sorten, Marktführer für Zwischenfrüchte in Europa
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P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
 Neben Zwischenfrüchten werden auch Leguminosen und Getreide
züchterisch bearbeitet
 Saatgutproduktion in klimatisch geeigneten Regionen
 Saatgutaufarbeitung und Lager in Lundsgaard auf 15.000 m²
 Saatgutvertrieb in Kooperation mit SAATEN UNION
 Internationaler Vertrieb in über 20 Länder weltweit
20.11.2015
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Gliederung
 Greening und gesetzliche Rahmenbedingungen
 Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 Beispiel Fruchtfolge
 Zwischenfruchtanbau in der Praxis mit und ohne Greening
 Bodenbearbeitung und Aussaat
 Düngung
 Bearbeitung von Zwischenfrüchten
 Zusammenfassung und Fazit
20.11.2015
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Gliederung
 Greening und gesetzliche Rahmenbedingungen
 Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 Beispiel Fruchtfolge
 Zwischenfruchtanbau in der Praxis mit und ohne Greening
 Bodenbearbeitung und Aussaat
 Düngung
 Bearbeitung von Zwischenfrüchten
 Zusammenfassung und Fazit
20.11.2015
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Greening und gesetzliche
Rahmenbedingungen
 Greening
 Umfasst 30% des Direktzahlungsbudgets (Erste Säule)
 Ausgenommen sind Ökobetriebe und Kleinerzeuger (bis 10 ha
Ackerfläche) sowie Betriebe mit mehr als 75% Grünland an der
landw. genutzten Fläche
 Ab 01. Januar 2015
Bestandteile des Greening
Ökologische
Vorrangfläche Dauergrünlanderhalt
(ÖVF)
Anbaudiversifizierung
20.11.2015
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Greening und gesetzliche
Rahmenbedingungen
3. Ökologische Vorrangfläche (ÖVF)
 Auf 5% der betrieblichen Ackerfläche müssen ÖVF geschaffen werden
 ab 15 ha Betriebsfläche
Möglichkeiten zur Erfüllung ÖVF mit Gewichtungsfaktor
• Brachland, Teiche und Tümpel
1,0
• Hecken/Gehölzstreifen, Baumreihen, Gräben
2,0
• Frei stehende Bäume, Feldränder, Puffer-, Waldrandstreifen
1,5
• Zwischenfruchtanbau, Kurzumtriebsflächen
0,3
• Anbau von Leguminosen
0,7
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Greening und gesetzliche
Rahmenbedingungen
Anforderungen an den Zwischenfruchtanbau (a):
 Kulturpflanzenmischung aus mind. 2 Pflanzenarten
 Keine Art darf einen höheren Anteil als 60% an den
Samen der Mischung haben
 Der Anteil Gräser (in der Gesamtheit) darf 60% nicht
überscheiten
 Getreidearten werden als Mischungspartner nicht
anerkannt
 Der Aufwuchs der Zwischenfrüchte darf im Ansaatjahr
weder zu Futter- und Weidezwecke noch als Substrat
für Biogasanlagen verwendet werden
 Ausnahme stellt die Beweidung mit Schafen oder
Ziegen dar
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Greening und gesetzliche
Rahmenbedingungen
Anforderungen an den Zwischenfruchtanbau (b):
 Aussaat vom 16. Juli bis 01. Oktober
 Organische Düngung ist erlaubt (Düngeverordnung: 40/80
Regelung beachten)
 Mineralische Düngung, Klärschlamm und der Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln ist untersagt
 Wirtschaftliche Nutzung ab 15.Februar des Folgejahres möglich
 Um Aussamen der Zwischenfrucht zu verhindern Bearbeitung
erlaubt
Fotolia.com
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ELER-Programm Schleswig-Holstein
 Winterbegrünung mit Zwischenfrüchte oder Untersaaten (auf
mind. 5 % der Ackerfläche)
 Beibehaltung bis zum 1. März des Folgejahres (dann nur
mechanische Beseitigung erlaubt)
 Keine Düngung und PSM-Einsatz
 Einsaat
 in Mais bis zum 1. Juli mit flacher Einarbeitung
 Zwischenfrucht bis 15. September mit flachem Einarbeiten
ohne wendender Bodenbearbeitung (keine Leguminosen)
 Grünroggen oder Gräser bis zum 10. Oktober nach Mais
oder Zuckerrübe
 Verpflichtungszeitraum 5 Jahre
 Förderung (75 €/ha) je Hektar landwirtschaftlicher Fläche, welche
in die Verpflichtung einbezogen wird
 Kombination mit ZF-Anbau als ÖVF ist nicht zulässig
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Gliederung
 Greening und gesetzliche Rahmenbedingungen
 Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 Beispiel Fruchtfolge
 Zwischenfruchtanbau in der Praxis mit und ohne Greening
 Bodenbearbeitung und Aussaat
 Düngung
 Bearbeitung von Zwischenfrüchten
 Zusammenfassung und Fazit
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Ziele des Zwischenfruchtanbaus
Erfüllung Greeningmaßnahmen
Bodenstruktur
Erosionssschutz
Biodiversität
Futterproduktion
Bodenlebewesen
Zwischenfruchtanbau
Humusbilanz
Bodenfruchtbarkeit
Infiltration
Nematodenbekämpfung
gesunde
Kartoffeln
Nährstoffkonservierung
Nährstoffaufschluss
2015
winterhart
Bodengare
Unkrautunterdrückung
Blütenpracht
Lebensraum für Bienen
und Insekten
abfrierend
Biofumigation
Agrarumweltmaßnahmen
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Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 …eines Futterbau- /Biogasbetriebes von der Geest in S-H
 Fruchtfolge ist auf maximale Biomasseproduktion ausgerichtet
 75 ha Mais, 20 ha Roggen, 5 ha Ackergras
 Mögliche Folgen sind Humusabbau, Strukturschäden und damit
verringerte Bodenfruchtbarkeit
 Ziel:
 Humusabbau entgegen wirken
 Bodenbiologie fördern
 Bodenfruchtbarkeit erhöhen
 Erträge sichern
 Empfehlung: Zwischenfruchtanbau nach GPS-Roggen
2015
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TM-Aufwuchs verschiedener Zwischenfrüchte in
Abhängigkeit der Stickstoffdüngung
Pflanzenaufwuchs (TM dt/ha)
Ort: Goldbeck; S - Sl; 25-35 BP, Vorfrucht WW, Aussaat 14.08.2014; Beerntung 12.11.2014
45,0
40,0
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
10,0
0 kg/N
31 kg/N
62 kg/N
Zwischenfrucht
2015
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Organisches Material
 Dient als Nahrungsgrundlage für
Bodenlebewesen
 Mittelfristige Erhöhung des Humusgehaltes
 Verringerung der Lagerungsdichte
 Verbesserung der Wasserhaltefähigkeit
des Bodens
 Verbesserung des
Nährstoffhaltevermögens
 Ton-Humus-Komplex
40 – 100 Tonnen Wurmlosung pro Hektar und Jahr
 Bodenwachstum von ca. 0,5 cm
Wurmlosung enthält
5 x mehr Stickstoff
7 x mehr Phosphor
11 x mehr Kalium als die umgebende Erde
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Zusatznutzen: Nährstoffkonservierung
 als Nährstoffspeicher für Restnährstoffe nach
Ernte der Vorfrucht
 zur Minimierung des Nitrataustrages während
der winterlichen Auswaschungsperiode
 Jede Tonne Trockenmasse bindet ca. 20 – 25
kg Stickstoff
 Weitere Nährstoffe (N, P, K, Ca, Mg) werden
in Pflanzenmasse gespeichert und erhöhen
die Nährstoffverfügbarkeit für die Folgefrucht
und Erosionsschutz
Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 Ein schnell etablierender, gut entwickelter
Zwischenfruchtbestand ist die Voraussetzung für
einen maximalen Nutzen!
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Gliederung
 Greening und gesetzliche Rahmenbedingungen
 Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 Beispiel Fruchtfolge
 Zwischenfruchtanbau in der Praxis mit und ohne Greening
 Bodenbearbeitung und Aussaat
 Düngung
 Bearbeitung von Zwischenfrüchten
 Zusammenfassung und Fazit
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Zwischenfruchtanbau mit und ohne Greening
- Aussaat der Zwischenfrucht Ohne Greening
• Keine Terminvorgabe
Mit Greening
• Aussaat hat im Zeitraum vom 16.
Juli bis 01. Oktober zu erfolgen
•
Achtung bei früher Begrünung
nach GPS!
•
Welche Zwischenfrucht kann ab
15. September bis 1.10. noch
gesät werden?
• Kein Aussaatverfahren vorgeschrieben
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Zwischenfruchtanbau mit und ohne Greening
- Aussaat der Zwischenfrucht Empfohlene Aussaatperiode
Juni
Juli
August
Sept.
Okt.
Ölrettich
Gelbsenf / Weißer Senf
Winterrübsen
Phacelia
Rauhafer
Lein
Alexandriner Klee / Perserklee
Lupine
Sommerwicke
Futtererbse
Inkarnatklee
Welsches Weidelgras
Begrünungsroggen
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20.11.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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Bodenbearbeitung und Aussaat
 Zusätzlicher
Aufwand ist
minimal
 Verteilung und
Auflaufen der Arten
nicht optimal
20.11.2015
viterra® SCHNELLGRÜN
viterra® SCHNELLGRÜN 4 Wochen n. d.
Streuen (KW08.08.2015
32/2015)
Aussaat:
Aufnahme: 05.09.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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Bodenbearbeitung und Aussaat
 Aussaat mit Streuer
 Minimaler Aufwand
 Verteilung und Auflaufen der Arten nicht optimal
 Nicht für alle Arten geeignet
20.11.2015
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20.11.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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20.11.2015
viterra® MULCH
Aussaat: 05.08.2015
Aufnahme: 23.08.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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20.11.2015
viterra® MULCH
Aussaat: 05.08.2015
Aufnahme: 03.10.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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Bodenbearbeitung und Aussaat
 Direktsaat
 Geringer zusätzlicher Aufwand
 Verteilung und Auflaufen der Arten gut
 Direktsaattechnik nicht immer vorhanden
 Wichtig: möglichst Zeitnah hinter dem Drescher um
Entwicklungsvorsprung gegenüber Ausfallgetreide zu haben
20.11.2015
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20.11.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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20.11.2015
viterra® MULCH
Aussaat: 15.08.2015
Aufnahme: 05.09.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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20.11.2015
viterra® MULCH
Aussaat: 15.08.2015
Aufnahme: 21.09.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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Bodenbearbeitung und Aussaat
 Grubbersaat
 Kombination aus Bodenbearbeitung und Aussaat
 Große Unterschiede in der Bodenbearbeitungstechnik
 Vorangegangene Bodenbearbeitung hat großen Einfluss
 Anfangsentwicklung sehr unterschiedlich
20.11.2015
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20.11.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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20.11.2015
Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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Bodenbearbeitung und Aussaat
 Drillsaat
 Aussaat mit Sämaschine nach intensiver Bodenbearbeitung
 Sicherster und gleichmäßigster Feldaufgang
 Hohe Aufwendungen
20.11.2015
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Anbausicherheit
Bodenbearbeitung und Aussaat
Aufwendung
20.11.2015
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Zwischenfruchtanbau mit und ohne Greening
- Düngung der Zwischenfrucht Ohne Greening
Mit Greening
• Nach Ernte der letzten Hauptfrucht dürfen max. 40 kg NH4-N/ha bzw. 80
kg Gesamt-N/ha ausgebracht werden
•
Weitere Länderspezifische Düngeempfehlungen (z.B. NDS 30 % Grenze)
• Mineralische Düngung erlaubt
•
Ermöglicht besonders präzise
und bedarfsgerechte Dosierung
(Menge und Zeit)
• Organische Düngung erlaubt
•
Vor allem Einsatz in
Veredlungsregionen
• Mineralische Düngung nicht
erlaubt
• Organische Düngung erlaubt
(aber kein Klärschlamm)
•
•
•
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Verfügbarkeit?
Problematische Ausbringung
geringer Mengen
Weniger präzise Ausbringung
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Zwischenfruchtanbau mit und ohne Greening
- Pflanzenschutz in der Zwischenfrucht Ohne Greening
• Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen erlaubt
Mit Greening
• Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen nicht erlaubt
•
Schädlinge wie Schnecken,
Erdfloh, Kohlmotte, Kohlfliege,
Rübsenblattwespe können
bekämpft werden
•
Vorteil einer Mischung bei
Schädlingsbefall  nicht jede Art
wird gleich stark befallen
•
Herbizidmaßnahme erlaubt
 kaum Konkurrenz während der
Anfangsentwicklung
•
Keine Herbizidmaßnahme ab
Ernte der Vorfrucht kann zu
hohem Konkurrenzdruck führen
 gute und schnelle Anfangsentwicklung der Zwischenfrucht
besonders wichtig
Zwischenfruchtentwicklung durch
geeignete Saatbettvorbereitung
unterstützen
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Zwischenfruchtanbau mit und ohne Greening
- Bearbeitung der Zwischenfrucht -
Ohne Greening
Mit Greening
• Bearbeitung der
• Bearbeitung der
Zwischenfrucht sowie
Zwischenfruchtbestände vom
Bodenbearbeitung zu jeder Zeit
01.10. bis zum 15.02 des
erlaubt
Folgejahres nicht erlaubt
•
20.11.2015
Bei Gefahr des Aussamens jede
Bearbeitungsmaßnahme möglich
•
Um ein Aussamen der
Zwischenfrucht zu verhindern, ist
eine Bearbeitung nach dem 15.
November erlaubt, bei der kein
Bodeneingriff erfolgt (Mulchen
und Walzen sind erlaubt)
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Daniel Dabbelt, Produktmanagement P. H. PETERSEN Saatzucht Lundsgaard
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Zwischenfruchtanbau mit und ohne Greening
- Bearbeitung der Zwischenfrucht -
Im Greening erlaubt
Im Greening nicht
erlaubt
 Allgemein gilt:
 Durch Aussaat der richtigen Zwischenfrucht zum
richtigen Termin kann in der Regel auf eine Bearbeitung
im Herbst verzichtet werden.
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Gliederung
 Greening und gesetzliche Rahmenbedingungen
 Ziele des Zwischenfruchtanbaus
 Beispiel Fruchtfolge
 Zwischenfruchtanbau in der Praxis mit und ohne Greening
 Bodenbearbeitung und Aussaat
 Düngung
 Bearbeitung von Zwischenfrüchten
 Zusammenfassung und Fazit
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Zusammenfassung und Fazit
 Zwischenfruchtanbau funktioniert auch in Schleswig-Holstein!
 Verwendete Zwischenfruchtarten, die Saatzeit, und die
Bestellung sind wichtige Stellschrauben für einen erfolgreichen
Zwischenfruchtanbau.
 Ein gewisses Maß an Sorgfalt erhöht den Anbauerfolg!
 Greening nicht nur als Zwang, sondern als Chance sehen!
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.saaten-union.de
www.facebook.com/saatenuniongmbh
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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Weitere Informationen
unter www.viterra-mischung.de
oder www.saaten-union.de
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www.saaten-union.de
www.facebook.com/saatenuniongmbh
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