Wir sind es wert: mehr Geld!

April 2016
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VER.DI BUNDESVORSTAND | BEREICH WIRTSCHAFTSPOLITIK | [email protected] | WWW.WIPO.VERDI.DE
Wir sind es wert: mehr Geld!
In den kommenden Wochen und Monaten geht
es wieder um höhere Löhne und Gehälter. Die
Gewerkschaften fordern ein Plus von fünf bis
sechs Prozent, bezogen auf ein Jahr. Das ist wirtschaftlich vernünftig. Die Produktivität steigt.
Den Unternehmen in Deutschland geht es gut,
die Gewinne sprudeln. Wenn in einigen anderen
Ländern die Wirtschaft schwächelt, ist eine starke
Binnennachfrage hierzulande umso wichtiger.
Dazu müssen die Reallöhne kräftig steigen.
Die Inflationsrate wird und soll aber wieder anziehen. Knapp zwei Prozent strebt die Europäische Zentralbank an. Mit negativen Zinsen will
sie Kreditvergabe und Nachfrage, Wachstum und
Preise anschieben. Wirksamer und gerechter sind
aber kräftig steigende Löhne und Staatsausgaben. Deutschland muss hier vorangehen und Lokomotive für die Wirtschaft der ganzen EU sein.
Der öffentliche Dienst hat zudem Aufwertungsund Nachholbedarf. Die Flüchtlingszuwanderung
bringt zusätzliche Arbeitsbelastungen. Die Lohnentwicklung ist hinter der Industrie zurückgeblieben. Höhere Löhne sind auch finanzierbar,
die Steuereinnahmen steigen. Zugleich werden
die Reichen immer reicher. Höhere Steuern der
Millionäre brächten mehr Gerechtigkeit und
mehr Geld für Soziales und öffentliche Dienste.
In den 2000er Jahren waren die Realeinkommen
gesunken, für viele sogar erheblich. Jetzt steigen
die preisbereinigten Einkommen endlich wieder,
durch bessere Tarifabschlüsse und 2015 durch
den gesetzlichen Mindestlohn. Aber auch wegen
der sehr geringen Inflation. Sinkende Ölpreise
bescherten uns günstigere Sprit- und Heizkosten.
Schere zwischen Lohn und Profit immer noch weit offen
Preisbereinigte Entwicklung 2000 bis 2015
145%
140%
135%
Unternehmensund Vermögenseinkommen
130%
125%
Arbeitnehmerentgelt je
Beschäftigte
120%
115%
110%
105%
100%
95%
90%
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
ver.di INFO GRAFIK www.wipo.verdi.de | Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen mit Verbraucherpreisindex, März 2016, 2000 = 100% gesetzt
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