Vorwürfe - Schweighofer Initiative

HOLZINDUSTRIE
SCHWEIGHOFER
Hintergrundgespräch zur Aufarbeitung der
NGO-Vorwürfe gegen das Unternehmen
17. Februar 2016
Schweighofer Group | Kurzvorstellung
Georg Erlacher, Mitglied und Sprecher der Geschäftsführung
Kurzvorstellung Schweighofer Gruppe
Mehr als 400 Jahre Erfahrung in der Holzverarbeitung. Die
Gruppe ist vor allem in der Holzindustrie tätig, aber auch in der
Zellstoffproduktion, Forstwirtschaft, Bioenergiegewinnung und
im Immobilienbereich.
Seit 2003 in Rumänien aktiv, derzeit rund 3.000 Mitarbeiter in
drei Sägewerken, einem Tischlerplattenwerk und einem
Leimholzplattenwerk.
Seit Oktober 2015 gehört auch ein Sägewerk in Deutschland
zur Gruppe. Bei Schweighofer Fiber in Hallein wird Viskose
Zellstoff hergestellt. Die Produkte werden weltweit in über 70
Ländern vermarktet.
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Schweighofer Group | Historie der Anschuldigungen
Frühjahr 2015: Die US-Organisation EIA erhebt mittels verdeckt
gedrehter und nachträglich stark gekürzter Videoaufzeichnungen
Anschuldigungen gegen das Unternehmen („Kauft illegales Holz“)
Die Aussagen der EIA wurden von anderen NGOs und Medien
ungeprüft übernommen – obwohl die EIA bis heute nicht bereit war,
das ungeschnittene Original-Material zu veröffentlichen. Eine
internationale Internet- und Medienkampagne folgte.
Holzindustrie Schweighofer startet sofort umfassende interne
Erhebungen, um den Anschuldigungen auf den Grund zu gehen bzw.
diese mit Fakten zu widerlegen. Siehe: www.schweighoferinitiative.org
Mehrere behördliche Überprüfungen der Werke wurden durchführt.
Zusätzlich Sonder-Audits und Kontrollen von unabhängigen
Zertifizierungsstellen (PEFCTM / FSC®).
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Schweighofer Group | Historie der Anschuldigungen
Herbst 2015: In ihrem sogenannten „EIA-Report“ verbreitet die EIA
erneut eine Vielzahl von neuen und alten Vorwürfen – und
zusätzlich vollkommen falsche Zahlen zum Markt-, Wald- und
Forstbestand in Rumänien.
HS weist bekannte unwahre Vorwürfe sofort zurück und kündigt
transparente Überprüfung aller neuen Vorwürfe im Detail an.
Ende 2015: Unabhängige Prüfinstitutionen finden bei mehrfachen,
strengen Audits keine Verstöße des Unternehmens.
Alle Zertifizierungen wurden erneut vergeben und sogar
ausgeweitet. FSC® bestätigt, dass das gekaufte und verarbeitete Holz
aus umweltgerechter, sozialverträglicher und wirtschaftlich
tragfähiger Bewirtschaftung stammt.
FSC® Mix Credit (QA-CoC-0073/0), FSC® Controlled Wood (QA-CW-0073/0),
PEFCTM CoC (HFA-CoC-0018)
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Schweighofer Group | Historie der Anschuldigungen
Zu Überprüfungen des rumänischen Umweltministeriums aus dem
Sommer 2015 gibt es noch keine Ergebnisse. Angebliche Berichte,
die verschiedenen Medien zugespielt wurden, liegen HS selbst nicht
vor. Authentizität kann daher nicht bestätigt werden. In diesen
Dokumenten erwähnte und uns bekannte Strafen gehen auf Meldeund Dokumentationsfehler zurück. Kein Zusammenhang mit illegalen
Schlägerungen.
Berichte, wonach die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eingeleitet
hat, sind ebenso unrichtig. Es gibt nicht einmal Vorerhebungen. Das
Umweltministerium hat seine Überprüfungsergebnisse der
Staatsanwaltschaft übermittelt – Standard-Procedere, ob es
überhaupt weitere Schritte gibt, ist daher vollkommen offen.
Heute präsentieren wir Ihnen Fakten und umfassende Antworten
auf den EIA-Report. Alle Vorwürfe wurden einzeln nachgegangen
und können sachlich widerlegt werden. Vorgehensweise und
Seriosität der NGO sollte daher kritisch hinterfragt werden.
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Überblick zur tatsächlichen
Marktsituation in Rumänien
Schweighofer Group | Marktsituation in Rumänien
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Schweighofer Group | Historie der Anschuldigungen
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Rundholz Holzindustrie Schweighofer Rumänien
3.500.000
Der Anteil des rumänischen Holzes sinkt
Importe steigen
3.000.000
Import
2.500.000
1,5 Mio m3
= 48 %
14 %
2.000.000
1.500.000
Romania
1.000.000
1,6 Mio m3
500.000
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016 e.
2010 Anteil der Importe: 14 %
2016 erwarteter Anteil der Importe: 48 %
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Schweighofer | Hintergrundinformation
Weg der Holzbeschaffung
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Fakten | Hintergrundinformation
Aufarbeitung der Vorwürfe
Unser „EIA-Gegenreport“
Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 1
Vorwurf:
Die EIA fand unmarkierte Baumstämme, die später an
Schweighofer geliefert wurden (Waldlager).
Faktencheck:
Markierungen sind nicht immer notwendig. Nur Stämme
mit mehr als 20 cm Durchmesser müssen einen
Transportstempel aufweisen.
Andere fotografierte Stämme waren noch im Wald
gelagert. Die Markierung erfolgt regelkonform allerdings
erst bei der Beladung auf den LKW.
Langholz wird in zentralen Lagerplätzen ausgeformt –
keine Stempelung erforderlich.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 2
Vorwurf:
Ermittlung gegen Schweighofer Top-Lieferanten (inkl. RNP)
wegen illegalen Geschäftspraktiken.
Faktencheck:
Der rumänische Staat verwaltet zwei Drittel des Waldes (49 %
direkt, 16 % über die Gemeinden) – eine Zusammenarbeit ist
unumgänglich.
Drei Viertel des Nadelholzes stammt von staatlichen Flächen.
Anzahlungen sind in der Praxis üblich:
Sie ermöglichen den Kauf von modernen Erntegeräten
und Maschinen zur optimalen Leistungserbringung.
Sind manchmal notwendig, da kaum Subventionen in
der Forstwirtschaft existieren.
Mehrstufiges Risikobewertungsverfahren für alle Lieferanten.
Audits, FSC® und PEFC Zertifizierung.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Vorwurf:
Fast 10.000 m3 an illegalem Holz festgestellt.
Faktencheck:
Die Beanstandung war nur formeller Natur und hat nichts mit
illegalen
Schlägerungen
zu tun.
(Dateneingabe,
Lediglich geringe
Mengen in Rădăuți
wurden
wegen Formfehler Meldezeitraum)
als „illegal“ erklärt
99,1% des Rundholzvolumens wurde nicht beanstandet
Nur 9400 m³ wurden
aufgrund von Formfehlern
beanstandet:
Fehlende Ziffern in
Aviz-Dokumenten
Verspätete
Abfuhr aus dem
Wald wegen
Schneefalls
Tippfehler
Orange Quadrate: Kein Verstoß
Fall 3
Jedes Quadrat entspricht 10.000 m³ Rundholzverbrauch
Sägewerk Rădăuți : Lieferungen von 1. Februar bis 18. Juli wurden behördlich
untersucht. 99,1% wurden nicht beanstandet. Bei 9400 m³ wurden Formfehler
festgestellt – Hinweise auf illegal geerntetes Holz gab es keine.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 4
Vorwurf:
Schweighofer schafft Anreize für illegalen
Holzeinschlag.
Faktencheck:
Erfüllungs- bzw. Mengenbonus ist international üblich
und fördert die Liefertreue.
Industriebetriebe werden in Rumänien – im Gegensatz
zu tausenden Kleinsägewerken – strengstens kontrolliert.
Alle Holzmengen und ihre Dokumente für unsere
Sägewerke werden bereits vor den Werkstoren streng
überprüft.
Eine Abweisung geschieht z. B. bei unvollständigen
Dokumenten. 2015 wurden über 60 LKW-Ladungen
deswegen abgewiesen.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 5
Vorwurf:
Bei einem Großteil der Holzstämme, die an HS
gehen fehlten die erforderlichen
Transportstempel (Bahnlager).
Faktencheck:
Diese Markierungen sind nur notwendig und
vorgeschrieben, wenn die Stämme mehr als 20
cm Durchmesser aufweisen.
Stempel befinden sich nur auf einer Seite.
Andere von der EIA fotografierte Stämme
befanden sich noch im Bahnlager. Dort wird z.B.
Langholz ausgeformt und muss nicht neuerlich
gestempelt werden.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 6
Vorwurf:
Landkreis Buzău: Illegale Schlägerung von
unmarkierten Baumstämmen für Schweighofer
und Vorwurf des Monopols.
Faktencheck:
Div. Überprüfungen zeigten, dass es solche
Vorfälle bzw. solche Lieferungen an HS
nachweislich nicht gab.
Die EIA konnte keine Nachweise für diese
Vorwürfe vorlegen und hat auch die zuständigen
Behörden darüber nicht informiert – warum
nicht?
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 7
Vorwurf:
Corbu im Kreis Harghita: Schweighofer
akzeptierte Holz aus nicht genehmigten
Kahlschlag.
Faktencheck:
Die Waldfläche wurde von der
Kreisforstbehörde kontrolliert
Die Anschuldigung ist falsch, da das Holz des
fraglichen Bestandes (Nr. 591216/2013) in einer
öffentlichen Auktion von der Dana Group SRL
gekauft wurde.
Das Nadelsägerundholz wurde an
Schweighofer verkauft.
Die Fläche wurde ordnungsgemäß von der
Behörde übernommen und zeitgerecht
aufgeforstet.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 8, 9 & 10
Vorwürfe:
Schweighofers Wälder:
Befinden sich auf einem Gebiet, das nicht rechtmäßig restituiert
wurde, sind Teil eines laufenden Rechtsstreits über illegale
Restitutionen. Es besteht der Verdacht, dass das Land nicht
rechtmäßig restituiert wurde.
Faktencheck:
Alle Vorwürfe sind unrichtig. Es gibt keinen Rechtstreit, der den
Immobilienbesitz der Holzindustrie Schweighofer oder seines
Tochterunternehmens Cascade Empire betrifft.
Alle Forstkäufe durch HS durchliefen – im eigenen Interesse – eine
sorgfältige und detaillierte rechtliche Due Diligence der
Besitzverhältnisse. Diese wurde von internationalen Anwaltskanzleien
durchgeführt.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 11
Vorwurf:
Illegales Holz aus Nationalparks bis zu
Schweighofer nachverfolgt.
Faktencheck:
Dieser Vorwurf wurde von der Forstbehörde und
dem Umweltministerium genau untersucht. Beide
Berichte der Behörden zeigten, dass die
Schlägerungen legal waren. Die NGO hat beim
Woodtracking-System das Kennzeichen des
Anhängers abgefragt, registriert war der LKW.
Außerdem: Die Schlägerungen wurden nicht von
Schweighofer durchgeführt.
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Schweighofer Group | Anschuldigungen & Fakten
Fall 12
Vorwurf:
Sâmbăta Tal: Missbrauch von
Schlägerungsgenehmigungen durch einen
Lieferanten von Schweighofer.
Faktencheck:
Holzindustrie Schweighofer erhielt kein Holz von
dieser Waldfläche.
Erhebungen ergaben außerdem, dass die
fragliche Parzelle (44a) nicht wie behauptet von
Mesar SRL geerntet wurde.
Weitere Falschinformation durch die EIA: Das
Sâmbăta-Tal ist nicht Teil des Nationalparks,
sondern ein Natura 2000 Gebiet in dem
Schlägerungen erlaubt sind.
Holzindustrie Schweighofer verarbeitet freiwillig
keinerlei Holz aus Nationalparks.
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Schweighofer Group | Praxisberichte
Probleme in
der Praxis 1
Umständliche manuelle Eingabe ins staatliche Meldesystem
Über 100.000 Lieferdokumente (Aviz) müssen jährlich manuell in
den Tracking-Server und in das SUMAL-System eingegeben werden.
Eindeutiger zwölfstelliger Online-Code aus dem WoodtrackingSystem verweist auf Information zur Ladung.
Probleme:
Fehlerpotential bei aufwändiger manueller Übertragung der Daten.
Dennoch hat Holzindustrie Schweighofer eine sehr geringe
Fehlerquote.
Selbst ein sehr geringer Fehleranteil führt zu erheblichen
Holzmengen, die nachträglich aus Formalgründen als „illegal“
eingestuft werden können, obwohl diese natürlich nichts mit
Illegalität zu tun haben.
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Schweighofer Group | Praxisberichte
Probleme in
der Praxis 2
Nationalpark-Daten nicht öffentlich verfügbar
Die Schlägerung und der Kauf von Holz aus Pufferzonen von
Nationalparks ist gesetzlich erlaubt.
Trotzdem kauft Holzindustrie Schweighofer freiwillig kein Holz aus
den besagten Nationalpark-Pufferzonen.
Ein APV-Dokument (Act de Punere in Valoare) lässt das Erntegebiet
genau bestimmen. Die APV-IDs der Pufferzonen sind jedoch nicht
öffentlich verfügbar und müssen selbst recherchiert werden.
Wir laden NGOs und Interessierte ein, uns dabei zu unterstützen.
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Schweighofer Group | Praxisberichte
Probleme in
der Praxis 3
Der überraschend gesunde „verlorene Wald“
Laut EIA-Bericht: „Alarmierende Abnahme der Waldfläche in
Rumänien zwischen 2000 und 2014.“
Aber: Satellitenaufnahmen falsch interpretiert! Wald unter 5 m
Höhe wird in Wirklichkeit aufgeforstet und ist am Wachsen!
Fakten:
Der Waldbestand wächst
Das rumänischen Statistikamt (INSSE) weist im gleichen Zeitraum
einen Anstieg der Waldfläche um 2,8 % aus.
Wald wird regelmäßig weiter aufgeforstet. Gesetzliche Vorgaben.
Pflichtbeträge für Wiederaufforstung in Kaufpreisen enthalten.
Rund 30 Millionen Euro für Aufforstung beigetragen.
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Schweighofer Group | Praxisberichte
Probleme in
der Praxis 3
Der überraschend gesunde „verlorene Wald“
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Schweighofer Group | Ausblick
Ausblick
Wie gehen wir in Rumänien weiter vor…
GPS-Tracking aller unserer Lieferanten-LKW in Vorbereitung: Überwachung
des Transportweges vom Wald bis zum Werk.
Unterstützung von Wiederaufforstungsprojekten gemeinsam mit anderen
Unternehmen und NGOs geplant.
5 % des Waldes im eigenen Besitz (FSC®) außer Nutzung gestellt
Kooperation mit Bildungseinrichtungen, um Waldbewusstsein und Knowhow über nachhaltige Forstwirtschaft in der rumänischen Bevölkerung zu
stärken.
Umfassende Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen, um letzte Lücken
im Kontrollsystem weiter zu schließen.
Freiwillige Audits (Indufor)
Mehr Transparenz – Tage der offenen Tür, Pressereisen etc.
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