Zeitschrift der Clara-Schumann-Musikschule Grundstufe: - Liedergarten - Instrumentenkarussell Band: Mixed Up Instrumentenvorstellung: Violoncello Veranstaltungskalender Februar – Juli 2016 Februar 2016 Editorial Peter Haseley, Leiter der Clara-Schumann-Musikschule Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, wie schnell die Zeit doch vergeht: Mir kommt es vor, als ob ich Ihnen erst kürzlich in der Ausgabe der vom Februar 2015 ein gutes neues Jahr gewünscht hätte, was ich hiermit selbstverständlich gleich für 2016 erneut machen möchte. Es sind mittlerweile schon wieder zwölf Monate vergangen – und sehr schnell, wie es scheint. Das bedeutet natürlich nicht zwangsläufig etwas Schlechtes. Denn was wäre das Gegenteil? Eine leere Zeit, die nicht vergeht. Nur Langeweile. Und die will nun wirklich niemand haben. Wer musiziert, kennt keine Langeweile, denn das Musizieren ist eine sinnvolle Beschäftigung in der Freizeit. Mit Musik kann man Stress abbauen und den Gefühlen Ausdruck geben. Das aktive Musizieren regt das Gehirn in vielen Arealen an und lenkt unsere Energie in konstruktive Bahnen. Die schönsten und beglückendsten Erlebnisse beim Musizieren entstehen, wenn man merkt, dass die eigene Musik durch Üben und Training immer besser gelingt. Wenn Sie die aktuelle zur Hand nehmen, werden Sie feststellen, dass die Zeit in der Clara-Schumann-Musikschule mit bemerkenswerten Aktivitäten vieler Menschen gefüllt war. Hier finden Sie Berichte, Interviews und Aufsätze über verschiedenste Ereignisse der letzten Monate. Die Berichte über das Düsseldorfer Gitarrenfestival der Robert-Schumann-Hochschule in Kooperation mit der Clara-Schumann-Musikschule, die Fortbildung mit Jürgen Hübscher und das Interview mit Prof. Dieter Kreidler beschreiben die vielfältigen Aktivitäten rund um die Gitarre im ersten Schulhalbjahr. Das Jugendblasorchester und das UHU-Orchester sind in Benefizkonzerten für den guten Zweck aufgetreten. Das „Instrumentenkarussell“, die Musikschule in der Offenen Ganztagsschule (OGS) und das Porträt der Band „Mixed Up“ führen Sie in die Welt des Elementaren Musizierens, zurzeit der Bereich der Musikschule mit den größten An- 2 meldezahlen. Vorgestellt wird in dieser Ausgabe auch die Kooperation mit der Düsseldorfer Volkshochschule, eine Erfolgsgeschichte vom Anfang an. Ebenso informiert Sie die über die Projekte und Auftritte der Chöre. Termine sowie Ankündigungen für das nächste Schulhalbjahr sind für Sie im Veranstaltungskalender chronologisch zusammengestellt. Darüber hinaus finden Sie die Termine der anstehenden Wettbewerbe. Bei den Wertungsspielen haben Sie die Gelegenheit, live mitzufiebern. In den darauf folgenden Abschlusskonzerten wird dann eine Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger mit Kostproben aus dem Gesamtprogramm vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wettbewerbe, aber auch alle, die in den Konzerten auftreten, freuen sich schon jetzt über Ihren Besuch und Ihre Unterstützung. Im dritten Teil der finden Sie die Kontaktdaten Ihrer Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in allen Bereichen der Musikschule. Mit einem Blick nach innen berichtet die regelmäßig über Veränderungen im Kollegium und in der Musikschulverwaltung. Am 10. Dezember 2015 hat der Rat der Stadt eine neue Gebührensatzung für die Musikschule beschlossen. In dieser Ausgabe finden Sie die neuen Gebührentarife, die am 1. August 2016 für den Unterricht in der Musikschule in Kraft treten. Auch diese Ausgabe der bietet Ihnen wieder vielfältige Anregungen, Musik zu erleben. Ich wünsche Ihnen eine unterhaltsame Lektüre und anregende Stunden in Ihrer Clara-Schumann-Musikschule! Vorschau Günther Cellarius Abschiedskonzert des Kammerchors Teilnehmende des 2. Workshops im August 2015: (v.l.n.r.) Viktoria Schreurs, Yurika Sato, Akiko Oi, Satoshi Matsumura, Prof. Koji Toyoda, Erika Ozeki, Ryunosuke Hatsutani, Taishi Nagamatsu, Yukiko Fujieda Das Beste kommt zum Schluss 37 Jahre gibt es ihn nun schon – den Clara-SchumannKammerchor Düsseldorf. Bernd Zingsem 21. – 30. Juli 2016 Foto: Bernd Zingsem Violinkurs mit Prof. Toyoda Nach dem sehr erfolgreichen und anregenden Kurs im Sommer letzten Jahres plant die Musikschule für die kommenden Sommerferien erneut einen Violinkurs mit Prof. Koji Toyoda. Prof. Toyoda, der beinahe 20 Jahre als Konzertmeister des Berliner Rundfunk-Orchesters tätig war, bevor er weitere 20 Jahre als Professor an der Musikhochschule in Berlin unterrichtete, ist ein überaus erfahrener und zugewandter Musikpädagoge. In den 10 Kurstagen erhalten alle Teilnehmenden täglich Unterricht und haben Gelegenheit, mit professioneller Klavierbegleitung ihr Programm weiterzuentwickeln. Das Repertoire ist beinahe unbegrenzt und reicht beispielsweise von der gut einstudierten Dvorák-Sonatine oder dem Haydn G-DurKonzert bis hin zu den großen Werken der Violinliteratur. Wer sich also vorstellen kann, während der 1. Hälfte der Sommerferien intensiv zu musizieren, melde sich telefonisch oder per Mail bei Bernd Zingsem, Fachgruppenleiter für die Streichinstrumente: 0211 892-7422, [email protected]. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der ClaraSchumann-Musikschule erhalten durch den Verein der Freunde und Förderer eine großzügige Unterstützung. 21. Juli Kursbeginn 29. Juli öffentliches Abendkonzert 30. Juli internes Klassenvorspiel am Vormittag Kursgebühr voraussichtlich zwischen 500 und 650 Euro Was haben wir nicht alles gesungen in dieser Zeit: Bach und Brahms, Ernsthaftes und Klamauk, einstimmig und 40-stimmig, Messen und Madrigale, Gotisches und Uraufführungen, Passion und Experiment, Bläck Fööss und Rudi Schuricke, Requiem und Sprechchor, Tangomesse und Volkslieder, all dies in vielen europäischen Sprachen einschließlich Spanisch rückwarts... Und nun, zum Schluss? Wir werden zum Abschluss dieser wunderschönen Zeit wieder einen Schwenk in das geistliche Repertoire machen. Es war unser Wunsch, in unserem letzten gemeinsamen Konzert ausschließlich Musik von den Besten der Besten zur Aufführung zu bringen und dabei Werke auszuwählen, die mir als Musiker persönlich besonders ans Herz gewachsen sind: das 6-stimmige „Tu es Petrus“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina, den doppelchörigen Psalm „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Heinrich Schütz, die wunderbare Motette „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen“ von Johannes Brahms und das „Kyrie“ aus der doppelchörigen Messe von Frank Martin. Außerdem möchte ich noch einmal mit möglichst vielen meiner teils langjährigen Weggefährten der Musikschule in unserem Abschiedskonzert musizieren. Weniges eignet sich dazu besser als Johann Sebastian Bachs „Magnificat“. Sehr glücklich bin ich, dass ich nun die Solisten, das Kammerorchester und den Kammerchor der Musikschule zu diesem schönen Abschluss „mit Pauken und Trompeten“ führen kann. Das Programm: - Heinrich Schütz: Singet dem Herrn ein neues Lied - Johannes Brahms: Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen - Giovanni Pierluigi da Palestrina: Tu es Petrus - Frank Martin: Kyrie aus der Messe für zwei Chöre - Joh. Sebastian Bach: Magnificat BWV 243 Lena-Maria Kramer, Sopran Anna Bineta Diouf, Alt Raimund Fürst, Tenor Wolfgang Georg, Bass Clara-SchumannKammerorchester Clara-Schumann- Kammerchor Leitung: Günther Cellarius 28.2.2016, 18 Uhr → Heilig-Geist-Kirche Düsseldorf-Pempelfort Ecke Moltkestraße/ Pempelforter Straße 3 U Inhalt Ensembles Editorial Grußwort2 1 Vorschau OGS-Konzert: My Heart Will Go On14 Liedergarten für die Kleinsten15 Kammerchor Das Beste kommt zum Schluss3 Benefizkonzerte mit Izumi Tateno 6 2 Instrumentenvorstellung Das Violoncello16 Neue Gebührensatzung 9 2. Düsseldorfer Gitarrentage Guitaresque18 Interview mit Dieter Kreidler18 Fortbildung mit Jürgen Hübscher20 Kooperationen Der Fachbereich Musik an der VHS 7 Portrait 3 Steckbriefe - Pauline Klusmann10 -Moritz Ufer12 Verein der Freunde und Förderer Allgemeine Informationen23 Jugendblasorchester Benefizkonzert 23 Bericht von der Mitgliederversammlung 41 Wettbewerbe 53. „Jugend musiziert“: Termine 5 Big Band 1. Platz beim Landesorchesterwettbewerb22 Erfolg für Anna Sent39 13. Gerd-Högener-Wettbewerb Aufruf 40 4 Instrumentenkarussell11 Mixed Up „Mixed Up“ – alle vermischt13 Violinkurs mit Prof. Koji Toyoda 3 Aktuelles aus den Fachgruppen 4 5 Big Band Eröffnungskonzert des IDO-Festivals 21 Juniorblasorchester Weltkindertag 21 Interview mit Ingmar Schwindt24 Das vergessene Lied Es saß ein klein wild Vögelein27 UHU-Orchester Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe28 Kinder- und Jugendchöre Vielfältige Choraktivitäten 30 Kompositionsklasse Zwischen Reisbällchen und Fortuna-Brötchen32 Inhalt hören & lesen Lea Singer: Konzert für die linke Hand38 staccato Jugend musiziert 53. Wettbewerb Kurzmeldungen42 StichWort Information: www.duesseldorf.de/musikschule Von Punkten und Strichen 43 Musik(K)üsse Giraffenaffen 45 Preisträgerkonzert Regionalwettbewerb: 14.2.2016, 11 Uhr, Robert-Schuman-Saal Landeswettbewerb NRW: 4. – 8. März in Detmold Bundeswettbewerb: 12. – 19. Mai in Kassel wir über uns Zum Tod von Bernd Wiesemann46 Reinhart von Gutzeit bei der Gesamtlehrerkonferenz www.jugend-musiziert.org 48 Nachrichten aus dem Kollegium F R AT Z 46/49 Service Ensembles ab 6 Spielerinnen und Spielern 36 Unsere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Stadtbezirk34 in der Verwaltung49 in den Fachgruppen50 in der Schulleitung51 Impressum 51 In der Mitte zum Herausnehmen: Veranstaltungskalender Februar – Juli 2016 MUSIKALIEN eE eE eE eE eE eE eE eE eE eE e DAS Fachgeschäft Fachgeschäft DAS für für Noten Noten in in Düsseldorf Düsseldorf Kaiserstraße 21 Kaiserstraße 21 40479 40479 Düsseldorf Düsseldorf Telefon 30 313 Telefon 49 4930313 Fax 49 90 61 Fax 499061 E-Mail: E-Mail: [email protected] [email protected] 5 Aktuelles Norbert Laufer Zwei Benefizkonzerte in der Musikschule im August Klaviermusik für die linke Hand Im Ersten Weltkrieg verlor der Pianist Paul Wittgenstein seinen rechten Arm. Er gab bei hochkarätigen Komponisten neue Werke für die linke Hand in Auftrag, die seitdem fester Bestandteil des Konzertlebens sind, allen voran Ravels Konzert in D-Dur für die linke Hand. Bernd Zingsem Dr. Wolfgang Steinke 6 Der 1936 in Tokio geborene und seit langer Zeit in Finnland lebende Pianist Izumi Tateno erlitt 2002 einen Schlaganfall, in dessen Folge er seinen rechten Arm fürs Klavierspielen nicht mehr einsetzen konnte. Seither macht er sich stark für die Klavierliteratur für die linke Hand: Er gründete in Japan eine Bibliothek für dieses Genre, arbeitet eng mit Komponisten aus aller Welt zusammen und führt deren Werke auf. Im August spielte er nun in zwei Benefizkonzerten im van-Meeteren-Saal. Deren Erlös kam nicht nur dieser Bibliothek zugute, sondern auch – und sogar an erster Stelle – dem Düsseldorfer „SchlaganfallZentrum am Marien Hospital“. Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Musikschulleiter Bernd Zingsem, der später auch selbst mitmusizierte, sprach der Regionalbeauftragte der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Prof. Dr. med. Wolfgang Steinke, Chefarzt der Neurologischen Klinik und Leiter des Stroke Units am Marien Hospital. Er stellte heraus, dass es beim Schlaganfall auf schnelle Hilfe ankomme. Bisherige Erfolge ließen sich daran ablesen, dass es deutlich weniger Funktionsstörungen bei den Patientinnen und Patientenen gebe. Da die Menschen immer älter werden und allgemein die medizinischen Risiken für einen Schlaganfall steigen, seien Kapazitätserweiterungen nötig. Dann sprach die Musik. Tateno begann mit einem gewichtigen Werk, Brahms’ Bearbeitung der Ciacona aus der Partita d-moll für Violine von Johann Sebastian Bach, einem der ersten Werke für die linke Hand allein. Auch wenn die Aufmerksamkeit des Pianisten dabei ganz der aktiven Hand galt, schien die rechte geradezu musikalisch mitzudenken. Plastisch gestaltete Tateno die Musik durch Pedalgebrauch, Akzente, Arpeggien, die die Mehrstimmigkeit des Notentextes herauskristallisierten. Das Orchester des Japanischen Clubs Düsseldorf mit Musikerinnen und Musikern der Clara-Schumann-Musikschule, Solist: Izumi Tateno; Leitung: Michael Falk Kooperationen Aloisius Groß Musikalische Angebote für Erwachsene Izumi Tateno Die anschließenden Werke von Komponisten unserer Tage wurden größtenteils in Deutscher Erstaufführung gespielt. Hier wurde der Konzerttitel „Antipodas“ eingelöst, stammten diese doch aus den verschiedenen, ja entgegengesetzten Hemisphären der Welt. Doch konnten sie musikalisch das Niveau nicht halten: Sie lehnten sich sehr an das bekannte Vorbild Ravels an und verwandelten dies vielfach in – durchaus ansprechende – Salonmusik. Fotos: Margret v Conta Tateno hatte sich für diese teils scherzohaften Werke mit ortsansässigen Partnerinnen und Partnern zusammengetan. Zunächst mit der Düsseldorfer Cellistin Mitsuru Morita für „Tokyo Cabaret“ von coba, einem japanischen Akkordeonisten, der auch schon mit der Popsängerin Björk zusammengearbeitet hat. Danach wurde das Klavier von einem japanisch-deutsch besetzten Quintett mit Klarinette, Trompete, Violine, Violoncello und Klavier bei der „Tender Toy Suite“ von Takashi Yoshimatsu begleitet. Bei der titelgebenden „Fantasia Concertante“ namens „Antipodas“ von Pablo Escande aus Argentinien hatte sich das Orchester des Japanischen Clubs Düsseldorf mit Musikerinnen und Musikern aus der Clara-Schumann-Musikschule zusammengetan – nicht zum ersten Mal. In bester Kooperation musizierte man unter der Leitung von Michael Falk die verschiedenen Sätze, die den Schwung von Hindemiths Kammermusik mit südamerikanischem Tango kreuzten. Der Tango ist schließlich auch in Finnland sehr beliebt. Das Publikum – darunter ein großer Anteil aus der Japanischen Gemeinde in Düsseldorf – dankte mit herzlichem Applaus und reichen Spenden für die Medizin und die Musik. Izumi Tateno Der Fachbereich Musik an der Volkshochschule Pro Semester rund 100 Kurse und Konzerte, über 600 Teilnehmende, mehr als 30 Dozentinnen und Dozenten: Damit gehört der Fachbereich Musik an der Volkshochschule Düsseldorf zu den größten Anbietern musikalischer Erwachsenenbildung in ganz NRW! Der Musikbereich an der VHS Düsseldorf blickt bereits auf eine jahrzehntelange Tradition zurück. Als vor einigen Jahren sowohl die Fachbereichsleitung an der VHS als auch die Fachgruppenleitung Tasteninstrumente an der CSM neu zu besetzen war, wurde eine Kooperation zwischen beiden Instituten beschlossen: Seit 2010 wird der Fachbereich Musik an der VHS im Rahmen dieser Kooperation von der Clara-Schumann-Musikschule konzipiert und fachlich betreut. Das Angebot umfasst Kurse zu den theoretischen Grundlagen der Musik (Harmonielehre, Formenlehre, Gehörbildung), eine umfangreiche Auswahl an Chören, Singgruppen und Stimmbildungskursen sowie Instrumentalunterricht in den Fächern Gitarre, Klavier, Akkordeon, Keyboard, Streich- und Blasinstrumente. Dabei erstreckt sich die Bandbreite vom Anfängerunterricht in der Gruppe bis zum Einzelunterricht für Fortgeschrittene. Stilistisch kommt der Klassikliebhaber genauso auf seine Kosten wie der Jazzfreund. Auch das Angebot an Ensembles ist breit: Neben einem klassisch ausgerichteten Kammerorchester mit Streichern und Bläsern, Big-Bands gibt es auch ein Saxophon- und ein Celloensemble. Wie bei allen Kursen der VHS binden sich auch die Teilnehmenden der Musikkurse immer nur für ein Semester. Die statistischen Auswertungen zeigen aber, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmenden „Wieder7 Kooperationen Musikalische Angebote für Erwachsene Der Fachbereich Musik an der Volkshochschule Mehr Information: Herr Groß Telefon: 89-27425 E-Mail: aloisius.gross@ duesseldorf.de oder Sie informieren sich über das aktuelle Kursangebot im Internet unter Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt jedes Semesters ist das Konzert der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Hier führen vor allem die Ensembles und in geringerem Umfang auch Kammermusikgruppen einem interessierten Publikum ihre klingenden Arbeitsergebnisse vor. Darüber hinaus zeigen sich auch die Dozentinnen und Dozenten in jedem Semester in einem eigenen Konzert von ihrer künstlerischen Seite: Mit solistischen Beiträgen, mit Kammermusik und einem Jazztrio entsteht ein buntes Programm, dessen Attraktivität regelmäßig für einen vollen Saal sorgt. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann zögern Sie nicht, sich entweder im Internet oder im aktuellen Programmbuch über das konkrete Kursangebot zu informieren. Für individuelle Beratung können Sie sich gerne jederzeit an Herr Groß wenden (Kontaktdaten siehe Seitenleiste). Die Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule freuen sich sehr über neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Orchester der VHS, Leitung: Manfred Sander Foto: Andreas M. Wittig http://duesseldorf. de/vhs/kultur/index. shtml holungstäter“ sind und oftmals ihre Kurse über einen langen Zeitraum besuchen. Dabei haben insbesondere die Ensembles und die Chöre einen festen Stamm von Mitwirkenden, zu denen sich auch immer wieder neue Teilnehmende gesellen. Fortsetzung 8 Aktuelles Städtische Clara-Schumann-Musikschule der Landeshauptstadt Düsseldorf Die neue Gebührensatzung ab 1. August 2016 Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat in seiner Sitzung am 10.12.2015 eine Neufassung der Gebührensatzung beschlossen. Nach vier Jahren stabiler Preise werden die Gebühren durch eine moderate Erhöhung der allgemeinen Preisentwicklung angepasst. Die folgende Tabelle zeigt die Veränderungen, die ab 1.8.2016 gelten. Fachbezeichnung Jahresgebühr (e) bisher Fachbezeichnung 1.2 neu Hauptfächer (Akkordeon, Blockflöte, Fagott, Gesang, Gitarre, E-Gitarre, Keyboard, Harfe, Klarinette, Klavier, Kontrabass, E-Bass, Malletts, Mandoline, Oboe, Posaune, Querflöte, Saxophon, Schlagwerk, Tenorhorn, Tonsatz, Trompete, Tuba, Viola, Violine, Violoncello und Waldhorn.) neu 1.1 Grundfächer 1.2.1 Unterricht zu 3–6 Schülerinnen/Schülern 1.1.1 Musikalische Früherziehung 228,00252,00 1.1.2 Musikalische Grundausbildung 144,00 168,00 1.2.2 - im Fach Klavier - einem anderen Fach 1.1.3 Liedergarten - jedes weitere Kind einer Familie 228,00 252,00 120,00 132,00 1.2.3 Unterricht zu 2 Schülerinnen/Schülern oder eine halbe Unterrichtsstunde Einzelunterricht 1.1.4Instrumentenkarussell 156,00 - im Schulhalbjahr 180,00 1.2.4 - im Fach Klavier - in einem anderen Fach 1.1.5 1.2.5 Einzelunterricht 1.2.6 - im Fach Klavier - in einem anderen Fach instrumentaler Klassenunterricht - 168,00 Die Teilnahme an den Ensemble- und Ergänzungsfächern (1.3) bleibt weiterhin gebührenfrei, wenn gleichzeitig ein Grund- oder Hauptfach belegt wird (siehe 1.1 und 1.2). Jahresgebühr (e) bisher 336,00 360,00 312,00 348,00 468,00 516,00 396,00 444,00 924,00 972,00 792,00 840,00 1.3 Ensemble- und Ergänzungsfächer (Chöre, Orchester, Musizierkreise, Kammermusik, Ensembles, Tanz und Bewegung, Klassenunterricht in Musiktheorie/Gehörbildung und Komposition.) Die vollständige Gebührensatzung wurde im Amtsblatt der Landeshauptstadt Düsseldorf am 19.12.2015 veröffentlicht und erscheint Mitte April 2016 im Druck. 1.3.1 Chöre84,00 1.3.2 alle anderen Ensemble-/Ergänzungsfächer 96,00 192,00 228,00 Instrumentengebühren 1. Streichinstrumente kleinerer Mensur 84,00 2. 2.1 2.2 2.3 alle anderen Instrumente - im Jahr der ersten Überlassung 84,00 96,00 - im Jahr der zweiten Überlassung156,00 180,00 - in jedem weiteren Jahr 228,00 252,00 96,00 9 Porträt Edith Langgartner Steckbriefe: Pauline Klusmann, Klavier Pauline Klusmann ist 15 Jahre alt und besucht die 9. Klasse im Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. In ihrer Familie wird sehr viel Musik gemacht, ihr Vater spielt gleich mehrere Instrumente: Kontrabass, Klavier und Gitarre. Wenn sie die Instrumente in ihrer Verwandtschaft aufzählt, kommt fast ein ganzes Orchester zusammen und bei Familienfesten wird gemeinsam gesungen und musiziert. Musik spielt in Paulines Leben eine große Rolle und begleitet sie dauerhaft. Ihre musikalische Vorbildung wurde unterstützt durch das Singen im Schulchor, außerdem durch einige begeisternde Konzertbesuche in der Tonhalle. Sie spielt in der Schule Theater und setzt sich täglich ans Klavier. Natürlich übt sie die Stücke für den Unterricht, aber auch alles andere, was ihr gefällt. Regelmäßig geht sie in die Bibliothek und leiht sich Notenbücher mit Filmmusik aus, um die bekannten Melodien auch am Klavier umsetzen zu können. Pauline begann im Alter von 11 Jahren mit dem Klavierunterricht bei Juliane Mainka. Sie spielt mit musikalischem Ausdruck sowohl klassische Stücke als auch individuell ausgewählte Pop-Arrangements. Am liebsten jedoch spielt sie Filmmusik, dafür schlägt ihr Herz. Bei Vorspielen in der Musikschule oder auf Familienfesten hat sie zwar Lampenfieber, doch stolz erlebt sie dann das Gelingen und freut sich auf das nächste Mal. Welche Musik gefällt dir besonders gut ? Ich mag Film- und Popmusik, aber auch Klassik Wo hast du dein Instrument zum ersten Mal gehört, warum hast du es gewählt? Bei meinem Vater. Es bildet als Harmonie-Instrument eine gute Grundlage, um noch andere Instrumente zu erlernen. Seit 1962 Ausbildung mit Konzept in allen Klassen. Fahrschule Reinhold Luegallee 102 40545 Düsseldorf Tel.: 0211 552344 Fax: 0211 5292851 & Pempelforter Straße 8 40211 Düsseldorf Tel.: 0211 8302542-0 [email protected] www.fahrschule-reinhold.com 10 Welcher Musiker ist ein Vorbild für dich? Filmmusik-Komponist John Williams und alle, die besser Klavier spielen als ich selbst. Welches Stück willst du unbedingt auf dem Klavier spielen können? Flight to Neverland (aus dem Film „Hook” von 1991) und viele andere, die John Williams komponiert hat. Zu welcher Tageszeit übst du am liebsten auf deinem Instrument? Nachmittags nach der Schule und am Wochenende auch morgens. Beschreibe den Platz in eurer Wohnung, an dem du am besten spielen kannst. Im Musikzimmer, weil dort das Klavier steht, neben einer Gitarre, zwei alten Blockflöten und einem Kontrabass. Grundstufe 1 Ups, die sind ja verbogen?! (Foto links) Petra Cegla Das Instrumentenkarussell Fotos: Margret v Conta; Bernd Zingsem Welches ist das Richtige? Beim Instrumentenkarussell finden entscheidende Begegnungen mit einer Reihe von Instrumenten statt. Ziel dieses Projektes ist, den Kindern – und ihren Eltern – bei der vielleicht wichtigsten Entscheidung in ihrer musikalischen Entwicklung zu helfen: Welches Instrument ist für mich das richtige? Dahinter steht die Frage: Welche Tonerzeugungsart liegt mir am meisten? Die 6 – 7 Jahre alten Kinder durchlaufen in Kleingruppen von bis zu sechs Teilnehmenden fünf verschiedene Phasen, in denen jeweils ein Instrument im Mittelpunkt steht. Angeleitet werden sie einmal wöchentlich von Fachlehrkräften. So erlernen sie innerhalb von drei bis vier Wochen, wie man mit dem jeweiligen Instrument umgeht, wie die Töne entstehen und wie man einen schönen Klang erzeugen kann. Am Ende des Unterrichtsblocks präsentieren sie ihre Klangergebnisse ihren Eltern. Am 12. Dezember 2015 fand im gut gefüllten Udovan-Meeteren-Saal die Präsentation der 10 Karussellgruppen des vergangenen Halbjahres statt. Die Kinder bewiesen hier sehr eindrucksvoll, dass schon nach kurzer Unterrichtszeit eine musikalische Aussage möglich ist. Und nicht zuletzt, dass es Spaß macht, Instrumente näher kennenzulernen und die ersten Gehversuche darauf zu machen. Das Instrumentenkarussell dreht sich wieder nach den Sommerferien ab August 2016. Der Unterricht findet immer von 16:40 – 17:30 Uhr in der Musikschulzentrale statt. Die Unterrichtstage können wechseln. Um auch im zweiten Schulhalbjahr die Möglichkeit zu bieten, Instrumente auszuprobieren, findet am Samstag, 16. April, von 11 – 14 Uhr in verschiedenen Räumen der Musikschulzentrale ein einmaliges und kostenfreies Tageskarussell mit Blas-, Zupf- und Streichinstrumenten unter fachkundiger Anleitung statt. Diesen Termin fin- den Sie auch im Veranstaltungskalender. Blockflöte ist cool! Und jetzt alle Geigen zusammen! Wir erforschen das Klavier So macht Gitarre Spaß! Mehr Informationen und Anmeldung: Petra Cegla, Telefon: 8927430 Mensch, sind die groß! Posaune ist klasse! 16. April, Samstag, 11 – 14 Uhr Tageskarussell für Blas-, Zupf- und Streichinstrumente unter fachkundiger Anleitung Instrumente erleben – anfassen – ausprobieren → Musikschulzentrale, Unterrichtsräume nach Aushang 11 Edith Langgartner Steckbriefe: Moritz Ufer, Gitarre Moritz Ufer geht in die 10. Klasse der Hulda-Pankok-Gesamtschule und ist 16 Jahre alt. Er kam früh mit Musik in Berührung, nahm begeistert am Liedergarten und an der Musikalischen Früherziehung teil. Gern erinnert er sich noch heute an den Klavier- und Xylophonunterricht bei Frau Bruckmann und Frau Louen. In seinem Elternhaus wurde seine Leidenschaft für die Gitarre geweckt, denn sein Vater spielt ebenfalls dieses Instrument. Aber auch regelmäßige Konzertbesuche, der Kinderchor bei Markus Maczewski und die „Singpause“ in der Grundschule haben ihn geprägt. Ein Auftritt in der Tonhalle war ein besonderer Höhepunkt. Die Konzertreihe „3-2-1-Ignition“, gegründet von Michael Becker, bei der klassische Musik mit Videoinstallationen kombiniert wurde, fand er großartig und hat dort seine Liebe zur klassischen Musik entdeckt. Sein Lehrer Eberhard Fink fördert ihn individuell und stilsicher in allen Musikrichtungen. Auch sein Vater Stefan begleitet den Unterricht sehr engagiert. Im Laufe des Unterrichts entwickelten sie gemeinsam eine spezielle Grifftechnik, die es Moritz ermöglicht, sämtliche Akkorde für Liedbegleitungen zu spielen. Seit August 2015 ist Moritz außerdem Mitglied in der neu gegründeten Inklusions-Band „Mixed Up“ (dazu mehr auf nebenstehender Seite) unter der Leitung von Bianca Steinmann und Juliane Mainka. 12 „Mixed Up“ am 5. September 2015 Schadow-Platz bei der Eröffnung des Selbsthilfetages Welche Musik gefällt dir besonders gut ? Ich liebe zwei Gegensätze, Rock und Klassik, AC/DC und Vivaldi, aber auch Liedermacher wie Stefan Stoppok finde ich toll. Wo hast du dein Instrument zum ersten Mal gehört, warum hast du es gewählt? Da ich Gitarrenmusik schon als Baby gehört habe und den Klang immer mochte, habe ich mich für die Gitarre entschieden. Welcher Musiker ist ein Vorbild für dich? Ich mag alles, was gut klingt, ich habe keine Person, an der ich mich orientiere. Welches Stück willst du unbedingt auf deinem Instrument spielen können? Ich freue mich über jedes Stück, das ich trotz meiner Behinderung spielen kann. Zu welcher Tageszeit übst du am liebsten auf deinem Instrument? Nachmittags, wenn ich aus der Schule komme. Beschreibe den Platz in eurer Wohnung, an dem du am besten spielen kannst. Ich spiele am liebsten in meinem Zimmer und sitze auf meinem Bett. U 1 Ensembles Juliane Mainka. Bianca Steinmann „Mixed Up“ – alle vermischt! „Mixed Up“ ist nicht der Name einer neuen Cocktailbar in Düsseldorf, sondern der neueste Bandzuwachs in der Ensemblefamilie der Clara-Schumann-Musikschule. Bereits seit mehr als 30 Jahren bietet die Clara-Schumann-Musikschule den Instrumentalunterricht für Menschen mit Förderbedarf an. Seit März dieses Jahres gibt es eine Band, in der Menschen mit und ohne Förderbedarf gemeinsam musizieren. Die Leitung teilen sich Juliane Mainka und Bianca Steinmann, damit eine individuelle Hilfestellung für die Schüler und Schülerinnen während der Probe möglich ist. Fotos: MargretvConta Jeden Freitag ab 17:20 Uhr trudeln die zur Zeit acht Mitglieder in den Übungsraum 029 in der Zentrale ein, um sich für den Probebeginn um 17:30 Uhr startklar zu machen. Und dann geht es los! Die Verstärker für E-Bass, E-Gitarre und Konzertgitarre mit Tonabnehmer sowie die Lautstärkeregler der Keyboards werden aufgedreht und die Schlagzeugerin und der Schlagwerker geben Gas. Zum Glück ist auf dem Flur um diese Uhrzeit nicht mehr so viel los. Doch locken die bekannten Songs den Einen oder Anderen an unsere Fensterscheibe. Gespielt werden die Hits und Ohrwürmer der letzten 60 Jahre – also von B wie Beatles bis S wie Sportfreunde Stiller. Für jeden Song bekommen die Bandmitglieder eine auf sie individuell zugeschnittene Stimme. So kann jeder selbständig musizieren und sich klanglich in das Gesamtarrangement einbringen. Das ist möglich, weil Juliane Mainka und Bianca Steinmann die ausgewähl- Leitung: Juliane Mainka und Bianca Steinmann ten Songs selbst arrangieren. Die Stimmen werden dann mit den Instrumentallehrkräften der Bandmitglieder im Unterricht erarbeitet, so dass man sich in der Bandprobe auf das Zusammenspiel konzentrieren kann. Proben: Den ersten Auftritt hatte „Mixed Up“ auch bereits. Am 5. September 2015 spielte die Band zur Eröffnung des Selbsthilfetages auf dem Schadow-Platz. Zum Glück hatte „Mixed Up“ mehr als nur den einen gewünschten Song drauf. Denn die Zuschauerinnen und Zuschauer wollten sie nach nur einem Lied nicht gehen lassen. Das kann man ein erfolgreiches Debüt nennen! Aktuelles Repertoire: Wer jetzt Lust bekommen hat bei „Mixed Up“ mitzumachen, kann sich gerne bei Bianca Steinmann melden. Aktuell hat die Band genügend Keyboarder, aber Sängerinnen und Sänger sowie Spielerinnen und Spieler anderer Instrumente sind herzlich willkommen. Die Bandmitglieder: Wir freuen uns auf Euch! freitags 17:30 Uhr Prinz-Georg-Straße 80 Raum 029 „Lemon Tree“ „Applaus, Applaus“ „Somebody I used to know“ „Live is Life“ Ruben Buller, Keyboard Jan Seredyuk, Keyboard Lars Rauschenbeutel, Keyboard Moritz Ufer, E-Gitarre Pricsa Deutzmann, Gitarre Issam Terkawi, E-Bass Nelson Braun, Schlagwerk Charlotte Sachs, Schlagzeug Mehr Information: Bianca Steinmann Telefon: 89-27437 bianca.steinmann@ duesseldorf.de 13 1 OGS Offene Ganztagsschule Dagmar Täube Konzert in St. Michael am 8.11.2015 My Heart Will Go On Es geht zu wie in einem Bienenkorb, geschäftiges Treiben, wohin man blickt. Hier brummen die Bögen der Streicher, dort üben Lena, Merita, Chantal und die anderen noch einmal die Blockflötenpartien für „Sunny“. In der Gitarrenfraktion klopfen die jungen Spielerinnen und Spieler lebhafte Rhythmen auf ihr Instrument und bei all dem Lärm hat Ayoub seine Gitarre im Arm wie ein Kuscheltier und holt den verpassten Schlaf der letzten Nacht nach. Aber auf einmal wird es still, alle sitzen gerade auf ihren Stühlen und nehmen eine professionelle Haltung für ihr Instrument ein. Den Lehrkräften der Clara-SchumannMusikschule gelingt es mit wenigen Gesten, Ruhe in das Brummen, Klingen und Schwätzen zu bringen. 55 Kinder aus der Grundschule Richardstraße und aus dem St.-Raphael-Haus übten beim Probenwochenende in der Jugendherberge Velbert für das gemeinsame Konzert in der Düsseldorfer Kirche St. Michael und das Ergebnis konnte sich hören und sehen lassen: ein vielseitiges Programm bestehend aus internationalen Kinderliedern, klassischer Musik und Pop-Balladen, das von den Kindern und ihren musikalischen Leiterinnen und Leitern (Edith Langgartner, Sayena Mostaed, Andreas Gallmann, Eduardo Inestal, Eva Minwegen, Birgit Selle-Waldow und als Gast Barbara Gorny) voller Energie und Emotionen dargeboten wurde. Besonders gerührt waren die Zuschauer beim großen Finale mit klarem Chorgesang und vollem Orchesterklang: „My Heart Will Go On“. 14 Getreu dem Motto „Tu Gutes!“ wurde beim Konzert eine ansehnliche Spende gesammelt zugunsten der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die derzeit im St.-Raphael-Haus wohnen. Und alle waren sich einig: „This will go on!“ – Das wird fortgesetzt! Fotos: Marion Andernach Ermöglicht wurde dieses besondere Erlebnis durch eine großzügige Spende der beiden Inner-Wheel-Clubs Düsseldorf und Clara Schumann mit Hilfe eines Benefizkonzertes im April 2015 (wir berichteten in der von August 2015). Die Präsidentinnen Bettina Brützel und Anne Kaufmann-Wachten haben als Dank bereits die Fortführung dieses Projektes im Jahr 2016 zugesagt. Grundstufe 1 Sabine Erdmenger Liedergarten für die Kleinsten 40 Liedergartengruppen der CD in ihrer ganz eigenen Art auf und ab und schafft es sogar, das Gleichgewicht zu halten. Stella kann noch nicht stehen und schmiegt sich lieber auf Omas Arm. Sie spürt genau, wie Oma sich bewegt, erlebt den Einklang von Musik und Bewegung, den Stillstand bei den Stopps. - 16 Lehrkräfte - in vielen Stadtteilen - vormittags und nachmittags Mit Luftballons wollen wir auch noch spielen. Die Luftpumpe ist genau das Richtige für Luis. Er weiß schon genau, wie sie funktioniert und pustet uns allen ordentlich Wind ins Gesicht. Die anderen Kinder dürfen auch probieren und so schaffen es endlich alle (mit mehr oder weniger Unterstützung) ihren Luftballon aufzupusten. Dann gibt´s für jeden einen Schlägel und schon können wir lostrommeln und dazu singen. Danach schießen wir den Ballon mit den Schlägeln solange hin und her, bis die Musik uns sagt, dass es Zeit ist, den Ballon einzufangen. Liedergarten für die Kleinsten: Babys ab ca. 6 Monate zur Zeit: - donnerstags Oberkassel, Comeniusstraße 1 10:15 Uhr, - freitags Prinz-Georg Straße 80 10:30 Uhr Sophias Mama sagt: „Im Liedergarten bekommt meine Tochter ganz zwanglos und spielerisch einen Zugang zu Musik und Rhythmen, die Freude am gemeinsamen Singen, Klatschen und Tanzen steht im Vordergrund. Sophie freut sich jedes Mal und ich genieße eine schöne und intensive Zeit mit ihr. Vielen Dank, liebe Sabine!“ Bei Bedarf werden zum kommenden Schuljahr weitere Gruppen eingerichtet. Fotos: Sabine Erdmenger Oft fragen Eltern verunsichert, ob es denn sinnvoll ist, mit einem Kind, das noch nicht sprechen und laufen kann, den Liedergarten in der Musikschule zu besuchen. Der nachfolgende Bericht will helfen, darauf eine Antwort zu finden. Es ist Freitagmorgen kurz nach halb elf. Im Vorraum hört man erste Stimmen. Schuhe werden ausgezogen, die Jacke aufgehängt, noch schnell ein Schluck Wasser getrunken … Da kommt Frida in den Gruppenraum. Auf wackeligen Beinchen steht sie da, breitbeinig, wippt in den Knien rhythmisch auf und ab und strahlt über das ganze Gesicht. Sie kann noch nicht sprechen, aber ihr ganzer Körper sagt: „Ich hab’ Lust zu tanzen!“ Nach und nach kommen alle Eltern und Kinder herein und setzen sich auf den Boden, um mit dem Begrüßungslied die Zeit unseres gemeinsamen Erlebens von Musik einzuläuten. Sophia sitzt bei ihrer Mutter auf dem Schoß und freut sich, als sie hört, wie Mama ihren Namen singt. Gleich zeigt sie auf ihre Füße und tut damit ihren ersten Liederwunsch kund: das Regenwolkenlied. Die Mamas verwandeln sich in Wolken, die Kinder schmiegen sich in den Schoß, werden sanft hin und her geschaukelt und dann fängt es an zu regnen: auf die Füße, auf den Bauch, die Haare … Alle quietschen vor Vergnügen, weil die Tropfen so schön kitzeln! In dem innigen Körperkontakt beim rhythmischen Schaukeln erleben die Kinder die Musik ganz elementar und intensiv. Sie können selber noch nicht mitsingen, hören aber die Stimme ihrer Mutter, erleben den Verlauf der Melodie und erwarten mit jeder wiederkehrenden Strophe freudvoll die Stelle, wo die Regentropfen gleich fallen werden. Sie erkennen den musikalischen Verlauf von Spannung und Entspannung und gestalten ihn aktiv mit. Nun soll aber getanzt werden – und zwar der StoppTanz! Frida will ganz alleine und wippt zur Musik von Mehr Information: Julianne Ebener Telefon: 89-27423 15 2 Fachgruppe Streichinstrumente, Harfe, Zupfinstrumente Katharina Ullrich Instrumentenvorstellung: 10 Lehrerinnen über 180 Schülerinnen und Schüler geeignete Ensembles: Seite 36 Leihinstrumente alle Größen sind bei der Musikschule erhältlich. Beginn meist ab 6 Jahren, in Ausnahmefällen bereits ab 4 Jahren Infos: Bernd Zingsem Telefon: 89-27422 Geigenbauerinnen und Geigenbauer: - Rodolfo Angilletta Wallstraße 26 20213 Düsseldorf 13 12 49 - Sung-Chul Kim Jahnstraße 5 40215 Düsseldorf 157 60 333 - Thilo Kürten Schwerinstraße 22 40477 Düsseldorf 498 04 09 - Anna Katharina Ueberschaer Flügelstraße 41 40227 Düsseldorf 200 31 76 16 Das Violoncello (Cello, Mehrzahl: „Monsieur Duport, Sie lassen mich an Wunder glauben, da ich sehe, dass Sie einen Ochsen in eine Nachtigall verwandeln können.“ Das soll Voltaire 1780 gesagt haben, als Jean-Louis Duport ihm auf seinem StradivariCello eine Kostprobe seines Könnens darbot. Tatsächlich waren es die in Paris geborenen Brüder Jean-Pierre (1741-1818) und Jean-Louis Duport (17491819) die maßgeblich dafür sorgten, dass sich das Cello von einem Bass zu einem Solo-Instrument entwickelte: Friedrich der Große, preußischer König von 1740 bis zu seinem Tod im Jahre 1786 und selbst ein begabter Flötist, beauftragte im Jahre 1773 den älteren Jean-Pierre mit der musikalischen Erziehung seines Neffen und Thronfolgers Friedrich Wilhelm ll., welcher ein respektabler Cellospieler wurde. Da schon sein Onkel Friedrich die namhaftesten Musiker und Komponisten seiner Zeit am preußischen Hof empfangen hatte, blieb es nicht aus, dass sich auch bei dem Neffen die Größen der damaligen Musikszene die Klinke in die Hand gaben: Joseph Haydn widmete ihm direkt nach seinem Amtsantritt sechs Streichquartette, auch Wolfgang Amadeus Mozart komponierte für ihn (Jean-Pierre Duport schaffte es, ein Zusammentreffen Mozarts mit dem Monarchen zu vereiteln). Ein Meilenstein in der Entwicklung der Cello-Literatur ist in der Entstehung der ersten beiden BeethovenSonaten für Klavier und Violoncello zu vermerken. Nachdem der jüngere und noch virtuosere Bruder JeanLouis vor der französischen Revolution 1789 an den preußischen Hof flüchtete, traf Ludwig van Beethoven im Jahre 1796 in Potsdam auf eine einzigartige CellistenVersammlung, was ihn zu seinen zwei ersten (von insgesamt fünf) Cellosonaten inspirierte. Diese widmete er dem Monarchen und führte sie persönlich mit JeanLouis auf. Celli) Das 1711 gebaute Stradivari-Cello, welches Duport bei dieser Gelegenheit spielte, trägt heute noch den Namen ,,Duport“ und befand sich zuletzt im Besitz des 2007 verstorbenen Cellovirtuosen Mstislaw Rostropowitsch. Einer Anekdote nach soll es jetzt noch Kratzer von Napoleons Reitstiefeln haben, als dieser das Instrument kurz von Duport auslieh mit dem Ausruf: „Wie zum Teufel halten Sie dieses Ding, Monsieur Duport?“ Zu Recht hatte der Besitzer bei dieser Gelegenheit Angst um sein Instrument, da es im Jahre 1812 auch schon über hundert Jahre alt und bereits wertvoll war. Der Geigenbauer Antonio Stradivari (1644-1737) war derjenige, der dem Cello die Form verlieh, die heutzutage überwiegend beim Cellobau verwendet wird. Vor seiner Zeit, also im 15. und 16. Jahrhundert, war das Cello meist etwas größer als heute und hatte nicht immer vier, sondern manchmal nur drei oder auch fünf Saiten. Diese Instrumente wurden auch nicht unbedingt im Sitzen gespielt: Bei Bedarf hängte man sich das Cello um (mit einem Band um den Hals) und marschierte in einer Prozession mit. Der Bogen wurde damals noch oft im sogenannten Untergriff gehalten wie ein Kontrabassbogen. Doch schon zu Lebzeiten Johann Sebastian Bachs wurde der Bogen wie bei Violinisten von oben gehalten. Bach war es auch, der sich der klanglichen Qualitäten des Violoncellos bewusst war und schon um 1720 sechs Solo-Suiten für dieses Instrument schrieb. Diese Suiten belegen, dass man damals noch zwischen verschiedenen Saitenstimmungen schwankte: Sehr reizvoll ist die fünfte Suite, in der die um 1700 häufig verwendete Stimmung mit C/G/d/g-Saiten anstelle der heutigen C/G/d/a-Saiten verwendet wurde. Die sechste Suite wurde mit ziemlicher Sicherheit für ein fünfsaitiges Instrument konzipiert, das Violoncello Piccolo. Heute wird diese Suite meist auf Fachgruppe Streichinstrumente, Harfe, Zupfinstrumente Einige Celli haben statt einer Schnecke einen geschnitzten Kopf am Ende des Wirbelkastens. modernen viersaitigen Instrumenten aufgeführt, was den Interpretinnen und Interpreten eine besondere Sicherheit in der Daumenlage abverlangt. Das 20. Jahrhundert machte vor einer Erweiterung der Spieltechniken nicht halt. Diese hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Komponisten wie Debussy, Schostakowitsch, Hindemith, Kodály, Zimmermann, Xenakis, Britten und viele andere setzen diese Neuerungen in ihren Werken um. Das Cello wurde, wie eingangs berichtet, im 18. Jahrhundert aus der ,,Bass-Ecke“ herausgeholt, wobei der Tonraum deutlich nach oben erweitert wurde. So sehr erweitert, dass der Bassschlüssel nicht mehr ausreichte und der Tenor-, ja sogar der Violinschlüssel benötigt wurden. Um diese hohen Tonlagen zu erreichen, müssen Cellistinnen und Cellisten auch den Daumen als Spielfinger nutzen (das machen Spielerinnen und Spieler von Geige und Bratsche nicht). Der Italiener Luigi Boccherini (1743-1805) kultivierte diese Technik derart, dass man in den vierzig Sonaten und zwölf Konzerten, die er für sein Instrument Cello komponierte, manchmal vergeblich nach dem Bassschlüssel sucht. Auch Boccherini wurde, obwohl er als Kammerkomponist im Dienst des spanischen Infanten stand, von dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. mit Aufträgen bedacht und großzügig finanziell unterstützt. Ankündigung: Cellissimo 2016 Im zweijährigen Rhythmus bietet die Musikschule allen Celloschülerinnen und -schülern unter dem einprägsamen Namen „Cellissimo“ Fotos: Katharina Ullrich Diese grifftechnischen Neuerungen ermöglichten es den Komponisten wie Haydn und Beethoven, dem Instrument Cello bedeutende Werke zu widmen. Insbesondere das Cellokonzert in D-Dur von Joseph Haydn ist heute noch Pflichtstück, wenn ein Cellist sich für eine Stelle im Orchester bewirbt. Im 19. Jahrhundert entstanden nach dem Vorbild der Sonaten Beethovens unzählige Werke für das Cello: sowohl von den berühmten Cellisten wie Romberg, Franchomme, Servais, Klengel, Lee, Piatti, Offenbach, Cassado, Dawidow als auch von Komponisten wie Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Brahms, Dvorák, Tschaikowsky, Lalo, Bruch, Saint-Saens und Fauré. 2 Auch die Materialforschung trägt ihren Beitrag zur Entwicklung bei: Neben Bögen aus Karbon (statt des Jahrhunderte verwendeten Fernambukholz) gibt es inzwischen sogar ganze Celli aus Karbon (statt des meist eingesetzten Fichten- und Ahorn-Holzes), welche sich natürlich einer großen Stabilität erfreuen und gerne im Genre Rock und Pop eingesetzt werden. ein intensives Probenwochenende mit anschließendem Abschlusskonzert an. Wegen des großen Tonumfangs des Violoncellos gibt es viele Ensembles, die ausschließlich aus Cellistinnen und Cellisten bestehen: Besonders hervorzuheben sind die zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker, die schon seit vierzig Jahren existieren. Aus der Rock- und Pop-Szene kennt man die Cello Band Apocalyptica und das Duo Two Cellos. Für den Unterricht auf dem Cello ist wichtig, dass es auch Instrumente in kleinen Größen für kleine Kinder gibt, wie man auf dem Foto sehen kann. Das Einstiegsalter kann durchaus schon bei drei bis vier Jahren liegen. Hätten Sie es gewusst? Prince Charles und Charlie Chaplin haben nicht nur den Vornamen als Gemeinsamkeit: Beide spiel(t)en Cello! Prinz-Georg-Straße Am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni Anmeldeformulare und die erforderlichen Noten sind im März erhältlich: Die Cellolehrkräfte werden wie in den Jahren zuvor die Unterlagen verteilen, um eine große Teilnehmerschar und eine gute Vorbereitung zu gewährleisten. Freuen wir uns schon heute auf ein musikalisches Wochenende. 17 2 Fachgruppe Streichinstrumente, Harfe, Zupfinstrumente Andreas Stevens-Geenen Zum zweiten Mal: Düsseldorfer Gitarrentage Guitaresque Vom 31. Oktober bis 1. November fanden zum zwei ten Mal die Düsseldorfer Gitarrentage „Guitaresque“ in Interview den Räumen der Musikschule statt. 105 Schülerinnen Andreas StevensGeenen Ernesto Inestal Rainer Kinast und Schüler hatten sich angemeldet. Tatkräftig unterstützte das nahezu vollständige Gitarrenkollegium die Probenarbeit und die Aufführungen. Zum ersten Mal war auch ein Gast beteiligt: Dieter Kreidler, emeritierter Professor und Dekan der Musikhochschule Köln, Standort Wuppertal. Da er vor vielen Jahren auch Lehrer an unserer Musikschule war, kehrte er somit sozusagen an den Ausgangspunkt seiner Lehrtätigkeit zurück. In beiden Gruppen studierte Kreidler eigene Arrangements und Kompositionen ein. Laurence Maufroy, deren Arrangements lateinamerikanischer Stücke in dem einen der beiden aus den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebildeten Ensemble auf dem Programm standen und von Eduardo Inestal einstudiert wurden, war extra aus Frankreich angereist, um dabei zu sein. Zum ersten Mal präsentierten wir auch die Mandoline: Nicola Stock, vielfache Preisträgerin bei „Jugend musiziert“ aus der Klasse von Julianne Ebener und mittlerweile Jungstudentin im Fach Gitarre in Wuppertal, brachte den Solopart in Vivaldis Konzert in der Bearbeitung und unter dem Dirigat von Andreas Koch-Bossu eindrucksvoll zum Klingen. Am Rande von „Guitaresque“ führte Andreas StevensGeenen, Fachleiter für Zupfinstrumente und Initiator dieser 2. Düsseldorfer Gitarrentage, ein Gespräch mit Dieter Kreidler. Foto: Frau Stock Nicola Stock, Mandoline; Andreas Koch-Bossu, Leitung; Martin Wanat, Gitarre 18 Lieber Dieter, Du hast uns erzählt, dass Du vor vielen Jahren selber an der Düsseldorfer Musikschule unterrichtet hast. Wie war die Gitarre damals in der Musikschule verankert, welche Unterrichtsangebote gab es, wie war die Resonanz darauf? In den späten 1960er und den frühen 1970er Jahren fuhr ich jeden Dienstag in das Schulgebäude einer allgemeinbildenden Schule in Wersten, wo am Nachmittag der Unterricht der Musikschule stattfand, überwiegend als Einzelunterricht, später bekam ich auch 3-er und 4-er Gruppen. Ausgestattet war ich mit einem Paket aus methodisch-didaktischen Vorgaben aus der Fachdidaktik und dem ersten Lehrplan Gitarre und ich machte mich mit großer Freude an die Arbeit. Damals gab es eine einführende Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern. Hier konnte ich durch praktische Demonstration mit dem Instrument die mitunter gegensätzlichen musikalischen Erwartungen auflösen und auf der Basis meiner „Lehrplantreue“ auch klarstellen, was die Kinder nicht lernen würden, etwa allzu simple Klischees aus der Unterhaltungsmusik. Ich wollte schließlich meine Kinder musikalisch umfassend bilden! Unverzichtbar war damals ein kleines Oktavheft, in das die Hausaufgaben geschrieben wurden, die ich in der darauf folgenden Woche abrufen konnte. Mit der Unterschrift der Eltern hatte ich sogar einen lückenlosen Nachweis der Übezeiten pro Tag. Heute kann man über dieses Verfahren sicher nur noch ein mildes Lächeln ernten. Über meine Unterrichtstätigkeit habe 2 Guitaresque 2015 105 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Prof. Dieter Kreidler Proben: Du hast ja selber bei unserer 2. Guitaresque erleben können, wie im Fachbereich Zupfinstrumente der ClaraSchumann-Musikschule heute gearbeitet wird. Wie hat das auf Dich gewirkt, welche Eindrücke hast Du gewonnen? Zunächst einmal hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Fachbereich eine so große Zahl an jungen Musikerinnen und Musikern aktivieren kann. Das war für mich sehr beeindruckend und das kollegiale Miteinander sehr wohltuend. Solch ein Projekt ist für alle Akteure zwar eine große Herausforderung, aber es mobilisiert auch kreative Reserven. Die Akzeptanz des Publikums für diese Form der Veranstaltungsverzahnung zwischen Musikschule und Hochschule war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Dank noch einmal an alle Kolleginnen und Kollegen für die Vor- und Zuarbeit! Da Du auch bei dem gemeinsam mit der Robert-Schumann-Hochschule durchgeführten Konzert im SchumannSaal beteiligt warst, würde ich gerne von Dir wissen, was Du von einer Kooperation zwischen diesen Institutionen hältst? Du kennst ja beide Blickwinkel, sowohl den des Musikschul- als auch den des Hochschullehrers. Grundsätzlich halte ich für ein zukunftsorientiertes Überleben der „Community Musikschulen/Musikhochschulen“ (in allen Facetten der Aus- und Fortbildung sowie der Vernetzung von Fachebenen) die fruchtbare Zusammenarbeit durch gemeinsame Projekte für un- Samstag: 10 – 18 Uhr erlässlich. Deshalb sind Kooperationen generell ein großes und innovatives Handlungsfeld. Hier sehe ich z. B. viel Potential in der Alumni-Betreuung, auf die sich zunehmend auch die Hochschulen besinnen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man „ehemalige“ Studierende (sogenannte Alumni), die aber jetzt schon erfolgreich in der Berufspraxis stehen, für gezielte Praxisprojekte einlädt, etwa in den Themenfeldern Musikalische Früherziehung, instrumentaldidaktische Reflektionen, Ensemble- und Orchesterprojekte. In der Regel halten ja die Professoren noch viele Jahre nach Beendigung des Studiums der ehemals Studierenden lebendige Kontakte zu dieser Zielgruppe und verfolgen deren Karriere. Durch diese Einbindung von Ehemaligen hätten die Kooperationsprojekte als gemeinsame win-win-Veranstaltung zwischen Hochschule und Musikschule einen hohen authentischen und „wirklichkeitsnahen“ Praxisbezug. Ein moderierter „Runder Tisch“ zwischen den Lehrenden beider Häuser wäre dann noch das i-Tüpfelchen dieser Veranstaltung. Sonntag: 10 – 15 Uhr Abschlusskonzert: Sonntag, 16 Uhr, Udo-van-MeeterenSaal Vielen Dank für deinen engagierten Einsatz in deiner ehemaligen Musikschule und das Gespräch. Fotos: Bernd Zingsem ich 2013 in größerem Umfang in einer Veröffentlichung des Schott-Verlages berichtet: „Gitarre. Das Instrument des Jahres … im Musikschulleben!“ Guitaresque wird voraussichtlich wieder 2017 stattfinden. 19 2 Fachgruppe Streichinstrumente, Harfe, Zupfinstrumente Andreas Stevens-Geenen Fortbildung am 19. und 20. September Jürgen Hübscher Wer Jürgen Hübscher noch nicht kannte, wird sicherlich unmittelbar von seiner musikalischen Vitalität beeindruckt gewesen sein. Hübscher stammt ursprünglich aus Duisburg-Marxloh. Mit seinem Schweizer Ensemble La Volta ist er bereits weit gereist - noch im Frühjahr war er damit im Palais Wittgenstein zu hören. Als Lautenist war er bei keinem Geringeren als Nikolaus Harnoncourt an zahlreichen Aufführungen und Einspielungen mit Alter Musik beteiligt. Aus diesem Füllhorn jahrzehntelanger musikalischer Erfahrungen schöpfte er bei seiner für Kolleginnen und Kollegen der Clara-Schumann-Musikschule angebotenen Fortbildung, bei der thematisch die Ensemblearbeit im Blickfeld stand. Die Veranstaltung hatte auch einige Kolleginnen und Kollegen benachbarter Musikschulen angezogen. Es waren neben den Instrumenten des Fachbereichs Zupfinstrumente erfreulicherweise auch vereinzelt Streichinstrumente vertreten. Ob alte Musik, Folklore, lateinamerikanische Lieder oder Tänze, alles wurde lebendig und zur sichtbar großen Freude der Teilnehmerinnen und Teilnehmer musiziert. Dabei bekamen auch „Instrumente“ wie Streichholzschachteln, die gelegentlich belächelte Triangel (Namensgeberin unserer Zeitschrift) oder das Tamburin eine wichtige Funktion. Mehr Informationen zu: - Jürgen Hübscher - der Gruppe La Volta - dem Instrumentarium - den CD-Veröffentlichungen: www.la-volta.com 20 Ein weiterer wesentlicher Ansatz Jürgen Hübschers war es, komplexe Rhythmen sprachlich fassbar zu machen. Mit bisweilen launig-humoristisch erfundenen Texten wurden etwa lateinamerikanische Rhythmen unterlegt, wurden auf diese Weise leichter nachvollziehbar und für den Unterricht vermittelbar. Überhaupt war alles, was an diesen zwei intensiven Tagen vorgestellt wurde, sofort im Unterricht zu verwenden. Inhaltlich gab es viele bereichernde Literaturangaben, reichlich Anregungen zum Musizieren und nicht zuletzt die Begegnung Sein Anliegen: „Sich selbst, seine Schüler und sein Publikum zu befähigen, Musik als sinnliches Erlebnis, als Ausdruck und Bereicherung des Seelenlebens zu erfahren.“ Jürgen Hübscher mit einer Barockgitarre mit einer ansteckend positiven musikalischen Persönlichkeit. Gute Gründe dafür, sich an diesem Wochenende noch einmal auf den Weg in die Prinz-Georg-Straße zu machen. U Ensembles Fachgruppe Blasinstrumente, Schlagzeug, Jazz 3 Claus Minwegen Eröffnungskonzert des 10. IDO-Festivals am 25. September 2015 CSM Big Band feat. Bill Watrous und Gero Körner Düsseldorf ist eine Orgelstadt! Herbert H. Ludwig, Gründer und Intendant des Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals (IDO), führt den Konzertbesucherinnen und -besuchern sowie den Kulturverantwortlichen seit nunmehr 10 Jahren klangvoll vor Augen und Ohren, welche Instrumentenschätze sich über das Stadtgebiet verteilt in den Kirchen – und nicht nur da – verbergen. Während des Orgelfestivals kann man sie einzigartig konzentriert und mit Topinterpreten erleben. Eigens für den Auftritt mit „Bill“ und seinem Assistenten Roland Nikoleit hatte die Band Arrangements und Songs aus seinem Repertoire einstudiert. Neben einigen Klassikern aus der Swing-Ära von Frank Sinatra und Dean Martin, Kompositionen und Arrangements von Quincy Jones, Sammy Nestico, Gordon Goodwin wurden auch die Beiträge für den Landesorchesterwettbewerb den Zuhörern vorgestellt. Standing Ovations für einen außerordentlichen Bill Watrous, einen großartigen Gero Körner und für Romano Schubert, der die Band bestens vorbereitet und zu einem adäquaten Klangkörper als Begleitung für die beiden Solisten geformt hat. Ludwig hatte von Anfang an das Ziel, der „Königin der Instrumente“ auch neue, vielleicht nicht ganz typische Freundeskreise zu erschließen. So war die CSM Big Band von Beginn an unter dem Motto „Big Band und Orgel“ dabei, ein Format, das inzwischen über das Experimentierstadium hinaus ist und eine reizvolle und lohnende Facette des Festivals bildet. Immer wieder gelingt es zudem, Stars der Jazzszene für diese Konzertform, den Klangraum Kirche und einen Auftritt mit der CSM Big Band zu interessieren. Nach den Trompetern Klaus Osterloh und Matthias Schriefl in den letzten Jahren ist es 2015 gelungen, neben dem klassischen und Jazzorganisten Gero Körner die US-Jazzposaunenlegende Bill Watrous für das Eröffnungskonzert des Festivals mit der CSM Big Band zu gewinnen. 30. September bis 7. November 2016 Mehr Information: www.ido-festival.de Claus Minwegen Weltkindertag der UNICEF „Alle Kinder willkommen“ Fotos: Claus Minwegen Watrous, siebenmaliger Umfragegewinner des JazzMagazins „Down Beat“ und Grammy-Gewinner 1987, gilt als einer der weltbesten Jazzposaunisten und entsprechend groß war die Freude der Band auf dieses Erlebnis und das Publikumsinteresse in der Unterrather Petruskirche. Die Liste der Musikerinnen und Musiker, mit denen Bill Watrous aufgetreten ist, Filmmusiken produziert und im Studio gearbeitet hat, darunter Quincy Jones und Woody Hermann, liest sich wie ein „Who is Who“ der Jazzgeschichte von 1960 bis heute. Das 11. IDO-Festival: Am 13. September 2015 veranstaltete das Jugendamt der Stadt Düsseldorf den Weltkindertag der UNICEF, dem Weltkinderhilfswerk der UNO. Unter dem Motto „Alle Kinder willkommen“ gab es ein großes und buntes Kinder- und Familienfest auf der Rheinuferpromenade. Viele Spiel- und Informationsmöglichkeiten von Vereinen, Verbänden und Organisationen wurden geboten. Auf der Weltkindertagsbühne konnte man neben ganz unter- schiedlichen Darbietungen auch das Juniorblasorchester der Musikschule erleben. Unter der Leitung von Nicolao Valiensi entführte das Orchester die Zuhörerinnen und Zuhörer in die kleinen Dörfer Italiens und Spaniens und präsentierte eindrucksvoll Prozessionsmusik der alten Banda-Tradition dieser Länder. Nachdenklicher und herzlicher Applaus für diese intensive Musik und ihre jungen Spielerinnen und Spieler. 21 3 Fachgruppe Blasinstrumente, Schlagzeug, Jazz Claus Minwegen Der Landesorchesterwettbewerb 26. September 2015 NRW CSM Big Band beim Landeswettbewerb in Duisburg Veranstalter: Ausschreibung: Mit den besten Wünschen eines von der Band sehr beeindruckten Bill Watrous im Gepäck und noch im „Auftrittsmodus“ startete man gleich am nächsten Tag durch zum 9. Landesorchesterwettbewerb NordrheinWestfalen in die Mercatorhalle der Stadt Duisburg. für Symphonie- und Kammerorchester, Bläserformationen aller Art, Zupf- und Akkordeonorchester sowie für Big Bands, zumeist geteilt nach Jugend- und Erwachsenenformationen Die leistungsstärksten Ensembles – aus Musikschulen, Vereinen und Posaunenchören des Landes – waren dort angetreten, sich dem Urteil der hochrangigen Jurys zu stellen. Auch Bill Watrous fand sich, zur großen Überraschung der Band und als letzter „Motivationskick“, an diesem Nachmittag im Kleinen Saal der Mercatorhalle ein. Landesmusikrat NRW alle 4 Jahre Romano Schubert und die Band hatten aus ihrem Projekt des Jahres „Big Band meets Hollywood“ drei ganz unterschiedliche anspruchsvolle Arrangements ausgewählt. Zunächst „Theme from Sesame Street“, eine fetzige Komposition aus der Feder des Komponistentrios Raposo / Stone / Hart in einem Arrangement von Denis Diblasio. Dann das lässige und trotzdem voluminöse „The witching hour“ von Quincy Jones im Arrangement von Sammy Nestico, wie im Reglement gefordert. Förderung durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Infos: www.lmr-nrw.de/ wettbewerbe/ landes-orchester wettbewerb-nrw/ Mehr Information: www.musikrat.de/ dow/startseite/ 22 Sozusagen auf der Bühne wurde diese Nummer der CSM Big Band als Beitrag auf der am Abend stattfindenden Ergebnisbekanntgabe im Duisburger Stadttheater angefragt. Hier erfuhr sie nicht nur von dem erreichten 1. Preis, verbunden mit der Weiterleitung zum Deutschen Orchesterwettbewerb 2016 in Ulm, sondern konnte sich auch enthusiastisch über die von keinem anderen Ensemble des Wettbewerbs erreichten 25 Punkte freuen. Die gratuliert der Band und Romano Schubert herzlich und wird in Ulm selbstverständlich mit dabei sein. Mit „Dialmentia“ des australischen Komponisten und Arrangeurs Tim Davies hatte man ein außergewöhnliches Stück an den Schluss des Wettbewerbsbeitrags gesetzt. Foto: Julianne Ebener Die Sieger haben sich für den 9. Deutschen Orchesterwettbewerb qualifiziert. 30.4.–8.5.2016 in Ulm Davies lässt in genialer Weise eine im Traum durchlebte Telefon-Wählphobie in dieser Komposition aufleben, die wildeste Horror- und Chaosszenarien durchlebt. Mit dem friedlichen Bewusstsein beim Aufwachen, dass alles nur ein schlimmer Traum war, lässt er es mit sanften Tönen ausklingen. Eine Herausforderung für jede Section der Band, die makellos gemeistert wurde. v.l.n.r.: Ulrich Paetow (Gitarre), Marvin Kirchhofs (E-Bass), Harald Kleiner (Drums), Maximilian Kosel (Trompete), Christopher Schwab (Trompete), Moritz Wiese (Posaune), Niklas Melles (Trompete), Christian Minwegen (Tenorsaxophon), Lorenzo Ludemann (Trompete), Lars Specht (Posaune), Christina Dellwig, (Altsaxophon), Jakob Gomersall (Trompete), Christina Dellweg (Altsaxophon), Lisa Brendler (Tenorsaxophon), Jost Schmiedel (Baßposaune), Birgit Riepe (Baritonsaxophon) U Ensembles Fachgruppe Blasinstrumente, Schlagzeug, Jazz 3 Claus Minwegen 6. Dezember 2015, Kirche Zum Heiligen Kreuz Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins Die Clara-Schumann-Musikschule zu unterstützen, ist einfach: Werden Sie Mitglied im Verein der Freunde und Förderer oder helfen Sie mit Ihrer Spende. Denn mit Ihren Mitgliedsbeiträgen und Ihrem Geschenk werden junge Menschen in der Musikschule gezielt gefördert, die Ressourcen der Musikschule gesichert und die Ausstattung ausgebaut. Diethelm Zuckmantel Auch Ihre Förderung wird dringend gebraucht! v.l.n.r.: Sylvia Pantel, Claus Minwegen, Peter Haseley Zur Unterstützung der Arbeit der Musikschule fand auf Initiative von Sylvia Pantel, MdB, am 6. Dezember ein Benefizkonzert mit symphonischer Bläsermusik zum Jahresausklang statt. Unter der Leitung von Diethelm Zuckmantel hatte das Jugendblasorchester Werke von Alfred Reed, James Barnes, John Williams und Edward Elgar auf dem Programm. Als besonderes ‚Bonbon‘ präsentierte Julian Sandvoss sehr virtuos das selten gespielte Tubakonzert von Philip Sparke. (Foto oben). Zwei von den Konzertbesucherinnen und -besuchern gesungene und vom Orchester begleitete Weihnachtslieder rundeten das Konzert besinnlich ab. Die Zuhörerschaft in der vollständig gefüllten Kirche bedankte sich mit begeistertem Applaus und einer Spende von insgesamt 1.600 Euro, die Sylvia Pantel hocherfreut für den Förderverein entgegennehmen durfte Ihre Spenden werden eingesetzt für - die Beschaffung hochwertiger Instrumente, die an außer- ordentlich begabte und fähige Schülerinnen und Schüler ausgeliehen werden. - Meisterkurse und Ensembleaktivitäten werden vom Verein mitfinanziert, so etwa der 3. Meisterkurs für Violine im August 2015 des in Japan geborenen und international tätigen Violinpädagogen Prof. Koji Toyoda. - Maßgeblich vom Verein finanziert wird der alljährlich stattfindende Gerd-Högener-Wettbewerb (siehe Seite 40). Der Verein der Freunde und Förderer tritt aktiv ein für den Ausbau des Musikschulzentrums, Prinz-Georg-Straße 80. Fragen zu den Projekten des Vereins oder zu Spenden und Mitgliedschaften beantwortet gern die Geschäftsstelle: Fotos: Margret vConta Telefon 0211 89-27421. 23 4 Fachgruppe Tasteninstrumente Aloisius Groß Interview: Ingmar Schwindt über Wettbewerbserfolge und Berufswahl Ingmar Schwindt arbeitet seit September 2013 als Klavierlehrer an der CSM. Seine Biografie ist beeindruckend: Mit 13 Jahren wurde er als damals jüngster Jungstudent in die Klavierklasse von Prof. Karl-Heinz Kämmerling am Mozarteum Salzburg aufgenommen. Seit 1984 errang er in Klavierwettbewerben 16 erste und fünf zweite Preise, darunter auch drei erste Preise im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und verschiedene Preise in internationalen Klavierwettbewerben wie dem „Tomassoni Klavierwettbewerb Köln“ und „Jose Iturbi“ in Valencia. Besonders hervorzuheben ist seine Aufführung der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms an einem Abend gemeinsam mit der Philharmonie Pilsen im Jahr 2006, sowie 2009 die Aufführung der Klavierkonzerte von Robert Schumann und Edvard Grieg, ebenfalls an einem Abend. Im Mai 2015 spielte er unter anderem in der Kölner Philharmonie gemeinsam mit dem Mendelssohnorchester Leipzig das wegen seiner außerordentlichen Schwierigkeiten sehr selten zu hörende Klavierkonzert von Max Reger. Ingmar Schwindt ist mit einer Pianistin verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Astronomie – er hat sogar schon selber Teleskope gebaut. Aloisius Groß sprach für die mit Ingmar Schwindt über seinen Werdegang und seine pädagogische Arbeit. Ingmar Schwindt Wie hat Ihre erste Begegnung mit Musik stattgefunden? Meine ältere Schwester spielte Klavier und meine Eltern sind intensive Hörer klassischer Musik, so dass ich von Anfang an in einem musischen und klingenden Umfeld aufgewachsen bin und schon früh Kontakt zu Klaviermusik, aber auch zu Kammermusik und symphonischen Werken vor allem Mahlers, Brahms‘ und Bruckners hatte. Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10:00 – 13:00 h 15:00 – 18:30 h 24 Sa. 10:30 – 16:00 h Gab es besondere Erlebnisse oder Impulse in Ihrer Kindheit, die Sie dazu bewogen haben, aus dem Hobby „Klavierspielen“ einen Beruf werden zu lassen? Als Kind sicherlich zum einen der Besuch von (Klavier-)Konzerten und die Gespräche mit den Ausübenden nach ihren Auftritten (ich war als kleines Kind ein leidenschaftlicher Autogrammjäger). Irgendwann, so mit 6 Jahren, manifestierte sich dann der Wunsch, einmal öffentlich mit Orchester das 5. Klavierkonzert von Beethoven zu spielen. Zum anderen wurde dieses Streben von den Erfolgen im Wettbewerb „Jugend musiziert“ und den Gesprächen mit den Jurys befeuert. Der entscheidende Knackpunkt, bei dem ich spürte, was für ein Glück es ist, sich intensiv mit Musik beschäftigen zu dürfen und Fachgruppe Tasteninstrumente zu können, war kurz vor dem Abitur. Damals begann ich, die letzte Klaviersonate opus 111 von Beethoven einzustudieren und hatte parallel dazu im Deutsch-Leistungskurs als Facharbeitsthema „Die letzte Sonate Beethovens in Thomas Manns ‚Dr. Faustus’“. Diese Lektüre, zusammen mit der ganzen Quellenliteratur von Theodor W. Adorno und anderen gepaart mit einer Aufnahme der Sonate von Arthur Schnabel haben in mir einen Funken gezündet, der seitdem nicht erloschen ist. Sie haben ja bereits in Ihrer bayrischen Heimat viele Jahre unterrichtet und sich eine Klavierklasse aufgebaut. Erzählen Sie uns bitte über diese pädagogische Arbeit. Ich habe zum einen am Musischen Gymnasium Marktoberdorf als Fachlehrer für Klavier Schülerinnen und Schüler der Klassen 5–13 unterrichtet. „Klavier“ war für diese Kinder und Jugendlichen Pflichtfach, in dem sie ihre Leistungen in halbjährlich durchgeführten Klassenvorspielen und Prüfungen nachweisen mussten. Zu dieser Arbeit gehörte auch die Vorbereitung auf die instrumentale Abiturprüfung sowie auf Wettbewerbe und Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen. Der Klavierunterricht hatte für diese Schülerinnen und Schüler naturgemäß eine hohe Verbindlichkeit. Zum anderen hatte ich viele Privatschüler, die ich auch für Wettbewerbe und Aufnahmeprüfungen vorbereitete und gab zudem regelmäßig Meisterkurse und Workshops. Seit Sie im Jahre 2013 aus privaten Gründen nach Düsseldorf umgezogen sind, unterrichten Sie an der CSM. Hierfür mussten Sie sich von Ihren Schülerinnen und Schülern in Bayern verabschieden. In Düsseldorf erwarteten Sie neue Schülerinnen und Schüler, die Sie entweder aus anderen Klassen übernommen haben oder die als Anfänger zu Ihnen kamen. Wie haben Sie diesen Neuanfang erlebt? 4 Es war ein Sprung ins kalte Wasser, nicht nur, weil meine Arbeit hauptsächlich darin besteht, Neuanfänger zu unterrichten, sondern auch, weil ich mir hier als Fremder und noch Unbekannter eine vollkommen neue Existenz und Klavierklasse aufbauen möchte. Bayern als Freistaat unterscheidet sich bekanntlich in vielerlei Hinsicht vom restlichen Deutschland. Wie sind Ihre Erfahrungen als Pädagoge: Sind Schülerinnen im ländlichen Bayern „anders“ als Schüler in der Landeshauptstadt Düsseldorf? Ganz klar: Nein. Das für mich Wesentliche ist das Interesse an der Musik und am Instrument, und das ist bei Kindern hier wie dort unterschiedlich ausgeprägt. Vielleicht liegt der wesentlichste Unterschied im Schulsystem, weil ich hier in Düsseldorf viel mehr mit der Ganztagsproblematik und den Konsequenzen – wie Zeitmangel am Nachmittag – konfrontiert werde als in Bayern. Musikschulen haben den Auftrag, Kinder und Jugendliche unabhängig von Herkunft und sozialem Hintergrund zum Musizieren zu führen. Dabei bleibt für die ganz überwiegende Mehrzahl unserer Schülerinnen und Schüler Musik ein Hobby, bei dem sie aber durchaus ein beachtliches Niveau erreichen können. Was sind Ihre Ziele mit diesen Schülerinnen und Schülern und wie definieren Sie dabei „Erfolg“? Wenn bei ihnen die Freude geweckt wird, zu üben und zu musizieren, sich gerne mit klassischer Musik auseinander zu setzen, Konzerte zu besuchen und vielleicht auch gemeinsam mit anderen Musik zu machen. Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ ist in den vergangenen 50 Jahren zu einer regelrechten Marke geworden. Für viele der heute international bekannten deutschen Solisten (z. B. Anne-Sophie Mutter, Tabea Zimmermann und Aloisius Groß, Fachgruppenleiter Tasteninstrumente, am 31.10.2014: Einstandskonzert von Ingmar Schwindt im Udo-vanMeeteren-Saal. Er führte das Interview. 25 4 Fachgruppe Tasteninstrumente Interview: Ingmar Schwindt Fortsetzung Gerhard Oppitz) war die erfolgreiche Teilnahme der Beginn ihrer Karriere. Sie selber waren mehrmals Bundespreisträger und haben auch Schülerinnen und Schüler erfolgreich teilnehmen lassen. Welchen Stellenwert hatte der Wettbewerb für Ihre eigene Laufbahn und unter welchen Voraussetzungen halten Sie eine Teilnahme Ihrer Schülerinnen und Schüler für wünschenswert und sinnvoll? Wie schon erwähnt, war „Jugend musiziert“ der „Nährboden“, aus dem ich damals die Gewissheit zog, dass ich Musik zu meinem Beruf machen kann. Allerdings herrschen in der mittlerweile auch globalisierten Musikwelt ganz andere Gesetze, so dass man sogar Erfolge auf Bundesebene nicht zu hoch einschätzen sollte. Dennoch bietet der Wettbewerb wirklich ambitionierten Schülerinnen und Schülern eine gute Gelegenheit, ein vielseitiges Programm zielorientiert vorzubereiten, vorzutragen, eine fachkundige Resonanz zu erhalten und auf gleichgesinnte Altersgenossen zu treffen. Für viele Jugendliche, die begeistert ihr Instrument spielen und ein Musikstudium aufnehmen wollen, steht zunächst – verständlicherweise – die Beschäftigung mit ihrem Instrument im Vordergrund. Wir wissen aber, dass nur ein minimaler Prozentsatz der Studierenden später tatsächlich eine Musikerkarriere machen wird, mit der sie auch ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Insbesondere für Pianistinnen und Pianisten, die in der Regel auch keine Perspektive auf feste Anstellung in einem Ensemble haben, trifft dies zu. Welche Ratschläge können Sie mit Ihrer Erfahrung jungen Menschen geben, die Musik studieren möchten, damit diese nicht mit unrealistischen Vorstellungen ins Studium gehen? Schwierig… Wie in Ihrer Frage schon angedeutet, ist es unter anderem aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung, den in den Medien gesetzten „kulturellen” Schwerpunkten 26 und einem globalisiertem Musikmarkt in den letzten Jahrzehnten tatsächlich sehr schwer geworden, als Musikerin oder Musiker wirtschaftlichen und künstlerischen Erfolg auf dem Konzertpodium zu erlangen. Die Zahl der Preisträger internationaler Klavierwettbewerbe ist geradezu inflationär – man kann von etwa 5.000 pro Jahr weltweit ausgehen, und die können ja auch alle irgendwie gut spielen! – gleichzeitig geht die Zahl der Veranstalter gerade kleiner und mittlerer Konzertreihen immer mehr zurück, weil das Publikum schwindet und auch ein Konzertbetrieb irgendwo wirtschaftlich abgehalten werden muss. Also, wohin mit den ganzen Pianistinnen und Pianisten? Auch die Hochschul- und Musikschullandschaft kann gerade in Zeiten, in denen die öffentliche Hand zum Sparen gezwungen ist, keine unbegrenzten Möglichkeiten bieten, Musikausübenden insbesondere am Klavier als Lehrenden eine wirtschaftliche Existenz zu sichern. Fasst man all diese Aspekte realistisch zusammen, so müsste man eigentlich jedem vom Musikstudium abraten. Andererseits, wenn jemand den Traum hat, Musiker zu werden und auch alles daran setzt, und es dann nicht versuchte, würde er auch nicht glücklich werden. Sie sehen das Dilemma … Wichtig ist meiner Meinung nach, dass jeder, der dieses Studium anstrebt, eine realistische Einschätzung seiner Chancen und auch eine realistische Darstellung des Musikerdaseins bekommt, wie es in 99% der Fälle ist. Im Studium selber ist es, glaube ich, sehr wichtig, sich ein Netzwerk aufzubauen, weil man als „Alleinkämpfer” noch weniger Aussichten auf Erfolg hat. Außerdem sollte man immer die Möglichkeiten im Auge behalten, die sich abseits des Konzertpodiums bieten; gerade der Bereich der Kammermusik ist sehr groß und auch gefragter als reine Solokonzerte. Um sich im Studium auch andere Möglichkeiten offen zu halten, halte ich ein gutes Abitur für unerlässlich. Das vergessene Lied Ein Lied, das es wert ist, nicht in Vergessenheit zu geraten Rainer Templin Es saß ein klein wild Vögelein Eine flotte, gleichzeitig moderne wie klassisch inspirierte Interpretation kann man sich von der Gruppe „Herzgespann“ hier anhören: https://youtu.be/ 2zT8TatboYk „Nachtigall“ von Dan Morelle 2. „O sing mir noch, o sing mir noch, du kleines wildes Vögelein! Ich will um deine Federchen dir Gold und Seide winden.“ 3. „Behalt dein Gold, behalt dein Seid, ich will dir nimmer singen; ich bin ein klein wild Vögelein, niemand kann mich zwingen.“ Nicht nur die Verbreitung, sondern sogar die Entstehung eines deutschen Volkslieds muss nicht zwangsweise mit deutschem Territorium verbunden sein. Auch in deutschen Sprachinseln entstanden Volkslieder. So zum Beispiel in Mühlbach im historischen Siebenbürgen. Heute heißt diese Stadt Sebes und liegt im geografischen Zentrum Rumäniens. Nur ca. 250 von den 27.000 Einwohnern Sebes‘ sprechen dort noch Deutsch. Dieses Verhältnis von Rumänisch sprechenden zu Deutsch sprechenden Menschen war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein einmal umgekehrt, denn deutsche Siedler waren es, die diese Stadt gegen Ende des 12. Jahrhunderts gründeten. Ein Sohn der Stadt, der Pfarrer Friedrich Wilhelm Schuster (1824–1914), veröffentlichte im Jahr 1865 eine Sammlung „Siebenbürgisch-sächsischer Volkslieder“ aus mündlicher Überlieferung. Gleich als erste Nummer findet sich darin das Lied „Et sâs e klî wält fijeltchen“ mit dem Text im Dialekt seines Heimatortes Mühlbach. Der Volksliedforscher Franz Magnus Böhme übertrug es später ins Hochdeutsche („Es saß ein klein Waldvögelein“) und präsentierte diese Übersetzung in seinem „Deutschen Liederhort“ von 1893. Leider passte seine Übersetzung im Versmaß überhaupt nicht auf die Melodie. So erklärt es sich vielleicht, dass die Bekanntheit des Liedes erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunahm, nachdem ein unbekannter Bearbeiter den Text neu 4. „Geh du herauf aus diesem Tal, der Reif wird dich auch drücken.“ „Drückt mich der Reif, der Reif so kalt, Frau Sonn wird mich erquicken.“ gestaltet und somit für den gesamten deutschen Sprachraum „sangbar“ gemacht hat. Dies ist auch die Version, die wir unserem Notenbeispiel unterlegt haben. Der Text erzählt von einem Vögelchen (gemeint ist eine Nachtigall), das die ganze Winternacht hindurch singt. Ein Mensch spricht es an und stellt ihm in Aussicht, seine Flügel mit Gold und Seide zu schmücken, wenn es nur noch für ihn sänge. Aber das Vögelchen lehnt aus Freiheitsdrang ab. Dem Einwand, dass es dann frieren müsse, entgegnet es mit dem Hinweis auf die wärmende Frau Sonne. Offenbar steht das Vögelchen hier für eine junge Frau, die nicht bereit ist, ihre Freiheit für einen reichen Mann aufzugeben, der sie umwirbt. Das Lied erschien vor 1950 noch oft in verschiedenen Gebrauchsund Schulliederbüchern wie dem Zupfgeigenhansel, fand gegen Ende des 20. Jahrhunderts aber in solchen Publikationen kaum noch Aufnahme. Lediglich in Kreisen der Heimatvertriebenen wurde es nach 1945 als explizit siebenbürgisches Lied in deren Liederbücher aufgenommen und es erschien gelegentlich auf Schallplatten zur Pflege der siebenbürgisch-sächsischen Tradition im Rumänien der Nachkriegszeit. 27 5 Vokalbereich, Musiktheorie, Begabtenförderung, SVA Rainer Templin Benefizkonzert zugunsten der „Hilfe für Flüchtlingskinder“ der Diakonie Düsseldorf Fotos: MargretvConta Wunschkonzert am 27. September 2015 28 U 5 Ensembles Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Thomas Geisel Moderation: Marion Aßmann, Ute Harbrink-Müller v.l. Ute Harbrink-Müller, Milena und Marion Aßmann, Tim Krause und Rainer Templin bei der Spendenübergabe Leitung: Rainer Templin In einem Orchester hat nur die Dirigentin oder der Dirigent die Alleinherrschaft. Eine Ausnahme machte ein demokratischer Abstimmungsprozess, der im Herbst 2014 unter den UHUs durchgeführt wurde. Zuerst wurden Vorschläge eingesammelt, welche ihrer eigenen Lieblingsstücke die UHUs schon immer mal gern spielen würden. Aus der daraus resultierenden Liste von 45 Musikstücken wurde dann darüber abgestimmt, welche von diesen die Favoriten der Mehrheit sind. Die auf diese Weise ausgewählten neun Kompositionen bildeten dann den Programmablauf des Konzerts mit dem Titel „Wunschkonzert“. Aber auch die Bestimmung des Benefizempfängers, zu dessen Gunsten das Konzert stattfinden sollte, geschah auf demokratische Weise. Unter vier Düsseldorfer karitativen Organisationen, die zur Wahl standen, entschied sich die Mehrheit der UHUs für die Projekte der „Hilfe für Flüchtlingskinder“ der Diakonie Düsseldorf. Diese Entscheidung fiel im Herbst 2014, als noch niemand ahnte, wie sehr die Flüchtlingszahlen im Laufe des Jahres 2015 ansteigen sollten und wie brandaktuell das Thema zum Zeitpunkt des Konzerts sein würde. Besonders freuten sich die UHUs darüber, dass Oberbürgermeister Thomas Geisel für dieses Konzert die Schirmherrschaft übernommen hatte. Im fast „ausgebuchten“ Udo-van-MeeterenSaal fand das Konzert dann vor einem begeisterten Publikum statt, denn der Wiedererkennungsfaktor der aufgeführten Musik war natürlich diesmal besonders hoch: „Rhapsody in Blue“, Filmmusik aus dem „Fluch der Karibik“, „Moon River“ … Viele Zuhörer konnten sicher in Erinnerungen schwelgen. Die Diakonie hatte Tim Krause entsandt, der dort die Projekte der Flüchtlingshilfe betreut. Er berichtete dem Publikum so eindringlich von seiner Arbeit, dass bei der späteren Spendensammlung die stattliche Summe von 1.498 Euro zusammenkam. Die UHUs freuen sich schon darauf, im nächsten Konzert am 24. April 2016 für den „Kinderschutzbund Düsseldorf“ zu spielen und zu sammeln … 29 5 Vokalbereich, Musiktheorie, Begabtenförderung, SVA Julianne Ebener Vielfältige Choraktivitäten Einige Highlights Wie in jedem Jahr, waren auch der Herbst und die Vorweihnachtszeit des Jahres 2015 wieder „Hochsaison“ für sämtliche Kinder- und Jugendchorformationen der CSM. Das verlangt der Chorleiterin Justine Wanat einen Arbeitseinsatz ab, der weit darüber hinausgeht, was man sich als Außenstehender vorstellen kann. Besucherinnen und Besucher von Konzerten bekommt ja schließlich nur eine Gruppe fröhlich singender Kinder zu Gesicht, die unter der Leitung einer Freude und Begeisterung ausstrahlenden Dirigentin stimmliche und musikalische Darbietungen auf höchstem Niveau präsentiert. Doch was an organisatorischer Vorarbeit und vielen, vielen zusätzlichen Extraproben dahinter steht, davon kann man sich kaum einen Begriff machen. Da genügt es nicht, nur einmal pro Woche in die Musikschulzentrale zur Probe zu kommen. Nein, auch so mancher ansonsten freie Samstag oder Sonntag muss geopfert werden. Dank an die Eltern, die die Chorarbeit der CSM auch dadurch unterstützen, dass sie ihre Sprösslinge auch an Wochenenden in die Musikschule kutschieren und so manche Familienaktivität verschieben. Zuhörerschaft und Auftritt im Haus der Universität am 28.11.2015 30 Am 28. November gestaltete der Knaben- und Mädchenchor im Haus der Universität die musikalische Umrahmung einer Feierstunde zum 10-jährigen Bestehen der „Stiftung Begabtenförderung“ im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Geisel und dem Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf, Udo van Meeteren. Dem Oberbürgermeister waren sie erst wenige Tage vorher schon begegnet, als dieser gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Lillehammer die große Tanne auf dem Marktplatz einweihte und damit den Weihnachtsmarkt eröffnete. Der dritte wichtige Einsatz für die „Kleinen“ (die 8- bis 11-Jährigen) war dann am 1. Advent in der Johanneskirche im Benefizkonzert „Kinder musizieren für Kinder“, das in diesem Jahr nun schon zum 8. Mal stattfand. Auch hier bezauberten die jungen, erst im vergangenen Juni beim Wettbewerb in Erwitte (wir berichteten) preisgekrönten Stimmen mit Fotos: MargretvConta 5 ihren adventlichen Liedern, die wie immer einfühlsam von Yoshimi Yamamoto am Klavier begleitet wurden. In diesem großen festlichen Adventskonzert gesellte sich dann zum Mädchen- und Knabenchor auch der Jugendchor (mit 11- bis 19-Jährigen) hinzu. Diese Formation hatte es geschafft, trotz der intensiven Vorbereitung auf ein anderes Programm, die in den vergangenen Wochen den Schwerpunkt der Probenarbeit einnahm, noch einige Teile der „Ceremony of Carols“ von Benjamin Britten einzustudieren. Dieser Zyklus von altenglischen Weihnachtschorälen wurde, der Originalpartitur entsprechend, von Rainer Templin auf der Harfe begleitet. Eine Kombination, die augenblicklich die Zuhörerschaft in Adventsstimmung versetzte und durch ihre Interpretation beeindruckte. Justine Wanat konnte zufrieden sein, wie schön der Jugendchor ihr differenziertes Dirigat umsetzte. Zum Schluss trat dann der Jugendkammerchor auf: die Formation der 15- bis 19-Jährigen, diese auch mit Männerstimmen. Sie begannen ihr Programm gleich fulminant: Ein Arrangement – von Rainer Templin geschrieben und an der Harfe begleitet – der mit dem Grammy Award ausgezeichneten Komposition „Baba Yetu“ (dem „Vater unser“ auf Kisuaheli) des amerika- nischen Komponisten Christopher Tin. Hier hatte nicht nur der junge Chor die Gelegenheit, seine Stimmgewalt zu präsentieren, sondern auch die Solistinnen und Solisten Zejun Zhao, Karolina Furtak-Fehlau und Charlotte Stroink. Moritz Hartmann sorgte als Solist an den Congas für das nötige „Africa Feeling“. Anschließend zauberte der Chor aber dann mit einer zeitgenössischen Version von „Stille Nacht“ und dem „Gaelic Blessing“ (noch einmal mit Harfenbegleitung) von John Rutter wieder besinnliche Adventsstimmung in die Kirche. Nicht nur die hervorragenden Beiträge der Chöre müssen erwähnt werden, sondern auch besonders die beiden Soloarien, die von Lea Sikau vorgetragen wurden. In ihnen zeigte die erst 19-jährige Solistin, die seit ihrem sechsten Lebensjahr sämtliche Chorstufen der CSM unter der Obhut von Justine Wanat stimmlich durchlaufen hat, welch segensreiche Auswirkungen eine solche Ausbildung im Laufe der Zeit nehmen kann. Man konnte Lea Sikau als mittlerweile stimmlich, musikalisch und interpretatorisch weit gereifte Sängerpersönlichkeit erleben und sich an ihrer Entwicklung erfreuen. Die Gratulation dazu, zu den Chören und zur Leistung von Justine Wanat sprach das Publikum durch begeisterten lang anhaltenden Beifall aus. Lea Sikau v. l. n.r.: Justine Wanat Yoshimi Yamamoto Rainer Templin 31 5 Vokalbereich, Musiktheorie, Begabtenförderung, SVA Norbert Laufer Der Jugendchor in der Neanderkirche: Kompositionsklasse beim Familienkonzert: Neue Musik Zwischen Reisbällchen und „Na hör’n Sie mal!“, das werden sich einige Zuhörerinnen und Zuhörer gedacht haben, die das Konzert des notabu-ensembles am Vorabend des 3. Advent in der Neanderkirche besucht haben. Die ganze Konzertreihe führt dieses Motto im Titel; außerdem ist der Name notabu wörtlich gemeint: keine Tabus. So gab es diesmal zwar Weihnachtlich-Besinnliches, aber auch Neue Musik mit einer gewissen klanglichen Radikalität, zusammengestellt von dem Dirigenten Mark Andreas Schlingensiepen und dem Tonhalle-Dramaturgen Uwe Sommer-Sorgente. Bei zwei besonders weihnachtlichen Programmpunkten war der Jugendchor der Clara-Schumann-Musikschule beteiligt, verstärkt durch den Jugendchor der Akademie für Chor und Musiktheater an der Johanneskirche. Und da beide Chöre von Justine Wanat geleitet werden, hatte Frau Wanat hier auch die musikalische Leitung. Der Lobgesang aus der Feder des Komponisten Otfried Büsing „Cherubim Seraphim“ für Jugendchor, Orgel (der frühere Organist der Neanderkirche Oskar Gottlieb Blarr) und Schlagzeug (Rolf Hildebrand vom notabuensemble) war zwar eine Herausforderung für den Chor. Aber solchen Aufgaben stellt man sich ja gerne. Die etwa 50 Choristinnen und Choristen gestalteten die klangvollen Tontrauben („Clustern“), sich verzweigenden Klangflächen und sich wieder im Einklang auflösenden Dissonanzen mit Souveränität und einem homogenen Klangbild. Benjamin Brittens „Ceremony of Carols“, fast schon ein Klassiker, reichte an höhere Sphären heran. Der glockenklare Knabensopran von Toni Sigfridsson verband sich mit den Harfenklängen (Xenia Narati) und den vielstimmigen Chorlinien zu einem wahrlich vorweihnachtlichen Musikerlebnis. 32 Ariane Stern, David Graham Samstag, 14. November 2015: Die Kompositionsklasse von David Graham gestaltet ein Familienkonzert im Mendelssohn-Saal der Tonhalle. Luxus und Verantwortung zugleich! Titel: „Zwischen Reisbällchen und Fortuna-Brötchen“, eine musikalische Erzählung über das gehaltvolle Leben einer Butterbrotdose. Ariane Stern, Konzertpädagogin der Tonhalle, macht es (wieder) möglich, dass das 9-köpfige E-MEX-Ensemble aus Essen unter der Dirigentin Eva Fodor für uns spielt, holt einen Autor (Thilo Reffert) aus Berlin, der uns besucht und hinterher eine lustige Geschichte liefert. Diese hat die Klasse vertont, wobei jede Komponistin und jeder Komponist sich um bestimmte Szenen gekümmert hat. Hier geben sie Kommentare zu ihrer Arbeit an der Komposition und der Zusammenarbeit mit dem Ensemble und dem Sprecher Felix Banholzer. Leander Ruprecht: Hier übernimmt die Musik Funktionen wie z. B. Textunterstreichung, Textkommentierung etc., was auch ganz hilfreich ist, da man sich nicht wie sonst Gedanken um ALLES machen muss. Ein weiterer Unterschied zwischen dieser Arbeit und der an „normalen“ Stücken war, dass unsere Musik teils eine begleitende Rolle einnahm. Demnach mussten wir uns beim Komponieren etwas zurückhalten, um das Publikum nicht zusammen mit dem Text mit einem totalen Overkill zu beschallen. Laura Erlenhofer Diez: Ich habe für das Kapitel über Sankt Martin komponiert. Dabei habe ich mit den klassischen Liedern aus der Grundschule, die immer auf den Zügen gesungen und gespielt werden, gearbeitet. Raoul Wollscheidt über die Entstehung der Brotdose in China: Oft quietscht in einer Fabrik etwas. Deswegen habe ich hohe Töne benutzt. Den geregelten Maschinenvorgang habe ich durch rhythmische Laute dargestellt. Vokalbereich, Musiktheorie, Begabtenförderung, SVA 5 Fortuna-Brötchen Ben Roa Canales: Ein Streit zwischen Salami und Banane gibt es nicht in jedem Buch und erst recht nicht in vielen Musikstücken. Ich denke, dass es etwas Besonderes ist, etwas vertonen zu dürfen, was sonst noch keiner getan hat. Ivo Kesler: Ein Gouda ist rund, alt, langsam und tief. Beim Komponieren eine richtige Herausforderung. Hinzu kommt das Geschrei der anderen Lebensmittel! Foto: Susanne Diesner/Tonhalle Düsseldorf Ryokan Yamakata: Ich habe Leons Geburtstag, als er die Brotdose bekam, vertont. Als das Wort „Essstäbchen“ vorkam, habe ich auch wirklich Essstäbchen eingesetzt (gespielt von der Flötistin). Es folgten Klänge der Gitarre (von Geige und Bratsche) und Maracas (von vier der Ensemblemitglieder), da mussten sie viel üben, aber das war sehr lustig. Ich hatte auch das Thema „Das undurchschaubare Leben“. Da haben alle was ganz anderes gespielt, damit es undurchschaubar wird. Wo dann ein Baby sabbern muss, habe ich von der Bassklarinette ein ultra-mega-langes lustiges Mehrfachglissando verlangt! Lukas Döhler: Mit dem E-MEX zusammenzuarbeiten ist etwas sehr Angenehmes und Besonderes, weil sie auf moderne Musik spezialisiert sind. Sie haben nicht das Problem vieler Musikerinnen und Musiker, die ihr Instrument zwar wunderbar spielen können, sich aber nur mit tonaler Musik beschäftigen, weil diese zuerst lernen müssen, unsere Stücke überhaupt lesen zu können. Das E-MEX kann diese Zeit dagegen dazu nutzen, die Stücke direkt musikalisch zu gestalten. Elisa Klusemann: Bei der Aufführung war ich ziemlich stolz: die Musikerinnen, Musiker und die Dirigentin haben das Stück mit dem Sprecher toll interpretiert, das Publikum der Schulaufführung hat sogar eine Zugabe verlangt! Dass ein Stück, das ganz in unserer Kompositionsklasse entstanden ist, ein so großes Publikum in der Tonhalle hatte, finde ich umwerfend! Kevin Hunder-Conolly: Wenn die Musikerinnen und Musiker etwas gespielt haben, was der Sprecher durch den Text erklärt hat, haben sie an der richtigen Stelle leiser gespielt. Auch hat der Sprecher sehr lebendig vorgelesen, sich viel auf der Bühne bewegt und manchmal richtig geschauspielert, was gut zu den Textstellen und der Musik passte. Das Publikum hat am Ende des Konzerts sehr lange geklatscht; ich denke, es hatte genauso viel Spaß an der Aufführung wie die Ausführenden und wir Komponistinnen und Komponisten. Foto mit Komponisten. vordere Reihe vlnr Eva Fodor Dirigentin Ben Roa Canales Ivo Kesler Lukas Döhler Raoul Wollscheid Ergänzt wurde dieses Familienerlebnis durch Aufführungen von zwei Schulprojekten im Foyer: „Musik aus der Dose“ (mit Alexander Maczewski) und „Lecker Hören-Buffet“ (mit Christian Banasik). Brotdose satt! Kevin HunderConolly Ryokan Yamakata Elisa Klusemann Leander Ruprecht nicht auf dem Foto: Laura Erlenhofer Diez. Sie konnte nur die Vorpremiere am Tag zuvor besuchen. 33 1 2 3 4 5 Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Stadtteil Die Bezirksleitungen informieren über unser Musikschulangebot, beraten Sie pädagogisch, organisieren Stadtteilkonzerte Stadtmitte Derendorf Pempelfort Altstadt Golzheim Düsseltal Flingern Bilk Unterbilk, Oberbilk Flehe Volmerswerth Friedrichstadt Hafen, Hamm WITTLAER WITTLAER ANGERMUND KALKUM KALKUM ANGERMUND KALKUM KAISERSWERTH KAISERSWERTH LOHAUSEN LICHTENBROICH UNTERRATH RATH STOCKUM DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM LUDENBERG GRAFENBERG NIEDERDÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIERENUNTER- FRIEDRICHFELD VENNBILK STADT OBERHAUSEN BILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER FLEHE VOLMERSWERTH WERSTEN REISHOLT- HOLZ HAUSEN Petra Cegla Telefon 89-27430 Raum 214 Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf LOHAUSEN HASSELS mittwochs 12 – 14 Uhr BENRATH ITTER HIMMELGEIST GARATH URDENBACH LICHTENBROICH UNTERRATH RATH STOCKUM DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM HUBBELRATH LÖRICK LUDENBERG GRAFENBERG NIEDERDÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIERENUNTER- FRIEDRICHFELD VENNBILK STADT OBERHAUSEN BILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER FLEHE VOLMERSWERTH WERSTEN REISHOLT- HOLZ HAUSEN Allgemeine Infoline: Claudia Fürst Telefon 89-27444 Raum 216 Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf LOHAUSEN HASSELS BENRATH ITTER HIMMELGEIST dienstags 11 – 13 Uhr mittwochs 11 – 13 Uhr GARATH URDENBACH LICHTENBROICH UNTERRATH RATH STOCKUM DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM HUBBELRATH LÖRICK HEERDT HELLERHOF [email protected] LUDENBERG GRAFENBERG NIEDERDÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIERENUNTER- FRIEDRICHFELD VENNBILK STADT OBERHAUSEN BILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER LÖRICK HEERDT FLEHE VOLMERSWERTH WERSTEN REISHOLT- HOLZ HAUSEN [email protected] Edwin A. Buchholz Telefon 89-27431 Raum 216 Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf HUBBELRATH HASSELS donnerstags 11 – 12 Uhr BENRATH ITTER HIMMELGEIST GARATH URDENBACH HELLERHOF HELLERHOF [email protected] montags bis freitags von 9 –13 Uhr Der Musikschulunterricht findet statt: - in der Musikschulzentrale, - in den Bezirkszentren und - in den Räumen vieler allgemeinbildender Schulen. Während der Schulferien - findet kein Unterricht statt - ist diese Infoline nicht besetzt. 34 Kaiserswerth Angermund Kalkum, Wittlaer Einbrungen Lohausen Stockum WITTLAER ANGERMUND KAISERSWERTH HEERDT Oberkassel Niederkassel Heerdt Lörick Spezielle Informationen über Ihre Stadtteile finden Sie auch unter: 6 7 Mörsenbroich Rath Oberrath Unterrath Lichtenbroich 8 Eller Lierenfeld Vennhausen Unterbach Gerresheim Grafenberg Ludenberg Hubbelrath WITTLAER Benrath Wersten Himmelgeist Holthausen Itter, Hassels Reisholz WITTLAER ANGERMUND KALKUM KALKUM ANGERMUND KALKUM KAISERSWERTH LOHAUSEN LICHTENBROICH UNTERRATH RATH STOCKUM DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM LUDENBERG GRAFENBERG NIEDERDÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIERENUNTER- FRIEDRICHFELD VENNBILK STADT OBERHAUSEN BILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER WERSTEN REISHOLT- HOLZ HAUSEN HASSELS donnerstags 9 – 11 Uhr BENRATH ITTER HIMMELGEIST KAISERSWERTH LOHAUSEN RATH STOCKUM DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM LUDENBERG GRAFENBERG NIEDERDÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIERENUNTER- FRIEDRICHFELD VENNBILK STADT OBERHAUSEN BILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER FLEHE VOLMERSWERTH HELLERHOF [email protected] Telefon: 0211 89-27433 WERSTEN REISHOLT- HOLZ HAUSEN Edith Langgartner Telefon 89-27435 Raum 215 Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf LOHAUSEN HASSELS montags 12 – 13 Uhr BENRATH ITTER HIMMELGEIST GARATH URDENBACH HELLERHOF [email protected] LICHTENBROICH UNTERRATH RATH STOCKUM DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM HUBBELRATH LÖRICK HEERDT GARATH URDENBACH LICHTENBROICH UNTERRATH HUBBELRATH LÖRICK FLEHE VOLMERSWERTH Bernhard Voelz Telefon 89-27436 Raum 215 Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf Garath Hellerhof Urdenbach WITTLAER ANGERMUND KAISERSWERTH HEERDT 9 10 Bezirksleitungen LUDENBERG GRAFENBERG NIEDERDÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIERENUNTER- FRIEDRICHFELD VENNBILK STADT OBERHAUSEN BILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER LÖRICK HEERDT FLEHE VOLMERSWERTH WERSTEN REISHOLT- HOLZ HAUSEN Stefan Jumpertz Telefon 89-27434 Raum 215 Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf HUBBELRATH HASSELS mittwochs 11 – 13 Uhr BENRATH ITTER HIMMELGEIST GARATH URDENBACH HELLERHOF [email protected] Prinz-Georg-Straße 80, Raum 215 Richten Sie bitte Ihre An- und Abmeldungen und Ihren allgemeinen Schriftverkehr immer an: Städtische Clara-Schumann-Musikschule Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf www.duesseldorf.de/musikschule 35 U Ensembles Musizieren in der Gemeinschaft bringt erst den wirklichen Spaß an der Musik! Darum bietet die Musikschule in fast allen Stadtteilen Düsseldorfs an, das, was man im Unterricht gelernt hat, mit anderen gemeinsam in einem Ensemble zum Klingen zu bringen. Hier ist eine Übersicht der Ensembles, in denen sich mindestens sechs Musikschülerinnen und -schüler unter Anleitung erfahrener Musikschul-Lehrkräfte einmal wöchentlich zum gemeinsamen Musizieren treffen. Wo wird unterrichtet? WITTLAER ANGERMUND Diese Daten entsprechen dem Stand Dezember 2015 A Aa B Adlerstraße 15 P:Probensaal KALKUM F KAISERSWERTH Aachener Straße 39 LICHTENBROICH LOHAUSEN Brucknerstraße 19 UNTERRATH RATH STOCKUM Bb F Bernburger Straße 44 DEREN- MÖRSENBROICH GOLZ- DORF HEIM GRAFENBERG DÜSSELPEMPEL- TAL FORT OBERKASSEL FLINGERN GERRESHEIM ALTSTADT NORD MITTE FLINGERN KARLSTADT SÜD HAFEN LIEREN- VENNUNTER- FRIEDRICHFELD HAUSEN BILK STADT OBERBILK BILK HAMM UNTERBACH ELLER LÖRICK Fliednerstraße 32 HEERDT I Ingeborg-Bachmann-Straße 31 L Lützenkircher Straße 2 NIEDER- PG A U Bb Aa Darüber hinaus gibt es auch in anderen Stadtteilen Möglichkeiten zum gemeinsamen Musizieren in kleineren Musiziergruppen. U Unter den Eichen 26 V Vennhauser Allee 160 FLEHE VOLMERSWERTH WERSTEN Bitte vor dem ersten Besuch über die Infoline einen Termin vereinbaren. Infoline der Bezirksleitungen montags–freitags von 9 – 13 Telefon: 0211 89-27433 36 36 L V REISHOLT- HOLZ HAUSEN ITTER In unserer Übersicht findet man die Namen der Ensembles, dahinter den Unterrichtstag, die Unterrichtszeit und den Unterrichtsort (siehe Karte) mit der Raumnummer und darunter die angesprochene Altersgruppe, ggf. die Mitspielvoraus- setzungen sowie den Namen der Ensembleleitung. HUBBELRATH LUDENBERG HIMMELGEIST HASSELS BENRATH B I URDENBACH PG Prinz-Georg-Straße 80 Musikschulzentrale K: Kammermusiksaal UvM:Udo-van-Meeteren-Saal Jazz Jazzworkshop MO, 18:00, PG R 308 Alter: ab 14 Jahre Rolf Drese, Michael Weiss, Norbert Hotz Green-Horns Band DI, 18:00, PG UvM Alter: 11– 25 Jahre ideal: Übergang/gleich zeitiger Besuch des JunBO, aber auch Seiteneinsteiger. Romano Schubert CSM Big Band MI, 19:40, PG UvM Romano Schubert GARATH HELLERHOF Spiel mit, sing mit! ab 6 Spielerinnen und Spielern U Ensembles Bläsermusik Zupfen Streichen Singen Band No. I DO, 15:45, PG UvM Alter: 8 –12 Jahre Einstieg ab dem 2. Unter- richtsjahr alle Orchesterblasinstru- mente und Schlagzeug Dirk Grün Musizierkreise -MO, 18:50, L R 103 Alter: 16 – 21 Jahre Rainer Kinast -DI, 18:25, I R 13 Alter: 8 – 13 Jahre Andreas Stevens-Geenen Streicherspielkreise Minichor DI, 15:00, PG K Alter: ab 5 Jahre Justine Wanat Juniorblasorchester (JunBO) -DO, 16:30, PG K MI, 15:50, PG UvM Alter: 15 – 18 Jahre Alter: 11 –14 Jahre Rainer Kinast Ideal wäre der Übergang aus der Band No. I, aber auch Seiteneinsteiger sind Gitarren-Ensemble willkommen. MI, 19:00, Bb R 12 Nicolao Valiensi Alter: 14 – 22 Jahre Andreas Gallmann Jugendblasorchester (JBO) MI, 17:30, PG UvM Alter: 15 – 25 Jahre Ideal: der Übergang aus dem JunBO, aber auch Seiteneinsteiger sind willkommen. Diethelm Zuckmantel UHU-Orchester MO, 20:00, PG UvM Alter: 20 – 99 Jahre alle Orchesterblasinstru- mente und Schlagzeug Rainer Templin Band Mixed Up FR, 17:30, PG R 029 Inklusionsband Alter: ab 12 Jahre Juliane Mainka, Bianca Steinmann Rock-Ensemble DO, 18:20, V R 104 D Alter: 11– 22 Jahre Eberhard Fink Das Mitspielen ist in der Regel im Alter von 7–10 Jahren und bereits im 1.–2. Unterrichtsjahr möglich -MO, 15:30, PG UvM Barbara Zimmermann-Keßler -DI, 16:00, B Aula Christof Hallek - DO, 15:40, F R 25 Katharina Ullrich -DO, 17:00, U R 44 Christine Hanl -FR, 16:30, Aa R 218 Norbert Laufer Junges Orchester I MO, 16:30, PG UvM Alter: 9–12 Jahre bzw. ca. 3 Jahre Unterricht, möglichst Spielkreiserfahrung Barbara ZimmermannKeßler FR, 15:45, Aa R 216 Alter: ab 5 Jahre Justine Wanat CSM Mädchenchor DI, 16:40, PG K Alter: ab 8 Jahre Justine Wanat CSM Knabenchor DI, 15:50, PG K Alter: ab 7 Jahre Justine Wanat CSM Jugendchor MI, 17:50, PG K Chorerfahrung Justine Wanat Clarissima MO, 20:00, A P Chor für Frauen ab 21 Jahre Lena-Maria Kramer Schlagwerk Harfe Düsseldorf Percussion DI, 18:30, PG R 203 für Spielerinnen und Spie- ler aller Schlaginstrumente, Mathias Haus Harfen-Ensemble DI, 18:00, PG R 301 ab ca. 2 Jahre Unterr. Regina Brennscheidt 37 37 – - < .. . . , k s Ω r z hören & lesen Norbert Laufer Unterhaltsame Musikgeschichte Lea Singer: Konzert für die linke Hand. Wenn Pianistinnen und Pianisten durch eine Lähmung einen Arm nicht mehr steuern können oder ihn gar durch eine Amputation verloren haben, ist dies zutiefst tragisch. Es gehört großer Wille und Kraft dazu, das Klavierspielen weiter mit dem verbleibenden Arm zu betreiben. Der wohl bekannteste Pianist, der dies schaffte, war der Wiener Paul Wittgenstein (1887-1961), der seinen rechten Arm im Ersten Weltkrieg verlor. Die Österreichische Autorin Lea Singer schrieb einen biografischen Roman über Wittgenstein und ermöglicht es Leserinnen und Lesern, sich in die Person des Pianisten hineinzuversetzen. Lesen Sie hierzu auch Seite 6: Klaviermusik für die linke Hand Lea Singer heißt bürgerlich Eva Gesine Baur. Die Kunsthistorikerin veröffentlicht Bücher über Kunst und Musik, unter ihrem Pseudonym hat sie bereits 10 Romane geschrieben. In der Düsseldorfer Stadtbücherei findet man diese unter der Signatur Z Baur. Eine gut lesbare Biografie über die Familie Wittgenstein: Alexander Waugh: Das Haus Wittgenstein. Geschichte einer ungewöhnlichen Familie. Übersetzt von Susanne Röckel. Fischer-Taschenbuch. 448 Seiten. ISBN: 978-3596182282 10,95 Euro. Der Name des Düsseldorfer Palais Wittgenstein auf der Bilker Straße geht zurück auf Prinz Alexander zu Sayn- Wittgenstein, der es 1874 kaufte. Die Familie Sayn-Wittgenstein ist mit der Wiener Familie nicht verwandt. 38 Lea Singer: Konzert für die linke Hand. Original: 2008); 464 Seiten; dtv-Taschenbuch; ISBN: 978-3-423-21323-3; 9,95 Euro Paul Wittgenstein entstammte einer reichen Industriellenfamilie – so der Roman, der sich weitgehend an Fakten hält. Vater Karl Wittgenstein hatte in Wien nicht umsonst den Spitznamen „Eisenkönig“. Er führte die vielköpfige Familie – Paul hatte noch sieben Geschwister, darunter den Philosophen Ludwig Wittgenstein – mit strenger Hand. Den Kindern ließ er Musikunterricht zuteil werden, den meisten auf dem Klavier. Auch wenn sich die Familie mit dem Kontakt zu Persönlichkeiten wie Brahms, Hanslick, Clara Schumann schmückte, war Musik für den Vater nur ein „Refugium“. Er hasste dabei nichts so sehr wie Dilettantismus. So musste es zum Streit kommen, als Paul erklärte, er wolle Pianist werden: „Eitelkeit ist die Quelle allen Übels.“ Dennoch, der Sohn erhielt Unterricht bei einem alten, angesehenen Lehrer, Theodor Leschetizky, einem Enkelschüler Beethovens. Dieser war wiederum so etwas wie ein Hausheiliger des Vaters. Pauls Debut im Musikvereinssaal wurde 1913 positiv aufgenommen. Die Kriegsbegeisterung 1914 ergriff auch den 27-Jährigen. Er erlitt indes bald eine Verletzung, die ihn den rechten Arm kostete. Doch ließ er sich dadurch nicht von seinem Ziel abbringen Pianist zu werden. Er schulte die linke Hand, suchte und spielte Literatur, wurde schon bei einem Bach-Sohn und bei Brahms fündig (Brahms hatte die Bach-Chaconne für Clara-Schumann bearbeitet, als sie eine kleinere Verletzung hatte) und schrieb Werke für seine Zwecke um. Bald schon sprach er Komponisten an, ob sie für ihn komponieren wollten, darunter die seinerzeit bekanntesten. > rzΩsk Doch war die Zusammenarbeit des streitbaren und durchaus rechthaberischen Pianisten, als der Paul Wittgenstein dargestellt wird, etwa mit Paul Hindemith und Sergej Prokofjew nicht ohne Konflikte. Hindemiths „Klaviermusik für die linke Hand mit Orchester op. 29“ blieb ihm „völlig fremd“, wie es im Roman heißt; Prokofjews 4. Klavierkonzert „lässt im Herzen des Hörers nur verworrene, sinnleere Gefühle entstehen“. Beide Werke führte Wittgenstein nie auf. Und selbst bei dem heutzutage wohl bekanntesten Werk für die linke Hand, Ravels Klavierkonzert in D-Dur, brachte Wittgenstein eigenmächtig Änderungen an, die den Komponisten verständlicherweise erzürnten. Lea Singer schildert Wittgenstein selbst, sämtliche Familienmitglieder und die Begegnungen mit den Musikerpersönlichkeiten aus sehr naher Perspektive. Schon die Marotten von Brahms lassen die Lesenden schmunzeln; die äußere Erscheinung von Hindemith wird nicht gerade vorteilhaft geschildert; Ravels legendäre Kapriziösität mit den Worten „ein greiser Vogel, das Gefieder auf dem Kopf zerfleddert“ illustriert. Pauls Ausbrüche zeigen eine ungehaltene Wut, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Da befindet er sich ganz in seines Vaters Spuren. Der Roman endet, als Wittgenstein 1938 aus Österreich flieht. Die folgenden Lebensstationen mit eigener Familie bis in die USA, wo er als angesehener Pianist stirbt, sind im Anhang aufgelistet. Ebenso wie die Liste der von ihm in Auftrag gegebenen Kompositionen. Das ist unterhaltsame Musikgeschichte. Wettbewerbe Erfolg für Anna Sent Im Oktober 2015 spielte Anna Sent (16) beim Finale des Steinway Klavierspiel-Wettbewerbs in der Laeiszhalle Hamburg und bekam den 2. Preis in ihrer Altersgruppe. Dieser Wettbewerb findet seit 1937 statt und ist für junge Pianistinnen und Pianisten bis 17 Jahren ausgeschrieben. Diesmal gab es 183 Bewerberinnen und Bewerber, die zunächst zu Vorprüfungen in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München antraten, bevor sie ins Finale einziehen konnten. Anna ist seit 2010 Schülerin von Irina Leveleva. Sie spielte Präludium und Fuge d-moll aus dem „Wohltemperierten Klavier“ Band II. Ihren Auftritt in diesem herrlichen Konzertsaal bezeichnet sie selbst als eine „Ehre“. CSM Big Band beim Landeswettbewerb in Duisburg 25 Punkte – 1. Preis! siehe Seite 22 39 Gerd Högener, ehemaliger Oberstadtdirektor Gerd-Högener-Wettbewerb Aufruf und Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer Volksbühne e.V. Der Verein der Freunde und Förderer der Clara-Schumann-Musikschule 13. Gerd-HögenerWettbewerb am 4. Juni 2016 Die Ausschreibungsunterlagen: Die Anmeldefrist: Teilnahmeberechtigt: Altersgruppe I: Altersgruppe II: Die unabhängige Jury: Die Bewertung: Die Bewertungskriterien: erhältlich ab Anfang Februar 2016 im Musikschulsekretariat bei Frau Zogbaum Raum 108, Telefon: 89-27421, [email protected] 15. April 2016 alle Schülerinnen und Schüler mit einem Hauptfachunterricht an der Clara-Schumann-Musikschule, die am 30. April 2016 nicht älter als 19 Jahre sein werden. Vorgesehen sind zwei Altersgruppen. alle Schülerinnen und Schüler, die am Stichtag 30.4. nicht älter als 13 Jahre sein werden, d. h. nach dem 30.4.2002 geboren wurden, von 14 bis 19 Jahren, die also nach dem 30.4.1996 geboren wurden. besteht aus erfahrenen Lehrkräften. Anhand der Wertungsspiele werden die besten Leistungen ermittelt, die dann für Preise vorgeschlagen werden. - die künstlerische Ausstrahlung, - die musikalische Gestaltungskraft, - das technische Können. Das Programm: freie Wahl, Werke aus mind. 3 musikalischen Stilepochen. Die Preise: Das Abschlusskonzert: Im letzten Jahr konnten 2.000 Euro vergeben werden. Durch die aktive Teilnahme gewinnen alle Kinder und Jugendliche an Auftrittserfahrungen. 5. Juni 2016 um 16 Uhr Udo-van-Meeteren-Saal. Mit der Auszeichnung eines Preises werden weitere Fördermaßnahmen und Konzertauftritte empfohlen. 40 Die Veranstaltenden und die Musikschule freuen sich auf ein großes Teilnehmerfeld, das eine Anerkennung herausragender Leistungen in der Musikschule ermöglicht. > Wettbewerbe Freunde und Förderer der Clara-Schumann-Musikschule e.V. Bericht von der Mitgliederversammlung Peter Haseley, Musikschuldirektor Der Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer der Clara-Schumann-Musikschule e. V. lud am 19. Oktober 2015 zur alljährlichen Mitgliederversammlung in den Kammermusiksaal. Hier wurden nicht nur die üblichen und notwendigen Formalien erledigt, die anwesenden Vereinsmitglieder und Gäste erhielten vielmehr auch Einblicke in die Entwicklung der Clara-Schumann-Musikschule im Schuljahr 2014/2015. Musikschuldirektor Peter Haseley konnte in seinem Bericht auf viele Konzertveranstaltungen hinweisen sowie auf eine ganze Reihe erfolgreicher Wettbewerbsergebnisse. Er bedankte sich im Namen aller für die Unterstützung des Vereins. Ulrich Möllmanns, Schatzmeister Ermöglicht wurden etliche Highlights des Schuljahres, etwa der Gitarrenworkshop mit Andrew York, der Meisterkurs für Violine mit Prof. Koji Toyoda sowie der Gerd-Högener-Wettbewerb. Der Vereinsvorsitzende Michael Bremen erläuterte die neuen Maßnahmen für das aktuelle Schuljahr, darunter der Kauf neuer Schlaginstrumente für das Schlagzeugensemble „Düsseldorf Percussion“ und der nächste Gerd-Högener-Wettbewerb 2016 – es ist mittlerweile der dreizehnte. Jutta Scholl, Beisitzerin, Sylvia Pantel (MdB), stellv. Vorsitzende Die Kassenprüfer Dr. Erhard Jaspert und Rolf Kaulmann attestierten die einwandfreie Kassenführung und wurden von den Mitgliedern für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Die Sitzung wurde von der jungen Cellistin Lotte Kläsgen, 1. Preisträgerin des Gerd-Högener-Wettbewerbs 2015, und dem Geiger Ryunosuke Hatsutani, Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“ 2015, musikalisch umrahmt. Ihre lebendigen Beiträge rückten den Sinn der Arbeit des Vereins ins Zentrum, nämlich die musikalische Entwicklung junger Menschen zu fördern. Fotos: Margret v Conta Michael Bremen, Vorsitzender Schatzmeister Ulrich Möllmanns konnte die zufriedenstellende Finanzlage des Vereins darstellen. Lotte Kläsgen, begleitet von Aloisius Groß 41 ......... .. . . ... . . .. . . . .. . staccato Soziales Jahr in Brasilien Hannah Tilda Wendeling 12 Jahre lang war Hannah Tilda Wendeling Geigenschülerin der Clara-Schumann-Musikschule in der Klasse von Anne Monika SommerBloch. Nach ihrem Abitur 2015 setzt sie nun ihren Wunsch, sich im Ausland zu engagieren, in Brasilien um. Sie ist derzeit in Sao Paulo bei der „Associação Comunitária Monte Azul“. Diese umfasst drei Favelas mit etwa 20.000 Menschen. In Monte Azul arbeiten 220 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zumeist aus den Slumgebieten stammen, und etwa 70 freiwillige Helferinnen und Helfer. Diese kommen jedes Jahr aus der ganzen Welt. Hannah Tilda gehört zu den etwa 10 deutschen Mädchen und Jungen, die dieses Jahr in Monte Azul arbeiten. Die Associação Comunitária Monte Azul setzt sich ein für eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit mit den Arbeitsfeldern Slumsanierung, Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, Kultur, Gesundheitsfürsorge und Umweltschutz. In der Einrichtung Monte Azul ist auch eine Musikschule verankert. Diese ermöglicht etwa 70 Kindern und Jugendlichen ein Streichinstrument zu lernen, im Orchester zu spielen oder im Chor zu singen. Hannah Tildas Hauptaufgabe wird sein, am Nachmittag das Geigenspiel zu unterrichten und am Wochenende die Orchesterarbeit zu unterstützen. Außerdem wird sie in sozialen Einrichtungen einen weiteren Aufgabenbereich haben. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert durch das Projekt „weltwärts“ jährlich rund 3.500 junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, indem es ihnen die Chance gibt, einen Freiwilligendienst in einem sogenannten Entwicklungs- oder Schwellenland zu leisten. „weltwärts“ arbeitet mit verschiedenen Organisationen zusammen, welche den Kontakt zwischen dem Gastland und dem Freiwilligen herstellen. Gefunden hat sie ihr Projekt durch die Entsendeorganisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“. Für dieses soziale Jahr in Brasilien werden mindestens 3.000 Euro benötigt, die über einen Förderkreis gesammelt werden. In der nächsten Ausgabe der werden wir einen ausführlichen Bericht von Hannah Tilda über ihre Zeit in Brasilien abdrucken. 42 Beim düsseldorf festival! 2015 wurden wieder zwei Abende von Nicolao Valiensi, seinen Blechblasinstrumenten sowie seinen Mitspielerinnen und Mitspielern gestaltet: Unter dem Motto „Mare Nostrum – Trio Sospirata & A Cumpagnia. Neue Ufer am Rande Europas“ traf sein Trio Sospirata auf die korsische Formation A Cumpagnia und mischte Tradition und Improvisation. Beim zweiten Abend „Requiem – Nicolao Valiensi & La Grande Banda Metafisica“ gab es „Imaginäre Folklore ohne Grenzen“ – eine Utopie, die hier musikalische Wirklichkeit wurde. International Electroacoustic Music Festival 2015: Im Auditorium Ennio Morricone der Universität „Tor Vergata“ in Rom erklang im Oktober Christian Banasiks elektroakustische Komposition „IK“ für Flöte und 8-kanalige Elektronik. Beim Projekt „250 piano pieces for Beethoven“, das die Bonner Pianistin Susanne Kessel ins Leben gerufen hat, sollen zum Andenken an Beethovens 250. Geburtstag bis 2020 insgesamt 250 neue Klavierstücke entstehen, die sich auf den gebürtigen Bonner Beethoven und seine Musik beziehen. Die ersten gut 50 Komponisten haben bereits Stücke eingesandt, darunter Kompositionslehrer David Graham („Zwei Fußnoten“), sein Schüler Leander Ruprecht („Sonate in d-moll, 2. Version“) sowie Theorie- und Geigenlehrer Norbert Laufer („Gedanken über eine Sext-akkordkette“). Alle Stücke werden von Susanne Kessel uraufgeführt und beim Verlag Editions Musica Ferrum veröffentlicht. Der erste Band mit 25 Stücken ist bereits erschienen. StichWort: à Norbert Laufer à Von Punkten und Strichen Fotos: Anette Schmitz, Bundesbank; Foto oben: © Landeshauptstadt Düsseldorf, Foto: Kai Kitschenberg „Das Schwarze sind die Noten“, sagte früher einer meiner Lehrer immer wieder einmal ermahnend. Erfolgreiches Duo unterwegs! Das Duo Jana Dannenberg (Mandoline) und Nicola Stock (Mandoline und Gitarre) waren in der Vorweihnachtszeit viel unterwegs. Sie spielten bei etlichen Weihnachtsfeiern und anderen offiziellen Veranstaltungen. Zunächst stand die Weihnachtsfeier des „International Club of Duesseldorf“ im Steigenberger Parkhotel auf dem Terminkalender sowie die Verleihung des Umweltpreises der Stadt Düsseldorf 2015 durch Herrn Oberbürgermeister Geisel (Foto oben). Außerdem wirkten sie beim Weihnachtskonzert in Schloss Eller mit, welches vom Arbeitskreis Kultur im Stadtbezirk 8 e. V. veranstaltet wird. Jana und Nicola umrahmten ebenfalls musikalisch souverän die Rede zur Eröffnung der Weihnachtsfeier in der nordrhein-westfälischen Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank durch die Präsidentin Margarete Müller – sehr zur Freude der Anwesenden (Foto unten). Das wichtigste Zeichen in unserer Notenschrift ist der Punkt: nämlich der wohlgeformte Notenkopf. Mal ist er „ausgemalt“, wie die Kinder sagen, mal nicht. Unterschiedliche rhythmische Bedeutung ergibt sich außerdem aus der An- oder Abwesenheit von dünneren senkrechten Strichen in Form von Hälsen oder einer unterschiedlichen Anzahl von Balken, das sind waagerechte oder leicht schräg gestellte dickere Striche, die die Hälse verbinden. Diese ersetzen die lustigen „Fähnchen“ bei einzelnen kurzen Noten. Dass die Tonhöhe von der Position des Notenkopfes im 5-Linien-System abhängt und – nicht zu vergessen – vom Notenschlüssel, versteht sich von selbst. Und steht die Note für einen besonders tiefen oder besonders hohen Ton, benötigt man Hilfslinien. Zunächst, nämlich seit dem 11. Jahrhundert, gab es eckige Notenköpfe, die sogenannte Quadratnotation. Manche dieser Noten ruhten auf der unteren Seite des Quadrats, manche standen hochkant auf einer Ecke. Man findet solche Noten sogar in neueren Kirchen-Gesangbüchern, wenn es darum geht, Beispiele aus dem Gregorianischen Choral abzudrucken, dem einstimmigen Chorgesang der Mönche im Mittelalter etwa vom 8. bis 12. Jahrhundert. Damals gab es Notensysteme mit nur vier Linien. Da seinerzeit Noten noch nicht gedruckt, sondern handschriftlich vervielfältigt wurden, schliffen sich die Ecken beim Schreiben mehr und mehr ab, die Noten wurden runder und runder und damit einem ovalen, flächigen Punkt immer ähnlicher. 43 StichWort: à à Von Punkten und Strichen (Fortsetzung) Kleine Punkte haben in der Notenschrift außerdem vielfältige und nicht zu unterschätzende Bedeutung. Steht der Punkt neben der Note, schräg rechts darunter oder darüber, dann verlängert er die Note. Wir alle haben gelernt: Ein Punkt verlängert eine Note um die Hälfte ihres Wertes. Und jetzt alle im Chor: „Ein Punkt verlängert eine Note um die Hälfte ihres Wertes“. In Sekunden gemessen kann eine punktierte Achtel allerdings sogar länger sein als eine punktierte Halbe. Das ist eine Frage des Grundtempos des jeweiligen Stückes. Man vergleiche etwa die Achtel im zweiten Satz von Bachs „Italienischem Konzert“ mit den Halben im letzten Satz von Schuberts 9. Symphonie. Richtig und wichtig ist also, dass sich der NotenWERT vergrößert. Eine punktierte Viertel hat also den 1,5-fachen Wert der unpunktierten Viertel. Freilich soll innerhalb eines Musikstückes bei gleichbleibendem Tempo der zu spielende Ton dann auch 1,5 mal so lang dauern wie der Ton der einfachen Viertel. Folgt ein zweiter Punkt auf den ersten, so verlängert dieser den Notenwert wiederum um die Hälfte des ersten Punktes. Es wurden sogar schon vierfach punktierte Halbe gesichtet. für eine kurze Note mit einer anschließenden kurzen Pause. Wie fast alle Fachbegriffe in der Musik kommt das Wort „staccato“ aus dem Italienischen: staccare heißt „abreißen“ und „abtrennen“. Und wenn nun beide Punkte gleichzeitig bei einer Note stehen, soll diese dann länger klingen oder kurz angestoßen werden? Auch hier gilt beides: Die punktierte Achtel wird zwar kurz, nämlich wie eine Sechzehntel angestoßen, ihre musikalische Wirkung erstreckt sich aber auf den ganzen Notenwert, im Beispiel also auf eine punktierte Achtel. Die folgende Note kommt erst nach ihrem ursprünglichen Notenwert, der mit Pausen aufgefüllt wird. Befindet sich ein solcher Punkt unmittelbar unter oder über dem Notenkopf, so handelt es sich um einen Staccatopunkt. Dieser gehört zu den Artikulationszeichen, die die Art und Weise, wie Töne zu spielen sind, beeinflussen. Gemeinhin heißt es: Staccatonoten werden kurz gespielt. Jaja, aber: Der Notenwert einer Viertel mit Staccatopunkt ist derselbe wie der Wert ohne Staccatopunkt. Bei einer solchen Note – zumeist tauchen sie im Rudel auf – wird der Ton kurz angestoßen. Für den Rest des Notenwertes klingt gar nichts. Das ist wichtig, denn sonst stellt sich kein Staccatoeffekt ein. Eigentlich handelt es sich hier also um eine Kurzschreibweise Über Artikulationszeichen, ihre Bedeutung in den verschiedenen Epochen und deren technische Ausführung auf den unterschiedlichen Instrumenten wurde schon viel geschrieben, zumeist in direktem Zusammenhang mit der Spieltechnik eines bestimmten Instrumentes. Ein berühmtes Beispiel für die Querflöte ist „Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen“ von Johann Joachim Quantz aus dem Jahr 1752. 44 Den Gegensatz dazu bildet das Tenuto-Zeichen (Italienisch „tenuto“ heißt „getragen“ oder „gehalten“), ein kleiner Strich, der darauf hinweist, dass die Note wirklich über ihren gesamten Wert gehalten wird. Auch wenn er noch so klein ist, muss der Punkt doch ernst genommen werden! MusiK(K)üsse – Die Seite für Kinder Gabriella Sinay Giraffenaffen CD-Reihe Giraffenaffen Inzwischen gleicht es fast einem Ritual: Wir sitzen im Auto, alles startklar und noch bevor ich den Motor zünden kann, ruft meine Jüngste lauthals: „Tiere!“ Und das in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldet. Es folgt ein „Nicht schon wieder … immer du zuerst … das ist ungerecht … ich will auch mal …“-Konzert der beiden Geschwister, aber die Jüngste ist zwei Jahre alt und weiß, was sie will. Sie meint das Lied „Old Mc Donald had a farm“ in einer neuen Version von The BossHoss. Obwohl ich das Lied inzwischen unzählige Mal gehört habe, muss ich nach wie vor jedes Mal schmunzeln, über die Aufnahme und über das aktive Mitgestalten der drei wilden Tiere auf meiner Rückbank. Natürlich kommen später auch Kind 1 und Kind 2 auf ihre Kosten, schließlich hat jeder seinen Top-Favoriten. Beim Sohnemann steht grad „Ich wär so gern wie Du“ von Johannes Oerding oder auch „An de Eck steiht’n Jung mit’m Tüdelband“ von Anna Depenbusch hoch im Kurs. Kind 2 entscheidet gern spontan, je nach Befindlichkeit, was weiter kein Problem darstellt, da das Angebot auf meinem MP3-Player groß ist. Groß und großartig! Denn auf ihm befinden sich die drei ersten Alben der Reihe „Giraffenaffen“ aus dem Starwatch Entertainment Verlag. Was 2012 als Compilation-Reihe begann, erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit, bei Kindern und deren Eltern! Altbekannte Kinderlieder wurden hier von aktuellen ‚Stars‘ der Rock-, Pop-, Jazz- und sogar Rap-Szene neu interpretiert und gesungen. Unterschiedlichste Künstlerinnen und Künstler wie Lena, Max Mutzke, Chima, The BossHoss, Thomas D., Roger Cicero, Henning Wehland, Götz Alsmann, haben hier etwas gemeinsam: Ihnen ist die Freude und das Engagement in diesem Projekt bei der Umsetzung anzumerken. Mit einem Teil der Einnahmen von „Giraffenaffen“ unterstützen sie das Kinder- und Jugendwerk ‚Die Arche e. V.’ und dessen Einrichtungen, die es sich zum Ziel gemacht haben, benach- Die besten Kinderlieder in neuem Sound teiligten Kindern tägliche Mahlzeiten, Hausaufgabenhilfe, Sport-und Musikangebote zu bieten und sie somit wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen. So präsentieren uns die Giraffenaffen alte Lieder in neuer Version, teils mit leicht veränderten Texten und Rhythmen, die jedoch stets im Sinne der Musik sind. Zugegeben: Manche Interpretationen wirken zu gewollt, nicht authentisch, einfach zu weit weg vom Original. Aber einige Lieder werden den Kindern erst jetzt wirklich zugänglich, sie ermutigen uns zum Mitsingen, zum Mittanzen, besonders aber auch zum Hinhören! Wie spannend kann es sein, etwas, das man zu kennen glaubte, ganz neu zu erfahren! „Der Kuckuck und der Esel“, „Der Mond ist aufgegangen“, „Weißt Du wieviel Sternlein stehen“, „Ein Männlein steht im Walde“, „Guten Abend, Gute Nacht“. Für die einen sind das einfach Kinderlieder, für die anderen ein wertvoller Teil unseres Kulturgutes. Manch einer mag sich nun zu Worte melden, die Lieder seien ja ganz verändert, viel zu sehr auf modern und konsumtauglich gemacht. Die Vertonung und auch die Interpretation der Lieder haben sich verändert, aber man bedenke: Auch wir und unsere Kinder sind nicht mehr wie ‚damals‘. Unsere gesamte Welt hat sich gewandelt – desto wertvoller ist es, etwas, das uns über all die Jahre begleitet und unser Innerstes berührt hat, auf diese Zeitreise mitzunehmen. Klassik, Rock, Jazz oder Pop – wenn Musik authentisch ist und den Weg in unsere Herzen findet, spielt es dann eine Rolle, von welchem Genre wir sprechen? Schlafenszeit. Das Abendritual ruft: tanzen! Kind 3 stemmt beim Refrain von Anne Kaffeekanne ihre Hände in die Hüften und los geht’s im Seitgalopp! Kind 2 und 3 tun es ihr gleich und zwischen lauter Lachen und Prusten höre ich, wie jemand ruft „Und jetzt nochmal Tiere!“ Ach, habe ich schon erwähnt, dass ich „Giraffenaffen“ auch höre, wenn ich ganz alleine im Auto sitze? Starwatch Entertainment (Universal Music) Mehrere Folgen CDs ab ca 8 Euro Aktuell: Giraffenaffen 4 Winterzeit Polydor (Universal Music) CD ca. 15 Euro 45 Wir über uns Wir gratulieren! Norbert Laufer Bernd Wiesemann Ida Mathilda Liebisch Musiker, Pädagoge und Anreger * 12. März 2015, mit ihren Eltern und ihrem Bruder Linus Tamino Eduard Schwindt * 22. Juni 2015 Beim Gedenkkonzert zu Ehren von Bernd Wiesemann am 21. November 2015 im Helmut-Hentrich-Saal der Tonhalle wirkten mehrere Lehrkräfte und frühere Kollegen Wiesemanns an der CSM mit: Christiane Lorenz (Flöte), Christof Hilger (Klarinette) und Nicolao Valiensi (Posaune) sind ständige Mitglieder des notabu-Ensembles. Dessen Leiter Mark-Andreas Schlingensiepen war übrigens vor langer Zeit Schüler der CSM. Außerdem kam neben Werken von Stäbler, Becker, Yamagutchi und Schlingensiepen eine Komposition von Christian Banasik, dem Leiter der Computerklasse Studio 209, zu Gehör: „Dämmerung 1-5“. 46 * 4. August 1938 ✝ 10. August 2015 Produktion Wiesemann in den 1990er Jahren leitete. Schon während seiner Zeit an der Musikschule war Wiesemann als Musiker eine wichtige Stimme im Düsseldorfer Musikleben. In den 1970er Jahren war es die Konzertreihe „forum XX“, bei der er sowie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter das Publikum mit oftmals musiktheatralischen Werken von Cage und Kagel bekannt machten. Da piepsten Kurzwellen-Radios, da gab es bisweilen auch mit heiterem Ernst Ungewohntes aus dem Wassereimer zu hören. Die 10 Jahre dauernde Konzertreihe „forum 20“ in den 1990ern setzte diese Arbeit mit einem stringenten Konzept fort: Es wurde einerseits Rückschau auf jedes Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gehalten, andererseits vergab Wiesemann Kompositionsaufträge, die wiederum im letzten Konzertjahrgang zu einem Überblick über die 90er gebündelt wurden. Wiesemann verstand es immer, Menschen zu begeistern und ihre Kräfte in Bahnen zu lenken, die sie selbst voran brachten. Er war dabei ein sympathischer Anreger, der stets offen auf neue Kooperationspartnerinnen und -partner aus Schauspiel, Bildender Kunst und Musik zuging. Auch wenn er mit seinem Spielzeugklavier, dem Toy Piano, oft ein Schmunzeln hervorrief - insbesondere, wenn er es unter dem Arm trug und mit ein wenig ironischer Theatralik auf ein Bügelbrett stellte -, entwickelte sich Bernd Wiesemann seit Ende der 1970er Jahre doch zu einem der wichtigsten Interpreten „großer Musik auf kleinem Instrument“, wie es in einer Trauerrede hieß. In der Tradition von John Cage komponierte er Suiten, gab auch hierfür Kompositionsaufträge, für deren Resultate er sich auf CDs und in Konzerten einsetzte. Ein vielseitiges Leben ist zu Ende. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Bernd Wiesemann am 10.8.2015. Wir werden dich vermissen! CDs: das untemperierte Klavier. neue kompositionen für kinderklavier. cybele SACD 160.501 (erschienen 2003) Wiesemann-Leis-Duo: musik dazwischen. (mit Johannes Leis, Saxophon) stacato CD 03 (Live-Aufnahme 1998) Foto(s): Wilfried H. G. Neuse Bernd Wiesemann ist tot. Dabei hatte er noch so viel vorgehabt. Noch im Juni des vergangenen Jahres hatte er eine Liste von Konzertterminen verbreitet, die hauptsächlich in der Jazz-Schmiede Himmelgeister Straße im Rahmen der Wandelweiser-Konzerte stattfinden sollten. Dort spielte er regelmäßig Neue Musik auf dem Klavier, aber auch auf seinem Toy Piano. Doch es kam anders: Die Nachricht wenige Wochen später, dass alle geplanten Konzerte der nächsten Monate ausfallen müssen, ließ den Ernst der Lage erahnen. Der 1938 geborene Düsseldorfer fand erst nach einem Umweg über eine Werbekaufmanns-Lehre zur Musik. Spät begann er mit dem Klavierspiel, das er dann bei Alexander Kaul am Düsseldorfer Konservatorium, der heutigen Robert-Schumann-Hochschule, studierte. 1962 kam er zur „Jugendmusikschule“, wie sie damals hieß. Zunächst arbeitete er als Klavierlehrer, der etliche seiner Schülerinnen und Schüler erfolgreich bis zum Studium begleitete. Sein weiterer Werdegang über die Tätigkeiten als Bezirksleiter, Fachgruppenleiter, Leiter der Pädagogischen Abteilung bis hin zum kommissarischen Stellvertreter des Musikschuldirektors zeigt, dass Wiesemann wichtigen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Musikschule nahm. Seine Ideen waren bisweilen eigenwillig, aber auch zukunftsweisend. Im Laufe dieser Zeit brachte er Projekte an den Start, die den Stellenwert zeitgenössischer Musik in der Musikschule erhöhten. In Bezirkskonzerten und in Programmen innerhalb des Tonhallentages sorgte er für Aufführungen selbst komponierter Stücke junger Komponistinnen und Komponisten unter der Schülerschaft der Musikschule. Auch der Autor dieser Zeilen ist dankbar für die Anregungen, die er damals erhalten hat. Die Ende der 1980er Jahre ins Leben gerufene Kompositionsklasse leistet noch heute unter David Graham Arbeit, die weit über Düsseldorf hinaus bekannt ist, besonders die daraus hevorgegangenen Opern, deren Wiesemanns eigene Kompositionen sind im Verlag Dohr, Köln, erschienen. 47 Wir über uns Diethelm Zuckmantel Reinhart von Gutzeit bei der Gesamtlehrerkonferenz 48 der Vergangenheit bis zur Ausbildung zum Profi, vor allem aber die Möglichkeit, in fachlicher Gebundenheit Musik zu leben. Wichtig sei dies heute besonders auch als Gegenpol zu dem, was Manfred Spitzer als digitale Demenz bezeichnet hat. Es gibt eben keine App, mit der man per Klick ein Instrument spielen lernen kann. Und der geduldige, lange Weg, ein Instrument zu lernen, bildet zugleich Schlüsselfähigkeiten aus, die in allen Lebensbereichen wichtig sind. Im zweiten Teil seines Vortrages widmete sich von Gutzeit den Anforderungen des Musiklehrerberufes: Welche Art von Lehrkraft brauchen wir an der Musikschule? Eigene Begeisterungsfähigkeit, Interesse an der Schülerin oder am Schüler, Kritikfähigkeit sich selbst gegenüber und die Vorbildfunktion für junge Menschen seien hier aus einer umfangreichen Liste von Eigenschaften genannt, die am Ende das Profil einer erfüllten Lehrtätigkeit ausmachen können. Sie sind freilich nur einige Stichworte für von Gutzeits breiten und differenzierten Katalog, der erkennbar aus eigener praktischer Erfahrung gespeist ist. Heiterkeit gab es bei den pfiffig ausgesuchten Hörbeispielen von „Rotz ‚n‘ Roll“, deren Songs („Du willst nix“, oder: „muss noch dies, muss noch das“) den Nagel auf den Kopf trafen. Die anschließende Diskussion war wie immer vielschichtig und unterhaltsam. Die aus dem Kollegium vorgeschlagene Öffnung der Musikschule auch samstags wird zur Zeit bereits probeweise eingerichtet. Der Referent war bei der Frage eines jungen Kollegen nach der wirtschaftlichen Situation und somit der Zukunft unseres Berufes zwar nicht der richtige Adressat, blieb aber keine Antwort schuldig. Er bekannte freimütig: „Wenn ich die Schönheit und den Wert unseres Berufes betont habe, so tut es mir nicht leid.“ Foto: Norbert Laufer Bei der Gesamtlehrerkonferenz im Herbst 2015 im Udo-van-Meeteren-Saal durfte man mit Interesse den Gastvortrag eines Referenten erwarten, dessen Name in der Musikpädagogik einen besonderen Klang hat: Reinhart von Gutzeit. Dabei war von Beginn an klar, dass man einer sehr persönlich inspirierten Rede zuhörte, als der renommierte Gast zunächst ein wenig aus dem Nähkästchen plauderte; er gehörte nämlich zur ersten Generation von Musikschülern an unserer Schule. Wie weit er es auch gebracht habe auf seinem Werdegang als Musikpädagoge – Musikschulleiter zunächst in Rheinbach, dann 16 Jahre in Bochum, Vorstandsmitglied im Deutschen Musikrat, Chef von „Jugend musiziert“, Direktor der BrucknerUniversität in Linz, Leiter des Salzburger Mozarteums – , nie habe er seine Herkunft aus der Musikschule vergessen, sei bis zum heutigen Tage ein Musikschulmann. Als solcher stand er von jeher im Spannungsfeld von Musikschule und Gesellschaft. Hier müsse die Musikschule, je nach lokalpolitischer Situation, die ihr eigene Geltung (leider) immer wieder einfordern und erklären. Als Förderung für die Entwicklung junger Menschen biete die Musik einzigartige Chancen, bilde sinnstiftendes Sozialverhalten und zugleich eine Brücke zur Tradition und zu fremden Kulturen. Musik macht schlau, wobei zu fragen sei, ob es die Musik selbst ist oder der Prozess der Auseinandersetzung mit ihr, welche im Hirn Sonderleistungen bewirkt. Der gute Ort dieser Auseinandersetzung sei jedenfalls die Musikschule, hier gibt es allumfassende musikalische Bildung, von der Bewahrung Verwaltung Leiter: Vertreterin: Christian Hochscheid 89-27440 Raum 012 Willkommen in der Verwaltung: Susana Bündgen 89-27441 Raum 010 Instrumente: Kerstin SchneiderBeintze Christian Hochscheid 89-27443 Raum 013 - neuer Verwaltungsleiter Unterrichts- & Instrumenten-Gebühren: Gudrun Mundt 89-27445 Raum 008 Manuela Senger 89-27446 Raum 008 Hausmeister: Helmut Koppelmann 89-27450 Raum 002 Alles Gute für die Zukunft: Harald Frings Den ersten Kontakt mit der Musikschule hatte Christian Hochscheid bereits im Grundschulalter, er besuchte einige Jahre den Unterricht in Eller. Im Anschluss an die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst bei der Stadtverwaltung Düsseldorf wurde das Kulturamt, hier der Bereich der Künstlerförderung, für den Zeitraum von 1995 bis 2003 ein erster vielfältiger Aufgabenbereich. Im Frühjahr 2003 erfolgte der Wechsel zu der im Aufbau befindlichen „Stiftung Schloss und Park Benrath“. In seinen Tätigkeitsbereich als Verwaltungsleiter fiel dort etwa die Abwicklung der Bereiche Organisation/Finanzen/Personal. Zum 1. Dezember 2015 erfolgte der Wechsel auf die Stelle als Verwaltungsleiter der Clara-Schumann-Musikschule. Wir wünschen Herrn Hochscheid eine glückliche Hand bei der Arbeit und eine freundliche Aufnahme in der Clara-SchumannMusikschule. - Verwaltungsleiter Am 1. Oktober 1987 trat Harald Frings seinen ersten Arbeitstag als Verwaltungsleiter der Clara-SchumannMusikschule an. Sein Wechsel vom Schulverwaltungsamt, wo er für die Personalien der Schulhausmeister und -hausmeisterinnen zuständig war, zur Musikschule war vielleicht ein kleiner Schritt für den Mitarbeiter der Stadtverwaltung, aber ein großer Schritt im Hinblick auf die Vielfalt der Aufgaben und die Verbindung musikpädagogischer und struktureller Inhalte. Er arbeitete sich schnell ein und hatte den Überblick über die Bedingungen in der Musikschule vor Ort in kurzer Zeit gewonnen. Sein Handeln war stets praxisnah und zielführend sowie von seinen klaren Vorstellungen von Gerechtigkeit geprägt. Er vertrat die Belange der Stadt Düsseldorf, des Hauses und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Umsetzung der Gesetze, Richtlinien und Bestimmungen stets korrekt und mit Leidenschaft. Herr Frings hatte als Verwaltungsleiter an vielen großen Entwicklungen in der Musikschule mitgewirkt oder diese gar eingeleitet. Vor mehr als 20 Jahren begann er, die Einführung der Datenverarbeitung in der Musikschule voranzutreiben; sowohl die Bürokommunikation als auch die Gebühren-, Schüler- und Unterrichtsverwaltung wurden umgestellt. Die Koordinierung und Anbindung der Musikschulangebote in den Stadtbezirken war für ihn ein wichtiges Anliegen wie auch die Verbesserung des Informationsflusses zwischen Kollegium und Verwaltung. Er war außerdem für den gelungenen Um- und Ausbau des heutigen zentralen Unterrichtsgebäudes Prinz-Georg-Straße von der Planung bis zur Ausführung mitverantwortlich. Was zunächst als eine weitere Station unter vielen im Laufe eines Berufslebens aussah, wurde für ihn eine langjährige Tätigkeit von genau 28 Jahren. Am 30. September 2015 beendete Harald Frings nun seine berufliche Karriere bei der Stadt Düsseldorf. Seitdem genießt er den sprichwörtlichen „Un-Ruhestand“ im Kreis seiner Familie. 49 Fachgruppen 1 2 89-27423 Wir über uns Grundstufe: Liedergarten, Früherziehung, Grundausbildung, Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen Julianne Ebener montags 10–12 dienstags 11–12 donnerstags 11–12 Raum 116 Koordination „Lernwelt Musik“ in der OGS Petra Zierul 89-27432 donnerstags 10:30–12 nach Vereinbarung Raum 213 Projektleitung „Instrumentalspiel für Menschen mit Förderbedarf“ Bianca Steinmann dienstags 11–13 nach Vereinbarung 89-27437 Raum 212 Streichinstrumente, Bernd Zingsem 89-27422 Harfe montags 10–12 dienstags 11–12 donnerstags 11–12 Zupfinstrumente Andreas Stevens Geenen 89-27428 montags 10:30 – 12 mittwochs 10:30 – 12 Raum 111 Ursula Wieler - Klavier - Blockflöte Nach mehr als 37 Jahren an der CSM ist Ursula Wieler zum Schulhalbjahr in den Ruhestand getreten. Als Lehrerin für Klavier und Blockflöte in Kaiserswerth, Wittlaer und Bilk war Frau Wieler bei ihren Schülerinnen und Schülern sehr beliebt und geschätzt. Regelmäßig haben Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse ihr Können in Klassen- und Bezirksvorspielen unter Beweis gestellt sowie erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen. Die Musikschule bedankt sich bei Frau Wieler für ihre engagierte Arbeit und wünscht ihr alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt. Raum 212 3 Blasinstrumente, Schlagzeug, Jazz Claus Minwegen montags 10–12 dienstags 11–12 donnerstags 11–12 89-27424 4 Tasteninstrumente Aloisius Groß montags 10–12 dienstags 11–12 donnerstags 11–12 89-27425 Raum 113 5 Vokalbereich, Musiktheorie, Begabtenförderung, Studienvorbereitende Ausbildung Rainer Templin montags 10–12 dienstags 11–12 donnerstags 11–12 89-27426 Raum 115 50 Alles Gute für die Zukunft: Raum 112 Mareike Kleinschnittger - Früherziehung, - Klavierunterricht, - Offener Ganztag, - Kooperation mit Kindertagestätten, - Instrumentenkarussell Wir wünschen unserer Kollegin Mareike Kleinschnittger, die ab Februar als Musiklehrerin am Röntgen-Gymnasium in Remscheid arbeiten wird, viel Glück und alles Gute für den weiteren Lebensweg. Frau Kleinschnittger war seit 2005 an der Musikschule in vielen Bereichen sehr erfolgreich tätig. Schulleitung Wir begrüßen im Kollegium: Direktor: Peter Haseley 89-27420 Katharina Ilse Raum 109 - Klavier Seit März 2015 arbeitet Frau Katharina Ilse als Lehrerin im Fach Klavier an der CSM. Frau Ilse hat in Wuppertal Instrumentalpädagogik sowie anschließend in Köln Liedbegleitung und Korrepetition studiert. Außerdem hat sie an der Musikhochschule Hamburg ein Masterstudium im Fach Musiktherapie absolviert. Neben ihrer Tätigkeit an der CSM hat sie einen Lehrauftrag für Korrepetition am Standort Wuppertal der Musikhochschule Köln inne, ferner unterrichtet sie Klavier an der Bergischen Musikschule Wuppertal. Ganz besonders liegt Frau Ilse die Arbeit in und mit verschiedenen Ensembles und Formationen am Herzen. Wir wünschen ihr viel Erfolg für ihre Arbeit an der Clara-Schumann-Musikschule. Nr. 23 Februar 2016 Gestaltung/Layout: Zeitschrift der Städtischen Margret v Conta Clara-Schumann-Musikschule Titel: Instrumentenkarussell Auflage: 6.500 , erscheint halbjährlich Foto: Margret v Conta Veranstaltungskalender: Norbert Laufer Druck: Vereinte Druckwerke, Neuss Redaktion: Bernd Zingsem (verantwortlich), Namentlich gekennzeichnete Artikel Norbert Laufer (Redaktionsleitung), oder Leserbriefe geben nicht zwangs- Margret v Conta, Julianne Ebener, läufig die Meinung der Redaktion Peter Haseley, Claus Minwegen, wieder. Gabriella Sinay, Rainer Templin 89-27421 Raum 108 „Jugend musiziert“ Regionalwettbewerb Stellvertretender Direktor: Bernd Zingsem 89-27422 Sprechzeiten: montags 10–12 dienstags 11–12 donnerstags 11–12 Raum 111 Städtische Clara-Schumann-Musikschule Prinz-Georg-Straße 80 40479 Düsseldorf Fax: 0211 89-27499 [email protected] www.duesseldorf.de/musikschule @ Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Freitag, 10. Juni 2016 Manuskripte/Fotos an: Redaktion Prinz-Georg-Straße 80 Assistenz der Schulleitung: Sabine Zogbaum Telefon: 89 - 27422 [email protected] Fax: 89 -37422 Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulleitung, Verwaltung, der Fachgruppen- und Bezirksleitungen sind auch direkt per E-Mail zu erreichen. Die Adressen setzen sich wie folgt zusammen: [email protected] 51 Clara-Schumann-Musikschule Landeshauptstadt Düsseldorf
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