4 wichtige Prinzipien für stressfreie Besprechungen 4 Prinzipien für Besprechungen (die die Moderation an die Gruppe deligieren) Marshall Rosenberg, der Begründer Gewaltfreien Kommunikation, hat in seinen Intensivtrainings auch immer wieder die Gelegenheit genutzt, Entscheidungen in Gruppen mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation zu beleuchten. Er hat die Diskussion in der Großgruppe eine halbe Stunde laufen lassen, bis die Luft im Raum zum Schneiden dick war. Als er dann den Mund aufgemacht hat, wirkte es wie Magie: Innerhalb weniger Sätze war der Konflikt gelöst und eine Entscheidung getroffen.Teilnehmerin eines IIT Der Münchner Trainer für Gewaltfreie Kommunikation, Klaus Karstädt, hat Rosenberg auf vielen IITs begleitet und dabei auch die Prinzipien für Gewaltfreie Kommunikation im Gruppenkontext von Rosenberg schriftlich festgehalten. 1. Wenn du die Aufmerksamkeit der Gruppe hast, ende immer mit einer konkreten Bitte. Dieses Prinzip beinhaltet insbesondere, vor dem Sprechen innezuhalten und nachzudenken: Was möchte ich als Antwort? Von der gesamten Gruppe oder einzelnen? Will ich sehen, wer mir zustimmt, ob jemand Einwände hat, ob es anderen genau so geht? Ohne die konkrete Bitte laden Beiträge in die Runde zu Diskussionen und Assoziationen ein die schnell unproduktiv laufen. 2. Reagiere niemals auf einen Beitrag, wenn du keine Bitte gehört hast. Hilf der Person stattdessen, eine Bitte zu formulieren Jeder Teilnehmer in der Runde ist mitverantwortlich für das Gelingen einer Besprechung. Dazu gehört, unnötige Beiträge zu vermeiden und auf Bitten zu antworten. 3. Wenn du einen Einwand hast, ende mit einer Bitte, die beide Bedürfnisse berücksichtigt. Hier geht es um beidseitiges Aushandeln- eine Person A hat die Bitte, die andere Person B hat Einwände. Gemeinsam geht es darum, einen neuen Vorschlag zu formulieren und in die Runde zu geben. Wenn A und B keine Bitte einfällt, können sie sich die Hilfe der Gruppe holen – ansonsten haben die anderen die Aufgabe, zuzuhören und für sich zu checken, ob sie mit dem neuen Vorschlag leben können. Ist das Gespräch zwischen A und B beendet kann jemand anders den Platz von B einnehmen und mit A in Verhandlung gehen. 4. Wenn du deine Aufmerksamkeit nicht beim Thema halten kannst, hol dir vor dem Sprechen die Bühne und gib sie anschließend zurück. Es kann immer nur eine Person gleichzeitig die „Bühne“ haben- sie ist auch verantwortlich dafür, sie erst wieder freizugeben, wenn ihr Bedürfnis berücksichtigt wurde. Jemand anders kann in der Zeit unruhig werden und für sein Anliegen sorgen. Das geht aber nur, wenn die Gruppe das Konzept des Themenstapels verstanden hat- jedes neue Thema kommt oben auf den Stapel drauf, abgearbeitet wird von oben nach unten. Wenn dein Thema noch nicht durch ist und sich jemand anders die Bühne holt, achte darauf, wann ihr Thema durch ist. Nachdem das neue Thema abgearbeitet wurde, geht es mit deinem Thema weiter. Werden diese Prinzipien von allen berücksichtig kann viel Chaos in Diskussionen vermieden werden.
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