Tarifverhandlungen für Zeitungsredaktionen abgebrochen

19. April 2016
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Tarifverhandlungen für Zeitungsredaktionen abgebrochen
BDZV bietet zwei Prozent nach vier Nullmonaten für eine Laufzeit von 24
Monaten – erste Streiks und Aktionen begleiten die Verhandlung
Foto: dju-OWL
Die Tarifverhandlungen zwischen der
Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, dem DJV und
dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) für die über 14.000
Tageszeitungsjournalistinnen
und
journalisten sind am 19. April 2016 nach
der dritten Runde ergebnislos abgebrochen worden. Die Verhandlungen waren
von ersten Streiks und Aktionen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen
und Bayern begleitet worden.
BDZV-Angebot ungenügend
Als „ungenügend“ bezeichnete der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke ein BDZVAngebot, das eine Gehaltserhöhung von zwei Prozent ab 1. Mai 2016, also nach vier Leermonaten,
für eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten vorsah: „Die Kolleginnen und Kollegen in den Tageszeitungsredaktionen haben mit ihren ersten Streikaktionen deutlich gemacht, dass sie sich nicht abspeisen lassen wollen.
Der Druck in den Redaktionen steigt
Es gibt Nachholbedarf in den Redaktionen, in denen der
Druck immer weiter steigt, weil rund um die Uhr Texte
produziert und über diverse Vertriebswege veröffentlicht
werden. Die Reallohnentwicklung der Branche bleibt
dagegen seit Jahren weit hinter der Gesamtwirtschaft
zurück und liegt zudem unterhalb der Inflation. „Der BDZV ist in der Verantwortung, diesen Abstand
auszugleichen, auch um die Attraktivität des Berufs zu erhalten“, sagte Werneke. Die ersten Streiks
waren ein starkes und wichtiges Signal.
Für ein Tarifergebnis werden wir weitere Signale brauchen: Die Planungen dafür werden jetzt
in den dju-Landesbezirken diskutiert.
ver.di-Bundesvorstand, Tarifsekretär Medien Matthias von Fintel
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
[email protected],
Telefon: 030-6956-2321, Fax: 030-6956-3655
Foto: ver.di
5 Prozent mehr ist fair
Die dju in ver.di fordert angestellte Redakteurinnen und
Redakteure wie freie Journalistinnen und Journalisten
fünf Prozent mehr Geld und für Berufseinsteigerinnen
und Berufseinsteiger eine Gehaltserhöhung um mindestens 200 Euro.
25. März 2014
19. April 2016
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An den ersten Streiks der Tarifrunde beteiligten sich Zeitungsjournalisten aus folgenden Verlage - Stand: 19.04.2016, 15:20 Uhr:
Baden-Württemberg: Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft, Oberndorf; Die Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten GmbH, Stuttgart; Mannheimer Morgen Großdruckerei und
Verlag GmbH, Mannheim; Ludwigsburger Kreiszeitung, Ludwigsburg;
Foto: Heinz Wraneschitz
Nordrhein-Westfalen: Haller Kreisblatt, Halle in Westfalen; Lippische Landes-Zeitung, Detmold;
Neue Westfälische, Bielefeld; Westfalen-Blatt, Bielefeld; Mindener Tageblatt, Minden; Herforder
Kreisblatt, Herford
„Im Rahmen einer extra langen Mittagspause im Filmhauskino haben wir den Klasse-Film "Spotlight" angeschaut
und anschließend noch eine Viertelstunde über Journalismus und Geld diskutiert“, Klaus Schrage Sprecher der
mittelfränkischen dju.
ver.di-Bundesvorstand, Tarifsekretär Medien Matthias von Fintel
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
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Telefon: 030-6956-2321, Fax: 030-6956-3655
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Darum: Mitglied werden!
Das gilt im Übrigen auch für Verlage ohne Tarifbindung, deren Zahl nach wie vor
steigt und deren Geschäftsführungen nicht im Traum an Haustarifverträge oder
eine Rückkehr in die Tarifbindung denken, wenn ihnen nicht eine gut organisierte
Belegschaft ihre Argumente dafür ständig in Erinnerung ruft und Druck aufbaut.
Auch darum: Mitglied werden! http://dju.verdi.de/rein
ver.di-Bundesvorstand, Tarifsekretär Medien Matthias von Fintel
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