Zusammenfassung: Hutterer Robert (2012): Nicht-Direktivität und nachhaltige Entwicklung. In: Diethardt Ulrike, Korbei Lore, Pelinka Brigitte (Hg.). Wien: facultas. Wuv Zusammengefasst von: Nikolas Hochstöger, Wien, April 2014 Nicht-Direktivität und nachhaltige Entwicklung Die „nicht-direktive“ Vorgangsweise der klientenzentrierten Philosophie soll dazu beitragen, dass der Klient befähigt wird durch die Entwicklung seiner eigenen Ressourcen seine psychische Funktionsfähigkeit und Eigenständigkeit von sich selbst ausgehend wiederherzustellen. Dadurch soll verhindert werden, dass es zu, mehr oder minder bewussten, autoritären Abhängigkeitsverhältnissen kommt, welche bereits mitgebrachte Problemfelder des Klienten nur vergrößern. Daraus ergibt sich, dass Nicht-Direktivität ein explosives Diskussionsthema darstellt, da ihre vielfältigen Facetten selbst von Anhängern des personenzentrierten Ansatzes nicht einheitlich beschienen werden können. Robert Hutterer versucht in diesem Artikel eine Klärung der Bedeutung einer solchen Vorgangsweise vorzunehmen und danach eine These zu präsentieren, welche die Nicht-Direktivität mit der nachhaltigen Entwicklung von therapeutischen Veränderungen in Zusammenhang bringt. Was bedeutet Nicht-Direktivität? Aspekte der Nicht-Direktivität: grundlegende Philosophie, Prinzip für therapeutisches Handeln, Einstellung, spezifische therapeutische Praxis. Die Psychotherapeutin ist hierbei jeweils als ausschlaggebende Akteurin zu verstehen. „Der nicht-direktive Standpunkt legt großen Wert auf das Recht jedes Individuums, psychisch unabhängig zu bleiben und seine psychische Integrität zu erhalten.“ (zit. Rogers) Merkmale der Direktivität: Identifikation des Problems, Ursachenforschung und Korrekturmaßnahmen, Handlungsanweisungen, Empfehlung von Betrachtungsweisen, Beeinflussung von Entscheidungen, Überredung und Wertung. „Der direktive Standpunkt legt großen Wert auf soziale Übereinstimmung und das Recht des Fähigeren, den Unfähigeren zu lenken.“ (zit. Rogers) Charakteristische und notwendige Merkmale nicht-direktiver Vorgangsweisen: 1. Freiraum für umfangreiche Sprachaktivität des Klienten 2. Freiheit des Ausdrucks 3. Freie inhaltliche Gestaltung des Gesprächs durch Klienten 4. Nicht-dirigierende und nicht-wertende Aktivität des Therapeuten 5. Charakteristische Selbsterfahrung der Eigenaktivität, Eigeninitiative und Selbstbestimmung von Klienten Seite 1 von 2 Zusammenfassung: Hutterer Robert (2012): Nicht-Direktivität und nachhaltige Entwicklung. In: Diethardt Ulrike, Korbei Lore, Pelinka Brigitte (Hg.). Wien: facultas. Wuv Zusammengefasst von: Nikolas Hochstöger, Wien, April 2014 Die These: Eine nicht-direktive Vorgangsweise ist der wesentliche Faktor für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung durch Klientenzentrierte Psychotherapie. Untersuchungen zeigen, dass positive Lebensentwicklungen auch lange Zeit nach Abschluss einer Klientenzentrierten Psychotherapie beobachtbar sind. Dies wird auf die in der Therapie erarbeiteten Kompetenzen zurückgeführt, welche sich durch eine nicht-direktive Vorgangsweise entwickeln konnten. „Klientenzentrierte Psychotherapie bringt dem Klienten „nicht unbedingt eine saubere Lösung für jedes seiner Probleme, sondern die Fähigkeit, seinen Problemen konstruktiv zu begegnen“ und ist eine „brauchbare Methode, die Zuversicht des Klienten zu stärken und ihn zu befähigen, in gesunder Weise und ohne Unterstützung durch die therapeutische Beziehung weiterzuleben.““ (zit. Hutterer, Rogers) Seite 2 von 2
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