Département fédéral de la défense, de la protection de la population et des sports DDPSBevölkerungsschutz und Sport VBS Schweizer Armee Höhere Kaderausbildung der Armee HKA Gst S, GLG I/2015 Klasse 5 Bericht aus dem GLG I GLG I, 2. bis 27. November 2015 Woche 1 Traditionsgemäss stand der Start GLG im Zeichen der Eintrittsprüfung. Danach widmeten wir uns den verschiedenen Einsatzverfahren des Gegners am Boden. Eingeführt wurden die Teilnehmer von Brigadier Gaudin, J2 der Schweizer Armee. Er beleuchtete in seinem Referat den modernen und hybriden Gegner und zog Konsequenzen für die Armee. Wir lernten, dass alle Bedrohungsformen permanent wirken und der Fokus deshalb nicht nur auf dem konventionellen Gegner liegen soll. Danach mussten die Teilnehmer die Einsatzverfahren analysieren, konkret auf einer Karte visualisieren und schliesslich präsentieren. Es zeigte sich rasch: Um mit einer Präsentation Mehrwert zu generieren, braucht es präzise und saubere Zeichnungen sowie verständliche Formulierungen nach den bekannten “7 W“. Schliesslich müssen sowohl der konventionelle Gegner, wie auch der irreguläre Gegner konkret in das Gelände gelegt werden. Als zweite Übung folgte die U “TURICUM“, im Rahmen derer der Aktionsplanungsprozess für den Verteidigungsfall einer Brigade trainiert wurde. Als erster Schritt stand die Informationsbeschaffung auf dem Programm. Es wurden zu allen Faktoren der Beurteilung der Lage die relevanten Aussagen zusammengetragen. Die Teilnehmer wurde sich somit der Wichtigkeit der Informationsbeschaffung, deren Vernetzung untereinander, herausschälen präziser Erkenntnisse und ableiten von echten Konsequenzen bewusst. Es ist elementar, dass sich die Konsequenzen stets auf Kraft, Raum und Zeit zu beziehen, damit sie einen Mehrwert generieren. Abgerundet wurde die erste Woche mit einem Referat von Oberst i Gst Kuster zu Clausewitz und Sun Tsu, deren Prinzipien heute noch ihre Gültigkeit haben. Hptm Nicolas Flückiger, Berufsoffizier Woche 2 Der Start der Woche 2 stand unter dem Stern der Erkundung im Gelände. Es galt die bisherigen Konsequenzen aus der Beurteilung der Lage im Gelände zu verifizieren. Dabei zeigte sich relativ rasch, dass eine vertiefte Geländeanalyse auf der Karte nur einen ersten Eindruck verschafft – sich die Realität im Gelände aber jeweils etwas anders darstellt. Es ist für einen Generalstabsoffizier unerlässlich, die Karte unter den Arm zu klemmen, nach draussen zu gehen und die Manöverelemente zumindest vor dem geistigen Auge in die Landschaft zu legen. Ein Besuch des Chefs der Armee zeigte deutlich das Interesse des höchsten Militärs an seinen künftigen Generalstabsoffizieren. In der zweiten Wochenhälfte setzte sich der Lehrgang mit der operativen Stufe auseinander. Es macht Sinn, die nächst höhere Stufe zu verstehen, wenn man die eigene Stufe planen will. Plötzlich sahen sich die Lehrgangsteilnehmer mit Zentren der Systemanalyse, Zentrum der Kraftentfaltung, Anlage der Operation usw konfrontiert. Nach dem Besuch des Komman1/3 danten der Luftwaffe wurde der Aktionsplanungsprozess für einen Luftwaffeneinsatz gemacht. Dieses neue Turngerät war für die Offiziere des Heeres eine Herausforderung, zeigte aber gleichzeitig, dass mit dem systematischen Erarbeitungsprozess der Aktionsplanung auch Einsätze in einer anderen TSK geplant werden können. Der Blick musste noch mehr geöffnet und in grösseren Räumen gedacht werden. Zum Wochenausklang durfte der Lehrgang schliesslich noch dem Kommandanten des Lehrverbandes Panzer/Artillerie lauschen, welcher auf fulminante Art und Weise den Einsatz einer Panzerbrigade vorstellte. Maj Matthias Haas, Schulleiter Woche 3 Mit dem Start der Woche 3 endete der lange Wochenendurlaub, welcher tragischer Weise von den Terroranschlägen in Paris überschattet wurde. Der Dienstagmorgen startete bereits mit dem ersten Highlight. Der Kdt des Heeres, KKdt Dominique Andrey stellte uns persönlich das Heer vor und unterstrich, wie bereits der Kdt der Luftwaffe in Woche 2, die Wichtigkeit der „Jointness“. Am Mittwoch hatten wir die Gelegenheit unsere Varianten der Eigenen Möglichkeiten während der Erkundung im Rm LA CÔTE am schönen LAC LÉMAN zu überprüfen und anschliessend zu korrigieren. Die grosse Erkenntnis der Teilnehmer war, dass das offene Gelände auf der Karte sich in der Realität doch nicht so offen zeigt und dass eine Erkundung unerlässlich ist damit das geplante auf Papier auch wirklich auf dem Boden umgesetzt werden kann. Nicht nur die Erkundung als solches war ein Wochenhöhepunkt, sondern auch das Traditionelle Mittagessen und der Besuch der „Villa Rose“ (voll ausgerüsteter und restaurierter Infanteriebunker des 2. WK). Der Donnerstag stand ganz unter dem Thema des FFK. Oberst i Gst Brunner, seines Zeichens der „Waffenchef“ der Art, unterstützte die Anwärter in der Erstellung eines brauchbaren Produktes. Am Freitag standen die Zwischenprüfung „ACHILLES“ auf dem Programm. Hptm Pascal Stöckli, Berufsoffizier Woche 4 Erleichtert im Hinblick auf die Gesamtlänge des GLG I/2015, aber gleichzeitig auch angespannt wegen der anstehenden Schlussprüfung in der Mitte der Woche, starteten wir in die letzte Etappe des ersten Lehrgangs. In der Woche 4 stand am Montag das BHFK im Fokus. Oberstlt i Gst Eugster zeigte dem Lehrgang in einer anschaulichen Präsentation das methodische Vorgehen auf und ging detailliert auf den Leistungskatalog der Genie/Rettungstruppen ein. Spannend war es zu hören, dass diese Truppengattung in allen Lagen eingesetzt werden kann. Die genietechnische Umweltanalyse hilft im Rahmen des BHFK bei der Zuteilung der vorhandenen Mittel, wobei die Unterstellungsverhältnisse im Kampf nicht mehr gewechselt werden sollten. Auf das BHFK folgte das NDK, welches durch Col EMG Buache eingeführt wurde. Er zeigte uns, dass Nachrichtenbeschaffung nur im Verbund funktionieren kann, weil die eigenen Sensoren nie ausreichen. Am Schluss muss herausgeschält werden können, was der Kdt wissen muss, um zeitgerecht entscheiden zu können und wer diese Information beschafft. D.h., es soll nicht einfach eine Lagenachführung stattfinden, sondern antizipiert werden, was in den nächsten Stunden geschehen wird. So kann der Kommandant rechtzeitig Aktionen, Eventualpläne usw. auslösen. Alle ausgearbeiteten Produkte mussten schliesslich noch in der Befehlsgebung zusammengefasst werden. Mit einem Wargaming wurde die Qualität des gefällten Entschlusses überprüft. Nun harren alle noch der Schlussprüfung. Hptm Reto Mattli, Revisionsleiter Gst S, GLG I Klasse 5 2/3 3/3
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