Jubiläumskonzert 50 Jahre Musikschule Volmetal Meinerzhagen. Aus ungewohnter Perspektive – als Künstler und nicht als Lehrer – lernten Musikliebhaber, Eltern und Schüler die Pädagogen der heimischen Musikschule am Samstag in der Stadthalle kennen. Aus mehreren Jahrhunderten brachten die Musikschullehrer/innen klangschöne Stücke zum großen Jubiläumskonzert „50 Jahre Musikschule Volmetal“ mit. In unterschiedlicher Konstellation – als Solisten, Duo oder Trio – streiften sie virtuos durch die verschiedensten Musikgattungen und Epochen. Durch Stina Emmerich war Tanz, sowohl klassischer Tanz als auch moderner Ausdruckstanz, fester Bestandteil des abwechslungsreichen, anspruchsvollen Programms. Zahlreiche Ehrengäste hieß Cornelius Frowein, „seit 24 Tagen neuer Leiter der Musikschule“, beim Konzert willkommen. Namentlich begrüßte er Meinerzhagens 1. stellvertretenden Bürgermeister Volkmar Rüsche, Altbürgermeister Jürgen Pietsch, Heinz-Gerd Maikranz vom Fachbereich Bildung, Sport und Kultur und den früheren Musikschulleiter Ferdinand Mertens. Auch an die Vertreter der Fördervereine aller drei Bezirke der Musikschule gingen herzliche Willkommensworte. Galant und charmant führte Frowein durch das Programm. An Worten von ExBundespräsident Richard von Weizsäcker machte er die Bedeutung von Kultur für die Gesellschaft fest. „Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert“, zitierte er. Sehr gut besucht war das auf hohem Niveau unterhaltende, farbenreiche Konzert. Jeder kam auf seine Kosten, ob er nun Liebhaber klassischer Musik oder Verfechter moderner Musik und experimenteller Klangerlebnisse war. Auf vielfältigem Instrumentarium verwöhnten die Ausführenden. Als ausdrucksstarke, spieltechnisch versierte Interpreten stellten sich André Becker (Trompete), Robert von der Beck (Klavier), Elisabeth Manns (Blockflöte), Vera Frings (Klavier), Cosima Breidenstein (Violine), Kathrina Frisch (Querflöte), Wolfgang Wilke (Cello), Przemek Tracz (Klavier), Harald Eller (Bass Vocals), Franz-Josef Frings (Klarinette) und Waldemar Löffelbein (Klavier) vor. Mit dem festlichen Marsch „Prince of Denmark’s March“ aus der Feder des englischen Barockkomponisten Jeremiah Clarke war der Einstieg ins Programm dem Anlass gemäß festlich und freudig gewählt. Nationale Besonderheiten des Barock, Klangpoesie der Romantik und die Experimentierfreude der Moderne stellten die Lehrer stilsicher, mal elegant und galant, mal verspielt, mal fantasievoll, in reichen Barockverzierungen oder Idiomen des Jazz heraus. Höhepunkte herauszugreifen, fällt schwer. Wenn überhaupt, dann die berühmte Chaconne g-Moll von Vitali, deren hohe spieltechnische Hürden Cosima Breidenstein mit Bravour meisterte. Ferner der romantische Klangzauber der Schumann’schen Arabesque C-Dur mit Robert van der Beck und nicht zuletzt das ungewöhnliche, archaisch-experimentelle „Lamentatio“ von Giovanni Sollima, mit dem Wolfgang Wilke begeisterte. Nicht zu vergessen Harald Eller mit John Lennons „Come together“ und die Auszüge aus der Poulenc-Sonate für Klarinette und Klavier mit Franz-Josef und Vera Frings. „The way it is“ hieß es in Tanz und Musik zutreffend am Ende. Als Gäste wirkten Thomas Becker und Andrea Ertz (Klavier) beim virtuosen Streifzug der Musikschulpädagogen durch die Jahrhunderte mit. MS
© Copyright 2024 ExpyDoc