Diese PDF-Ausgabe wurde automatisch mit dem im Rahmen des Projektes XML-Print: ein ergonomisches Satzsystem für komplexe Textstrukturen (siehe auch www.xmlprint.eu) entwickelten Satzsystem generiert. Da sich diese Softwarekomponente noch im Aufbau befindet, werden zurzeit noch nicht alle zur exakten Darstellung der Artikel erforderlichen Funktionalitäten unterstützt (z.B. lebende Kolumnentitel, etc.). Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 22.04.2016. suckel, sückel (auch suggel, süggel), m., f., n., zum vb. 1suckeln, sückeln, mundartlich (obd. und md.) weit verbreitet, literarisch nur sehr selten bezeugt; das wort entwickelt von der grundvorstellung des saugens (säugens) aus eine reihe verschiedener bedeutungen, aber ohne zusammenhang mit den genusschwankungen, die vielmehr meist local bedingt sind. 1) von tieren. a) von saugenden; 'milchschwein, jungschwein, ferkel', f. Fischer schwäb. 5, 1948; SchmellerFr. bayer. 2, 223; [Bd. 20, Sp. 908] Frommanns dt. maa. 4, 313 (hennebergisch-fränkisch); n. Schmeller-Fr. a. a. o.; Campe 4, 745 (für Augsburg); in der kindersprache bes. auch das demin. üblich, suggeli Staub-Tobler 7, 520; suckellein Fischer schwäb. a. a. o.; suckala Sartorius Würzburg 121; suckele Frommanns dt. maa. a. a. o. (hennebergisch-fränkisch). — 'milchlamm, junglamm', f. (daneben das demin.) Fischer schwäb. a. a. o. — stellenweise nimmt suckel, f., und suckellein, n., im schwäb. die specialbedeutung 'mutterloses ferkel oder junglamm, das mit der saugflasche aufgezogen wird' oder auch 'im hause aufgezogenes, zahmes jungschaf' an, s. Fischer a. a. o. b) von säugenden; 'mutterschwein, sau', f.: nim säwkaht von einer suckel oder weidsaw, so grosz als 1 henneney Gäbelkover artzneybuch (1595) 2, 58; das kätzlein munzt: miau! und krümmt ihren buckel wie eine borstige suckel Fr. W. Güll (1812/79) bei W. Hoffmann wb. 5, 554; vgl. ferner suckel sus scrofa Nemnich wb. d. naturgesch. 584; bes. im schwäb. verbreitet, s. Fischer a. a. o.; auch gelegentlich als n. belegt, vgl. Chr. Fr. Schrader vollst. dt. u. franz. wb. 2, 2 (1784), 1338c. c) allg., 'schwein', m. Staub-Tobler 7, 520 (suggel); f. (A. v. Klein) dt. provinzialwb. 2 (1792) 181 (für Ansbach und Nürnberg); Fischer schwäb. 5, 1948; n. Ruckert unterfränk. (suck'l und demin. suckala, suckerla); daneben örtlich in der Schweiz sugglen, f., '(dickes, fettes) schwein' Staub-Tobler a. a. o. — 'schaf', auch 'leithammel', m., stellenweise im schwäb., s. Fischer a. a. o. 2) von menschen. a) m., im Aargau scheltwort für knaben, die noch gern am saugzäpfchen (schnuller) oder am finger saugen, vgl. Staub-Tobler 7, 521; in Zürich mit ironischer erweiterung des sinnes für passionierte trinker, säufer, s. ebda. — m. und f., aus der erstbedeutung 2 a übertragen, 'kind, das der mutter immer nachläuft', 'verwöhntes kind', 'muttersöhnchen' Fischer schwäb. 5, 1948 f. b) m., f., n., aus der bedeutung 'schwein' übertragen; 'unreinlicher, unordentlicher, unflätiger mensch', m. Staub-Tobler 7, 520 (suggel, süggel); 'person mit unsauberen manieren', n. Ruckert unterfränk. 179; im bes. 'schmutzige, unordentliche frauensperson', f. Staub-Tobler a. a. o. (sugglen); Fischer schwäb. 5, 1948; auch 'unreinliches kind', f., ebda. 3) von sachen. a) das, woran gesogen wird; demin. süggeli 'saugwarze' Stalder schweiz. 2, 418 f.; vgl. auch Staub-Tobler 7, 520; zukl, pl., 'frauenbrüste' Hentrich Eichsfeld 4. bes. 'saug-, lutschbeutel, schnuller', m. (suggel, süggel) und demin. (süggeli), Staub-Tobler a. a. o.; m. und f. Fischer schwäb. 5, 1949; 'lappen, mit brod, zucker usw. gefüllt, für kleine kinder', m. Keller thür. waldgeb. 43; allg. 'irgend ein gegenstand, an dem gesogen wird', z. b. eine zuckerstange, ein zuckerplätzchen, f. Follmann lothr. 511; wb. d. luxemb. ma. (1906) 433; oder lakritze(nsaft), m. Vilmar Kurhessen 407; in einigen Schweizer gegenden heiszt 'das zünglein oben am fasse, um wein heraus zu suggen', süggeli, n. Stalder 2, 418 f.; vgl. auch Staub-Tobler 7, 521. scherzhafte anwendungen: für 'zigarre', m. Staub-Tobler a. a. o.; 'tabakspfeife', f. Vilmar-Pfister Hessen, 2. erg.-h. 39; Crecelius Oberhessen 828; hierher wohl auch suchel, f., 'kurze pfeife' Frischbier preusz. 2, 387. b) im schwäb. auch für 'tintenklecks', f. Fischer 5, 1949, was sich zu 1suckeln 4 stellt (doch vgl. auch das synon. sau und das verwandte sauerei, ferkelei).
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