LANDTECHN IK Arbeits- und Maschinenl(osten tief halten IN DER MILCH PRODUKTION sind die Futter- und Fütterungskosten einer Gesamtration wenig bekannt. Mit einem neuen Berechnungsprogramm wurden diese Kosten für zwei unt ersc hi edli che Betriebe berec hn et - mit erstaunli chen Result aten . Mit einem neuen, an der Hoch - schule für Agrar·. Forst· und Le· bensmittelwissenschaften (HAF L) in Zollikofen entwickelten Berech· Michael Sulter nungsprogramm wurden die Futter- und Fütterungskosten einer Gesamtration für zwei unterschiedliche Betriebe Beat .', Reidy berechnet. Überbetriebliche Fahrsilobewirt· schaftung Bei der Verfütterung einer Teil- oder Totalmischration verur- sacht die Futtervorlage mittels Mischwagen einen grossen Teil der Futter- und Fütterungskosten. Eine Möglichkeit diese Kosten zu reduzie- ren, ist die gemeinsame Nutzung eines Futtermischwagens. Genau das geschieht auf dem Betrieb 1 (Tabelle), wobei dies nur ein erster Schritt hin zu einer deutlichen Reduktion der Futterund Fütterungskosten war. So bewirt- schaftet der Betrieb 1 heute nicht nur die Fahrsilos überbetrieblich, sondern hat auch die gesamten Mäharbeiten sowie einen Teil des Einführens ausgelagert. Entsprechend müssen auf dem Betrieb 2 erzeugt silofreie Mil ch. Mit Eingrasen und Weid ehaltung werden die Arbe its- und Maschinenl<osten ti ef gehalten. Betrieb diese Maschinen nicht mehr erneuert werden. Die Vorteile dieser strikten Umsetzung einer bewusst gewählten ße triebsstrategie sind sinkende Maschinenkosten. So weist der Betrieb 1 in der Grundfutterproduktion rund einen Drittel tiefere Maschinenkosten aus, als der Mittelwert der Betriebe vo n frühe- Kostenrechner ren Berechnung (Betrieb 1: 6 Fr./dt TS, o 9 Fr./dt TS). Daraus resultieren sinkende Futter- und Fütterungskosten, da die Arbeitskosten auf dem Betrieb Bei sinkenden Milchpreisen werden die Produktionskosten immer wichtiger. Der aktualisierte «Online-Kostenrechner Milchproduktion» soll helfen, die Produktionskosten auf dem eigenen Betrieb zu kennen, zu analysieren und mögliches Kostensenkungspotential zu finden. nicht entsprechend gestiegen sind. Insgesamt wies der Betrieb 1 für das Jahr 2013 Futter- und Fütterungskoslen von Fr. 0.48 pro kg Milch aus (Tabelle). Die Jeder Landwirt kann im Internet die Adresse Hälfte dieser Kosten fällt auf die be- www.swissmilk.chlkostenrechnerl triebseigenen Grundfuttermittel, die aufrufen und schon ist das einfach zu bed ienende Recheninstrument gratis nutzbar. Es ist ein DienstJeistungsangebot von Agridea, SMP, Beratungsforum Schweiz und Profi-Lait. Mit wenigen Eingaben ist es mögljch, die Milchproduktionskosten des eigenen Betriebes zu berechnen und mit Referenzwerten einer Vergleichsgruppe aus der zentralen Buchhaltungsauswertung von Agroscope zu vergleichen. andere Hälfte wird durch die zugekauften Grundfuttermittel und Ergänzungsfuttermittel verursacht. Eingrasen senl,t I(osten Betrieb 2 hat ganz andere Voraussetzungen: A4f- 22 grund der Vermarktung der Milch an eine Emmentalerkäserei produziert der Betrieb 2 silofreie Milch. Deshalb konnten die Kosteneinsparungen nicht bei der Silagebereitung gemacht werden. Dennoch hat der Betrieb mit Eingrasen und Weide eine Möglichkeit gefunden die Arbeits- und Maschinen- kosten tief zu halten . Aufgrund der Tatsache, dass der Betrieb mitten im Dorf liegt und somit der Weidegang erschwert ist, ist die Weidedauer einge- schränkt. Ein wichtiger Bestandteil der Ration ist deshalb das frische Gras, das im Stall gefüttert wird. Der Betrieb hat sich entsprechend mechanisiert, so dass die Arbeitszeit und die körperliche Belastung des Eingrasens und Futternachsehiebens auf ein Minimum reduziert werden kennen. Das Futter wird mit dem Frontmähwerk und dem Ladewagen in einem Arbeitsgang geerntet und dann direkt vor der Fressachse ab geladen. Damit das Gras nicht mühsam von Hand nachgeschoben werden J 2015· UfA-REVUE LANDTECHNIK muss, steht ein Kompaktlader zur Verfügung. Höhere Gehalte - weniger ErgänKonservierungsverluste bei der Verfütterung von frischem Wiesenfutter wegfallen , weist dieses Futter höhere Gehalte auf. Dadurch kann Betrieb 2 die Ergän zungsfütterung gering halten. So kommt es, dass die Futter- und Fütterungskosten pro Kilogramm erzeugter Milch im Sommer bei rund zungsfutter Weil für die betriebsfremden Grundfuttermittel und die Ergänzungsfuttermittel hinzu , liegen die Futter- und Fütterungskosten mit Fr. 0.48 pro Kilogramm Milch, auf etwa gleicher Höhe wie beim Betrieb 1 (Tabelle). Aufgrund des unterschiedlichen Milchleistungsniveaus der beiden Milchviehherden und des unterschiedlichen Anteils an frischem Wiesenfutter in der Ration ist beim Betrieb 1 der Anteil an Ergänzungsfutter höher als beim Betrieb 2. Ta6elle: Zahlen und Kosten der beiden Betriebe Betrieb 1 Betri eb 2 I(ennzah len LN 34ha 19ha Anzahl Milchkühe 50 39 Milchleistung pro Kuh (pro Laktation) 9992 kg 7518 kg Fütterungssystem GanzjahresSilofrei silage Futter- und Fütterungskosten (Fr./kg Mi/ch) Grundfutter (eigene) 0.24 0.28 Grundfutter (zugekauft) und Ergänzungsfutter 0.24 0.18 Tota l 0.48 0.46 Trotz unterschiedlicher Fütterung und Milchleistung haben die beiden Betriebe vergleichbare Futter- und Fütterungskos,,!"' en::.._ __ _ _ __ Zusammensetzung der Kosten Die Futter- und Fütterungskosten in der Milchproduktion setzten sich aus allen Kosten (inklusive den eigenen Arbeitskosten) zusammen, die für die Bereitstellung, lagerung und Vorlage der Futtermittel benötigt werden. Für die Arbeit der Familienmitglieder wurde ein kalkulatorischer Stundenlohn von 25 Fr. einberechnet. Das Eigenkapital wurde mit 4% verzinst. Bei den Futter- und Fütterungskosten handelt es sich somit um kalkulierte Kosten. Betrieb 1 prod uziert Ganzjahressilage und set zt zur Fütterun g einen überbetrieblich genutzte n Futtermischwagen ein. Die Futterernte ist t eilweise ausgelagert. Fr.0.18 pro kg Milch liegen. Im Winter liegen diese Kosten um gut Fr.0.30 höher, nämlich bei Fr. 0.48 pro Kilogramm Milch. Im Durchschnitt über das Jahr betrachtet liegen die Futter- und Fütterungskosten des Betriebs für die betriebseigenen Gru ndfuttermittel bei Fr. 0.28 pro Ki logramm Milch . Zählt man die Kosten Betriebsgrösse und Fütterungssystem zweitrangig Auffallend ist, dass sich die beiden Betriebe in den Futter- und Fütterungskosten kaum unterscheiden, obwohl die Milchmenge sich um rund 200000kg unterscheidet und Betrieb 2 silofrei ist. Die Betriebsgrösse und das Fütterungssystem schei- nen somit nicht die wichtigsten erfolgsbestimmenden Einflussgrössen zu sein. Viel wichtiger ist die Wahl einer Betriebsstrategie, die zum Betrieb und dem Betriebsleiter passt. Wenn diese Strategie konsequent umgesetzt wird , steht einer nachhaltigen Kostensenkung und somit einer erfolgreichen Milchproduktion nichts im Weg. • Autor Michael Sutter und Beat Reidy, Fachhochschule, Hochschule für Agrar- , Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), 3052 Zollikofen INEOBQ)i www ufarevue.ch _' :1. 15 FÜR OPTIMALE TIERGESUNDHEIT agriexpert ~ <C~. Ob juristische oder natürliche Person, Ihr Kompetenzzentrum in der Landwirtschaft Treuhand I Bewertung I Recht wir helfen bei der Steuerdeklaration. _ _ Scllwe",Of 6 ' U. f """ , b~1I<I VITALTRON 2000: FÜR MODERNE TI ERHALTUNGS-PROFIS ENTWICK elT Fütterung u nd Lebensraum sind massgeblkhe Fakto.en i n der Landwirtschaft. um st resss t abile Tiem mit einem hohen Wohlb efinden zu haLten. Oer Flü ssig keits- und Fest stoffbele be r Vitaltron 2000 dient primär der Was seraufbereitung. erhöht d i e Futtereffizienz und verbessert entscheidend den Stoffwechse l. Dadurch ste ige't sich die Vitalit ät der Tiere. Der Ammoniak im Stall geht innerhalb von drei Tagen zunick. die Stalllu ft wi,d deutlich ve' besser t. • l au,stoa'se 10 I 520 1 B,ugg 05646251 11 l......w .•goie.pen.cll VITAlTRON I Huabst. asse 15 I CH- 6606 PfMflkan SZ I T"I +41 (0)564203474 I wwwvltalt,,,n eh UFA-REVUE·! 2015 23
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