3.1.1 Entwicklung und Eigenschaften des Geldes VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Klasse: __________ © SEI Datum: ___________ Thema: Entwicklung und Eigenschaften des Geldes Entwicklung des Geldes Stufe 1: Darstellung des Naturaltausches Warum ist der Naturaltausch nötig geworden? Die Wirtschaft hat sich von der Selbstversorgungswirtschaft zur arbeitsteiligen Wirtschaft entwickelt. Die arbeitsteilige Wirtschaft ist ökonomischer, weil sich jeder auf solche Güter beschränken kann, für deren Produktion er begabt ist. Beim Naturaltausch werden Waren und Dienstleistungen gegenseitig getauscht (auch z. B. die Zigarettenwährung bzw. Ersatzwährungen nach dem 2. Weltkrieg, als die Wirtschaft zusammengebrochen und das Geld wertlos war). Schwierigkeiten · · · · · umständlich, langer Tauschweg: Die Entsprechung der Tauschwünsche ist auf Grund der Vielzahl der Tauschgüter und Tauschpartner schwer und ist nur über einen umfangreichen Ringtausch möglich. Die Einschätzung der Bewertung ist subjektiv Der Transport ist wegen langer Transportwege oder Größe des Tauschgutes oft nicht realisierbar Unteilbarkeit vieler Güter Verderblichkeit vieler Güter Stufe 2: Natural- oder Warengeld Muscheln, Bernstein, Perlen, Felle, Vieh, Tabak dienten als Tauschmittel und wurden somit anerkannt. Eigenschaften · · · · · · · Zwischen alle Tauschvorgänge wird das gleiche, allgemeine Tauschmittel geschaltet. Die Tauschvorgänge beschränken sich auf zwei Schritte: 1. Hergestellte Güter gegen Tauschmittel und 2. Tauschmittel gegen benötigte Güter. allgemein anerkannt / begehrt objektiv zu bewerten transportierbar teilbar / zählbar haltbar / dauerhaft selten Stufe 3: Metallgeld Schwierigkeiten des Naturalgeldes Gefahr des Betrugs Wiegen nötig 1 · · 3.1.1 Entwicklung und Eigenschaften des Geldes Folge Edelmetalle wie Gold, Silber und Kupfer wurden zum Zahlungsmittel. Sie traten als Wägegeld, als Barren oder als Ringe auf. Eigenschaften des Metallgeldes Von den Eigenschaften her besteht grundsätzlich kein Unterschied zum Naturalgeld. Nachteil Eine Prüfung des Gewichts und des Feingehalts war notwendig, was zeitraubend war. Stufe 4: Münzgeld Zählen und Wiegen wurde überflüssig. · · · · Die Münzen erhielten ein Wappen des Königs oder des Fürsten (Prägesiegel). Das Prägesiegel garantierte Gewicht und Metallgehalt der Münze. Es verlieh ihr damit größere Sicherheit seitens des Staates. Das Geld konnte durch Prägung auf ein Gebiet (z. B. Fürstentum) begrenzt werden. Zunächst gab es Münzen, deren Nennwert dem Metallwert entsprach (Kurantmünzen). Später wurden Scheidemünzen geprägt, deren Nennwert größer ist als der Metallwert (unterwertige Münzen). Stufe 5: Papiergeld Als man wegen des aufstrebenden Handels immer mehr Geld benötigte, wurde das Münzgeld zum Transport zu schwer. Außerdem hatte man nicht genügend Gold, um die benötigte Geldmenge in Münzen zu prägen. Daher hinterlegte man die Münzen bei vertrauenswürdigen Händlern, die dafür einen Aufbewahrungsschein ausstellten. Mit diesem Schein konnte man auch bezahlen. Stufe 6: Buch- oder Giralgeld Es handelt sich um Guthaben oder Kredite bei Kreditinstituten. Stufe 7: Plastikgeld, Home-Banking Modernere Zahlungsmittel sind Plastikgeld und Home-Banking. Eigenschaften des Geldes · · · · · · · knapp / begehrt handlich / transportierbar teilbar allgemein anerkannt wertbeständig / haltbar objektiv bewertbar fälschungssicher 2
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