Seite(n) 2 Seite 1 Ausgabe 0810 DE Motorschutz Wicklungsschutz Wicklungsschutz Kaltleiter Den umfassendsten Schutz gegen thermische Überlastung des Motors bieten Kaltleitertemperaturfühler, die in die Motorwicklung eingebaut werden. Durch ihre geringe Wärmekapazität und dem inneren Wärmekontakt mit der Wicklung kann die Wicklungstemperatur genau verfolgt werden. Bei Erreichen einer Grenztemperatur (Nennansprechtemperatur) ändern die Kaltleiter sprunghaft ihren Widerstand. Mit Auslösegeräten wird dieses ausgewertet und kann zum Öffnen von Hilfsstromkreisen verwendet werden. Die Kaltleitertemperaturfühler können selbst nicht mit hohen Strömen und Spannungen belastet werden. Dies würde zur Zerstörung des Halbleiters führen. Die Temperaturtoleranz des Schaltens ist mit +-5 K gering. Dadurch ist auch ein schnelles Wiedereinschalten des Antriebs möglich. Motoren mit solchem Schutz können eingesetzt werden für Schweranlauf, Schaltbetrieb und bei schwankenden Versorgungsnetzen. Kaltleiter nach DIN 44081 sind geeignet für Auslösegeräte mit 2,5 V Ausgangsgleichspannung und 4 kΩ Ansprechwiderstand. Der Widerstand beträgt je Kaltleiter zwischen 10 und 250 Ω bei Temperaturen von –20 °C bis θNat –20 °C (Nat = Nenn-Ansprechtemperatur). Bei Erreichen der Nenn- Ansprechtemperatur ändert sich der Widerstand je Kaltleiter in den kΩ- Bereich. Anzahl der Kaltleiter: • Motoren mit einer Wicklung: 3 Kaltleiter (1 pro Phase); Schutz gegen Überlast, zu hohe Schalthäufigkeit, Zweiphasenanlauf, unzureichende Kühlung, Blockieren des Läufers • Motoren mit zwei Wicklungen: 3 Kaltleiter; 1 Kaltleiter in Wicklung für die niedrige Drehzahl, 2 Kaltleiter in die Wicklung für die hohe Drehzahl. Achtung! Nur Schutz gegen Überlast, zu hohe Schalthäufigkeit, unzureichen de Kühlung. Kein Schutz gegen Blockieren des Läufers und Zweiphasenanlauf! • In Sonderausführung (besondere Bestellung): 3 Kaltleiter in Wicklung für die niedrige Drehzahl, 3 Kaltleiter in Wicklung für die hohe Drehzahl, Schutz gegen Überlast, zu hohe Schalthäufigkeit, Zweiphasenanlauf, unzureichende Kühlung, Blockieren des Läufers. Soll zusätzlich zum Abschalten durch Kaltleiter ein Warnen bei zu hoher Wicklungstemperatur erfolgen, ist ein zusätzliches Auslösegerät und die doppelte Anzahl von Kaltleitern notwendig. Kaltleiter zum Warnen werden mit einer Nennansprechtemperatur 10 K geringer als Kaltleiter zum Abschalten eingesetzt. Die erforderlichen Auslösegeräte sind in jedem Fall gesondert zu bestellen. Temperaturwächter In die Motorwicklung eingebaute Temperaturwächter sind geeignete Schutzeinrichtungen bei langsam steigender Motortemperatur und bieten somit Schutz gegen thermische Überlastung. Bei Erreichen einer Grenztemperatur können diese Bimetallschalter (Öffner) einen Hilfsstromkreis abschalten. Der Stromkreis kann erst bei merklicher Abkühlung wieder geschlossen werden. Bei schnell ansteigendem Motorstrom (z. B. Kurzschluss oder Blockierung des Läufers) sind diese Schalter wegen der großen thermischen Zeitkonstante nicht geeignet. Die Steuerspannung der Temperaturwächter darf max. 250V nach EN 60204 betragen. Bei 250V ist der max. Schaltstrom 6,3A. # = Änderungen gegenüber vorheriger Ausgabe 1321/PM Standardkrane Seite(n) 2 Seite 2 Ausgabe 0810 DE Motorschutz Wicklungsschutz Anzahl der Temperaturwächter: • Motoren mit einer Wicklung: 1 Temperaturwächter • Motoren mit zwei Wicklungen: 2 Temperaturwächter; 1 Temperaturwächter in die Wicklung für die niedrige Drehzahl, 1 Temperaturwächter in die Wicklung für die hohe Drehzahl. • In Sonderausführung: 3 Temperaturwächter in die Wicklung für die niedrige Drehzahl, 3 Temperaturwächter in die Wicklung für die hohe Drehzahl. Aus konstruktiven Gründen bei Baugrößen Z63, 71 und 90 A nicht möglich. # = Änderungen gegenüber vorheriger Ausgabe 1321/PM Standardkrane
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