Aufgabe 22 Welche Funktionen des Geldes kennen Sie

21.06.2015
Funktionen des Geldes
Recheneinheit
Aufgabe 22
Konstitutive Geldfunktion
Welche Funktionen des Geldes kennen Sie?
Allgemeine Zahlungsmittelfunktion
• Transaktionsmittel
• Zahlungsmittel
• Schuldentilgungsmittel
Zahlungsmittel
Wertaufbewahrungsfunktion
• Trennung von Kauf‐ und Verkaufsakt
Wertaufbewahrungsmittel
• Medium um Tauschvorgänge durchzuführen
• Generell sind zwei Formen von Tauschvorgängen zu unterscheiden
• direkt: Gut gegen Gut
• indirekt: Gut gegen Geld, Geld gegen Gut
• In einer Wirtschaft ohne allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel, muss für eine erfolgreiche Transaktion zwischen zwei Wirtschaftssubjekten, eine doppelte Koinzidenz der Wünsche vorliegen.
• In Geld lässt sich das Versprechen eines Gegenwertes für andere Güter speichern und zu einem anderen Zeitpunkt und an einem anderen Ort einlösen. • Deshalb muss ein Wertaufbewahrungsmittel wertbeständig sein.
• Wert einer Geldeinheit wird als Kaufkraft des Geldes bezeichnet
Recheneinheit
• Geld dient als Vergleichsmaßstab für die Menge von Lohnarbeit, Waren und Dienstleistungen, die damit entlohnt bzw. erworben werden kann.
• Die Menge Geld, die ein Wirtschaftssubjekt besitzt, entspricht dem Anteil am BIP, den es erwerben kann, wenn es das Geld ausgibt.
1
21.06.2015
• Ausgangspunkt der Analyse des Geldmarktes ist das sogenannte Geldmarktgleichgewicht
• Im Fokus der Betrachtung auf dem Geldmarkt sind reale Größen (um das Preisniveau bereinigte Größen) .:
Aufgabe 23.
Was versteht man unter Geldnachfrage und welche Motive der Geldhaltung in der keynesianischen Theorie werden unterschieden?
• Geldmarktgleichgewicht:
• Unter Geldnachfrage versteht man den Wunsch der Wirtschaftssubjekte, einen bestimmten Betrag als Kasse zu halten
• Gibt an, wie viel Transaktionskasse für eine Einheit Y benötigt wird
• In der keynesianischen Theorie werden 3 Geldnachfragemotive unterschieden
1. Transaktionskasse
Laufende Ein‐ und Auszahlungen werden von den Wirtschaftssubjekten mit Sicherheit vorausgesehen, jedoch decken sich diese zeitlich oder betragsmäßig nicht
Bedarf an Kassenhaltung
• Keynes trifft die Annahme das kurzfristig konstant ist, da sich die Zahlungsgewohnheiten der WISU nicht ändern
• Der Kehrwert ist die Einkommenskreislaufsgeschwindigkeit des Geldes • Je mehr Geld durchschnittlich in der Transaktionskasse gehalten wird (hohes k), umso langsamer zirkuliert es zwischen den Wirtschaftssubjekten (niedriges v)
∗
2
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2. Vorsichtskasse
∗
↑
1
↑→
↓
Wird aus dem Vorsichtsmotiv unterhalten, um stets liquide zu sein, vor allem für unvorhergesehene Ausgaben durch Negativanlässe oder auch durch günstigere Angebote am Markt.
um unerwartete Transaktionen durch zuführen
∗
;
• Steigt die Einkommenskreislaufgeschwindigkeit, so sinkt der Kassenhaltungskoeffizient
• Dadurch wird bei jedem Einkommen weniger Transaktionskasse gehalten → 0
(also Transaktionskasse) Zur Vereinfachung wird die Vorsichtskasse unter zusammengefasst
Spekulationskasse (2)
3. Spekulationskasse (1)
Übertragung der Kaufkraft in die Zukunft, mit den Möglichkeiten Kasse zu halten oder Wertpapiere zu kaufen.
;
0
Jedes Wirtschaftssubjekt fällt die Entscheidung ob es Wertpapiere oder
Kasse halten will.
Jedes Wirtschaftssubjekt investiert in Wertpapiere, wenn der Gewinn der Wertpapierhaltung größer als 0 ist.
• Spekulationskasse ist vom Zins abhängig
↑ ü
↓ ü
ä
• Kassenhaltung ist Kapitalwertsicher bzw. Nominalwertsicher (100€ bleiben 100€)
• Wertpapierhaltung kann via Wertpapierkursänderungen zu Kursverlusten führen und somit zu Verlusten • Inverser Zusammenhang zwischen dem Wertpapierkurs und den Zinsen
Dabei ist zu beachten, dass jedes Wirtschaftssubjekte eigene Vorstellungen über den „normalen Marktzins“ hat, den es erwartet.
↑→ ↓
↓→ ↑
3
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Spekulationskasse (3)
∗
• Bis zu welchem Zinssatz halten Wirtschaftssubjekte Wertpapiere und ab wann halten Wirtschaftssubjekte nur Kasse? ∆
0 →
0 →
fester Zinsertrag
• Zinssatz bei dem einzelne Wirtschaftssubjekte indifferent gegenüber Wertpapierhaltung und Kassenhaltung sind, wird kritischer Zins genannt.
∗
∆
1 ∗
2 ∗
3 0
∗
4
5
∗
∗
7
9
∗
∗ 1
1
1
1
1
∗
∗
∗
∗
1
0 →
∆
0 →
10 1
1
∗
∗
∗
Der Marktzins, bei dem die erwartete Wertpapierkursänderung durch den festverzinslichen Zinsertrag voll kompensiert wird. Genau dann ist der Gewinn aus der Wertpapierhaltung gleich 0
∗
∗
∗
Berechnung des kritischen Zinses
∗
6
8
∗
∗
0 →
1
1
:
0 →
1
→ ü
→ ü
4
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Entscheidungskriterium der Wirtschaftssubjekte Fall c) Allgemeine Betrachtung
Wirtschaftssubjekte erwarten Zinssteigerungen und somit wird eine Senkung des Wertpapierkurses erwartet (WP Verluste)
Wertpapierhaltung bringt Gewinn → 100%
Wertpapierhaltung bringt Verlust → 100%
ACHTUNG
Fall a) Wirtschaftssubjekte erwarten Zinssenkungen und dementsprechend Wertpapierkurssteigerungserwartungen 0;
Fall b) Wirtschaftssubjekte erwarten Zinssteigerungen und dementsprechend Senkungen des Wertpapierkurses
100%
Nomineller Zinsertrag aus der Wertpapierhaltung ist größer als der Kursverlust, so dass der Gewinn aus Wertpapierhaltung positiv ist. Wertpapiere kaufen, 0
a Marktzins sinkt von 10 % p.a. auf 5% p.a.
Aufgabe 24
WPK
festvereinbarterZinsertrag
Marktzins
Ein Wertpapier mit unendlicher Laufzeit wird zu 100 GE mit einer festen Zinszahlung von 10 GE p.a. emittiert. Ermitteln Sie den Kurs, wenn a) Der Marktzins von 10% p.a. auf 5% p.a. sinkt
b) Der Marktzins von 10% p.a. auf 15% p.a. steigt
10
0,05
200
b Marktzins sinkt von 10 % p.a. auf 15% p.a.
WPK
festvereinbarterZinsertrag
Marktzins
10
0,15
66,6
5
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Aufgabe 25
Kritischer Zins ist der Zins, bei dem die erwartete WPK‐Änderung durch den festverzinslichen Zinsertrag voll kompensiert wird, so dass der Gewinn der WP – Anlage gleich Null ist
Ein Wertpapier mit einer unendlichen Laufzeit wird zu 100 GE mit einer festen Zinszahlung von 10 GE p.a. emittiert. Die Volkswirtschaft umfasst die Wirtschaftssubjekte A, B und C. Jedem stehen 200 GE Spekulationskasse zur Verfügung. Jedes WISU erwartet einen anderen Marktzins
1
• A erwartet einen Marktzins von 10% p.a.
• B erwartet einen Marktzins von 12% p.a.
• C erwartet einen Marktzins von 8% p.a.
:
Wie hoch ist unter keynesianischen Annahmen die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage zu Spekulationskasse, bei einem tatsächlichen Marktzins von :
a) 11%p.a., b) 10% p.a., c) 9% p.a., d) 8% p.a., e) 7% p.a.
:
f) Stellen Sie die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage zu Spekulationszwecken in einem i‐L‐Diagramm dar.
1
0,1
0,1
0,0909 ⇒ 9,09%
1
0,12
0,12
0,107 ⇒ 10,7%
1
0,08
0,08
0,074 ⇒ 7,4%
Graphische Darstellung
a)
11%
b)
10%
Für alle WISU gilt und alle halten WP →
0
i
11%
Für B gilt, →
→
Für A und C gilt, 10%
200
0 →
: 10,7%
: 9,09%
9%
c)
9%
→
Für A & B gilt, Für A gilt, 200
→
d) 8%
Ergebnis siehe oben! e)
7%
Für alle WS gilt, 0 →
→
200
200
400
: 7,4%
7%
200
200
200
400
600
600
6
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f) Graphische Darstellung der gesamten Geldnachfrage
∗
0
1
7