GLG I_15_Echobericht_Gruppe 4

Département fédéral de la défense,
de la protection de la population et des sports
DDPSBevölkerungsschutz und Sport VBS
Schweizer Armee
Höhere Kaderausbildung der Armee HKA
GENERALSTABSSCHULE, GLG I 2015
Gruppe 4
Bericht aus dem GLG I 2015
GLG I 2015, 02. - 27. November 2015
Mit diesem Bericht möchten wir die Erfahrungen der Gruppe 4 im GLG I 2015 in der Form
eines Kochrezepts resp. Erfahrungsberichts inkl. unseren “Take-Aways“ weitergeben:
Vorbereitung
- Lerne vor dem GLG I fleissig;
- bringe eine Stoppuhr in den GLG mit – und benutze sie bei jedem Referat.
Kursinhalt /-ablauf
- Gib deinen Folienschreibern Namen – sie sind für vier Wochen deine engsten Freunde;
- freunde dich mit den Übungsnamen TURICUM-CINQUE, NEMESIS-Op, NEMESIS-UNO
und ACHILLES an;
- sei im Gelände immer bereit für ein geotaktisches SNORDA;
- schätze den persönlichen Kontakt mit den höchsten Entscheidträgern unserer Armee anlässlich des GLG I;
- gewöhne dich an Kurztests – viele Kurztests;
- gewöhne dich an Nachtests – viele Nachtests;
- schau‘ beim ins Bett gehen nie auf die Uhrzeit;
- freue dich über eine tolle Erfahrung und einen prall gefüllten Rucksack.
Taktik
- Denke und plane hybrid;
- verzögere nie hinter einer Sperre;
- schaue im Bereich Nachrichtendienst in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit;
- stelle dir in einer ruhigen Minute die Ausdehnung des Kampfraumes der Luftwaffe von ca.
619‘000‘000 km3 plastisch vor;
- sei dir bewusst, dass der Nachrichtendienst die erste Verteidigungslinie ist;
- schütze immer deine Flanke;
- denke im KIUG von Strassenkreuzung zu Strassenkreuzung;
- trenne den Einsatzraum eines Bataillons nie durch eines Hügelzug;
- kenne die sechs operativen Schlüsselräume der Schweiz;
- begreife, dass jedes moderne Gefecht unter Zusammenwirkung von Luftwaffe und Bodentruppen stattfindet;
- mische die verschiedenen Flab-Systeme für optimalen Schutz;
- plane für Bataillone einen genügend grossen Einsatzraum ein;
- setze die Luftwaffe eher offensiv ein;
- delegiere viel in der Führung – aber nicht zu viel in der Bewegungs- und Hindernisführung;
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- unterscheide folgende drei Ausbildungsstufen: fit for function, fit for mission und fit for the
mission;
- gesteh‘ dir ein, dass operative Planung kompliziert ist;
- sei dir immer bewusst, welche Art und Anzahl der Mittel du einsetzen kannst;
- sei dir bewusst, dass nicht jedes KKW eine Dampfsäule ausstösst.
Arbeitstechnik
- Erstelle immer einen Zeitplan;
- beginne nie 5 Minuten vor Abgabetermin mit dem Ausdrucken deiner Produkte;
- sag‘ dem Kommandanten zu Beginn der Präsentation immer, über was er am Schluss zu
entscheiden hat;
- präsentiere dem Kommandanten nur Inhalt mit Mehrwert;
- beeinflusse sämtliche beeinflussbaren Parameter im Voraus – du wirst noch von vielen
anderen überrascht;
- lege deine waffengattungsspezifische Brille grösstenteils ab;
- schneide Plastik, Klebeband und Papier nur gerade ab;
- begreife schnell;
- zeichne nur mit Schablone;
- präsentiere nur Verifiziertes;
- begründe deine Konsequenzen immer;
- arbeite nach Reglement – ausser die Generalstabsschule oder dein Kommandant wollen
es anders; dann mach‘ es unbedingt so;
- halte deine Konsequenzenliste und deinen Konsequenzenkalk immer à jour;
- lass‘ jeden Satz von dir Angaben zu “Kraft“, “Raum“ und “Zeit“ enthalten;
- lass‘ dich von Überraschungen nicht aus der Bahn werfen;
- plastifiziere Landkarten immer – schon nur wegen möglichem Vogeldreck;
- traue dir alles zu;
- hab‘ immer eine Antwort auf Lager – und zwar die richtige;
- deklariere immer den Unterschied zwischen Fakten und deiner eigenen Interpretation;
- lerne zu antizipieren;
- sei mutig – aber nicht übermütig;
- sei als Generalstabsoffizier der kleine Teufel auf der Schulter des Kommandanten: kritisch, unbequem und unkonventionell.
Persönliches
- Pflege deine Gruppe wie deine Familie, denn sie ist es;
- trage immer Zimtkaugummi bei dir – der weckt in allen Situationen;
- schlafe an den Wochenenden nach und vor;
- gönne dir eine Reihe Schokolade pro Tag;
- schmunzle, wenn’s dir gut geht;
- schmunzle noch mehr, wenn’s dir schlecht geht;
- höre dir jeden Tag vier Minuten dein Lieblingslied an;
- pflege den Korpsgeist aktiv;
- geniesse dein Wienerli in der Nachtkantine, wenn gleichzeitig 95% der Schweizerinnen
und Schweizer schlafen;
- mache nur Höhenflüge wenn sie befohlen sind;
- übe die Aussprache des Flussnamens Promethouse;
- mach‘ dich auf vier Wochen ohne Mobiltelefon gefasst;
- ändere das Sprichwort “Fantasie verlass‘ mich nie“ in “Energie verlass‘ mich nie“.
und schliesslich: labor omnia vincit improbus.
GENERALSTABSSCHULE, GLG I 2015
Gruppe 4
Hptm Dominic Nellen, selbständiger Rechtsanwalt
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